Calici-positive Katze impfen?

  • Themenstarter Themenstarter giovanna_sr
  • Beginndatum Beginndatum

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Ja, wenn's nur mal so einfach wäre.
Das kommt immer auf die Krankheit an, inwieweit eine dauerhafte Immunität ausgebildet wird. Und selbst wenn sich der Körper "erinnert", erinnert er sich leider in etlichen Fällen nicht schnell genug.
Ich sehe das anders. Die Erinnerung nützt ja nur was, wenn es schnell genug geschieht. Ein Mechanismus im Körper, der sich an Krankheitserreger oder die Produktion der AKs für diese erinnert, der tut das auch auch schnell genug. Aber bei Krankheiten, die keine dauerhafte (meinst Du damit lebenslange?) Immunität verleihen, vermag das eine Impfung natürlich erst Recht nicht, egal, wie der Titer aussieht.
 
A

Werbung

Dass die Titerhöhe komplett egal ist, stimmt eben nicht - es ist gezeigt worden, dass die Titerhöhe mit dem Schutz korreliert (also je höher der Titer, desto besser der Impfschutz).

Dauerhaft muss nicht unbedingt lebenslang sein, aber zumindest halt länger als ein paar Monate.

Wenn ich zum Beispiel drei Jahre lang nicht gegen Herpes impfen lassen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Katze nicht mehr geschützt ist. Der Schutz verschwindet aber ja nicht punktgenau mit der letzten Gedächtniszelle, sondern sinkt ab dem Zeitpunkt der Impfung langsam ab. Irgendwann reicht es dann nicht mehr, um vor Krankheitssymptomen zu schützen, weil eben nicht mehr genug Antikörper und/oder Gedächtniszellen da sind. Das meine ich mit "funktioniert nicht schnell genug".

Wenn ich drei Jahre nicht gegen Seuche impfen lasse, ist es wiederum gut möglich, dass die Katze immer noch geschützt ist. Da ist die Immunität deutlich stabiler.
 
Dass die Titerhöhe komplett egal ist, stimmt eben nicht - es ist gezeigt worden, dass die Titerhöhe mit dem Schutz korreliert (also je höher der Titer, desto besser der Impfschutz).
Komisch, in der Humanmedizin gibt es keinen Beweis dafür. Warum dann in der Tiermedizin? Davon abgesehen kann man weder bei Mensch noch bei Tier am Titer erkennen, ob es sich um Impfantikörper oder Wildvirus-Antikörper handelt. Daher würde ich eher von Schutz, nicht von Impfschutz sprechen.

Dauerhaft muss nicht unbedingt lebenslang sein, aber zumindest halt länger als ein paar Monate.
Ok, dann habe ich es richtig verstanden.

Wenn ich zum Beispiel drei Jahre lang nicht gegen Herpes impfen lassen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Katze nicht mehr geschützt ist. Der Schutz verschwindet aber ja nicht punktgenau mit der letzten Gedächtniszelle, sondern sinkt ab dem Zeitpunkt der Impfung langsam ab.
Warum sollte es bei Katzen anders sein als bei anderen Tieren und Menschen? Da ist es so: Wer einmal Herpes hat, hat ihn immer, also die Viren bleiben im Körper, ziehen sich aber zurück, so daß keine Krankheitssymptome mehr sichtbar sind. Solche Tiere zu impfen ist völlig unsinnig.

Das mit dem Herpes habe ich nun doch mal nachgelesen. In "Infektionskrankheiten bei Hund und Katze" steht "Mindestens 80% der genesenen Katzen bleiben Virusträger". Zwei Seiten weiter steht "Werden die Tiere kurz vor oder nach der Impfung infiziert, können sie trotz Vakzination Virusträger sein ohne klinische Symptome gezeigt zu haben" und "Auch junge Katzen können ohne klinische Symptome unter dem Schutz maternaler Antikörper zu Virusträgern werden".

