Ich lese in der von dir zitierten Stelle aus dem Buch eben auch nicht, dass Katzen Kohlenhydrate gar nicht verwerten sein können. Wie gesagt, adäquat heisst nicht "gar nicht".
Wie soll ein Körper Kohlenhydrate denn anders adäquat verwerten als zur Energiegewinnung? Katzen können Kohlenhydrate nun mal verdauen.
Ich meine, wir können uns jetzt gerne an einem Wort aufhängen, aber ich bin mir sicher, dass ein Großteil der Leser den Satz so verstehen wird, wie ich ihn verstanden habe.
Kohlenhydrate liefern schnell verfügbare Energie. Wenn die Energie aber nicht verbraucht wird, wird der Rest als Körperfett angelegt. Zuviel Kohlenhydrate ist also schlecht und das nötige können sich die Katzen auch hochwertiger aus anderen Nahrungsmitteln ziehen.
Dass zu viele Kohlenhydrate schlecht sind, habe ich oben ja auch geschrieben, allerdings wäre das Körperfett da noch mein geringstes Problem dabei.
Aber: Zu viel Protein ist auch schlecht, zu viel Fett ebenso. Auch davon kann eine Katze dick werden (neben anderen möglichen Gesundheitsschäden).
Auf ihrer Homepage steht witzigerweise, dass die Katze "verschwindend geringe Mengen" Kohlenhydrate benötigt. Auch wieder falsch - benötigt werden sie eben nicht.
http://www.dr-vet-ziegler.com/index.php/ernaehrung/katzen.html
Ebenso falsch:
Durch den kurzen Darm und die aggressive Magen-Darm-Flora sind Katzen immun gegenüber Bakterien wie Salmonellen und Parasiten.
http://www.dr-vet-ziegler.com/index.php/ernaehrung/katzen.html
Deswegen gibt es auch Katzen, die Salmonellen bekommen. Und Katzen, die unter Darmparasiten leiden.
Mit Würmern hat der Katzenkörper meist nur zu kämpfen, wenn die Darmflora durch Fertignahrung, chemische Entwurmungen und die Gabe von Antibiotika weitgehend zerstört wurde – was leider häufig der Fall ist.
(gleiche Quelle)
Deswegen haben Streuner auch so selten Würmer.
Auch verursacht selbst hergestelltes Rohfutter keinerlei Mangelerscheinungen und –beschwerden, wie so oft behauptet wird.
(gleiche Quelle)
Oh doch, wenn man es falsch macht.
Übrigens: Die Aujeszy-Krankheit, die durch Schweinefleisch übertragen wird, gibt es bei uns schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Wer trotzdem Angst davor hat, Schweinefleisch aus dem Supermarkt zu kaufen, kann beim Biobauern entsprechendes Fleisch bekommen. Ich selbst füttere meinen Katzen seit Jahren Schweinefleisch, das auch aus dem Supermarkt stammt, und noch keine meiner Katzen ist je daran erkrankt.
http://www.dr-vet-ziegler.com/index.php/katzen/25-katzen.html
Letzter Fall 2009, gerade Bioschweine mit Auslauf sind gefährdet, es wird nur stichprobenartig getestet und es heißt, wenn wir jetzt schon bei den Korinthen sind, Aujeszky.
Dann taucht auf der gleichen Seite wieder auf, dass die Katze Kohlenhydrate benötigt (zwar "kaum", aber trotzdem), es werden Eier empfohlen, ohne auf Avidin hinzuweisen, Laktose wird nicht (wie suggestiert) durch Bakterien aufgespalten, sondern durch ein Enzym, und Innereien füttern reicht (wie suggestiert) zur Taurinversorgung nicht aus. Ebenso fehlen Hinweise zu weiteren nötigen Zusätzen.
Und zu guter Letzt:
Hier gilt es, das geringste Übel zu wählen: Füttern Sie Ihre Katze mit dem hochwertigsten Trocken- und Dosenfutter, das Sie finden können.
🙄
Und das war jetzt nur die Futterrubrik. Ich kann gern mit den anderen Rubriken weitermachen, wenn gewünscht...