Valentine hatte am Freitag seinen Abschluss-Pfoten-Check in der Tierklinik. Das Ergebnis bleibt wie am Anfang bereits erwartet: Weder muss noch könnte man an seinen Pfoten etwas verändern - was er braucht, ist Zeit, damit sein Körper die Folgen der Verbrennungen weiter kompensieren kann.
Und das macht er richtig gut - man sieht nur noch wenige Auffälligkeiten im Gangbild und wenn er spielt, merkt man ihm gar nichts an.
Für die, die es noch nicht wissen: Valentine kommt aus dem Brandgebiet von Athen, wo im Sommer schlimme Feuer gewütet haben und auch viele Menschen ums Leben gekommen sind. Valentine hatte Glück und hat überlebt, wenn auch mit schlimmen Verbrennungen an Pfoten, Bauch und Ohren. Die Pfoten waren am Schlimmsten betroffen, durch die Hitze sind die Ballen nahezu weggeschmolzen. Das wird sich nicht mehr regenerieren, allerdings ist die Wundheilung gut verlaufen, Valentine hat keine Schmerzen und sein Gangbild verbessert sich konstant enorm - er spielt jetzt wie eine gleichaltrige junge Katze, springt und kugelt sich - bevorzugt auf weichem Untergrund. Er klettert nicht, fängt aber an, am Kratzbaum mit den Vorderpfoten zu kratzen. Die Pfoten sind auf der Unterseite vernarbt, aber das Gewebe ist sauber und belastbar, sprich, es gibt keine offenen Stellen, er kann auf allen Untergründen laufen, wobei er weiche Untergründe zum Spielen bevorzugt, und er ist auch problemlos stubenrein.
Er ist übrigens ein gut gelauntes Kerlchen und genießt sein Leben in vollen Zügen. Oft, wenn dann beim Spielen gerade die anderen dran sind, kugelt er sich einfach gut gelaunt auf dem Rücken herum und freut sich einfach so.
Ich bin mit Valentines Entwicklung sehr zufrieden, er hat große Sprünge gemacht.
Und jetzt ist er körperlich und psychisch auch soweit, dass ich zuverlässig einschätzen kann, wie er sozial tickt: Valentine ist sehr sozial mit anderen Katzen, das Gegenteil von einem Rüpel - er ist ein richtig Netter, bei Konflikten verhält er sich defensiv. Er braucht also Katzen, die das nicht ausnutzen. Valentine versteht sich gut mit Augustinus, der sich zum gemütlichen Kuschelbären entwickelt hat, die beiden können gerne zusammen in ein Zuhause ziehen.
Zusammen mit Augustinus
Und mittig zwischen Aslan links und Augustinus rechts.
Valentine ist mit seinem sanften Spielverhalten aber auch ein "Mädchenkater", der zu sehr sozialen Kätzinnen dazu vermittelt werden kann.
Er ist ein sozialer Schatz und sucht und braucht die Kuschelnähe zu anderen Katzen - außerdem spielt er gerne und ausgelassen mit der Federangel, macht sehr sanftes, freundliches Raufen mit, grobes Raufen absolut nicht, und er spielt neckisches Nachlaufen mit anderen, ist dabei von sich aus eher zurückhaltend, wartet also, wozu die anderen ihn auffordern.
MIt Ylvi und Sania hat er sich innerhalb von wenigen Tagen angefreundet, ganz aktuelle Kuschelbilder:
Die drei wären übrigens auch ein tolles Trio, falls jemand zufällig danach sucht
🙂
Menschen gegenüber ist Valentine schüchtern. Man merkt ihm an, dass er schlechte Erfahrungen gemacht hat, die sich tief eingeprägt haben, weshalb ihn viel direkte Aufmerksamkeit von Menschen verunsichert. Aber auch psychisch hat er sich toll gemacht, er lässt sich bei Besuch blicken und spielt in Gegenwart von Fremden und mit mir quatscht er sehr viel und sucht auf diese Weise Kontakt, holt mich an der Zimmertür ab und liegt gerne in sehr geringem Abstand bei mir. Er genießt inzwischen auch "im Vorbeigehen" gekrault zu werden. Er schwankt dann zwischen Nähebedürfnis und Genießen und seiner Vorsicht/Ängstlichkeit, man sieht ihm seine Hin- und Hergerissenheit deutlich an. Valentine braucht daher Menschen mit etwas Katzenverstand, die ihn mitlaufen lassen, nicht bedrängen, ihm Zeit geben und nicht sofort eine Kuschelschoßkatze erwarten - im Herzen ist er bereits ein großer Schmuser und mit etwas Zeit wird er das auch bei seinen Bezugspersonen ausleben können.