Irgendwann reicht es dann nicht mehr, um vor Krankheitssymptomen zu schützen, weil eben nicht mehr genug Antikörper und/oder Gedächtniszellen da sind. Das meine ich mit "funktioniert nicht schnell genug".
Wie gesagt müssen AKs gar nicht da sein, denn die Gedächtniszellen sind ja dazu da, daß die AKs bei Bedarf produziert werden können.

Wenn ich drei Jahre nicht gegen Seuche impfen lasse, ist es wiederum gut möglich, dass die Katze immer noch geschützt ist. Da ist die Immunität deutlich stabiler.
Ja, nur schade, daß die Impfstoffhersteller dieses Wissen nicht anwenden.
 
Komisch, in der Humanmedizin gibt es keinen Beweis dafür. Warum dann in der Tiermedizin?
U.a. siehe hier: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/...med_ResultsPanel.Pubmed_RVDocSum&ordinalpos=6
Warum sollte es bei Katzen anders sein als bei anderen Tieren und Menschen? Da ist es so: Wer einmal Herpes hat, hat ihn immer, also die Viren bleiben im Körper, ziehen sich aber zurück, so daß keine Krankheitssymptome mehr sichtbar sind. Solche Tiere zu impfen ist völlig unsinnig.
Nein, unsinnig ist das nicht.
1. weiß niemand, wer nun Träger ist und wer nicht,
2. ist die Immunität nach einer Infektion gelinde gesagt sehr mau (teilweise schon 150 Tage nach der Erstinfektion wieder Symptome bei erneutem Viruskontakt),
3. weiß man nicht sicher, ob der Trägerstatus vor Reinfektionen schützt bzw. wie lange (ist zumindest mein Wissenstand),
4. reduziert die Impfung die Virenausscheidung, was den Infektionsdruck für die Mitkatzen senkt,
5. gibts Calici nicht als Einzelimpfung.
Deswegen wird die Schnupfenimpfung auch für Tiere empfohlen, die eben schon eine Herpesinfektion durchhaben.
Zwei Seiten weiter steht "Werden die Tiere kurz vor oder nach der Impfung infiziert, können sie trotz Vakzination Virusträger sein ohne klinische Symptome gezeigt zu haben" und "Auch junge Katzen können ohne klinische Symptome unter dem Schutz maternaler Antikörper zu Virusträgern werden".
Die Impfung schützt gar nicht vor dem Trägerstatus, völlig unabhängig vom Zeitpunkt der Infektion. Grund: Die Impfung verhindert in den meisten Fällen keine Infektion, sondern mildert nur die Symptome der Erkrankung (das ist auch ihr eigentliches Ziel).
Wie gesagt müssen AKs gar nicht da sein, denn die Gedächtniszellen sind ja dazu da, daß die AKs bei Bedarf produziert werden können.
Das ist schon klar 😉 Nur reicht es dafür halt nicht, wenn irgendwo noch zwei lausige B-Zellen rumschwirren, meines Wissens braucht es da schon eine bestimmte Menge, damit die Reaktion funktioniert.
Ja, nur schade, daß die Impfstoffhersteller dieses Wissen nicht anwenden.
So kann man das nicht sagen. Bei den etlichen Impfstoffen steht für Seuche keine jährliche Wiederholungsimpfung mehr in der Gebrauchsinfo (bei Purevax steht sogar der Dreijahresabstand drin) und bei allen größeren Tierärzteverbänden ist "intervals of three years or longer" eigentlich der Standard.
Dass die Hersteller vorsichtiger sind, ist ihnen finde ich nicht zu verdenken.

Bei Schnupfen ist das anders, aber auch aus gutem Grund, da ist der Schutz wie gesagt deutlich kurzlebiger. Ob man da ohne Sorgen auf Dreijahresabstände gehen kann, hängt sehr vom Infektionsdruck ab.
Meine sind Wohnungskatzen, die lasse ich auch nicht öfter als alle drei Jahre impfen. Jemandem, der neben einem Bauernhof mit Schnupfenkatzen Freigänger hält, würde ich das aber definitiv nicht empfehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist aber eine nicht zu leugnende Tatsache, daß Freigänger, die mit andren Katzen zusammenkommen, immer wieder die (nicht zu erkennende) Möglichkeit haben, mit Erregern in Kontakt zu kommen, und somit sich selber immunisieren.

