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Erfahrener Benutzer
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- 11. Mai 2016
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Ihr lieben Foris,
ich habe gestern eine (für mich niederschmetternde) Diagnose zu einer meiner Katzen (7 J.) erhalten und bin nun völlig durch den Wind...
Laut TA hat sie eine beginnende Nierenerkrankung, sichtbar an 2 erhöhten Nierenwerten (Kreatinin und Urea, beide erhöht).
Sie muss nun Fortekor nehmen und zwar lebenslang. Im Frühjahr soll ein Kontrollblutbild erfolgen, was wir selbstverständlich machen werden.
Ich gebe zu, mich noch so gut wie gar nicht über diese Erkrankung informiert zu haben (das werde ich baldmöglichst nachholen) und bitte um Rat.
Hier nun mal das Blutbild, das gestern früh (nüchtern) als OP-Freigabe für eine Zahnsanierung gemacht wurde:
Glucose: 120 mg/dl (74 - 159)
Urea: 91 mg/dl (16 - 36)
Kreatinin: 2,5 mg/dl (0,8 - 2,4)
BUN/CREA: 37
TP: 6,1 g/dl (5,7 - 6,9)
ALB: 3,3 g/dl (2,2 - 4,0)
GLOB: 4,8 g/dl (2,8 - 5,1)
ALB/GLOB: 0,7
ALT: 87 U/L (12 - 130)
ALKP: 31 U/L (14 - 111)
RBC: *7,55 M/uL (5,00 - 10,00)
HCT: * 34,9% (30,0 - 45,0)
HGB: 13,9 g/dl (9,0 - 15,1)
MCV: * 48,2 fL (41,0 - 58,0)
MCH: 18,4 pg (12,0 - 20,0)
MCHC: -.- g/dL (29,0 - 37,5)
RDW: 21,5 % (17,3 - 22,0)
% RETIC: 0,8 %
RETIC: 59,3 K/µL (3,0 - 50,0)
WBC: 10,77 K/µL (5,50 - 19,50)
% NEU: * 65,8 %
% LYM: 15,8 %
% EOS: 11,9 %
% BASO: 0,4 %
NEU: * 7,09 K/µL (2,50 - 12,50)
LYM: 1,70 K/µL (0,40 - 6,80)
MONO: * 0,66 K/µL (0,15 - 1,70)
EOS: 1,28 K/µL (0,10 - 0,79)
BASO: 0,05 K/µL (0,00 - 0,10)
PLT: * 175 K/µL (175 - 600)
MPV: * 10,4 fL
Ganz unten auf der Seite steht dann noch ein verwischter unleserlicher Text, bestehend aus weiteren 2 Blutwerten (?), der wohl der leer werdenden Druckerpatrone des Tierarztes entstammt.
Die Diagnose kam aus heiterem Himmel, sie ist in einem derart guten klinischen Zustand, dass sogar der TA überrascht von diesen schlechten Werten war. Das Blutbild wurde, wie erwähnt, als OP-Freigabe für die Zahn-OP gemacht, erst dadurch haben wir von ihren Nierenwerten erfahren.
Sie musste gestern 4 kaputte Backenzähne opfern, dies nur nebenbei erwähnt. Aber um die Zähne geht es gar nicht (die sind seit gestern eh draußen), sondern um die Nierenwerte und auch um die erhöhten Eosinophilen und Reticulozyten.
Alles in allem ist dies wohl kein altersgemäßes BB, das eine ansonsten klinisch völlig gesunde und unauffällige Katze im Alter von 7 Jahren zeigen sollte. (Zum Vergleich: Unsere 13-jährige Katze wurde gestern ebenfalls operiert und musste noch viel mehr Zähne opfern, ihr Blutbild hingegen war vorbildlich, da ist nix erhöht außer ebenfalls die Eosinophilen.)
Ich schlussfolgere daraus, dass es nicht an der Ernährung liegen kann (alle Katzen erhalten seit Jahren dasselbe Futter, bestehend aus Teilbarf und immer wieder wechselnden hochwertigen Futtersorten, aktuell haben wir Feringa im Programm). Aber egal, die Ernährung könnte man natürlich auf Nierendiät umstellen, dafür gibt es heutzutage wirklich viel Auswahl, wobei dies aus Sicht des Tierarztes momentan noch gar kein Thema ist, sondern wir sollen eben mal mit Fortekor beginnen.
