Apell an Katzenhalter. Was denkt ihr darüber?

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Ich gehe auch nicht dazwischen, muss ich gestehen.

Wenn ich ein unverletztes Tier sehe - selten, aber kommt vor - nehme ich es immer weg.

Katzen haben nämlich leider die Angewohnheit, noch länger mit der lebenden Beute zu spielen und das ist nicht bei allen Tieren so.
Auch Tiere haben Angst und ich habe schon eine Amsel mit Panik in den Augen gesehen, bevor sie endlich starb.
 
Ich habe gestern eine Maus gerettet, die mein Hund sonst gefressen hätte. Man muss es ja nicht unbedingt forcieren. Wer die Möglichkeit hat, seiner Katze in einen katzensicheren Garten zu schenken, soll das tun. Aber auch da fliegen nunmal Vögel rein, oder nisten gar.

Der Artikel ist wohl dem Sommerloch geschuldet. Oder aber schwimmt auf der derzeitigen Kastrationswelle mit, da es da ja nicht so viel drüber zu berichten gibt. Aber Katzen sind halt gerade interessant für die Medien.
 
Wenn die Tiere die Felix mitbringt

noch leben dann nehme ich sie Felix weg. Ich versuche sie an einen sicheren Ort zu bringen und Felix muss erstmal rein ins Haus ein paar Stunden.

Sind die Tiere schon knapp vor dem Ende dann nehme ich sie Felix weg und töte sie schnell und schmerzlos. Das macht mir keinen Spass aber ich gucke nicht zu wie ein Tierchen langsam zu Tode gespielt wird.

Flix erhält seine Streicheleinheiten, wird gelobt und abgelenkt. Ein Tier das vor mir liegt und sich nur noch quält zu erlösen dass ist meine verdammte Pflicht als Mensch.
 
Hi
Ich sehe die Sache aus zwei vershciedenen Blickwinkeln, denn zum ienen kann man irgendwo nicht mehr "natürliche Auslese" dazu sagen, wenn es so viele Hauskatzen gibt 😉 zum anderen denke ich, dass der Mensch einen viel größeren Einfluß hätte. Jährlich werden zig Singvögel mit netzen gefangen und als delikatesse aufgegessen oder auf Märkten verkauft... dagegen ist die Katze noch das kleinere Übel denke ich.
und zur Landscape of fear: ich lebe in einer ländlichen Gegend wo sehr viele Haushalte mit Freigängerkatzen(zum allergrößten Teil kastriert) leben. Ich selbst hatte fast 19 Jahre lang einen kastrierten Kater und trotzdem hatten wir ein (jedes Jahr aufs Neue) erfolgreiches Brutpaar des Gartenrotschwanzes in unserem Garten. Katerchen hat nicht einen einzigen von denen jemals erwischt (ich habe ihn auch nie lauern sehen aber natürlich war ich auch nciht ständig hinter ihm her). Auch in Nachbars Garten haben fleißig und erfolgreich Vögel(Meisen, Amseln..) gebrütet. Das größere Problem für "unsere" Vögel waren/ sind die Marder die sich hier gut vermehren und dementsprechend Druck ausüben.

Vielleicht wäre ein Vorschlag für all jene die ihre Katze nunmal nciht einsperren können/wollen sich umzusehen/zu hören, welche Singvögel in der region so vorkommen und ihnen mit gesicherten Nistkästen ect zur Seite zu stehen. Der Ausflug der jungvögel dauert meistens nur eine Woche und in der Zeit könnte man den Freigang der Katze eventuell einschränken?

