Hallo Silke,
also nicht betüddeln?
Und was dann?
Er markiert ständig und alles. AUch die Tapeten jetzt. Ich habe keinen Plan warum er das auf einmal wieder tut. Dieses Mal auf jeden Fall nicht wegen Liebesentzug....
ich schildere Dir jetzt mal meinen Eindruck.
M.E. suchst Du förmlich nach einem Problem bei Deinen Katzen. Mal war es die Katzenklappe, dann war es das Spielverhalten, dann war es der "Liebesentzug" worauf der Kater reagiert hat. Dann zog kurzfristig ein erwachsener Kater bei Euch ein, der umgezogen ist, dann kam erst das erste Kitten, dann das zweite Kitten und demnächst Euer Baby.
Die letzten Veränderungen können schon stabile Katzen verunsichern, aber ein Kater, der nicht in sich gefestigt ist, noch einmal mehr.
M.E. hat sich bei Euch ein unschönes Ritual entwickelt. Du bemühst Dich um Deine Katzen und unterstützt u.U. unabsichtlich und unbewusst ein Fehlverhalten. Der Kater reagiert mit Unsauberkeit, Du bist verunsichert, bemühst Dich noch einmal mehr, aber evt. nicht richtig auf den Punkt, was wiederum der Kater erneut mit Unsauberkeit quittiert.
Viel Aufmerksamkeit bedeutet nicht automatisch auch gute und richtige Aufmerksamkeit. Falsche Verhaltensweisen unabsichtlich zu unterstützen, kann zu einem Rattenschwanz an weiteren Fehlverhalten bedeuten.
Du erscheinst mir etwas unsicher in Deiner Art (was ich völlig wertfrei meine). Sensible Katzen spüren Unsicherheit und verunsichern selbst, was den Menschen verunsichert, der wiederum die Katzen verunsichert. Dann entsteht ein Ping-Pong-Effekt, bei dem man nicht auf die Schnelle erkennen kann, wo Ursache und wo Folgen entstehen.
Ich bin viel Zuhause und trotzdem ist es immer mein Ziel (inbesondere auch bei den Neuzugängen), dass meine Katzen selbständig sind, so selbständig, wie sie es bei Wohnungshaltung sein können.
Sie sollen alleine klarkommen, sie sollen sich auch selbst beschäftigen (nach Anleitung durch mich), sie sollen sich selbst genügen. Natürlich bekommen sie ihre Spiele- und Schmuseeinheiten, aber sie sollen nicht am Rockzipfel hängen.
Mein Yogi hat seine Artgenossen mit seiner Liebe erdrückt. Also habe ich mit einer Therapeutin einen Plan erarbeitet, wie wir Yogi so selbstsicher machen können, daß er zwar artgenossenverträglich ist, aber sie nicht mit seiner Liebe drangsaliert.
Robbie hat sich nichts zugetraut. Also habe ich mit ihm gearbeitet, dass er sicherer wird, dass er auch unangenehme Situationen aushält, dass er lernt, dass er sich immer auf mich verlassen kann, aber mich dazu nicht braucht.
Jede meiner Katzen hat irgendwo eine "Schwäche" und die habe ich mit Fachleuten versucht zu mildern, damit die Tiere angstfrei leben können, aber gleichzeitig auch "Stress" ertragen können z.B. Lärm, laute Besucher, gelegentliche Hektik, etc Die Katzen müssen lernen damit zu leben.
Ich betüddel meine Katzen nicht. Ich liebe sie, aber sie müssen wahrlich nicht gepäppelt werden, weil sie nicht aus Zucker sind (siehe oben Stress aushalten).
Als mein Herzenskater starb, waren seine letzten Wochen sehr anstrengend, ich lebte fast nur für ihn und begleitete ihn durch die letzte Zeit. Die anderen Katzen kamen alle zu kurz. Das ist nun mal ein Teil des Lebens, damit müssen sie klarkommen. Und natürlich kamen sie damit klar, sie mussten weder behütet noch getröstet werden.
Es gibt schwierige Phasen im Leben, die Mensch und Tier ertragen und mittragen müssen und meine Katzen tun das auch.
Du dagegen betüddelst Deinen Kater, wenn es schwierig wird bzw. Du denkst, daß es schwierig ist, weil es für Dich schwierig ist, aber evt. garnicht für den Kater.
Er pinkelt und Du kümmerst Dich. Deine Katze ist krank, der Kater wird dafür getröstet. Es gibt ein anderes Problem also muss der Kater wieder betüddelt werden. Damit führst Du keine Lösung herbei, sondern verschärfst das Problem.
Ich schrieb vor Wochen, daß es fraglich ist, ob die Kleine bei Euch bleiben soll, da der Kater erstens mit Unsauberkeit reagiert und Ihr zweitens ein Baby bekommt.
Die Kleine blieb, ein zweites Kitten zog ein...und weil der Kater es gewohnt ist, daß Du fortwährend ihn betüddelst, umsorgst, verhätschelst, reagiert der jetzt erneut mit Unsauberkeit.
Ich frage mich, wie Du Dir das Leben mit einem stressanfälligen Katern, drei weiteren Katzen und einem Kleinstkind vorstellst.
Du hast geschrieben, dass Ihr das Cats Best Öko-STreu benutzt.
Meine Katzen sind problemlos, was das Katzenstreu betrifft, aber sie haben alle vier das CBÖ verweigert. Alle samt haben dieses STreu verweigert!
Ich würde an Deiner Stelle nicht 6 Katzenklos mit CBÖ füllen, sondern drei mit CBÖ und drei mit drei unterschiedlichen Betonit-Streus. Vielleicht mag der Kater das Streu nicht.
Ich will Dir nichts, das sind lediglich meine Gedanken, die ich bei dem Lesen Deiner Zeilen hatte.