Schon vor etlichen Jahren sagte mir ein erfahrener Tierarzt, daß man im Prinzip Freigänger weniger impfen müßte als Wohnungskatzen, denn die haben wesentlich geringere Möglichkeiten, durch milden Kontakt mit Erregern ihren Immunschutz immer wieder aufzufrischen.


Ich wollte, es würde nicht immer so behandelt, als seien allein Impfungen ein Schutz vor schweren Krankheiten, und dabei das eigene, äußerst komplexe Immunsystem völlig außer Betracht läßt.

Meines Erachtens ist es so, daß sehr stabile Miezen im Prinzip garnicht geimpft werden müßten, weil sie es aus eigener Abwehrkraft fertigkriegen, die Erreger abzuwehren. Schwache Individuen, sie wesentlich mehr gefährdet sich, kann vielleicht eine Impfung mehr schützen, doch dabei ist nicht zu vergessen, daß auch Impfungen belasten, denn sie sind eine befrachtete und gewollte Infizierung, also sozusagen mit Fleiß ein Krankmachen.



Zugvogel
 
Schwache Individuen, sie wesentlich mehr gefährdet sich, kann vielleicht eine Impfung mehr schützen
Das aus deinem Munde, es geschehen noch Zeichen und Wunder 😀 😉

Meines Erachtens machst du zwei Denkfehler:

- Nicht jeder Kontakt mit echten Erregern ist "mild".
- Das Immunsystem ist keine konstante Größe. Eine heute noch stabile Katze hat morgen vielleicht was falsches gefressen, kommt dadurch aus dem Takt und ist plötzlich überhaupt nicht mehr stabil.

Und so grundsätzlich: Auch wenn sich eine eigentlich stabile Katze irgendwas einfängt und die Krankheit dann (häufig mit intensivmedizinischer Unterstützung) überlebt: Muss man ihr die Krankheit wirklich zumuten, wenn man doch einfach dagegen impfen kann? Wer will das Risiko eingehen?
Ich denke da an einige Katzenseuchefälle hier im Forum aus der letzten Zeit - man hätte den Tieren so viel Leid erspart, wenn sie geimpft gewesen wären (was aber in dem Fall nicht an den Besitzern lag).
Ich möchte mit meinen Katzen nicht Darwin spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Schade, daß Du das Wesentliche nicht in eigene Worte fassen kannst. Deine ganzen englischen Links nützen mir leider wenig, da ich ohne DSL keinen Onlineübersetzer nutzen kann, was aber wichtig wäre, da ich bei solchen Texten jedes Detail - denn da liegt der Teufel - verstehen muß. Gerade, wenn es um Studien geht, kann eine Kleinigkeit alles für null und nichtig erklären. Ich gehe aber davon aus, daß der Forschungsstand in der Tiermedizin nicht höher ist als der in der Humanmedizin, und für letztere gibt es bis heute keinen Beweis, daß die Titerhöhe im Zusammenhang mit Schutz steht, ebensowenig dafür, daß Impfstoffe vor Erkrankung schützen, was möglicherweise daran liegt, daß Testinfektionen nicht möglich sind.

