Apell an Katzenhalter. Was denkt ihr darüber?

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Ich finde, der Appell wird hier schon ein bisschen arg brüsk abgebürstet...

Das sehe ich etwas anders, denn das brüske Abbürsten ist hier ja durchaus beidseitig. Denn den Abschuß von Katzen gut zu heißen, kann ich als Katzenhalterin nur als brüsk empfinden. Außerdem ist dieser Appell mit unrealistischen Forderungen verbunden. Der Zaun für ein paar Euronen zum Beispiel. Das Glöckchen als zweites Beispiel. Ich bin durchaus an einer konstruktiven Diskussion interessiert, aber die kann nicht daraus bestehen (auf beiden Seiten), immer nur wieder die gleichen Standart-Phrasen zu wiederholen, sondern man sollte auch schon die Argumente des anderen ernst nehmen und darauf eingehen.

Und jetzt wiederhole ich mich ganz bewußt noch einmal: In meinen Augen lautet die beste Lösung, was hohe Katzenpopulationen angeht: Kastration, Kastration und nochmals Kastration. Würde mehr kastriert, hätten wir nämlich diese Diskussion gar nicht.

Dabei fällt mir aber noch eine andere Frage ein: Wie sieht es denn mit gefährdeten Vogelarten in südlichen Ländern aus, wo ja weitaus mehr verwilderte Katzen und auch Hunde unterwegs sind.? Logischerweise müßten dort gefährdete Vögel durch Katzen doch noch viel stärker bedroht sein - wenn die ganze Argumentation, dass Katzen eine solche Gefahr für den Artenschutz darstellen, tatsächlich stimmt. Dafür fehlt mir nämlich immer noch der Beweis: Ein paar kurze und eher reißerische Zeitungsartikel sind für mich jedenfalls kein Beweis.

Und was das Ökosystem angeht: Wer legt fest, wann eine Spezies ins Ökosystem gehört und wann nicht? Mal abgesehen davon, dass Katzen auch durchaus eine sehr nützliche Funktion haben - bei Mäusen und Raten zum Beispiel. Es gibt zumindest hier einige Gegenden, in denen Landwirte (und auch Gartenbesitzer) in den letzten Jahren massiv unter Wühlmäusen leiden - ganze Äcker sind unterpflügt, die Schäden sind enorm. Greifvögel und Eulen schaffen es offenbar nicht mehr, die Nager in Schach zu halten, wenn jetzt auch noch die Katzen, deren Hauptbeute Nager nun einmal sind, wegfallen (weil alle eingesperrt), das ist dann auch wieder nicht recht. Aber: "wasch mich, aber mach mich nicht nass", geht nicht.

LG Silvia
 
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Ich weiß nicht, ob Kastration so viel bringt.

Die acht Millionen Katzen, von denen ich geredet habe, die in Deutschland leben (und, wenn man von der Hälfte ausgeht, die vier Millionen Freigänger) sind die Katzen mit Zuhause, keine Streuner. Auf die Tatsache, wie viele Menschen sich wie viele Katzen als Haustiere holen, hat die Kastration doch keinen Einfluss - außer, Katzen werden so knapp, dass sie sich keiner mehr leisten kann.
Und vier Millionen Räuber sind immer noch ein ganzer Haufen.

Wie viele Streuner leben in Deutschland? Ich habe da noch keine vernünftigen Zahlen gefunden.

Und zu den südlichen Ländern: Selbst wenn es da mehr Streuner gibt, leben dort weniger Hauskatzen. In Spanien waren es 1998 z.B. nur 1,18 Millionen Hauskatzen, in Griechenland 0,98 Millionen.

Streuner (also, solange sie nicht gefüttert und medizinisch versorgt werden) unterliegen im Gegensatz zu Hauskatzen zudem dem natürlichen Beute-Jäger-Schema. Heißt, wenn die Beute knapp wird, gibt es auch weniger Jäger, dadurch steigt dann wiederum die Beuteanzahl und damit auch schlussendlich wieder die Anzahl der Jäger. Eine Ausrottung bestimmter Arten ist da deutlich unwahrscheinlicher.