Prinzipiell kann ich sowohl die Ornithologen verstehen, die sich über "verantwortungslose Katzenhalter" ärgern, weil man der Katze in ihrem Jagdtrieb nunmal schwer Einhalt gebieten kann, als auch die Gegenargumente, dass Zersiedelung, Habitatszerstörung ect größeren Einfluß auf das Vogelsterben haben.
Trotzdem bin ich dafür, dass jeder versucht einen Beitrag zum Schutz aller Wildtiere zu leisten so gut es eben geht. Auch wenn man versucht seiner KAtze ein möglichst artgerechtes Leben zu bieten.

lg,Tene
 
tja....

das kommt auf die tiere drauf an. wenn sie nicht jagbar sind gibt es schon einige, die von den jägern profitieren, eben weil sie sich auch um die natur kümmern. unter anderem durch aufstellen von nistkästen und so

Tigerlilly, wieviele Jäger kennst Du, die sich um Nistkästen kümmern? Denn nur mit aufstellen ist es nicht getan, die müssen mindestens 1 mal jährlich gesäubert und evtl. repariert werden.

Mein Nachbar macht das Jahren in unseren Forsten rundherum, auf eigene Kosten und eigenes Risiko, weil sich die Forstbesitzer oder Jäger eben nicht drum kümmern 😱. Zwischenzeitlich bekommt er ja wenigstens einen Kostenersatz, früher zahlte er das aus eigener Tasche. Soviel dazu.

Ich persönlich mag jedenfalls Jäger überhaupt nicht, weil sie in meinen Augen "schießwütige, machtgeile Typen" sind, sorry für die Deutlichkeit.

Und diese unseligen Katzenhasser werden nie aussterben, mögen die Argumente auch noch so an den Haaren herbei gezogen sein. Die Natur besteht nun mal leider aus Fressen und Gefressen werden. Ich habe gestern einen Spatz erwischt, der einen dicken, großen Maikäfer im Schnabel hatte, ihn aber GsD vor Schreck fallen liess. Ich deckte dann den armen Käfer mit Gras ab, damit er sich verstecken konnte und der freche Spatz immer in der Nähe........ Maikäfer sind auch vom Aussterben bedroht. Bei meiner Nachbarin ist einer Amselmama die gesamte Brut gestorben, weil die Amseln bei dieser Trockenheit keine Würmer mehr finden, was nun? Und wenn die Nachbarin die Amseln mit Mehlwürmern füttert, dann lauern die rotzfrechen Spatzen daneben und klauen den Amseln die Mehlwürmer aus dem Schnabel raus 😱.

Auch die Elstern sind ganz böse Nesträuber, ebenso die Marder und auch die süßen Eichhörnchen. Bei uns kreisen dann zusätzlich noch die Raubvögel über den Gärten, die räubern auch Nester aus oder fangen die kleinen Vögelchen.😱

Diese Katzenhasser sollen doch nur mal dran denken, wieviele Vögel jedes Jahr von den Italienern abgeknallt werden, regen sie sich darüber auch so auf, eher nicht, möchte ich meinen.

Wahrscheinlich habe diese Leute auch Gärten, die wie geleckt aussehen, alles mit Pflaster oder englischem Rasen bestückt, in dem kein Unkräutlein wachsen darf, die Bäume und Büsche schön akkurat beschnitten, ebenso die Hecken, sehr umweltfreundlich 😱 und pflegeleicht 😱.

Unser, vor allem aber Nachbars Garten, sind eher naturbelassen, viele Sträucher, Büsche, Bäume mit Ast- und Blattwerk sowie sichere Nistkästen, damit sich die Vögelchen vor den Räubern und die Nester gut versteckt werden können. Im großen Rasen ist ein total naturbelassenes Stück von ca. 20 qm, das nie gemäht wird und in dem wachsen darf, was will. Darin fand ich letztes Jahr eine Tigerspinne, vorher noch nie gesehen! Die Vögel finden darin genug Nistmaterial und genug Insekten und Samen. Gut, ich musste bei dem geschniegelten Mitmieter um dieses Stück kämpfen, aber GsD denkt der Vermieter so wie ich :yeah:.
Die meisten dieser Katzenhasser machen sich um so etwas garantiert keine Gedanken oder belächeln es eher, aber auf die Katzen dreinschlagen, wie einfach ist es doch, immer die Schuld bei den anderen zu suchen. :massaker:
 
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Sehr schöner Beitrag.

