Und nein, ich glaube nicht, dass er deswegen unglücklich ist!
Er ist Freigänger und kommt sehr gut mit den beiden Nachbarskatzen aus.
Das Schöne an Freigängern ist ja dass man sich ziemlich sicher sein kann dass sie glücklich sind in ihrem Zuhause. Aus dem ganz einfachen Grund dass sie sonst nicht dorthin zurückkehren würden. Keine Katze würde freiwillig an einen Ort zurückkehren an dem es ihr nicht gut geht. Katzen sind da nicht so "leidenswillig" wie Hunde. Die husten einem was wenn es ihnen nicht bei einem gefällt und bleiben in Folge einfach weg. Problemlösung auf Katzenart.
Ob sie sich dann mit den anderen Katzen in der Umgebung verstehen oder nicht hat viel damit zu tun wie sich untereinander verhalten wird. Das ist im Grunde nicht anders als bei der Wohnungshaltung, da kann man auch nicht jedes Tier zu jedem Tier setzen nur dass die Tiere sich in der Wohnung schlechter meiden können als im Freigang und nicht so die Auswahl haben. Und die meisten Katzen meiden Katzen die sie nicht mögen so gut es geht. Kontakt suchen sie nur wenn sie sich mögen was in erster Linie bedeutet dass die Grenzen gegenseitig respektiert werden und Katz der anderen Katze vertrauen kann.
Ich kann das hier ja immer sehr schön beobachten da so ziemlich alle Nachbarskater hier regelmässig aufschlagen. Da gibt es die die Madame gegenüber eher aggro drauf sind und deren Hauptinteresse darin besteht ihr klar zu machen dass sie nix zu sagen hat und dann gibt es die die sich höflicher verhalten.
Die höflichen mag sie ganz klar lieber. Dh. reagiert Nachbarskater auf ihre Grenzsetzungen adäquat dann wird sie toleranter und neugieriger. Da wird sich dann schon auch mal beschnuppert und der Kollege darf unter Argusaugenblicken auch mal die Wohnung betreten ohne dass gefaucht wird und sich sogar ihrem Napf nähern. Hauptsache er geht sobald sie es signalisiert dann auch wieder.
Bei einem weiss ich auch dass sie den auch besucht weil ich ihren Tracker mal am Rande seines Gartens gefunden habe, den müssen seine Halter ihr abgenommen und ihn mir dann an den Zaun gelegt haben.
Ansonsten hält sie ihr "Sozialleben" vor mir geheim, das findet halt draußen statt und da ist man logischerweise nicht dabei. Wenn man das beobachten kann dann meist eher zufällig, was aber nicht bedeutet dass es nicht existent ist.
In meiner Kindheit konnte ich das wie gesagt echt sehr gut beobachten da wir unsere Katzen halt öfter mal bei den Nachbarskatzen angetroffen haben und auch die immer wieder bei uns vorbeikamen. Die hatten sehr rege Kontakte untereinander die auch oft friedlicher Natur waren. Man kriegt es nur halt nicht immer mit weshalb dann wohl die Ansicht aufkam dass Katzen Einzelgänger sind. Ich hätte das so noch nie unterschrieben, dazu waren die einfach wirklich zu sehr aneinander interessiert.
Im Grunde kommt dieses ganze Dilemma doch daher dass es dann Leute gab die meinten es würde einer Katze nix ausmachen wenn man die allein in eine Wohnung sperrt. Dabei macht beides der Katze etwas aus. Das auf engem Raum eingesperrt werden genauso wie das allein sein.
Beides kann man auch kompensieren, aber man sollte sich dennoch darüber im Klaren sein dass man das auch muss wenn es der Katze gut gehen soll und dass das ganz natürliche Grenzen hat. ZB. weil nicht jede Partnerkatze akzeptiert wird oder nicht jede Wohnung genug "hergibt".
Ein Freigänger hat diese ganzen Problem so schlicht nicht. Und wenn ich hier so lese welche Probleme Wohnungskatzen häufig so machen so kenne ich auch diese von Freigängern nicht. Die leben einfach wirklich natürlicher, auch dann wenn sie "allein" leben (was sie ja gar nicht tun da es so gut wie überall andere Katzen gibt die sie dann natürlich auch treffen).
Man könnte manchmal meinen die Katzen hätten nie ohne den Menschen und dessen Unterstützung gelebt wenn man manche Argumente hier so hört. Dabei gehören Katzen bis heute zu den unabhängigsten Haustieren überhaupt.