Wegen Ratten, Mäusen usw.: Klar, in manchen Gegenden übernehmen Katzen die Aufgabe von hier leider nicht mehr existenten oder sehr dezimierten Räubern. Da ist es dann vielleicht auch sinnvoll, sie rauszulassen. Es geht mir ja nicht grundsätzlich um freilaufende Katzen, sondern um die Massen, in denen sie auf die Umwelt losgelassen werden.
Allerdings: Würden Raubvögel mehr Beute finden, gäbe es in relativ kurzer Zeit vermutlich auch wieder mehr davon... Aber mit Raubvögeln kenne ich mich zu wenig aus, um da genaueres drüber zu sagen.
 
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Ich denke schon, dass Kastration einiges bringt. Denn von den acht Millionen Katzen dürfte ein großer Teil unkastriert sein - sonst gäbe es nicht so viel Nachwuchs.

Und gerade die unkastrierten Streuner wie auch die vernachlässigten Hauskatzen dürften der Vogelwelt gefährlicher sein, als satte und gut versorgte Katzen. Ich kann ja für meinen Teil nur das wiedergeben, was ich hier in meinem Umfeld erlebe. Gut versorgte, allesamt kastrierte Katzen, die nur sehr selten mal einen Vogel erwischen. Und ich meine nicht nur meine Katzen, sondern auch die etlicher Nachbarn, die ebenfalls Freigänger haben. In diesem Jahr haben meine Katzen noch keinen Vogel erbeutet, trotz der Brutzeit, dafür durfte ich vor zehn Minuten eine Maus einfangen, die Merlin zum Glück lebendig ins Haus geschleppt hatte und in die Freiheit entlassen.

Was die Raubvögel angeht, ich bin da zwar keine Spezialistin, aber hier gibt es Bussarde, Falken, Eulen und sogar Sperber zu Hauf. Sogar Sperber, die auch schon einmal auf der Liste der gefährdeten Arten standen, weil Mensch sie zu stark bejagt hatte. Trotzdem haben wir hier eine Mäuse"plage" ohne Ende.

Da möchte ich gerne noch einmal auf meine Frage zurückkommen: Wann gehört ein Lebewesen ins Ökosystem und wann nicht? Und wer entscheidet das? Mal ein Vergleich, der vielleicht ein wenig hinkt, aber ad hoc fällt mir nichts besseres ein: Wir gehen ja auch nicht hin und fordern, alle Dahlien aus den Gärten zu entfernen. Auch sie gehören eigentlich nicht ins Ökosystem und sie nehmen heimischen Pflanzen den Platz weg. Also, wo fängt das an, wo hört das auf?

So, wie es jetzt gerade läuft, stelle ich mir eigentlich auch eine Diskussion vor. Diskussion heißt für mich aber nicht, hier aufzuschlagen, die bösen Katzen und die noch böseren Katzen an die Ohrfeigenmaschine anzuschließen, aber dann auch nicht wirklich konstruktive Vorschläge parat zu haben, wie man das Problem lösen könnte - sofern es überhaupt eins ist.

LG Silvia
 
Also ich habe mal einen Bericht gelesen in dem Stand dass viele Vogelarten nicht mehr so viel Nahrung finden, weil die Menschen in den Städten ihre Vorgärten so akkurat anlegen, dass die natürliche Nahrungsquelle nicht mehr vorhanden ist.

Ausserdem jagdt eine Katze nach dem Kosten-Leistungsprinzip. Warum sich verausgaben wenn man leichter ne Maus fangen kann....

Katzen folgen ja nur ihren natürlichen Instinkten und Mutter Natur regelt das schon.
 
Ich weiß nicht, ob Kastration so viel bringt.

Durch eine Kastration verringert sich unter Anderem die Reviergröße einer Katze, was logischerweise auch zu weniger erjagten Vögel führt. (Von der allgemeinen Eindämmung der Katzenpopulation ganz zu schweigen.)