Gestern am Abend nach der OP habe ich ihr allerdings noch keine Fortekor gegeben, da sie ziemlich erschöpft nach der OP wirkte und fast nur geschlafen hat; sie hatte auch keinen großen Appetit, nur zögerlich ein paar Häppchen gekochtes Hühnchen zu sich genommen und sich dann wieder in ihr Schlafkörbchen getrollt. Ich wollte sie daher gestern nicht auch noch mit der Fortekor malträtieren, auch aus der Angst heraus, dass sie vielleicht speibt.
Also ich habe ganz bewusst den gestrigen Abend verstreichen lassen und werde erst heute mit der Fortekor beginnen.
Nun ist meine Frage an euch, die ihr ja sehr viel Erfahrung mit CNI habt:
Ich wollte eigentlich irgendwann auf Vollbarf umsteigen, habe aber immer ein wenig gezögert aus Angst, etwas falsch zu machen. Ist Barf jetzt überhaupt noch eine gute Idee? Der TA meinte, man müsse beim Phosphor aufpassen, Phosphor würde die Nieren belasten.
Ich habe überhaupt keine Erfahrung mit nierenkranken Katzen; meine älteste Katze hat wie gesagt ein superschönes Blutbild und meine 3 "Youngsters" (7 + 5 J.) habe ich vom Babyalter an aufgezogen und mit Ausnahme von Giardien, Würmern, fallweise Erkältungen und Bindehautentzündungen gab es bisher keine "echten" behandlungsbedürftigen Krankheitsfälle in unserem Katzenhaushalt.
Es war wohl mein Fehler, ihren exzellenten klinischen Zustand als Indikator für Gesundheit heranzuziehen (aber wie gesagt, auch der TA hatte überhaupt nicht mit solchen Werten gerechnet, rein nach dem optischen Sichtbefund hätte er sie als vor Gesundheit strotzende Katze angesehen und ich ebenso, ich lebe ja jeden Tag mit ihr).
Sie ist ansonsten eine sehr fröhliche, stets gut gelaunte Katze, äußerst anhänglich, extrem kuschelbedürftig, durchaus auch sehr verspielt, balgt sich öfter mal mit ihrer Schwester, stänkert fallweise die beiden anderen an, folgt mir nahezu auf Schritt und Tritt, hat einen buschigen Schweif, ein dichtes, langes, seidig glänzendes Fell, das im Sonnenlicht mit dem Fell ihrer Schwester um die Wette glänzt und sich auch beim Streicheln wie Seide anfühlt, hat klare Augen und einen wachen Blick, ein rosa Näschen, rosa Zahnfleisch, saubere Ohren, weiche Fußballen,...
Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ausgerechnet sie, die noch niemals krank war, so eine schwere Erkrankung hat...
Dabei sagte uns der TA gestern noch, Moment, Stopp, wir stehen erst ganz am Anfang eines Prozesses, der viele, viele, viele, viele Jahre dauert. Wir haben die Erkrankung jetzt ganz zu Beginn entdeckt und nicht erst im Endstadium, sondern im Anfangsstadium. Jetzt kann man noch handeln, jetzt kann man wirklich noch vieles tun (eben mit Fortekor zu beginnen). Schlimmer wäre es gewesen, wenn wir die Erkrankung erst in einigen Jahren entdeckt hätten, wenn Kreatinin bereits in unermessliche Höhen gestiegen wäre.
So, das war nun die lange Geschichte und jetzt bitte ich um eure Einschätzung und um euren Rat...
Ich bin auch heute noch, einen halben Tag nach der Diagnose, überfordert, niedergeschlagen und traurig, aber heute bin ich bereit für Tipps und Infos. Gestern war ich noch zu fertig und zu erschöpft und hätte den Kopf noch gar nicht frei gehabt.
Ich danke euch jetzt schon im Voraus...!
Herzliche Grüße
Eva
ich habe gestern eine (für mich niederschmetternde) Diagnose zu einer meiner Katzen (7 J.) erhalten und bin nun völlig durch den Wind...
Laut TA hat sie eine beginnende Nierenerkrankung, sichtbar an 2 erhöhten Nierenwerten (Kreatinin und Urea, beide erhöht).