Nein, unsinnig ist das nicht.
1. weiß niemand, wer nun Träger ist und wer nicht,
2. ist die Immunität nach einer Infektion gelinde gesagt sehr mau (teilweise schon 150 Tage nach der Erstinfektion wieder Symptome bei erneutem Viruskontakt),
3. weiß man nicht sicher, ob der Trägerstatus vor Reinfektionen schützt bzw. wie lange (ist zumindest mein Wissenstand),
4. reduziert die Impfung die Virenausscheidung, was den Infektionsdruck für die Mitkatzen senkt,
5. gibts Calici nicht als Einzelimpfung.
Deswegen wird die Schnupfenimpfung auch für Tiere empfohlen, die eben schon eine Herpesinfektion durchhaben.
Es ging nun gerade um Herpes (FHV) in dem, was Du von mir zitiert hast, weil Du das Beispiel Herpes nanntest. Wie es mit Calici aussieht, weiß ich nicht. Also bleibe ich jetzt mit meiner Antwort erst einmal bei Herpes: 1. Wer wissen will, ob seine Katze Herpesträger ist, muß das nur oft genug testen 2. ist erneuter Viruskontakt meist ja gar nicht nötig, weil die Katze meist Herpesträger bleibt und die eigenen Viren wieder aktiviert werden 3. Man weiß sicher, daß der Trägerstatus nicht vor "Reinfektion" schützt. Wobei der Begriff hier falsch ist, weil die Katze als Virusträger ja infiziert bleibt. Es müßte heißen, "vor erneuter Erkrankung schützt". 4. Wird FHV nur ausgeschieden, wenn die Trägerkatze gerade erstmalig oder erneut erkankt ist, die Viren also aktiv sind. Bei FHV wird durch Impfung keine Virusausscheidung reduziert und 5. Mag sein, es ging aber um FHV. Gibt es FHV denn als Einzelimpfstoff? Ich kann's mir bei der "Relevanz" nicht vorstellen.

Nun zu Calici: Da ich genug Katzen kenne, die trotz (oder wegen?) Impfung - und zwar mehrmaliger/regelmäßiger - an chronischem Schnupfen erkrankt sind, ebenso NIE geimpfte Katzen, die als Freigangänger kerngesund und bereits alt sind, käme ich ohnehin nicht auf die Idee, gegen Schnupfen zu impfen, ob nun Calici, welches es ja, wie Du sagtest, sowieso nicht als Einzelimpfung gibt, oder Herpes oder Chlamydien oder Bb. Welches davon für Katzen das gefährlichste ist oder am ehesten zu einer chronsichen Geschichte führt, weiß ich noch nicht mal (ich nehme an Calici), ist für meine Entscheidung auch nicht relevant. Ich gebe zu, die Katzen konnten mit ihrem chronischen Schnupfen ganz normal leben, mußten kein Dasein auf der Intensivstation führen, aber ehrlich gesagt brauche ich das trotzdem nicht. Von daher, und auch aus anderen Gründen, stellt sich mir die Frage nicht, die hier die TE gestellt hat.😉

Die Impfung schützt gar nicht vor dem Trägerstatus, völlig unabhängig vom Zeitpunkt der Infektion. Grund: Die Impfung verhindert in den meisten Fällen keine Infektion, sondern mildert nur die Symptome der Erkrankung (das ist auch ihr eigentliches Ziel).
Ersteres habe ich auch nicht behauptet, letzteres wußte ich nicht. Das ist bei Hunden anders, da soll die Impfung vor einer Erstinfektion schützen, wobei es auch nur um die Welpensterblichkeit geht, denn Herpes ist ansonsten bei Hunden rein impftechnisch (und auch "krankheitstechnisch") uninterressant bzw. nicht der Rede Wert. Aber wie ich in meinem Buch lesen konnte, sind die Symptome bei Katzen auch um einiges stärker, wenn auch nur selten.

So kann man das nicht sagen. Bei den etlichen Impfstoffen steht für Seuche keine jährliche Wiederholungsimpfung mehr in der Gebrauchsinfo
Echt? Ich habe nur einen Impfstoff gefunden, der zunächst ein Jahr angibt, dann alle 2 Jahre. Allerdings war ich auch ausschließlich nach Eimzelimpfstoffen auf der Suche.

(bei Purevax steht sogar der Dreijahresabstand drin)
Das ist sicher kein Einzelimpfstoff, oder?

und bei allen größeren Tierärzteverbänden ist "intervals of three years or longer" eigentlich der Standard.
Das ist ja schön, nützt nur nichts, wenn der TA es in den Impfpaß so nicht eintragen darf, weil es im BPZ anders steht.😉 Mir geht es um offizielle Stellen bzw. Vorschriften des Zuchtvereins. Für mich selbst ist es mir egal, was im BPZ steht, denn ich weiß ja, daß die Seuchenimpfung länger schützt (so die das denn tut).

Dass die Hersteller vorsichtiger sind, ist ihnen finde ich nicht zu verdenken.
Nun, mit Vorsicht hat das eher nichts zu tun.