Streuner (also, solange sie nicht gefüttert und medizinisch versorgt werden) unterliegen im Gegensatz zu Hauskatzen zudem dem natürlichen Beute-Jäger-Schema. Heißt, wenn die Beute knapp wird, gibt es auch weniger Jäger, dadurch steigt dann wiederum die Beuteanzahl und damit auch schlussendlich wieder die Anzahl der Jäger. Eine Ausrottung bestimmter Arten ist da deutlich unwahrscheinlicher.

Die Frage bleibt weiterhin, ob Katzen tatsächlich die Vogelpopulation ernsthaft gefährden können. Jede Studie, mit der ich mich auseinandergesetzt habe, fußt auf losen Ansammlungen völliger aus dem Zusammenhang gerissener Dinge. In der von Morelia (und mir) zitierten Studie wurden z.B. nur sage und schreibe 6(!) durch Katzen verursachte Vogeltode beobachtet.
Es gibt bis dato für mich keinen gesicherten empirischen Nachweis, dass Katzen bestimmten Populationen ernsthaft Schaden zufügen können. (Galapagos-Inseln ausgenommen.)
 
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Ich denke schon, dass Kastration einiges bringt. Denn von den acht Millionen Katzen dürfte ein großer Teil unkastriert sein - sonst gäbe es nicht so viel Nachwuchs.
Naja, aber wenn in Deutschland halt Katzen als Haustiere so sehr geschätzt werden, dass man zur "Bedarfsdeckung" nun mal acht Millionen braucht?
Und gerade die unkastrierten Streuner wie auch die vernachlässigten Hauskatzen dürften der Vogelwelt gefährlicher sein, als satte und gut versorgte Katzen.
Ich glaube eher, dass es andersherum ist, ehrlich gesagt. Grundsätzlich jagt eine Katze ja, egal ob sie satt ist oder nicht, das macht keinen großen Unterschied. Bei einer Katze, die sich ihr Futter durch Jagen besorgen muss, könnte ich mir gut vorstellen, dass sie auf die leichter zu jagende Beute ausweicht (also am Boden lebende Tiere) anstatt Vögel zu jagen, wohingegen gut gefütterte Katzen das vielleicht als eine besondere Herausforderung verstehen...

Was das Beuteverhalten angeht, darf man außerdem nicht vergessen, dass das bei Katzen sehr stark davon abhängig ist, was sie als Kitten von der Katzenmutter gezeigt bekommen. Wenn die Mutter keine Vögel jagt, werden die Kitten aller Wahrscheinlichkeit auch keine jagen. Hat sich die Mutter auf Vögel spezialisiert, werden ihre Jungen auch sehr geschickt darin sein.
Aber, wie Morelia schon geschrieben hat: Es geht ja nicht nur um Vögel.
Trotzdem haben wir hier eine Mäuse"plage" ohne Ende.
Naja, bis sich die Bestände erholen, müsste man den Raubvögeln natürlich schon etwas Zeit lassen. Aber wie gesagt, da kenne ich mich recht wenig aus.

Füchse sind übrigens auch große Mäusevernichter - wenn man sie allerdings so bejagt hier, fallen sie auch aus.

Da möchte ich gerne noch einmal auf meine Frage zurückkommen: Wann gehört ein Lebewesen ins Ökosystem und wann nicht? Und wer entscheidet das? Mal ein Vergleich, der vielleicht ein wenig hinkt, aber ad hoc fällt mir nichts besseres ein: Wir gehen ja auch nicht hin und fordern, alle Dahlien aus den Gärten zu entfernen. Auch sie gehören eigentlich nicht ins Ökosystem und sie nehmen heimischen Pflanzen den Platz weg. Also, wo fängt das an, wo hört das auf?
Ins Ökosystem gehört - meiner Meinung nach, ich bin kein Biologe - alles, was miteinander in sich im Gleichgewicht haltender Wechselwirkung existiert. Grundsätzlich sind das natürlich Tiere und Pflanzen, die auch in der jeweiligen Region heimisch sind. Unter Umständen kann aber vielleicht auch ein Part von einem "Einwanderer" übernommen werden, der nicht schädlich ist. Einwanderer können aber auch sehr negative Einflüsse haben.

