Brauche Rat - kranke Streuner im Urlaub, Griechenland, Nähe Athen

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Liebe Tibo,
wenn es dir recht ist, hole ich deinen post noch mal hoch!
Ich finde dein Bericht passt hier sehr gut nochmal.

Ich war gerade auf dem griechischen Festland und wurde mit dem Katzenelend konfrontiert und stand hilflos davor, zum Einen weil ich kein Auto hatte und zum Anderen nicht wusste, wohin sich wenden.
Was tiger_bande auf die Beine gestellt hat ist *da fehlt mir jetzt glatt das richtige Wort* unglaublich toll!
Ich bin bloss gegen Mauern gelaufen und auf Ignoranz gestossen...

Ich wünsche tiger_bande Alles Glück der Welt und danke ihr im Namen der Katzen!

Zunächst wünsche ich Haribo eine gute Besserung!

So, und dann melde ich mich auch mal zu Wort 🙂

Vergangene Woche war ich mit tiger_bande in Griechenland. Ihr habt in ihren Berichten mitverfolgen können, was wir alles gemacht und erreicht haben. Diejenigen unter euch, die Tierschutzarbeit machen, wissen vermutlich, was das bedeutet. Für mich war es allerdings absolutes Neuland und daher möchte ich hier einige meiner Eindrücke wiedergeben.

Andros ist landschaftlich eine wunderschöne Insel, eigentlich eine tolle Urlaubsregion.
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Genießen kann man das aber absolut nicht, denn die ganze Insel ist vollgestopft mit Katzen. Und nur wenigen davon geht es wirklich gut. Die meisten sind wirklich sehr krank, was nicht selten zu einem langsamen Tod in jungen Jahren führt. Man wird an jeder Ecke mit hungrigen Augen angeschaut, offen angebettelt oder sieht sie im Müll wühlen. Da muss man einfach helfen.

Weil man nicht überall gleichzeitig anfangen kann, hat Marie entschieden, zunächst 2 Gruppen durchzukastrieren. Die Müllkatzen und die Katzen von A. Wir haben insgesamt 11 Katzen und 2 Kater kastrieren lassen. Klingt nicht nach viel für eine Woche? Man darf aber nicht vergessen, welcher Rattenschwanz an Arbeit damit verbunden ist:

- Man muss die Katzen einfangen, was je nach Katze ein echtes Geduldsspiel werden kann und daher viel Zeit raubt.
- Es gibt nur eine begrenzte Zahl an Transportkörben und Plätzen im Auto.
- Die Fahrt zur TÄ dauert ca 45min einfach, man muss für die Ablieferung also locker 2h einplanen. Und das mindestens 2x am Tag.
- Weil wir 2 Gruppen betreut haben, muss man einen gewissen Hygienestandard aufrecht erhalten, was bedeutet: Boxen schrubben, schrubben und nochmals schrubben, desinfizieren. Und Kleidung wechseln bzw. waschen.
- Die Katzen benötigen eine Nachsorge, bis sie wieder rausgesetzt werden können. Sie werden also nach der Kastration beobachtet, mit Nassfutter-Wasser-Brei versorgt, sobald sie fit genug sind, um die Narkosenachwirkungen zu minimieren und werden in andere Boxen umgesetzt, wenn sie sich einmachen. Um den Stress und die Abwesenheitszeiten für die Katzen möglichst kurz zu halten, vor allem für die säugenden Katzen, haben wir sie teilweise am frühen Morgen zwischen 4 und 5 Uhr zurück gebracht.
- Die Gruppe von A. ist in einer Hanglage, man kann sie nur über eine Steintreppe mit gefühlt 1000 Stufen erreichen. Das bedeutet eine lange An- und Rückreise, jeder kann max. 2 Körbe tragen.

Weil der Tag aber nun mal nur 24h hat und man jeder Katze gerecht werden muss, sind die Möglichkeiten insgesamt sehr beschränkt. Dass wir dennoch 13 Katzen kastrieren konnten, Samurai und den Abszess-Kater versorgt haben und die Minis betreut haben, ging nur, weil wir sehr kurze Nächte hatten und uns insgesamt nur wenige Pausen gegönnt haben (und das alles bei Temperaturen um die 35 Grad). Wobei ich letzteres noch deutlich mehr hatte als Marie, die die „Pausen“ genutzt hat, um sich um organisatorische Probleme, die Kommunikation mit den Menschen vor Ort oder die Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit zu kümmern.
Zusätzlich haben wir Netzwerkarbeit vor Ort gemacht - arbeitsintensiv, aber wichtig, weil dabei Zukunftspläne für ein griechisch-deutsches Tierschutzprojekt entworfen werden.
Die ganze Woche war eine sehr intensive, emotionale Zeit mit wenig Pausen und schwierigen Entscheidungen, aber auch sehr schönen Momenten. Für viele Katzen kann jetzt ein neues Leben anfangen. Dahinter steht die Arbeit, die sonst ein Verein leistet, hier aber von nur 2 Personen getragen wurde.

In der Woche kam ich selbst zwei Mal an meine persönliche Grenze. Von einer möchte ich euch berichten: Wir kamen gerade von einer Fangaktion und waren auf dem Weg zum TA, als vor uns eine Katze auf die Straße lief. Sie war definitiv am Sterben, unendlich dürr, taumelte beim Laufen, hatte Schaum/Sabber vorm Maul und hechelte. Was also tun? Einpacken, zum Ta bringen und einschläfern lassen? Sicherlich die humanste Möglichkeit, aber wir hatten im Auto bereits vier Katzen, die wir nicht dem Infektionsrisiko aussetzen konnten. In dem Moment überlegt man ernsthaft im Sinne des Tieres, ob man nicht mit dem Auto kurzen Prozess macht. Wir konnten das nicht und entschieden uns, nach dem TA nochmal vorbei zu schauen. Da war sie aber leider schon nicht mehr da.