Diese Katzenhasser sollen doch nur mal dran denken, wieviele Vögel jedes Jahr von den Italienern abgeknallt werden, regen sie sich darüber auch so auf, eher nicht, möchte ich meinen.

Die Italiener würden sich wehren, die Katze nicht ...

Die meisten dieser Katzenhasser machen sich um so etwas garantiert keine Gedanken oder belächeln es eher, aber auf die Katzen dreinschlagen, wie einfach ist es doch, immer die Schuld bei den anderen zu suchen. :massaker:

Genau.
 
Hi
Ich sehe die Sache aus zwei vershciedenen Blickwinkeln, denn zum ienen kann man irgendwo nicht mehr "natürliche Auslese" dazu sagen, wenn es so viele Hauskatzen gibt 😉 zum anderen denke ich, dass der Mensch einen viel größeren Einfluß hätte. Jährlich werden zig Singvögel mit netzen gefangen und als delikatesse aufgegessen oder auf Märkten verkauft... dagegen ist die Katze noch das kleinere Übel denke ich.
und zur Landscape of fear: ich lebe in einer ländlichen Gegend wo sehr viele Haushalte mit Freigängerkatzen(zum allergrößten Teil kastriert) leben. Ich selbst hatte fast 19 Jahre lang einen kastrierten Kater und trotzdem hatten wir ein (jedes Jahr aufs Neue) erfolgreiches Brutpaar des Gartenrotschwanzes in unserem Garten.

Trotzdem bin ich dafür, dass jeder versucht einen Beitrag zum Schutz aller Wildtiere zu leisten so gut es eben geht. Auch wenn man versucht seiner KAtze ein möglichst artgerechtes Leben zu bieten.

lg,Tene

Genau das ist der Punkt - es gibt weitaus wirkungsvollere Möglichkeiten, Vögel zu schützen, als Katzen einzusperren oder mit Glöckchen zu traktieren.

Da kann jeder im eigenen Garten schon sehr viel tun, aber stattdessen wird beim Anblick einer Blattlaus lieber zur Giftspritze gegriffen.

Meistens sind es ja auch nicht die Ornithologen, die sich so über Katzen aufregen, die wissen nämlich, wo die Ursachen des Artenschwundes wirklich liegen, sondern es sind doch eher die Besitzer der lebensfeindlichen Wüsten hinter dem Reihenhaus, die Katzen verteufeln und sie am liebsten wieder auf dem Scheiterhaufen verbrennen würden.

LG Silvia
 
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Zudem bin ich auch der Meinung, dass wildernde Katzen (Wald & Naturschutzgebiet) genau wie wildende Hunde zu behandeln sind.


Den Beitrag hatte ich noch gar nicht gelesen, was soll das... dazu der Artikel... *lol* 🙄 (Vielleicht hätte ich ihn gar nicht nochmal zitieren sollen...)

Ich finde die Natur generell an vielen Stellen ein grausames Konzept, aber man kann nicht die ganze Natur ändern.

Da könnte man ja gleich jeden Beutejäger erschießen und am Ende bleibt niemand übrig - Vögel fressen nämlich auch Würmer etc..

Ach und als erstes müsste man sich wirklich um den Menschen kümmern, der betreibt mit Massentierhaltung und Tierversuchen die größte Quälerei von Lebewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir haben im Stall Schwalbennester. Und als letztes Jahr die Jungschwalben anfingen, das fliegen zu lernen, habe ich die Katzen reingeholt.

Und was war?

Draußen warteten schon die Krähen, und die haben dann die jungen Schwalben gefangen.
 
Hallo erstmal,

ich bin kein Jäger, kann aber an diesem Beruf nichts verwerfliches finden.
Zudem hasse ich auch keine Katzen... wüßte nicht mal auf anhieb welches Tier "Hass" verdient hat...