Die Hauskatze kommt ursprünglich nicht hier aus der Gegend, sondern aus Afrika. Und die Tatsache, dass sie zum einen vom Menschen gefüttert und versorgt wird und zum anderen in solchen Massen auftritt, nimmt sie endgültig aus einem System gegenseitiger Wechselbeziehungen heraus.

Zu den Neophyten, von denen du sprichst: Der Riesen-Bärenklau ist auch ein schönes Beispiel.
Ansonsten finde ich diesen Artikel sehr gut, da wird sowohl auf Pflanzen als auch auf Tiere eingegangen: http://de.wikipedia.org/wiki/Neobiota

Grundsätzlich würde ich sagen, dass man da anfangen sollte, wo negative Auswirkungen auf das bisherige Ökosystem sichtbar werden.
Ausserdem jagdt eine Katze nach dem Kosten-Leistungsprinzip. Warum sich verausgaben wenn man leichter ne Maus fangen kann....
Da habe ich oben ja schon was dazu geschrieben.
und Mutter Natur regelt das schon.
Nein, eben nicht! Außer wir hören auf, Katzen ins Haus zu lassen, zu füttern und zum Tierarzt zu bringen. Dann ja.
 
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Ins Ökosystem gehört - meiner Meinung nach, ich bin kein Biologe - alles, was miteinander in sich im Gleichgewicht haltender Wechselwirkung existiert. Grundsätzlich sind das natürlich Tiere und Pflanzen, die auch in der jeweiligen Region heimisch sind. Unter Umständen kann aber vielleicht auch ein Part von einem "Einwanderer" übernommen werden, der nicht schädlich ist. Einwanderer können aber auch sehr negative Einflüsse haben.

Die Hauskatze kommt ursprünglich nicht hier aus der Gegend, sondern aus Afrika. Und die Tatsache, dass sie zum einen vom Menschen gefüttert und versorgt wird und zum anderen in solchen Massen auftritt, nimmt sie endgültig aus einem System gegenseitiger Wechselbeziehungen heraus.

Nur ganz kurz, bin zu müde, um noch ausführlich zu antworten. Das System der gleichzeitigen Wechselwirkungen funktioniert doch schon lange nicht mehr - auf allen Ebenen, die Katzen sind meiner Auffassung nach da das geringste System.

Zumindest meinen Katzen scheint die Vogeljagd viel zu anstrengend und unbefriedigend zu sein, Mäuse bieten da das deutlich sichere Erfolgserlebnis.

Die Raubvogelbestände haben sich zumindest hier schon seit vielen Jahren erholt, das kann es also nicht sein.

Negative Beispielé von Einwanderern gibt es genug, aber ich würde Katzen jetzt nicht mit dem Riesenbärenklau vergleichen - vor allem, da ja bislang wirklich jeder Beweis dafür fehlt, dass Katzen im Ökosystem starke Schäden anrichten - so viel zum Punkt, da anzufangen, wo negative Auswirkungen auf das Ökosystem sichtbar sind. Da gibt es meines Erachtens deutlich sinnvollere Ansätze. Doodele hat mit den "kahl rasierten" Vorgärten nicht so ganz unrecht.

