Hallo an alle die mit uns gehofft und Daumen gedruckt hatten und alle die uns mit wertvollen Tipps versucht haben zu helfen:
Ich muss leider ganz traurig berichten, dass ich die Zusammenführung abbrechen werde.
Nachdem viel Geduld, Feliway als auch Zylkene erfolglos blieben und wir anstelle von Fortschritten nur Verschlechterungen hatten, haben wir jetzt zuletzt mit Ina zusammen gearbeitet, und Bachblüten (für jede Katze eine eigene Mischung) gegeben. Zusätzlich hat mir Ina noch sehr viele weitere hilfreiche Tipps gegeben.
Allerdings:
Bei den Mädchen haben die Bachblüten sehr gut angeschlagen, bei Eragon leider überhaupt nicht!
(Und bei Merlin scheinbar auch nicht)
Eragon faucht sogar Merlins Hinterlassenschaften an – ist mir aufgefallen beim Reviertausch, er will zur Toilette, schnuppert und faucht, und geht dann nur sehr zögerlich rein und erledigt sein Geschäft, scharrt dann nichts zu sondern geht gleich schnell wieder raus.
Die positiven Bestärkungen fanden alle prima, aber Eragon hat sich dabei immer auf Abstand gehalten, die superguten Leckerchen habe ich ja nur direkt vor der Tür hinter der Merlin saß oder auf einem Tuch, bzw. Kissen das nach ihm roch, gegeben, für die Mädels war das ok (die sind sehr viel mutiger und entspannter geworden) Eragon hat sich nicht getraut näher als bis auf einen Meter ranzukommen.
Die Mädchen haben auch beide immer mal am Türspalt geschnuffelt. Sind also beide entspannter und mutiger geworden. Die ruhigen „Konzentrations-Spiele“ haben Merlin mehr zur Ruhe gebracht, aber an der grundsätzlichen Tatsache hat sich leider nichts geändert.
Nach einem langen Telefonat mit Ina habe ich „Merlins Bereich“ vergrößert bis wir etwa halbe/halbe der Wohnung hatten und dann regelmäßig das Revier getauscht, natürlich gute Lieblingsleckerchen auf Liegeplätze etc. verteilt und natürlich mit viel Lob begleitet. Immer abwechselnd viele Kuscheleinheiten, die jede Katze für sich genossen hat, auch wenn ich nach Merlin gerochen hab, aber Tayna und Saphira kamen immer gleich an und schmusten und schnupperten und schmusten, Eragon nicht, er hat immer erst gezögert, geschnuppert, sich umgeschaut, das Lieblingsleckerchen erst noch dreimal beschnuppert und sich nochmal umgeschaut, bis er es dann gefressen hat. Und genauso vorsichtig war er auch mit Kuscheln, erst mal vorsichtig schnuppern etc. bevor er sich dann entspannt schnurrend an mich geschmissen hat.
Wir mussten immer sehr sehr aufpassen dass Merlin nicht mit durch die Tür huscht, hatten also alle vermehrtes Augenmerk auf ihn wenn wir durch DIE Tür gegangen sind und so ist es meinem Sohn (hätte aber natürlich auch mir passieren können) gestern passiert, dass Tayna an seinem Fuß vorbei ins Zimmer gehuscht kam, sie lief freundlich gurrend (sehr freundlich und mutig das alte Mädchen!) in Merlins Richtung und er hat sie SOFORT angesprungen und unter den Tisch geprügelt; ich hab dann den Notfall-Tipp aus dem Buch von Christine Hauschildt angewandt und Merlin mit einer kleinen Decke zugedeckt, mein Sohn hat Tayna rausgeschafft und ich Merlin in die andere Ecke des Zimmers.
Seither sitzt Eragon, der das Ganze ja nur gehört hat, wieder unter meinem Bett und Tayna auf meinem Bett.
Bei Saphira konnte ich jetzt nicht direkt feststellen dass sie auf diesen Vorfall reagiert. Sie verhält sich weiter recht entspannt. (sie hat sogar noch mit meinen Tränen gespielt die auf den Boden getropft sind)
Trotzdem hat mir das jetzt gezeigt, dass trotz der langen Zeit die sie jetzt separiert sind und „positiv belegt“ werden mit allem was mit der/den jeweils anderen Katze/n zu tun hat, sie wohl niemals Freunde werden /können :-(
Ich könnte das Ganze natürlich jetzt noch über Monate weiter hinziehen, mit der Option dass sie sich bestenfalls irgendwann tolerieren, aber das ist nicht das Leben dass ich mir für die Vier wünsche. (Wenn ich das auf mich und eine große Spinne übertragen darf, ich könnte vielleicht irgendwann akzeptieren, dass da eine Tarantel in meiner Whg. lebt, aber ich würde sie nicht mögen und ich hätte immer das „Gefühl im Nacken“ was ist wenn sie aus ihrem Terrarium ausbricht? Und mit diesem unentspannten Gefühl müssten meine Katzen den Rest ihres Lebens verbringen, der Gedanke macht mich sehr traurig)
Und meiner ganz bescheidenen Einschätzung nach ist Merlin auch kein Kater der auf Dauer mit reiner Wohnungshaltung glücklich werden wird. Vernetzte Balkone hin oder her, er braucht mehr. Aber allem voran braucht Merlin einen gestandenen Kater der ihm genauso selbstbewusst und stark gegenüber steht.
Das können wir ihm leider nicht bieten, und zum Wohle aller beteiligten Katzen habe ich mich nach einer durchweinten Nacht ganz schweren Herzens entschlossen das Ganze zu beenden. Da ich noch nie eins meiner Tiere wieder abgeben musste habe ich keine Ahnung wie es jetzt weitergeht.
Natürlich hab ich Steffi von der Pfotenhilfe schon informiert.
Wir sind hier alle sehr traurig.
Es tut mir unendlich leid, dass ich mich in der Einschätzung der Charaktere der beiden Kater so derart vertan habe und nicht gesehen habe, dass in meinem Raufe-Spiel-Tobe-Trottel-Kater leider auch ein totaler Angstschisser steckt.
) 
