ANDROSREISEBEICHT 14. OKTOBER & 15. OKTOBER 2020 - TEIL 1
Der Bericht muss hier im Blauen-Forum in 2 Teilen (Posts) inseriert werden, da er zu "groß" ist. 🙂
14. OKTOBER 2020
Der heutige Tagesbericht wird etwas textlastiger, denn zu den sechs Kastrakandidaten muss die erfreuliche Vorgeschichte erzählt werden, die davon kündet, dass es einerseits Einwohner gibt, die auf ihre Tiere achten und wir andererseits inselweit wahrgenommen und angesprochen werden.
Kurz vor dieser Reise erreichte uns ein E-Mail von deutschen Touristen. Sie schrieben unter anderem, dass es an ihrem Ferienhaus viele unkastrierte Katzen gibt und fragten, ob man da helfen könne; der Vermieter wäre offen dafür.
Der Kontakt mit dem Vermieter wurde dann auch schnell per WhatsApp hergestellt. Er scheint tatsächlich einer der achtsamen Einwohner zu sein. Jedenfalls füttert er die Katzen, die auf sein Grundstück kommen. Logisch, dass sich das unter den Fellnasen herumspricht.
Wir haben ihm also zugesagt, uns auf dieser Reise erstens kennenzulernen und zweitens natürlich zu helfen, wo es uns möglich ist.
Ihr kennt alle das Sprichwort vom angebotenen kleinen Finger und der ganzen genommenen Hand!
Als er sich unserer Hilfe sicher war, erwähnte er eine Bekannte ein paar Orte weiter, die auch unkastrierte Katzen hat und ob man da nicht vielleicht auch…
Gesagt, getan - heute vormittag warteten von ihm und seiner Bekannten jeweils 3 Katzen auf die Reise zur Tierärztin. Der besseren Übersicht halber stellen wir diese Kastrakandidaten erst am Ende dieses Berichts vor.
Der Besuch bei diesem Einwohner war ein sehr herzlicher! Man dankte uns sehr für das, was wir auf der Insel so treiben. Miriquidius konnte diesen Dank leichten Herzens zurückgeben; wir sind über jeden Menschen froh, der seine eigenen oder zugelaufene Tiere nicht unversorgt lässt.
Und es ist nicht ausgeschlossen, dass künftig hier genau das passiert, was eines unserer Ziele ist - dass die Einwohner ihre Tiere selbst zur Tierärztin bringen und nicht auf die wenigen Reisen unsererseits warten.
Nun aber genug davon, denn der Tag startete natürlich erst einmal an den Futterstellen.
An Futterstelle 1 ließ sich Thorin blicken. Man sieht, dass es ihm geschmeckt hat!
An Futterstelle 3 tauchte die unkastrierte grau-weiße Katze auf.
Abgesehen von der größeren Kennenlern- und Kastraaktion am Vormittag stand dann noch ein Wiedersehen mit Freunden an. Unsere beiden A.´s luden den Reisenden zu einem Essen an der Hafenpromenade ein. Wie zu erwarten stellten sich weitere Gäste ein, die speziell an den servierten Fischen Interesse zeigten.
Eine der Gäste war Elli, die Ende 2017 kastriert und erst im Februar 2020 von Latifa wiedergesehen wurde, da sie sich meist direkt im Ort aufhält.
Dazu gesellten sich noch weitere "Mitesser". Die weiße Katze könnte die schon lange kastrierte Christa II sein, die Latifa im Februar ebenfalls im Ort traf.
So schön das Treffen mit unseren Freundinnen begann, so traurig endete es dann leider auch.
Zuerst erfuhr Miriquidius von A., dass er seinen Paten- und Herzenskater Wasilios wohl nicht mehr wiedersehen wird. Im zeitigen Frühjahr 2020 wurde er das letzte Mal gesichtet. Seit der schrecklichen Nachricht Ende April, dass an Futterstelle 1 vergiftete Katzen (unter anderem unser Calzifer) gefunden wurden, gilt auch Wasilios als vermisst.