LG Silvia
 
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Durch eine Kastration verringert sich unter Anderem die Reviergröße einer Katze, was logischerweise auch zu weniger erjagten Vögel führt. (Von der allgemeinen Eindämmung der Katzenpopulation ganz zu schweigen.)
Die Reviergrößen sind doch wurst. Hier leben so viele Katzen, dass selbst, wenn eine Katze nur ein Revier von 100 qm hat die nächste Katze und das nächste Revier gleich daneben angrenzt. Ob der Vogel nun von Minka oder von Paule gefangen wird, ist dem Vogel egal.
Die Frage bleibt weiterhin, ob Katzen tatsächlich die Vogelpopulation ernsthaft gefährden können. Jede Studie, mit der ich mich auseinandergesetzt habe, fußt auf losen Ansammlungen völliger aus dem Zusammenhang gerissener Dinge. In der von Morelia (und mir) zitierten Studie wurden z.B. nur sage und schreibe 6(!) durch Katzen verursachte Vogeltode beobachtet.
Es gibt bis dato für mich keinen gesicherten empirischen Nachweis, dass Katzen bestimmten Populationen ernsthaft Schaden zufügen können. (Galapagos-Inseln ausgenommen.)
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_neuzeitlich_ausgestorbenen_Vögel
Da finden sich zumindest drei Arten, bei denen Katzen direkt beteiligt waren.

Auf Vogelschutzseiten findet sich noch folgendes:
http://www.abcbirds.org/newsandreports/NFWF.pdf
http://www.abcbirds.org/abcprograms/policy/cats/materials/predation.pdf
http://www.vogelnothilfe.de/katzen-und-voegel.html
 
Nur ganz kurz, bin zu müde, um noch ausführlich zu antworten. Das System der gleichzeitigen Wechselwirkungen funktioniert doch schon lange nicht mehr - auf allen Ebenen, die Katzen sind meiner Auffassung nach da das geringste System.
Naja - würde es gar nicht mehr funktionieren, hätten wir hier ein Ödland. So schlimm ist es also noch nicht :verschmitzt:
vor allem, da ja bislang wirklich jeder Beweis dafür fehlt, dass Katzen im Ökosystem starke Schäden anrichten
Das finde ich so nicht.
Doodele hat mit den "kahl rasierten" Vorgärten nicht so ganz unrecht.
Das sollte meiner Meinung nach ja dann auch jeder Freigängerhalter als Quasi-Teilausgleich ändern (also den Kahlschlag, natürlich). Auch wenn es mir persönlich nach wie vor lieber wäre, es gäbe einfach deutlich weniger Katzen und es würden sich mehr Leute für gesicherten Freigang entscheiden.

Dann schlaf mal gut 🙂
 
Die Reviergrößen sind doch wurst. Hier leben so viele Katzen, dass selbst, wenn eine Katze nur ein Revier von 100 qm hat die nächste Katze und das nächste Revier gleich daneben angrenzt. Ob der Vogel nun von Minka oder von Paule gefangen wird, ist dem Vogel egal.

Katzenreviere können sich aber ebenfalls überschneiden. Ist dies jedoch nicht mehr Fall, dann sinkt meiner Ansicht nach auch die Anzahl der gefangenen Vögel.


Genaue diese Studien meinte ich.
Sie können alle widerlegt werden. Bzw. scheint das immer auf die jeweilige Sichtweise anzukommen.
http://www.voxfelina.com/2010/09/the-scat-hits-the-fan/
http://www.voxfelina.com/author/admin/

Beim Wikipedialink habe ich einen Eintrag gefunden, welcher wie folgt lautet:

"Von dieser Art wurde in berühmter (aber in einer nicht ganz richtigen) Form behauptet, dass sie von einer einzigen Katze namens „Tibbles“ ausgerottet wurde. Tatsächlich waren mehrere Umstände am Aussterben dieser Art beteiligt."
 
Naja - würde es gar nicht mehr funktionieren, hätten wir hier ein Ödland. So schlimm ist es also noch nicht :verschmitzt:

Das sollte meiner Meinung nach ja dann auch jeder Freigängerhalter als Quasi-Teilausgleich ändern (also den Kahlschlag, natürlich). Auch wenn es mir persönlich nach wie vor lieber wäre, es gäbe einfach deutlich weniger Katzen und es würden sich mehr Leute für gesicherten Freigang entscheiden.

Dann schlaf mal gut 🙂

Zumindest beim Teilausgleich gebe ich Dir uneingeschränkt Recht😀 Ist doch schon mal was.