Ich bin nur der Meinung, dass eine Hauskatze nichts in der noch verbliebenen
freien Natur zu suchen hat. Hier wird von "natürlicher" Auslese geredet, wenn
die Hauskatze mal wieder ein Wildtier erbeutet hat, aber
was würdet Ihr denn machen wenn in Deutschland wieder Prädatoen
umherstreifen die Katzen jagen... Da will ich sehn ob Ihr noch von der
natürlichen Auslese redet....

Ja, der Mensch zerstört Lebensräume und rottet Arten aus, aber das ist
doch kein Grund die Katze davon auszunehmen, oder? Sie wurde ja von uns
hier eingeschleppt. Also sollte man den Schaden, den diese Tierart anrichtet
minimieren.

Gleiches gilt auch für den Waschbären, Rotwangenschildkröte etc.

Auch geht es mir nicht nur um Vögel, dies war nur ein Beispiel. Gemeint sind
auch Reptilien, Amphibin und Nager. Wenn diese Tiere von ihren natürlichen
Feinden geschlagen werden, erfüllen diese einen Zweck. Nahrungsaufnahme und den fortbestand der eigenen Art.

Keine Hauskatze ist wohl bisher verhungert, wenn sie mal keine Beute geschlagen hat. Es gibt ja noch "Dosenfutter". Und wenn mal wieder Beute
geschlagen wurde, landet diese meist in der Mülltonne etc. Also ein sinnloses
töten.

Ein natürliches Gleichgewicht gibt es in unseren Wälden schon lange nicht mehr, leider. Darum gibt es ja auch Jäger, die übrigens weit mehr machen als
wild ballernd durch den Wald zu laufen.

Zudem ist die Katzenhaltung eine der günstigsten Tierhaltung, da sollten
doch einige Euros zur Erhaltung der einheimischen Fauna drin sein. Sei es in
Form eines Zaunes oder Glöckchens.

Wenn man dies aber nicht aufbringen kann oder will, sollte man von der
Haltung absehen.

mfg

Morelia
 
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Habe dieses Thema nur mal mini-überflogen. Finde aber die Diskussion echt überflüssig. Natur ist Natur und Draußen ist Draußen - es kommt ja auch keiner auf die Idee, die Vögel und andere Tiere einzusperren, oder? Es gab auch schon Elstern, die unseren Kater gejagt haben, da frage ich doch auch nicht danach, ob jemand bitte die Elster wegsperren kann...
 
Da will ich sehn ob Ihr noch von der natürlichen Auslese redet....

Meine Katze ist mein Eigentum, das ich daher auch entsprechend gegen Raubtiere verteidigen werde.

aber das ist
doch kein Grund die Katze davon auszunehmen, oder?

Hast du dir einen der von mir geposteten Links auch nur annähernd durchgelesen?
Es ist schlichtweg nicht bewiesen, dass Katzen Arten bedrohen oder ausrotten.

Also ein sinnloses töten.
Töten gehört zum Instinkt der Katze und ist damit nicht sinnlos.
Dosenfutter befriedigt nicht den Jagdtrieb einer Katze.

sei es inForm eines Zaunes oder Glöckchens.

Katzen haben extrem sensible Ohren, die enormen Schaden durch solcherlei Glöckchenhalsbänder erleiden.
Außerdem lassen sich überzeugte Freigängerkatzen nicht in Gehege sperren lassen, ohne wieder nach draußen zu drängen. Es ist für solche Tiere eine Qual, von heute auf morgen unbegrenzte Freiheit gegen begrenzten Garten zu tauschen.

Wenn man dies aber nicht aufbringen kann oder will, sollte man von der
Haltung absehen.

Und die Erde ist eine Scheibe.
 
Hallo erstmal,

ich bin kein Jäger, kann aber an diesem Beruf nichts verwerfliches finden.
Zudem hasse ich auch keine Katzen... wüßte nicht mal auf anhieb welches Tier "Hass" verdient hat...


Morelia

Offensichtlich hast Du ja keine Katzen - darf ich fragen, warum Du Dich dann in einem Katzenforum angemeldet hast?