Sie muss nun Fortekor nehmen und zwar lebenslang. Im Frühjahr soll ein Kontrollblutbild erfolgen, was wir selbstverständlich machen werden.
Ich gebe zu, mich noch so gut wie gar nicht über diese Erkrankung informiert zu haben (das werde ich baldmöglichst nachholen) und bitte um Rat.
Hier nun mal das Blutbild, das gestern früh (nüchtern) als OP-Freigabe für eine Zahnsanierung gemacht wurde:
Glucose: 120 mg/dl (74 - 159)
Urea: 91 mg/dl (16 - 36)
Kreatinin: 2,5 mg/dl (0,8 - 2,4)
BUN/CREA: 37
TP: 6,1 g/dl (5,7 - 6,9)
ALB: 3,3 g/dl (2,2 - 4,0)
GLOB: 4,8 g/dl (2,8 - 5,1)
ALB/GLOB: 0,7
ALT: 87 U/L (12 - 130)
ALKP: 31 U/L (14 - 111)
RBC: *7,55 M/uL (5,00 - 10,00)
HCT: * 34,9% (30,0 - 45,0)
HGB: 13,9 g/dl (9,0 - 15,1)
MCV: * 48,2 fL (41,0 - 58,0)
MCH: 18,4 pg (12,0 - 20,0)
MCHC: -.- g/dL (29,0 - 37,5)
RDW: 21,5 % (17,3 - 22,0)
% RETIC: 0,8 %
RETIC: 59,3 K/µL (3,0 - 50,0)
WBC: 10,77 K/µL (5,50 - 19,50)
% NEU: * 65,8 %
% LYM: 15,8 %
% EOS: 11,9 %
% BASO: 0,4 %
NEU: * 7,09 K/µL (2,50 - 12,50)
LYM: 1,70 K/µL (0,40 - 6,80)
MONO: * 0,66 K/µL (0,15 - 1,70)
EOS: 1,28 K/µL (0,10 - 0,79)
BASO: 0,05 K/µL (0,00 - 0,10)
PLT: * 175 K/µL (175 - 600)
MPV: * 10,4 fL
Ganz unten auf der Seite steht dann noch ein verwischter unleserlicher Text, bestehend aus weiteren 2 Blutwerten (?), der wohl der leer werdenden Druckerpatrone des Tierarztes entstammt.
Die Diagnose kam aus heiterem Himmel, sie ist in einem derart guten klinischen Zustand, dass sogar der TA überrascht von diesen schlechten Werten war. Das Blutbild wurde, wie erwähnt, als OP-Freigabe für die Zahn-OP gemacht, erst dadurch haben wir von ihren Nierenwerten erfahren.
Sie musste gestern 4 kaputte Backenzähne opfern, dies nur nebenbei erwähnt. Aber um die Zähne geht es gar nicht (die sind seit gestern eh draußen), sondern um die Nierenwerte und auch um die erhöhten Eosinophilen und Reticulozyten.
Alles in allem ist dies wohl kein altersgemäßes BB, das eine ansonsten klinisch völlig gesunde und unauffällige Katze im Alter von 7 Jahren zeigen sollte. (Zum Vergleich: Unsere 13-jährige Katze wurde gestern ebenfalls operiert und musste noch viel mehr Zähne opfern, ihr Blutbild hingegen war vorbildlich, da ist nix erhöht außer ebenfalls die Eosinophilen.)
Ich schlussfolgere daraus, dass es nicht an der Ernährung liegen kann (alle Katzen erhalten seit Jahren dasselbe Futter, bestehend aus Teilbarf und immer wieder wechselnden hochwertigen Futtersorten, aktuell haben wir Feringa im Programm). Aber egal, die Ernährung könnte man natürlich auf Nierendiät umstellen, dafür gibt es heutzutage wirklich viel Auswahl, wobei dies aus Sicht des Tierarztes momentan noch gar kein Thema ist, sondern wir sollen eben mal mit Fortekor beginnen.