Bei Schnupfen ist das anders, aber auch aus gutem Grund, da ist der Schutz wie gesagt deutlich kurzlebiger. Ob man da ohne Sorgen auf Dreijahresabstände gehen kann, hängt sehr vom Infektionsdruck ab.
Entweder eine Impfung schützt ein, zwei oder drei Jahre, oder sie tut es nicht. Eine Testinfektion durch Injektion ist schließlich ein sehr hoher Infektionsdruck, höher geht eigentlich nicht, weil er die natürlichen Eintrittspforten umgeht. Das hängt eher vom Erreger ab. Hat man einen Kombiimpfstoff mit mehreren Schnupfenerregern, muß man sich halt nach dem richten, der die kürzeste Immunität erzeugt, bzw. bei Todimpftsoffen ist die Immunität ohnehin äußerst kurz, außer bei Tollwut.

Das Immunsystem ist keine konstante Größe. Eine heute noch stabile Katze hat morgen vielleicht was falsches gefressen, kommt dadurch aus dem Takt und ist plötzlich überhaupt nicht mehr stabil.
Wenn das Immunsytsem keine konstante Größe ist, kann es auch nicht stabil sein, also nie, denn es schwankt ja ständig. Trotzdem arbeitet ein gesundes Immunsystem effektiver, es reagiert zwar heftiger, dafür aber schnell und gründlich. Dazu möchte ich wieder mal ein hündisches Beispiel nennen: Als ich vor etlichen Jahren meine Hunde auf 100% rohe Nahrung umstellte, wunderte ich mich, daß die Hunde, wenn sie denn mal eine akute Erkrankung hatten, diese extremer durchmachten als vorher, aber auch deutlich kürzer. Mir erklärte das eine THP mal so, daß die enzymreiche rohe Nahrung den Körper reaktionsfähiger macht. Dadurch ist ein Infekt (oder auch eine Vergiftung) mit stärkeren Symptomen behaftet. Der Körper kann wieder seine Selbstheilungskräfte, zu denen Durchfall (= "raus mit den schädlichen Stoffen"), Erbrechen, Fieber (=Virusbekämpfung) gehören, optimal nutzen und es bedarf oft keiner Behandlung.

Und so grundsätzlich: Auch wenn sich eine eigentlich stabile Katze irgendwas einfängt und die Krankheit dann (häufig mit intensivmedizinischer Unterstützung) überlebt: Muss man ihr die Krankheit wirklich zumuten, wenn man doch einfach dagegen impfen kann? Wer will das Risiko eingehen?
Nun, wenn man an einen Nutzen von Impfungen glaubt, sieht man das so und muß man es so sehen. Ich persönlich gehe nicht gern das Risoko einer Impfung ein, das mache ich nur, so lang ich von "Obrigkeiten" dazu gezwungen werde. Natürlich kann ich mich dem auch entziehen, wenn ich ganz auf Auslandsreisen, Zucht und Ausstellung (letztere nur für die Zucht, nicht aus Spaß) verzichte. Der Caliciimpfung (oder sagen wir mal "Schnupfen", weil es Calici ja nicht einzeln gibt), um die es hier ja ursprünglich ging, kann ich mich allerdings jetzt schon entziehen. 😉

@Zugvogel
Es ist aber eine nicht zu leugnende Tatsache, daß Freigänger, die mit andren Katzen zusammenkommen, immer wieder die (nicht zu erkennende) Möglichkeit haben, mit Erregern in Kontakt zu kommen, und somit sich selber immunisieren.
So geschehen bei meinen Hunden. Ich habe zwei ungeimfpfte interessehalber mal zweijährig testen lassen auf Parvo-Antikörper. Sie hatten einen Titer, der laut Laborangaben das Minimum für "Impfschutz" darstellt. Sagt zwar nicht aus, daß sie geschützt sind, aber daß sie Kontakt zu Wildvirus hatten, und daß sie dieser Kontakt nicht erkranken ließ, denn davon hätte ich etwas gemerkt.

