Jetzt muss ich doch hier mal den Faden wieder aufnehmen, denn es gibt durchaus Neues:
Biene war ausgebrochen!
😱 Jemand, ich nehme nicht an, dass es die Katze selbst war, hat ein fein säuberliches Löchlein in das Zaunnetz genagt und Biene hat sich wie ein Fellschlauch hindurchgepresst. Zum Glück schaute ich unmittelbar danach aus dem Fenster und denke mir: "Moment, die Katze ist auf der falschen Seite vom Zaun... Das Luder." Herzstillstand, wirklich. Die Beine in die Hand genommen, Treppe runter, zur Türe raus, rum ums Haus, da sah ich sie schon in geduckter Gangart in Nachbars Garten (von uns nur durch Büsche getrennt) abwandern. Zum Glück interessierte sie der Zaun in Richtung Wald gar nicht, die Kindergartenkinder auf der anderen Seite und deren Lärm verunsicherten sie aber auch nicht. Ich rufe und locke, aber das interessiert sie nicht die Bohne. Wollte nicht zu hastig auf sie zugehen, um sie nicht zu verschrecken. Letztendlich habe ich das dann gemacht und sie recht ruppig zu Boden gedrückt, dann hochgenommen und rein ins Haus. Sie hat geschaut wie ein Auto, sich ins Bett ablegen lassen und ist dann auch ziemlich gleich eingeschlafen. Ich hatte wirklich einen Schock!
Danach natürlich Ursachenforschung, Katze gar nicht raus, Katze nur unter Aufsicht raus, anstrengend und nervenaufreibend, das Ganze, für alle Seiten. Jetzt werden morgen bestimmte Stellen des Zauns noch einmal besonders gesichert, Löcher sind nicht wieder aufgetreten, auch hat sie nicht versucht, welche zu nagen. Einzig eine Stelle ist hochinteressant, die an der sie durchgebrochen war. Direkt dahinter im Gebüsch nisten Amseln, und das zieht sie magisch an. Der Amselhahn teilt ihr aber mit, was er davon hält. Wir müssen also ein besonderes Auge darauf haben.
Ansonsten wird gesonnt und gespielt, sofern das Wetter mitmacht. In den letzten Tagen also eher nicht
😡
Wir gewöhnen uns wieder daran, sie rauszulassen, ohne alle paar Minuten nachzugucken.
Zwei Dinge fielen dabei auf: 1. Ein weißes Tier ist absolut ungetarnt, auch wenn es selber denkt, es sei getarnt. Biene könnte sich niemals vor Menschen und Hunden verstecken, keine Chance. 2. Ich war, nachdem der Schreck vorbei war, tatsächlich etwas beleidigt. Sie hätte ja auch erstmal furchtsam sitzen und sich umschauen können, statt dessen geht diese Katze einfach. Zieht von dannen, ohne sich umzudrehen.
So ist das mit den Kindern, da tut und macht man, und sie verlassen einen einfach
😛
Das war schon alles in allem eine harte Nuss und hat viele Nerven gekostet. Bitte nicht nochmal!
Zwei Bilder von heute, als es gerade mal nicht gehagelt hat. Eine zufriedene Katze, wir haben mit einem Zweig gespielt:
Und eine traurige Nachricht gab es auch noch: Meine Mutter und ihr Mann mussten am Mittwoch ihren Kater gehen lassen. Bruno war wahrscheinlich 16 Jahre alt. Als sie ihn 2011 aus dem Tierheim bekommen haben, hat die Tierärztin ihm aufgrund seines schweren chronischen Schnupfens 1 Jahr gegeben. Alle waren froh, dass es für ihn überhaupt nochmal einen Platz gab, denn er war wirklich schwer vermittelbar, weil er so herumschnupfte und dadurch auch viel stank.
Dann hatte er zwar ein schnupfiges, aber tolles Leben als Hofkatze, denn er war bis auf den tiefsten Winter ein Hardcorefreigänger mit menschlichem Anschluss. Da bei ihnen eine alte Scheune mit Heuboden steht, hatten sie perfekte Bedingungen. Er hat den Hof ungeziefer-, marder- und hundefrei gehalten, meine Mutter - sie ist Pastorin - in die Kirche begleitet, ihren Mann zum Chor, ein schmusiges, anhängliches Tier mit eigenem Willen und starkem Trieb nach draußen. Den Schnupfen hatten sie einigermaßen im Griff, es schwankte.
In den letzten Wochen hat er jedoch sehr abgenommen, vor Ostern wurde dann bei der TÄ ein Tumor unter der Zunge entdeckt. Er verhungerte also regelrecht. Die TÄ meinte, einen Versuch würde sie unternehmen und ihm Verschiedenes gespritzt. Über Ostern ging es ihm nochmal ganz gut, er hat gespielt und war sehr anhänglich. Am Dienstag saß er aber nur noch unter der Hecke, so dass klar wurde, dass es nichts mehr wird. Er hatte dann schon Untertemperatur und ist fast schon bei der Narkose gegangen. Vielleicht hätte er noch ein, zwei Tage gehabt, aber die Gefahr bei so einem Freigänger ist dann auch, dass das Tier sich verkriecht und irgendwo alleine jämmerlich eingeht. Dem wollten sie zuvorkommen.
Jetzt liegt er begraben an seinem Lieblingsplatz an der Hecke. Meiner Mutter geht es echt schlecht, und auch ihr Mann, der als Landwirt in der Rinderhaltung ein etwas nüchterneres Verhältnis zu den Viechern, wie er immer sagt, trauert. Bruno war ein toller Begleiter, RIP!
🙁
Ich rechne fest damit, dass nach dem Sommerurlaub dort wieder eine Katze oder ein Kater leben wird. Das ist dann auch gut so!
Nach der Nachricht wurde Biene erstmal besonders geknuddelt und beschmust, sie wusste gar nicht, wie ihr geschah.