Was den ersten Punkt angeht, kann ich nicht so ganz zustimmen. Auch wenn alles grün aussieht, wenn ich hier spazieren gehe, ist es dennoch Ödland - weil absolut monokulturell bestimmt. Wiesenblumen - Fehlanzeige. Wildfruchthecken? Ebenso. Ich weiß nicht, wo Du wohnst, aber NRW ist schon - ökologisch betrachtet - eine ziemliche Diaspora.

Jetzt verquatsche ich mich doch wieder, bin schon weg.

LG Silvia
 
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Katzenreviere können sich aber ebenfalls überschneiden. Ist dies jedoch nicht mehr Fall, dann sinkt meiner Ansicht nach auch die Anzahl der gefangenen Vögel.
Ich denke, sie überschneiden sich sowieso. Katzen tauchen ja im Regelfall in der Nähe von bewohnten Gebieten auf, da dann aber in Massen.
Genaue diese Studien meinte ich.
Sie können alle widerlegt werden. Bzw. scheint das immer auf die jeweilige Sichtweise anzukommen.
http://www.voxfelina.com/2010/09/the-scat-hits-the-fan/
http://www.voxfelina.com/author/admin/
Ich muss mir das morgen noch mal genauer durchlesen. Grundsätzlich kann man allerdings jede Studie widerlegen.

Beim Wikipedialink habe ich einen Eintrag gefunden, welcher wie folgt lautet:

"Von dieser Art wurde in berühmter (aber in einer nicht ganz richtigen) Form behauptet, dass sie von einer einzigen Katze namens „Tibbles“ ausgerottet wurde. Tatsächlich waren mehrere Umstände am Aussterben dieser Art beteiligt."
Die meinte ich nicht. Mir ging es um den Dodo, die Santa-Barbara-Singammer und die Norfolk-Inseldrossel.

Grundsätzlich scheint es so zu sein, dass Katzen vor allem in abgeschlossenen Ökosytemen (Inseln z.B.) tatsächlich verheerende Schäden anrichten können. Auf Ascencion z.B. hat man deswegen sogar alle wilden Katzen ausgerottet.
 
Ich weiß nicht, wo Du wohnst, aber NRW ist schon - ökologisch betrachtet - eine ziemliche Diaspora.
Öhom - naja 😀 Das Bundesland mit den Lederhosen. Ich fahre hier eine Viertelstunde aus der Stadt raus und stehe mitten im schönsten Lauburwald. Und Wiesenblumen, Streuobstwiesen und anderes gibt es hier auch noch zur Genüge. Monokulturen zwar auch - aber eben auch noch genügend anderes.
In NRW war ich aber bisher immer nur in den Städten, nie auf dem Land - kann schon sein, dass das da anders aussieht.
 
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Öhom - naja 😀 Das Bundesland mit den Lederhosen. Ich fahre hier eine Viertelstunde aus der Stadt raus und stehe mitten im schönsten Lauburwald. Und Wiesenblumen, Streuobstwiesen und anderes gibt es hier auch noch zur Genüge. Monokulturen zwar auch - aber eben auch noch genügend anderes.
In NRW war ich aber bisher immer nur in den Städten, nie auf dem Land - kann schon sein, dass das da anders aussieht.

Diesbezüglich ist der Süden wirklich fortschrittlicher. Da gibt es weitaus mehr Biohöfe, Wildstaudengärtnereien, Streuobstwiesen etc. Vielleicht liegt es auch daran, dass Bayern und BW deutlich dünner besiedelt sind?

LG Silvia
 
Die meinte ich nicht. Mir ging es um den Dodo, die Santa-Barbara-Singammer und die Norfolk-Inseldrossel.


Hauptgrund für die Ausrottung der Art dürften eingeschleppte Ratten sowie eingeführte und verwilderte Haustiere gewesen sein und hier vor allem Schweine und Affen, welche die Gelege der bodenbrütenden Vögel zerstörten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dodo#Aussterben

Die Katze trägt hier keine Hauptschuld.

