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Forenprofi
- Mitglied seit
- 16. November 2014
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- 2.615
Ich bleib mal OT und beschränke mich auf das Thema Narkose und Aufwachspritze 🙂
Generell muß man erstmal wissen, daß bei fast jeder Narkose mehrere Mittel in Kombination zum Einsatz kommen, so daß sich nach Möglichkeit die positiven Eigenschaften ergänzen und die negativen nicht zu stark potenzieren.
Positive Eigenschaften sind z.B gute Relaxation und Schmerzausschaltung
Negative sind Herz- Kreislauf und Atemdepression.
Eine gängige Methode Katzen in Narkose zu legen ist eine Kombination aus den sogenannten alpha2- Agonisten und Ketamin. Ketamin sorgt für gute Schmerzausschaltung, sollte aber mit alpha2 Agonisten kombiniert werden, da es sonst zu Krämpfen führt.
Alpha2-Agonisten führen zu guter Hypnose und auch Schmerzausschaltung sind aber kreislaufdepressiv.
Wenn ihr von Aufwachspritze redet, dann wird damit selektiv nur die Wirkung der letztgenannten Wirkgruppe aufgehoben. Diese Aufwachspritze ( Antagonist) darf man frühestens 45 Minuten nach der Narkosespritze geben, denn sonst ist die Wirkung des Ketamins noch da und es kommt zu Krämpfen.
ZahnTÄ nehmen diese Kombination gerne, da sie eine gute Schmerzausschaltung bietet. Die Verlängerung der Narkose wird dann entweder mit einer Inhalationsnarkose gemacht oder mit Propofol intravenös.
Eine reine Propofolnarkose ist bei einer Zahnsanierung nur in Kombination mit Opioiden möglich, da Propofol null Schmerzausschaltung bringt.
Jetzt zu eurer eigentlichen Frage:
Bei einer älteren oder Nierenkranken Katze ist es unter Narkose besonders wichtig, das man die Durchblutung der Nieren so stabil wie möglich hält. Das macht man, indem man die Katze gut infundiert und möglichst warm hält, um so den Blutdruck nicht zu weit absacken zu lassen. Außerdem ist die Herzfrequenz ein ganz wichtiger Knackpunkt. Diese sollte als Faustformel in der Narkose nicht unter 100 Schläge pro Minute sinken. Durch die Alpha2 Agonisten wird die Herzfrequenz aber häufig deutlich weiter gesenkt und man steuert während der Narkose mit anderen Medikamenten dagegen, um die Frequenz konstant zu halten.
Am Ende der Narkose möchte man die Wirkung der Alpha2 Agonisten sofort beenden, damit die kreislaufdepressive Wirkung verschwindet. Man spritzt einen Antagonisten, die sog Aufwachspritze.
Also, die Antwort ist:
Immer wenn man die Narkoseeinleitung mit Alpha2 Agonisten gemacht hat, sollte man besonders bei alten und chronisch kranken Tieren am Ende der Narkose antagonisieren, um den Kreislauf möglichst schnell wieder in Schwung zu bringen.
Ich hoffe, das war halbwegs verständlich, sorry für den Endlostext. 😳
Generell muß man erstmal wissen, daß bei fast jeder Narkose mehrere Mittel in Kombination zum Einsatz kommen, so daß sich nach Möglichkeit die positiven Eigenschaften ergänzen und die negativen nicht zu stark potenzieren.
Positive Eigenschaften sind z.B gute Relaxation und Schmerzausschaltung
Negative sind Herz- Kreislauf und Atemdepression.
Eine gängige Methode Katzen in Narkose zu legen ist eine Kombination aus den sogenannten alpha2- Agonisten und Ketamin. Ketamin sorgt für gute Schmerzausschaltung, sollte aber mit alpha2 Agonisten kombiniert werden, da es sonst zu Krämpfen führt.
Alpha2-Agonisten führen zu guter Hypnose und auch Schmerzausschaltung sind aber kreislaufdepressiv.
Wenn ihr von Aufwachspritze redet, dann wird damit selektiv nur die Wirkung der letztgenannten Wirkgruppe aufgehoben. Diese Aufwachspritze ( Antagonist) darf man frühestens 45 Minuten nach der Narkosespritze geben, denn sonst ist die Wirkung des Ketamins noch da und es kommt zu Krämpfen.
ZahnTÄ nehmen diese Kombination gerne, da sie eine gute Schmerzausschaltung bietet. Die Verlängerung der Narkose wird dann entweder mit einer Inhalationsnarkose gemacht oder mit Propofol intravenös.
Eine reine Propofolnarkose ist bei einer Zahnsanierung nur in Kombination mit Opioiden möglich, da Propofol null Schmerzausschaltung bringt.
Jetzt zu eurer eigentlichen Frage:
Bei einer älteren oder Nierenkranken Katze ist es unter Narkose besonders wichtig, das man die Durchblutung der Nieren so stabil wie möglich hält. Das macht man, indem man die Katze gut infundiert und möglichst warm hält, um so den Blutdruck nicht zu weit absacken zu lassen. Außerdem ist die Herzfrequenz ein ganz wichtiger Knackpunkt. Diese sollte als Faustformel in der Narkose nicht unter 100 Schläge pro Minute sinken. Durch die Alpha2 Agonisten wird die Herzfrequenz aber häufig deutlich weiter gesenkt und man steuert während der Narkose mit anderen Medikamenten dagegen, um die Frequenz konstant zu halten.
Am Ende der Narkose möchte man die Wirkung der Alpha2 Agonisten sofort beenden, damit die kreislaufdepressive Wirkung verschwindet. Man spritzt einen Antagonisten, die sog Aufwachspritze.
Also, die Antwort ist:
Immer wenn man die Narkoseeinleitung mit Alpha2 Agonisten gemacht hat, sollte man besonders bei alten und chronisch kranken Tieren am Ende der Narkose antagonisieren, um den Kreislauf möglichst schnell wieder in Schwung zu bringen.
Ich hoffe, das war halbwegs verständlich, sorry für den Endlostext. 😳