Und dass die Katzenhaltung eine der günstigsten Tierhaltungen ist, halte ich für ein Gerücht. Ich spar es mir aber an dieser Stelle, Dir vorzurechnen, was ich alleine in diesem Jahr schon für meine Katzen ausgegeben habe. 🙂

Über den Zaun mußte ich gerade doch ziemlich lachen. Selbst wenn der eine oder andere Mieter seine Katzen einzäunen wollen würde - wie soll denn das praktisch funktionieren, zum Bleistift in einem Mehrfamilienhaus? Und dann noch für ein paar Euro? Bitte nenne mir die Bezugsquelle für solche Zäune samt den Handwerkern, die mir den Zaun umsonst aufstellen. Mal ehrlich: Das ist doch absolut fernab von jeglicher Realität. Alleine das Grundstück einzuzäunen, auf dem ich hier lebe, würde locker 20.000 bis 30.000 Euronen kosten. Vögel überwinden übrigens auch Zäune - ich kenne auch reine Balkonkatzen, die schon Vögel erwischt haben.

Darf ich mal fragen, was Du persönlich für den Artenschutz tust? Verzichtest Du im Garten konsequent auf Pestizide und Herbizide? Hast Du Vogelschutzhecken gepflanzt, verzichtest Du auf englischen Rasen und "Friedhofsraketen"? Hast Du Trockenmauern gebaut und Totholzhaufen aufgeschichtet? Hast Du Dein Auto abgeschafft und wie sieht es bei Dir mit Fensterscheiben aus, verzichtest Du auch darauf, bzw. wie hast Du sie dagegen gesichert, zur Todesfalle für Vögel zu werden? Kaufst Du zu 100 Prozent Deine Lebensmittel von Demeter- und Bioland-Erzeugern?
Wenn Du das nicht tust, dann hast Du in meinen Augen keinerlei Recht darauf, den moralischen Zeigefinger zu schwingen und zu verlangen, andere Lebewesen einzusperren, während Du Dich frei bewegst. Wenn Du allerdings Veganerin bist und auf einem ökologisch und nachhaltig bewirtschaftetem Selbstversorgerhof lebst, ohne Auto und ohne Strom, dann darfst Du meine Art der Katzenhaltung gerne kritisieren.

LG Silvia
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin dafür dass die Leute, die harmlose Hauskatzen abschiessen, zum Abschuss freigegeben werden. :aetschbaetsch1:

JA es gibt sie noch, die VERANTWORTUNGSVOLLEN Jäger, die die Grundprämisse ihrer Zunft - die HEGE sehr sehr ernst nehmen und nur unter absoluter Notwendigkeit auf ein Tier schießen.
ABER: Das ist eine aussterbende Art.

Die meisten heutigen 'Jäger' sehen ihre Tätigkeit offenbar als Live Egoshooter Spiel und ballern auf alles was bei 3 nicht auf dem Baum sitzt - oft genug (oder sollte man sagen leider?) ballern sie auch auf Ihresgleichen, weil sie blind wie Maulwürfe sind.

Ich höre immer wieder deren Geheule wenns um Luchs und Wolf geht, die hierzulande langsam wieder Fuß fassen.
Was werden da nicht alte Schreckensbilder ausgegraben nur um den 'Fressfeind' wieder loszuwerden - weil er schmälert ja den Jagderfolg.
Da wird ein harmloser Wolf schnell zum 'Problemwolf' hochstilisiert und kräftig in der Presse gehetzt, dass auch ja alle schreien weg damit und man einen 'Grund' zum Abschuss hat.
 
Das ist ein schwieriges Thema und man sollte, wenn man sich über sowas unterhält, erst mal die Begrifflichkeiten definieren.
Natur = draußen außerhalb der Wohnung/des Hauses, weil es keinen Flecken Erde gibt auf das unsere Art keinen Einfluß hat und wir zudem nicht außerhalb der Erde stehen sondern mittendrin
Wildtier = alle Tiere, die nicht in menschlicher Obhut leben
Haustiere = die Tiere, die in menschlicher Obhut leben

Ich bin ein großer Vogelfreund. Ich habe im Garten viele Nistkästen und füttere die Vögel auch im Winter bzw. eigentlich das Jahr über, solange sie es annehmen. Schon das letzte ist umstritten, aber sie sind an Futter gewöhnt und es plötzlich wegzunehmen finde ich fies.