Im frühen 20. Jahrhundert wurde die Graslandschaft auf Santa Barbara Island in Folge der landwirtschaftlichen Nutzung sowie durch die Überweidung durch Hausziegen und Kaninchen stark verändert. Während die Santa-Barbara-Singammer um das Jahr 1908 noch als häufig beschrieben wurde, nahm der Bestand im Verlauf der folgenden Jahrzehnte immer stärker ab, was vermutlich auch durch die Nachstellung durch verwilderte Hauskatzen verstärkt wurde. 1959 wurde der Lebensraum der Singammern bei einem Brand fast vollständig zerstört.

http://de.wikipedia.org/wiki/Santa-Barbara-Singammer#Aussterben

Auch hier ist nicht die Katze der ausschließliche Verursacher. Außerdem ist von verwilderten Hauskatzen die Rede.

Noch in den 1940er-Jahren galt diese Unterart als häufig. 1962 wurde der Bestand auf 100 Exemplare geschätzt, 1969 waren es noch knapp 50. 1975 wurde sie zuletzt nachgewiesen und starb vermutlich Ende der 1970er-Jahre aus. Als Ursachen werden eine Kombination aus Lebensraumzerstörung und Nachstellung durch Ratten und verwilderte Katzen angenommen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Norfolk-Inseldrossel#Aussterben

Wiederrum verwilderte Katzen, die ebenfalls nicht die Hauptschuld tragen.

Die englische Wikipedia führt erweitert an:
Additional factors were competition with introduced Song Thrushes and Common Blackbirds, as well as by interbreeding with the latter species producing sterile offspring.

http://en.wikipedia.org/wiki/Norfolk_Island_Thrush#Status_and_conservation

Grundsätzlich scheint es so zu sein, dass Katzen vor allem in abgeschlossenen Ökosytemen (Inseln z.B.) tatsächlich verheerende Schäden anrichten können. Auf Ascencion z.B. hat man deswegen sogar alle wilden Katzen ausgerottet.

Deswegen habe ich auch die Galapagos-Inseln als Beispiel eingeführt. 😉
Auch dort wurden Katzen mithilfe des Parvovirus ausgerottet.
 
Maiglöckchen hat gesagt.:
Diesbezüglich ist der Süden wirklich fortschrittlicher. Da gibt es weitaus mehr Biohöfe, Wildstaudengärtnereien, Streuobstwiesen etc. Vielleicht liegt es auch daran, dass Bayern und BW deutlich dünner besiedelt sind?
Ich denke schon. Hier gibt es ja auch viel weniger große Städte und nur zwei Ballungsgebiete. Und wie gesagt, wenn man aus den Städten draußen ist, steht man auch schnell mitten im Nichts.

Ist schon ein riesiger Unterschied, ich hab gerade mal nachgeguckt. In Bayern sind's 177,5 EW/km², in NRW 524...

Eloign hat gesagt.:
Die Katze trägt hier keine Hauptschuld.
Von Hauptschuld redet ja auch keiner, sondern von Beteiligung. Das wäre ja auch hier so - der Mensch trägt schon auch einen großen Anteil daran, sollte es tatsächlich so weit kommen, dass Arten komplett verschwinden. Aber ein Räuber in solchen Massen ist unter Umständen dann halt einfach das Tüpfelchen auf dem i.
Außerdem ist von verwilderten Hauskatzen die Rede.
Das macht, was das Jagdverhalten angeht, bei Katzen ja dummerweise keinen Unterschied. Ob die nun zum Spaß töten oder aus Hunger kommt auf's Gleiche raus.

Und: Börks. Da ist es mir ja noch lieber, sie schießen sie ab, als dass sie die Katzen an Seuche krepieren lassen. Wer das schon einmal gesehen hat, weiß, was das für eine Quälerei ist...
 
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...
Und gerade die unkastrierten Streuner wie auch die vernachlässigten Hauskatzen dürften der Vogelwelt gefährlicher sein, als satte und gut versorgte Katzen. ...
LG Silvia

Das ist genau falsch. Satte Katzen haben, da sie über mehr Energie und Konzentration verfügen, eine höhere Erfolgsquote als hungrige Katzen. Satte und gut genährte Katzen sind die erfolgreichsten Jäger.
 