Dann wurde vor den Augen der Gäste und Passanten auf der Straße eine Katze überfahren. Sie rannte quer über die Straße; ob der Fahrer nicht mehr bremsen konnte oder wollte - wir wissen es nicht. Nicht die weiße, die mit uns zu Tisch saß, sondern eine andere weiße mit einem grünen und blauen Auge, die wir kurz zuvor noch fotografierten, weil A. meinte, sie würde von einer Anwohnerin vermisst.
Was unsere drei außerdem entsetzte, war die Gleichgültigkeit derjenigen, die das Unglück mit ansahen. Außer ihnen nahm kaum jemand Notiz davon; wahrscheinlich würde die Katze immer noch auf der Straße liegen. Da alles so schnell ging, hatte sich auch keiner das Nummernschild merken können. Und selbst wenn, was würde das die Polizei interessieren...
Diese wunderschöne weiße Katze trägt nun den Namen Sýnnefo (Wolke) und ruht nun neben der im Juli gefundenen Katze Tetarti in dem verlassenen Unterstand außerhalb des Ortes.
Inzwischen war es bereits Nacht geworden, von den Futterstellen gibt es daher keine abendlichen Neuigkeiten.
Hoffen wir auf schönere Nachrichten morgen und zünden ein Licht für "Wolke" an!
15.OKTOBER 2020
Und es kann doch nicht alles schlecht und traurig sein! Dieser Tag gab tatsächlich wieder Hoffnung und ein wenig Trost. Natürlich gehen einem die gestrigen Bilder nicht aus dem Kopf, wenn man eine sterbende Katze in seinem Armen hielt. Aber es lindert den Schmerz, wenn man zusammen mit Freunden und anderen Einheimischen etwas Gutes bewirken kann!
Als erstes besuchte Miriquidius die Futterstelle 2, an der auch neue Gesichter zu sehen sind. Mitten in Trubel spielt nämlich Data die Hauptrolle:
Hier zwei bisher nicht genannte Gesichter:
Violetta
Amy I
Eva (ihre "Flecken" am Auge scheinen Überbleibsel eines Katzenschnupfens zu sein, denn sie verändern sich mit oder ohne Antibiotikagabe nicht mehr).
Ein Bild gespannter, aber friedlicher Aufmerksamkeit - so in etwa könnte man sich die Wächterkatzen aus der Reihe "Warrior Cats" vorstellen. Oben sitzen Data und dahinter Zora. Unten wachen Amy II und Nikolas.
Mit S. war Katzenfangen an Futterstelle 3 angesagt und sich deshalb vorher zum Einsammeln von Boxen bei ihm zu Hause verabredet. Eine Gelegenheit, auch hier noch nicht gesehene Katzen abzulichten oder schon gezeigte noch besser in den Fokus zu holen.
Shari und Tayo, die im August kastrierten Supermarktkitten, sehen sich im Gesich sehr ähnlich. Aber nun sieht man sehr schön die Unterschiede am Körper selbst:
Shari
Tayo
Amelie
Den am Dienstag kastrierten Kitten geht’s prächtig. Sie sind so wuselig, dass an scharfe Bilder nicht zu denken ist.
Die beiden Kitten, die Latifa im August von einer Einwohnerin "überreicht" bekam:
Tuppes
So sieht totale Entspannung aus! Leider bekommen das nur Katzen wie Phönix so richtig hin.
Mit S. gab es folgenden Plan: Zuerst an Futterstelle 3 Katzen fangen und dann im Ort eine Katze von der Anwohnerin einsammeln, die Latifa die eben genannten Kitten übergab. Denn Latifa packte im August die Gelegenheit clever beim Schopf und machte zur Bedingung, dass S. die Kitten nur aufnimmt, wenn die Mutterkatze auch kastriert wird!