Ich wollte, es würde nicht immer so behandelt, als seien allein Impfungen ein Schutz vor schweren Krankheiten, und dabei das eigene, äußerst komplexe Immunsystem völlig außer Betracht läßt.
Das würde ich mir auch wünschen. Haltung und Ernährung machen eine Menge aus.

Meines Erachtens ist es so, daß sehr stabile Miezen im Prinzip garnicht geimpft werden müßten, weil sie es aus eigener Abwehrkraft fertigkriegen, die Erreger abzuwehren.
Wenn Du dieses "sehr stabil" nicht schon durch die frühe Kittenimpfung verhinderst! Natürlich spielen auch Verwurmung, Futtermangel, Wetter und dadurch erheblicher körperlicher und psychischer Streß eine Rolle, wobei ich an verwilderte Katzen bzw. Hofkatzen denke, die unerwünscht sind und immer wieder verjagt werden und vielleicht in einer Regenzeit kein Plätzchen auf dem Heuboden oder in einer Pferdebox finden. Nur würde ich solche gesundheitlich "heruntergekommenen" Katzen auf keinen Fall impfen.
 
Schade, daß Du das Wesentliche nicht in eigene Worte fassen kannst. Deine ganzen englischen Links nützen mir leider wenig, da ich ohne DSL keinen Onlineübersetzer nutzen kann, was aber wichtig wäre, da ich bei solchen Texten jedes Detail - denn da liegt der Teufel - verstehen muß.
Nun ja, sorry - die ganzen Quellen sind nun mal auf Englisch und um jede einzelne zu übersetzen, bin ich meistens schlicht zu faul, weil ich dann noch länger für einen Post brauche als eh schon 😉
Onlineübersetzer würde ich bei Fachtexten glaube ich nicht unbedingt empfehlen, ich hab das gerade bei dem zitierten Abstract ausprobiert, Resultat:
Ziel: Um festzustellen, ob die Erkennung von Virus-spezifische Serum-Antikörper korreliert mit Widerstand, mit virulenten Katzen-Herpesvirus 1 (FHV-1), das feline Calicivirus (FCV), und Katzen Parvovirus (FPV) bei Katzen herauszufordern und Prozentsätze der Client-eigenen Katzen mit bestimmen Serumantikörper gegen FHV-1, FCV und FPV.
😀 Hm.

Also, grob übersetzt:
Man hat untersucht, ob der Antikörpertiter einer Katze damit zusammenhängt, ob eine Katze gegen Seuche/Herpes/Calici geschützt ist.
Dazu hat man 72 SPF-Katzen geimpft, Titer gemessen und 9-36 Monate später einer Testinfektion unterzogen.
Titer und Schutz korrelierten bei Seuche und Calici zu 100%, bei Herpes zu 90%.
ebensowenig dafür, daß Impfstoffe vor Erkrankung schützen
Auf die Grundsatzdiskussion will und werde ich beim besten Willen nicht einsteigen - dass es keine Belege für die Wirksamkeit von Impfungen gibt, ist schlicht eine Legende aus dem Impfgegnerlager.
1. Wer wissen will, ob seine Katze Herpesträger ist, muß das nur oft genug testen
FHV lässt sich aber nur während eines akuten Schubs nachweisen (den man dann erst einmal abwarten müsste - ist ja nicht zwingend, dass überhaupt noch mal einer kommt) und auch da kommen falsche Ergebnisse vor.
3. Man weiß sicher, daß der Trägerstatus nicht vor "Reinfektion" schützt. Wobei der Begriff hier falsch ist, weil die Katze als Virusträger ja infiziert bleibt. Es müßte heißen, "vor erneuter Erkrankung schützt".
Ich meinte nicht, dass eine latente Infektion wieder aktiv wird, sondern dass eben erneuter Viruskontakt stattfindet.
4. Wird FHV nur ausgeschieden, wenn die Trägerkatze gerade erstmalig oder erneut erkankt ist, die Viren also aktiv sind. Bei FHV wird durch Impfung keine Virusausscheidung reduziert
Eben doch. Klar erfolgt eine Ausscheidung nur während aktiver Phasen. Und diese Ausscheidung wird reduziert.
5. Mag sein, es ging aber um FHV.
Genauer ausgedrückt: Den Caliciimpfstoff gibt es nur in Kombination mit Herpes. Will man also nicht auf den Schutz gegen Calici verzichten (wovon dringend abzuraten ist), muss man Herpes mitimpfen.
Nun zu Calici: Da ich genug Katzen kenne, die trotz (oder wegen?) Impfung - und zwar mehrmaliger/regelmäßiger - an chronischem Schnupfen erkrankt sind
Wie oben schon erwähnt: Die Impfung schützt nicht vor Infektion,
Ich gebe zu, die Katzen konnten mit ihrem chronischen Schnupfen ganz normal leben
mildert aber die Symptome.