Die meinte ich nicht. Mir ging es um den Dodo, die Santa-Barbara-Singammer und die Norfolk-Inseldrossel.

Grundsätzlich scheint es so zu sein, dass Katzen vor allem in abgeschlossenen Ökosytemen (Inseln z.B.) tatsächlich verheerende Schäden anrichten können. Auf Ascencion z.B. hat man deswegen sogar alle wilden Katzen ausgerottet.

Das ist nun wirklich ein an den Haaren herbeigezogenes Argument. Die Santa Barbara Singammer und der Dodo lebten in Gegenden, in der natürlicherweise keine Katzenartigen Tiere vorkamen. Das kann man ja wohl nicht mit Europa vergleichen - und man kann da übrigens auch alle anderen Haustiere und natürlich den Menschen als Grund für das aussterben heranziehen.
Das Kaninchen hat in Australien auch verheerende Schäden angerichtet, heißt das, wir müsssen in Europa jetzt alle Kaninchen abschießen? Das ist doch Blödsinn.
Die Norfok Singdrossel starb wohl eher durch Hybridisierung mit amseln aus - ein normaler Vorgang auf Inseln, vielleicht solltest du dich mal mit den Darvin Finken beschäftigen um zu erstehen, wie schnell so etwas geht.
 
Die letzten Dodos

Das ist nun wirklich ein an den Haaren herbeigezogenes Argument. Die Santa Barbara Singammer und der Dodo lebten in Gegenden, in der natürlicherweise keine Katzenartigen Tiere vorkamen. Das kann man ja wohl nicht mit Europa vergleichen - und man kann da übrigens auch alle anderen Haustiere und natürlich den Menschen als Grund für das aussterben heranziehen.
Das Kaninchen hat in Australien auch verheerende Schäden angerichtet, heißt das, wir müsssen in Europa jetzt alle Kaninchen abschießen? Das ist doch Blödsinn.
Die Norfok Singdrossel starb wohl eher durch Hybridisierung mit amseln aus - ein normaler Vorgang auf Inseln, vielleicht solltest du dich mal mit den Darvin Finken beschäftigen um zu erstehen, wie schnell so etwas geht.

wurden von Matrosen getötet ... ich schätze sein Verhalten hat sehr dazu beigetragen dass er durch die Menschen vor allem
ausgerottet wurde.

von Katzen lese ich hier nichts.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dodo

Im übrigen kann jeder sehen der Augen im Kopf hat wer die grössten Feinde der Jungvögel und dazu ein Nesträuber ist. Das sind die
Krähen und die Elstern. Auf ihr Konto gehen die meisten Opfer unter dem Singvogelnachwuchs. Sie - Krähen und Elstern - haben sich massenhaft vermehrt durch die Schutzmassnahmen.
 
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wurden von Matrosen getötet ... ich schätze sein Verhalten hat sehr dazu beigetragen dass er durch die Menschen vor allem
ausgerottet wurde.

von Katzen lese ich hier nichts.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dodo

Im übrigen kann jeder sehen der Augen im Kopf hat wer die grössten Feinde der Jungvögel und dazu ein Nesträuber ist. Das sind die
Krähen und die Elstern. Auf ihr Konto gehen die meisten Opfer unter dem Singvogelnachwuchs. Sie - Krähen und Elstern - haben sich massenhaft vermehrt durch die Schutzmassnahmen.


Richtig
Ausserdem schnappen Hunde auch nach Vögeln, die grad' ausgeflogen sind.
Nicht zu vergessen die Schlangen, die unbeabsichtigt mit Flugzeugen auf eine Insel eingeflogen wurden die komplette Vogelscharr ausgerottet haben weil die Vögel die Schlangen nicht als Feind kannten und so keine Gefahr in ihnen sahen.
Die Anzahl der getöteten Vögel durch Katzen macht nur eine kleine % Zahl aus, wie Verhaltensforscher bestätigen.
 

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