21. bis 23. August
Wir sind heute sehr nachtragend!
Als erstes ein Nachtrag in eigener Sache:
Vor lauter Spannung und Mitfiebern auf dieser Reise haben wir doch glatt übersehen, dass wir am 19. August den 2. Jahrestag unseres Vereins feiern konnten! Aber wo kann man diesen Jahrestag besser begehen als mit Tierschutzarbeit direkt vor Ort auf "unserer" Insel! Von daher möge man es uns bitte nachsehen, dass uns unser eigenes Jubiläum kurz entfallen ist...
Noch ein weiterer Nachtrag:
Unsere Freundin A. wurde von ihrer Bekannten D. bezüglich Kastrationshilfe angesprochen. So dehnte sich der im letzten Bericht erwähnte Aktionsradius mit diesen beiden Kastrakandidatinnen noch ein wenig mehr auf einen anderen Ort aus.
Beide Kätzinnen schließen die Kastrationsaktionen auf dieser Reise ab - die letzte Gelegenheit für Kastrationspaten!
Katze P:
Katze Q:
Zu guter Letzt ein dritter Nachtrag vom Besuch bei H. & I.
Es war wie auch bei den letzten Reisen schon ein sehr netter Besuch! Über die Reisekatze Amira (dazu kommen wir am Ende noch) wurde natürlich ausgiebig gesprochen.
Die beiden werden, man kann es eigentlich nicht anders nennen, von einer Kittenschwemme heimgesucht - einschließlich Fütterung mit Spritze alle zwei Stunden:
Die Reisenden haben außerdem das schmale Hemdchen Kallisti angetroffen:
Und auch Pirry
@Anni500 präsentierte sich ganz entspannt:
Noch ein Gruppenfoto bei I. mit einem Teil ihrer Katzen, die lange vor unserer Zusammenarbeit schon kastriert wurden.
Von den anderen Kastrationsstellen gibt es auch noch einige neue Bilder.
Den beiden Katzen, die bei dem "neuen" Einheimischen G. leben, geht es sehr gut:
Filomila
Jasmina
@Myrina
An Futterstelle 2 kehrten diese beiden wieder zurück:
Elion nach der Kastration.
Mocca nach ihrer Augen-OP, das Auge musste tatsächlich entfernt werden. A. (2) wird sich jetzt weiter um sie kümmern.
Bei einem Abstecher zu V. und ihren Nachbarn kam Xisphina vor die Linse. Sie sieht sehr gut aus, findet Ihr nicht auch?
Private Futterstelle bei S.
Zum Ende der Reise wurde selbstverständlich noch einmal bei S. eine Abschiedsrunde eingelegt. Wie an dieser Futterstelle üblich, auch heute eine kleine Bilderflut mit "alten" und "neuen" Katzen.
Gleich zu Beginn ist Neila zu sehen!
Eleni
Luzifer
Taps
Samson
Alexis und Paddy.
Phönix
Yuki
Jörg
Nochmal Taps, daneben Kalea und vorn Kitty.
Vorn Nikita, die momentan mit Augentropfen behandelt wird. Hinten links Amelie, daneben Champy.
UNSERE REISEKATZEN
Diese Katzen haben diesmal das bittersüße Los gezogen, nach Deutschland auszureisen. Bitter, weil ihr Schicksal es nicht zulässt, auf Andros bleiben zu können, was unser eigentliches Vereinsziel ist. Süß, weil sie einen Platz im Flugzeug ergattern konnten.
Amira
Sie wurde im Februar mit starkem Katzenschnupfen von Latifa aufgegriffen und hätte schon damals so bald wie möglich ausreisen sollen, was jedoch nicht möglich war. Glücklicherweise hatte sich unsere damals noch neue Zusammenarbeit mit H. & I. so positiv entwickelt, dass sie bereit waren, Amira bei sich aufzunehmen. Sie behandelten ihren Schnupfen und ihr ging es dann auch recht schnell besser.
Leider wurde Amira im weiteren Verlauf sehr krank, so dass sie bei der Inseltierärztin stationär aufgenommen wurde. Ihr Zustand verschlimmerte sich so stark, dass sogar der Verdacht auf FIP bestand. H. & I. brachten sie daraufhin in eine Tierklinik in Athen, um sie eingehender untersuchen zu können und die Verdachtsdiagnose zu bestätigen oder auszuschließen, z.B. mit Ultraschall und Röntgen.
Parallel nahm Latifa mit verschiedenen Leuten schon Kontakt auf, um eine FIP-Therapie mit dem neuartigen Wirkstoff GS-441524 in die Wege leiten zu können. Glücklicherweise war der FIP-Verdacht unbegründet. Die Blutwerte deuteten eher auf eine Pankreatitis hin.