Ich habe aber auch zwei Katzen, welche im Garten frei umherlaufen dürfen. Der Garten in umzäunt und sie können nur zum Nachbarn in den Garten, aber danach ist Schluß. Das werden so 500-600m² sein insgesamt (ich kann sowas immer total schlecht schätzen). Ich habe es nie nachgemessen. Das reicht den Beiden völlig als Auslauf und wenn die fertig sind mit Garten, dann sind sie richtig müde und ausgepowert - sie sind aber auch schon Senioren.
Nur ist die Umfriedung nicht wegen der Vögel - unsere Gärten sind voll mit Singvögeln und Fledermäusen aller Art und sogar ein Bussard kommt ab und zu vorbei - sondern wegen der Autobahn nebenan. Was bitte soll es bringen den Garten zu umzäunen, wenn die Vögel munter im Garten umherhüpfen?!? Das ist mir nicht verständlich.

Ich bin jetzt in der glücklichen Situation, dass meine Katzen zu lahm sind noch Vögel zu fangen. Mich würde es aber schon arg stören, wenn sie es täten und ich würde auch versuchen es zu unterbinden. Sie müssen keine Vögel töten, um glücklich zu sein. Ihre Fellmaus zu fangen oder ähnliches macht sie auch froh. Es ist schlicht überflüssig, wenn Katzen Singvögel fangen und töten. Das muß nicht sein, sie können auch mit anderen Sachen spielen und zum satt werden brauchen sie es auch nicht. Und ich bin als Halter für die Taten meiner Tiere verantwortlich. Und ich als Halter will nicht am Tod von Singvögeln Schuld haben.

Die pauschale hier gemachte Behauptung Hauskatzen würden keine Arten ausrottet stimmt so nicht. In Neuseeland und Australien haben sie das in der Vergangenheit bereits erfolgreich geschafft - auch mit Hilfe von Ratten - jedoch ist die dortige Fauna nicht auf Felidae als Beutegreifer eingestellt gewesen. Hier hat es aber immer Wildkatzen gegeben und die Tierwelt kennt also einen sehr ähnlichen Feind.

Ich würde meine Katzen z.B. nicht in einem Vogelschutzgebiet umherlaufen lassen, wenn ich wüsste, dass dort seltene Vögel brüten. Das muß auch anders gehen und ich kann gut verstehen, wenn Menschen etwas gegen wildernde Katzen in solchen Gebieten unternehmen wollen. Es ist schlicht überflüssig seine Katzen da rumlaufen zu lassen.

Und die Argumentation "x ist doch noch viel schlimmer" geht eh ins leere bzw. ist völlig kindisch. Es gibt kein Recht im Unrecht. Ich kann der Oma in der Fußgängerzone auch nicht die Handtasche klauen und mich dann darauf berufen, dass doch andernorts irgendwer ermordet worden sei und das sei doch viel schlimmer. Genau so wenig wird die Tatsache, dass meine Katze einen seltenen Vogel gerissen hat dadurch schöner, dass irgendwer drei davon abgeknallt hat. Nein, es wird dadurch sogar schlimmer, weil wegen der drei abgeknallten eh schon jeder der Art zählt. So wird ein Schuh draus.

Auch die Aussage "das ist halt deren Natur" zeugt nur von Desinteresse und Faulheit des Verantwortlichen. Das ist genau wie "das sind halt Kinder", wenn jemand zu faul ist diese zu erziehen oder angemessen zu beaufsichtigen. Ich als Halter habe es in der Hand, ob meine Katzen wildern (können Katzen eine Jagdberechtigung bei der zuständigen Jagdbehörde beantragen?!?) oder nicht. Und jeder tote Piepmatz geht genau auf ein Konto: meines.

