Hallo,
bei den Selbermachern bist du hier genau richtig 🙂 Es gibt zwar fertiges Rohfutter zu kaufen, aber das ist m.E. von der Zusammensetzung her nicht besser als mittelprächtiges Dosenfutter. Oft sogar deutlich schlechter, weil so ziemlich alle Hersteller mit Hundebarf anfangen und glauben, sie könnten ihre Rezepturen einfach auch als Katzenfutter anbieten, wenn sie sie bloß in kleinere Schälchen verpacken.
Dabei kommt dann z.B. Futter mit nem viel zu hohen pflanzlichen Anteil raus, das meistens auch noch komplett gewolft und (u.a. deshalb) nicht mehr so ganz hundertprozentig frisch ist. Die meisten Katzen bevorzugen aber frisches Fleisch in Stücken zum Kauen, und als hochspezialisierte Carnivoren können sie pflanzliche Bestandteile im Futter deutlich weniger sinnvoll verwerten als Hunde. Auch der Knochenanteil in diesem umfunktionierten Hundebarf ist oft zu hoch, und das Verhältnis von Fleisch zu günstigen Innereien ist nicht sehr ausgewogen.
OK, genug gegen Fertigbarf gemoppert 😉
Mit Bio hat BARF übrigens per se nix zu tun, die allermeisten Barfer hier verwenden wohl Fleisch aus konventioneller Tierhaltung ("richtiges" Biofleisch und -innereien mit nem aussagekräftigen Siegel sind a) schwer erhältlich und b) kaum bezahlbar) oder direkt vom Erzeuger, wenn man Glück hat. Der Hauptvorteil beim Barfen ist für mich einfach, dass ich genau weiß, was im Futter meiner Miezen drin ist und in welchen Mengen. Damit hat man's z.B. bei Allergien und sonstigen Verdauungsproblemen sehr viel einfacher. Ich kenn aus den Foren mittlerweile viele Katzen, die Fertigfutter wohl wegen irgendwelchen undeklarierten Zusatzstoffen nicht vertragen, aber mit Barf keine Probleme haben.
Das Problem ist halt, dass man wissen muss, was man tut, und das bedeutet Einlesearbeit und keine Angst vor kleinen Zahlen ... aber mittlerweile gibt's schon viele gute Infoquellen, vor allem die o.g. Barfer-Foren.
Glaub nur keinem, der dir erzählen will, dass du nur mit Muskelfleisch ohne irgendwelche Zusätze (nach dem Motto "Mäuse enthalten doch auch keine Bierhefe") deine Miezen gesund ernähren könntest. Ja, man braucht ein paar Zusätze / Supplemente zum Barfen, aber das müssen nicht unbedingt die künstlichen Chemie-Pülverchen sein, die viele anscheinend sofort im Kopf haben, wenn man das Wort erwähnt. Hier supplementieren viele mit natürlichen Zutaten, also z.B. Fisch, Eierschalenmehl oder Blut/Blutpulver. Der Grund ist ganz einfach der, dass Katzen in der Natur auch die komplette Maus fressen und nicht nur das Mäusebrustfilet, und dass die Nährstoffe aus Innereien, Knochen, Blut usw. auch irgendwie ins Futter gebracht werden müssen. (Außer natürlich, man verfüttert komplette Beutetiere samt Blut und allen Innereien - dann bist du beim "Prey-Barf".)
Also lies dich ruhig ein, und wenn du Fragen hast, stell sie hier 🙂