"Chronischer Schnupfen" ist übrigens sehr häufig falsch behandelter Schnupfen, aber das führt jetzt zu weit 😉

Gegen Bb und Chlamydien zu impfen ist meiner Meinung nach Quark. Würde ich auch nicht machen.

Echt? Ich habe nur einen Impfstoff gefunden, der zunächst ein Jahr angibt, dann alle 2 Jahre. Allerdings war ich auch ausschließlich nach Eimzelimpfstoffen auf der Suche.
An Seucheeinzelimpfstoffen wirst du in Deutschland auch nur einen finden (Eurifel P), weil nur einer zugelassen ist.
Purevax ist RCP, also Parvo/Herpes/Calici.
Schnupfen und Seuche getrennt zu impfen ist nur dann sinnvoll, wenn man nur eins von beiden impfen möchte - beides mit Einzelimpfstoffen (wobei es bei Schnupfen eh keinen wirklichen Einzelimpfstoff gibt) zu impfen, hat meiner Meinung nach eher Nach- als Vorteile für die Katze (zwei Mal Tierarzt mit allen möglichen Nebenwirkungen, zwei Mal Einstich).
Mir geht es um offizielle Stellen bzw. Vorschriften des Zuchtvereins.
Das betrifft mich und meine Tiere nicht, von daher habe ich mich damit noch nicht wirklich befasst - aber weil du weiter unten von Ausstellungen schreibst: Gibt es wirklich Vereine, die Katzen ohne Schnupfenimpfung zu Ausstellungen zulassen?
Ich halte es für ziemlich risikoreich, das zu tun.
Entweder eine Impfung schützt ein, zwei oder drei Jahre, oder sie tut es nicht. Eine Testinfektion durch Injektion ist schließlich ein sehr hoher Infektionsdruck, höher geht eigentlich nicht, weil er die natürlichen Eintrittspforten umgeht.
Testinfektionen bei Katzen werden nicht zwangsläufig per Injektion vorgenommen.
Ob eine Schnupfenimpfung nun schützt oder nicht, hängt wie bei einigen anderen Impfungen auch u.a. vom Infektionsdruck ab.
Einen sicheren Schutz über drei Jahre hat man bei Schnupfen noch nicht bewiesen. Man weiß, dass der Schutz ab dem Zeitpunkt der Impfung kontinuierlich abnimmt. Im ersten Jahr ist er noch relativ stabil (in Hochrisikosituationen wie Tierheimen und Co. werden von einigen Verbänden sogar halbjährliche Auffrischungsimpfungen empfohlen), danach wird es wackliger.
Das bedeutet, dass die Impfung bei geringem Infektionsdruck noch nicht unbedingt aufgefrischt werden muss, bei hohem Infektionsdruck ist es aber ratsam.
bzw. bei Todimpftsoffen ist die Immunität ohnehin äußerst kurz, außer bei Tollwut.
Nicht unbedingt. Die Empfehlungen für RCP-Totimpfstoffe sind nicht anders als für die RCP-Lebendimpfstoffe.
Für FeLV gibt es gar keinen Lebendimpfstoff, aber auch da reichen die Empfehlungen von ein bis drei Jahren Abstand zwischen den Impfungen, je nach Impfstoff (auch da gibts einen, der in der Packungsbeilage die drei Jahre stehen hat) und Tierärzteverband.