Das muss ich vor meinem Gewissen verantworten. Alles andere ist drumherum- und herausgerede. Wenn also eine Katze im Vogelschutzgebiet wildert, dann gehört nicht die Katze erschossen, sondern der Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen (muß ja nicht gleich die Todesstrafe sein...).
 
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... samt den Handwerkern, die mir den Zaun umsonst aufstellen....

Nen Zaun aufstellen kann nun wirklich jeder (es sei denn er wäre schwerbehindert). Nur bringen tut der nicht wirklich was - wie oben bereits dargestellt wurde.
 
Hier hat es aber immer Wildkatzen gegeben und die Tierwelt kennt also einen sehr ähnlichen Feind.
Der Unterschied ist die Populationsdichte.
Eine Wildkatze braucht auch unter optimalen Bedingungen zwei bis drei Quadratkilometer Revier.
In Deutschland leben mittlerweile aber 8 Millionen Katzen, Tendenz steigend. Wenn nur die Hälfte davon Freigänger ist und man noch die Streuner draufrechnet, kommt man da auf ganz andere Dichten.
Und von Natur kann dann echt nicht mehr die Rede sein.

Ansonsten stimme ich dir eigentlich komplett zu, bis auf den Zaun - ich halte gesicherten Freigang tatsächlich für besser, einfach, weil die Katze dann gar nicht die Möglichkeit bekommt, derart in die Natur einzugreifen und die Vögel die Möglichkeit haben, sich aus dem Garten zurückzuziehen, wenn da ein begnadeter Vogeljäger wohnt.

Wenn man seine Katzen nicht einsperren will, sollte man in seinem Garten für entsprechenden Ausgleich sorgen - Nistkästen aufstellen, füttern, viele Schutzmöglichkeiten für Vögel schaffen.

Ich verurteile deswegen keine Freigängerhalter.
Es ist meiner Meinung nach aber wichtig, dass man sich bewusst ist, dass man mit Freigängerkatzen ein Raubtier, das eigentlich nicht ins hiesige Ökosytem gehört, in enormen Dichten auf die Umwelt loslässt. Und dass das mit Natur und natürlicher Auslese einfach nicht viel zu tun hat, weil gefütterte Hauskatzen ebendieser schlicht nicht unterliegen. Das normale Zusammenspiel von Beutetier und Räuber greift da nicht.
 
Nen Zaun aufstellen kann nun wirklich jeder (es sei denn er wäre schwerbehindert). Nur bringen tut der nicht wirklich was - wie oben bereits dargestellt wurde.


Glaub mir, es gibt Grundstücke, da kann es eben nicht jeder - und dieses hier gehört eindeutig dazu. Wenn Du Dir unter Grundstück den 100qm-Reihenhausgarten vorstellst, davon ist hier nicht die Rede.
Mal ganz abgesehen davon, dass ja auch die Vermieter mitspielen müssen. Deshalb halte ich das Argument, dass es für jeden Katzenhalter ein Klacks ist, ein Grundstück einzuzäunen, einfach für absolut unrealistisch. Und bei dem Argument, dass das für ein paar Euro machbar ist, schlackern mir die Ohren. Ach, wäre es doch so einfach im Leben.

LG Silvia
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Katzen für die Vogelpopulation wirklich gefährlich wären, müssten die Vögel schon längst ausgestorben sein. So ein Quatsch. Hätte der Mensch nicht so massiv überall eingegriffen, gäbe es nicht so viele bedrohte Tierarten. Ist Euch z. B. aufgefallen, wie selten Spatzen geworden sind? Und übrigens dezimieren auch Elstern und Krähen die Singvögelpolulation.

Dazu passt auch, was ich mal gelesen habe: die Nachbarn, die Katzen hassen weil sie auch mal einen Vogel fangen, sind oft diejenigen, die am lautesten schimpfen, wenn die Stare ihre Kirschen klauen. :grummel:

Wobei mir auch jedes Beutetier leid tut, das mein Kater anschleppt (und leider meist auch nicht frisst).
 

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