Gestern am Abend nach der OP habe ich ihr allerdings noch keine Fortekor gegeben, da sie ziemlich erschöpft nach der OP wirkte und fast nur geschlafen hat; sie hatte auch keinen großen Appetit, nur zögerlich ein paar Häppchen gekochtes Hühnchen zu sich genommen und sich dann wieder in ihr Schlafkörbchen getrollt. Ich wollte sie daher gestern nicht auch noch mit der Fortekor malträtieren, auch aus der Angst heraus, dass sie vielleicht speibt.
Also ich habe ganz bewusst den gestrigen Abend verstreichen lassen und werde erst heute mit der Fortekor beginnen.
Nun ist meine Frage an euch, die ihr ja sehr viel Erfahrung mit CNI habt:
- Ist dieses Blutbild bereits als umfassende Nierenuntersuchung zu betrachten oder fehlen hier noch relevante Werte?
- Soll ein Nierenschall auch gemacht werden?
- Muss der Urin auch untersucht werden?
- Müssen noch andere Organe, andere Blutwerte abgenommen werden?
- Und um welche Erkrankung handelt es sich hierbei? CNI vermutlich?
- Soll ich mit ihr vielleicht zusätzlich in eine Tierklinik, zu einem Spezialisten gehen?
- Ist eine Nierendiät jetzt schon sinnvoll und notwendig?
- Wie sieht es mit Barfen aus?
Ich wollte eigentlich irgendwann auf Vollbarf umsteigen, habe aber immer ein wenig gezögert aus Angst, etwas falsch zu machen. Ist Barf jetzt überhaupt noch eine gute Idee? Der TA meinte, man müsse beim Phosphor aufpassen, Phosphor würde die Nieren belasten.
Ich habe überhaupt keine Erfahrung mit nierenkranken Katzen; meine älteste Katze hat wie gesagt ein superschönes Blutbild und meine 3 "Youngsters" (7 + 5 J.) habe ich vom Babyalter an aufgezogen und mit Ausnahme von Giardien, Würmern, fallweise Erkältungen und Bindehautentzündungen gab es bisher keine "echten" behandlungsbedürftigen Krankheitsfälle in unserem Katzenhaushalt.
Es war wohl mein Fehler, ihren exzellenten klinischen Zustand als Indikator für Gesundheit heranzuziehen (aber wie gesagt, auch der TA hatte überhaupt nicht mit solchen Werten gerechnet, rein nach dem optischen Sichtbefund hätte er sie als vor Gesundheit strotzende Katze angesehen und ich ebenso, ich lebe ja jeden Tag mit ihr).
Sie ist ansonsten eine sehr fröhliche, stets gut gelaunte Katze, äußerst anhänglich, extrem kuschelbedürftig, durchaus auch sehr verspielt, balgt sich öfter mal mit ihrer Schwester, stänkert fallweise die beiden anderen an, folgt mir nahezu auf Schritt und Tritt, hat einen buschigen Schweif, ein dichtes, langes, seidig glänzendes Fell, das im Sonnenlicht mit dem Fell ihrer Schwester um die Wette glänzt und sich auch beim Streicheln wie Seide anfühlt, hat klare Augen und einen wachen Blick, ein rosa Näschen, rosa Zahnfleisch, saubere Ohren, weiche Fußballen,...
Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ausgerechnet sie, die noch niemals krank war, so eine schwere Erkrankung hat...
Dabei sagte uns der TA gestern noch, Moment, Stopp, wir stehen erst ganz am Anfang eines Prozesses, der viele, viele, viele, viele Jahre dauert. Wir haben die Erkrankung jetzt ganz zu Beginn entdeckt und nicht erst im Endstadium, sondern im Anfangsstadium. Jetzt kann man noch handeln, jetzt kann man wirklich noch vieles tun (eben mit Fortekor zu beginnen). Schlimmer wäre es gewesen, wenn wir die Erkrankung erst in einigen Jahren entdeckt hätten, wenn Kreatinin bereits in unermessliche Höhen gestiegen wäre.
So, das war nun die lange Geschichte und jetzt bitte ich um eure Einschätzung und um euren Rat...
Ich bin auch heute noch, einen halben Tag nach der Diagnose, überfordert, niedergeschlagen und traurig, aber heute bin ich bereit für Tipps und Infos. Gestern war ich noch zu fertig und zu erschöpft und hätte den Kopf noch gar nicht frei gehabt.
Ich danke euch jetzt schon im Voraus...!
Herzliche Grüße
Eva