Um sie nun endgültig wieder auf die Beine zu stellen und den Aufwand dafür nicht noch weiter H. & I. aufzubürden, kam Amira nun diesmal mit.
Auf diesem Bild ist Amira noch bei der Inseltierärztin zu sehen:
Hier, auf der Zwischenstation vor dem Rückflug, ist die Kleine froh, endlich aus Käfigen raus zu sein. Hoffen wir, dass diese Glückskatze sich selbst auch Glück bringt!
Filou
Er wurde von A. mit einem großen Tumor an der Seite aufgelesen und bei der Tierärztin aufgenommen. Die Alternativen für ihn auf Andros waren eher bescheiden: Entweder mit Risiko operieren, da seine Blutwerte nicht so prickelnd waren. Oder das Risiko vermeiden und ihn wieder raussetzen, da er keine Schmerzen hatte, damit er wenigstens noch ein paar Monate frei sein kann. Blieb dann nur die dritte Möglichkeit, ihn mitzunehmen und in Deutschland bei entsprechenden Spezialisten operieren zu lassen.
Jedoch erreichte uns eine Weile vor der Reise die Nachricht, dass Filou ohne OP nicht reisefähig ist, da der Tumor anfing, zu bluten. Hier gab es natürlich kein Zögern mehr; Filou wurde trotz des Risikos operiert und stand natürlich weiter auf der Warteliste. Von der OP hat er sich sehr gut erholt, ist allerdings noch klapperdürr und wird nun erstmal ordentlich gepäppelt.
Fynn
Es wäre uns nicht im Traum eingefallen, dass Fynn ein Reisekandidat werden würde! Er tauchte im Oktober 2019 als kleines Kitten allein an der Futterstelle 1 auf. Zum Kastrieren damals zu klein, blieb nicht mehr, als ihn so gut es geht dort zu versorgen. Er überstand den Winter, wurde im Februar kastriert und mauserte sich zu einem hübschen Jungkater. Allerdings magerte er immer mehr ab, wollte nicht richtig fressen und ließ trübsinnig den Kopf hängen.
Daher wurde er zur Tierärztin gebracht und versorgt. Auf dieser Reise wurde er dann durch Latifa und Partner im Appartement weiter gepflegt. Aber selbst so erschien uns das Risiko zu groß, dass er sich bis zur nächsten Reise nicht erholt, wenn er jetzt wieder an die Futterstelle zurückkehren müsste. Und vor dem Hintergrund des aktuellen Pandemiegeschehens ist ja nicht einmal sicher, ob die Reise überhaupt stattfindet. Somit kam auch er jetzt auf die Reisekandidatenliste.
Dioui
"Wer ist das?" fragt Ihr Euch sicher. Kurz gesagt ein Kater, der seit Frühjahr ein möglicher Reisekandidat ist. Allerdings einer, der auch bei größeren Notfällen in die Warteschlange zurücktreten musste.
Dioui hatte bisher auf Andros bei einem Ehepaar im Haus gelebt. Aus persönlichen Gründen zogen die Leute jedoch weg und ließen Dioui einfach zurück! Unsere Freundin A. brachte ihn deshalb Anfang diesen Jahres bei S. unter.
Es stellte sich jedoch heraus, dass er zwar mit Katzen und Hunden an sich klarkommt, aber eher in einer kleinen Gruppe und sicherer Umgebung bzw. drinnen, aber nicht im Freigang. Denn sobald er ins Freie und in die große Katzengruppe geriet, zog er sich sofort scheu in einen Winkel zurück (zu Beginn hockte er drei Tage lang auf einer Stelle unter einem Baum). S. brachte ihn daraufhin in einem größeren Zwinger unter. Allerdings ist das natürlich kein Dauerzustand für einen Kater.
Wie gesagt, kein "echter" Notfall, der lebensbedrohlich krank ist. Aber auf Andros hat er keine Chance, in eine Wohnung mit gesichertem Balkon und einer kleinen, freundlichen Katzengruppe zu ziehen. So etwas gibt es da einfach so gut wie gar nicht, weil Katzen dort eben fast ausschließlich draußen leben (müssen).
Wie wir es in unseren Vereinszielen formuliert haben, bringen wir Katzen nach Deutschland, die nicht nur aus medizinischen, sondern auch aus sozialen Gründen nicht mehr auf Andros bleiben können. Dioui ist hierfür das beste Beispiel.
Gleich geht es weiter...