Das Bild dieser Katze verfolgt mich immer noch und zeigt, wie dringend es ist, dass dort mithilfe von flächendeckender Kastration eine nachhaltige Struktur aufgebaut wird, die es den Katzen ermöglicht, ein würdevolles Leben zu leben.
 
A

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Gibt es meine Kastrapatenkatze Nyota eigentlich schon oder wird eine der nächsten so heißen? Ich hab völlig den Faden verloren. 😳

Die beiden roten Strubbelkater gehen mir besonders ans Herz.
Danke für deinen Einsatz!
 
Habe gerade bei FB die Fotos angeschaut.
Das weiße Katzi mit den kaputten Ohren, kann man dem noch irgendwie helfen?
Hochachtung für deinen Einsatz.
LG
 
Gibt es meine Kastrapatenkatze Nyota eigentlich schon oder wird eine der nächsten so heißen? Ich hab völlig den Faden verloren. 😳

Ich hoffe, dass ich es noch schaffe Fotos von den Katzen an Futterstelle 2 zu machen. Da war Nyota dabei. Sag Bescheid, wenn du sie wiedererkennst!
 
Habe gerade bei FB die Fotos angeschaut.
Das weiße Katzi mit den kaputten Ohren, kann man dem noch irgendwie helfen?

Im Moment leider nicht. Er sieht hilfebedürftig aus, aber das ist ein erfahrener Kampfkater und der macht nix, was er nicht will. Für den Flug ist er nicht händelbar, die Katzen müssen am Flughafen aus der Box in relativ ungeschützter Umgebung - das traue ich mich nicht, wenn er mir da abhanden kommt...

Was ich mich gefragt habe, ist, ob es was bringen würde ihn zu operieren? Und dann wieder rauszusetzen. Das wäre vielleicht machbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
An der OP beteilige ich mich.
 
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Ich habe viele weisse Katzen in GR gesehen.
Allen sieht man die Sonne- Schäden an.
Weiss Jmd. wieso es dort soviele weisse Katzen gibt?
Wie vererbt sich weiss?

Wegen der OP viell. Doc fragen?
Ich könnte meine Tä fragen, oder in der Uni Klinik Giessen nachfragen.
Aber ob es da Erfahrungswerte gibt? :hmm:

Ich finde auch, dass er schlimmer aussieht 🙁
 
Ich brauche erst mehr Informationen darüber, ob eine OP mit wieder Raussetzen für ihn gut ist. Ich habe auch schon kritische Stimmen gehört, dass es nachteilig sein kann. Wenn da jemand mehr weiß...?
 
Hallo Tigerbande,

ich finde es einfach toll, was Du immer wieder auf die Beine stellst! Wenn ich es irgendwie einrichten kann, bin ich gerne bereit, einmal "mit" zu fliegen und mitzuhelfen!! Ich müsste die geplante Zeit eben lange genug vorher wissen und schauen, wie ich es beruflich unter bekomme. Einstweilen drücke ich weiterhin ganz fest alle Daumen!!!

Herzliche Grüße
 
Der Blinde Kater vom 22.11.: Hat er schon einen Paten gefunden?


LG

Birgit
 
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Jo!

vielleicht das Wohl des Katermanns auf mehrere Paten aufteilen?

LG

B.
 
axo, scheisse darf ich hier ja nicht schreiben...😡
 
Der blinde Kater wird nicht mitfliegen. Es hat sich heute rausgestellt, dass es nur Platz für vier Katzen gibt und die anderen haben es weit nötiger, weil sie in Gr nicht die notwendige medizinische Versorgung bekommen können.
Diese Entscheidung habe ich heute getroffen. Das ist nicht nur eine Platzfrage, sondern ich habe ihn mir lange in seinem gewohnten Umfeld angeguckt.

Und es geht ihm im Moment gut. Deshalb bleibt er erstmal und vielleicht auch grundsätzlich hier. Ich habe gesehen wie sicher er sich im Freigang in seiner gewohnten Umgebung bewegt und es sieht so aus, als würde die Futterstelle demnächst wieder regelmäßig betreut werden - Kastrationen der Katzen vorausgesetzt - insofern rückt er auf der Dringlichkeitsliste ein ganzes Stück nach unten.
Und es käme mir vor als würde ich ihn entwurzeln, wenn ich ihn mitnehmen würde.

Hochgerückt ist Armao mit hoher Dringlichkeit, weil es in Gr keine Möglichkeit gibt das Auge angemessen zu versorgen, und zwei halbwüchsige Geschwister, eins davon ist in schlechtem Zustand und droht das Auge zu verlieren.

Dazu Star, also insgesamt vier Katzen.
 
oki, aber unser Blindchen wird kastriert?

B.
 
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super! Kann ich noch was für ihn tun?

LG
B.
 
Ich habe solchen Respekt vor deinem Engagement und kann mir kaum ausmalen welch schwere Entscheidungen du treffen musst! Ich danke dir aber dafür, dass du Armao eine Chance geben willst hier in Deutschland umfassend behandelt werden zu können! Wir freuen uns schon sehr auf ihn und hoffen, dass es ihm hier mit passender Behandlung schnell besser gehen wird!
 
Star ist FeLV negativ!
Ich freue mich total!
Ich bin sehr auf ihre Entwicklung gespannt!
 
Ich komme gerade von der TÄ zurück. Alle vier Ausreisekatzen sind FeLV negativ. 🙂 Das vorher zu wissen ist diesmal wichtig, weil sie von unterschiedlichen Stellen kommen und ich auf der Reise keine Quarantäne einhalten kann.
 

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