Zwecks Immunsystem: Meine Tierarztbesuche in den letzten Jahren lassen sich auch an einer Hand abzählen und waren entweder wegen Vorsorge (Impfungen, Blutuntersuchungen), Zahnsanierungen (und ja, meine Katzen werden auch roh gefüttert, nur bringt das leider wenig, wenn man einen Kater mit extremer Zahnsteinveranlagung und FORL übernommen hat) oder dummen Unfällen (Grashalm im Hals...).
Aber nie wegen irgendwelcher Infektionen - nicht nur, weil es deswegen keinen Tierarztbesuch gebraucht hat, sondern weil sie sowas einfach nicht hatten und haben.
Trotzdem werden sie auch weiterhin alle drei Jahre gegen Schnupfen und Seuche geimpft, u.a. auch, damit das so bleibt.
Nun, wenn man an einen Nutzen von Impfungen glaubt
Meiner Meinung nach ist das keine Glaubensfrage.
Wenn Du dieses "sehr stabil" nicht schon durch die frühe Kittenimpfung verhinderst!
Glaubst du das ernsthaft? Also, dass die Grundimmunisierung das Immunsystem von Katzen ruiniert?
Ich habe jetzt herausgelesen, dass du Zuchtambitionen hast (wenn das nicht stimmt, korrigier mich bitte) - wie hast du dann vor, das bei deinen Kitten zu handhaben? Soweit ich weiß, schreiben auch hier die Zuchtrichtlinien sämtlicher seriöser Verbände aus gutem Grund vor, dass die Kitten doppelt geimpft abgegeben werden müssen.
 
Nun ja, sorry - die ganzen Quellen sind nun mal auf Englisch und um jede einzelne zu übersetzen, bin ich meistens schlicht zu faul, weil ich dann noch länger für einen Post brauche als eh schon 😉
Onlineübersetzer würde ich bei Fachtexten glaube ich nicht unbedingt empfehlen, ich hab das gerade bei dem zitierten Abstract ausprobiert, Resultat:
😀 Hm.
Ich wollte damit auch nicht sagen, daß Du Dir die Arbeit des Übersetzen machen sollst. Bin nur sicher, daß es auch Deutsche Texte gibt, denn es gibt ja auch Deutsche Studien. So einfach mache ich es mir normalerweise nicht mit dem Onlineübersetzer, ich übersetze mehrmals hin und her und nehme für einzelne Vokabeln, die der Translator nicht stimmig übersetzt, dict.leo zu Hilfe.

Auf die Grundsatzdiskussion will und werde ich beim besten Willen nicht einsteigen - dass es keine Belege für die Wirksamkeit von Impfungen gibt, ist schlicht eine Legende aus dem Impfgegnerlager.
Was sicher daran liegt, daß es für Humanimpfungen diesen Beweis tatsächlich nicht gibt. Viele Impfgegner haben ja gar keine Tiere oder kommen nicht auf die Idee, mal in Sachen Haustierkrankheiten zu recherchieren.

FHV lässt sich aber nur während eines akuten Schubs nachweisen (den man dann erst einmal abwarten müsste - ist ja nicht zwingend, dass überhaupt noch mal einer kommt) und auch da kommen falsche Ergebnisse vor.
Deshalb schrieb ich ja "oft genug", weil es nur während der Erregeraktivität nachgewiesen werden kann.😉 Warum da falsche Ergebnisse vorkommen, verstehe ich allerdings nicht. Entweder man findet einen Titer oder man findet keinen.

Ich meinte nicht, dass eine latente Infektion wieder aktiv wird, sondern dass eben erneuter Viruskontakt stattfindet.
Ah, ok. Aber als Träger dürfte es für den Gesundheitszustand der Katze irrelevant sein, ob sie erneuten Viruskontakt hat.

Eben doch. Klar erfolgt eine Ausscheidung nur während aktiver Phasen. Und diese Ausscheidung wird reduziert.
Ich dachte, die Impfung schützt vor erneuten, aktiven Phasen? Und wenn sie davor schützt, dann gibt's auch keine Ausscheidung mehr. Tut sie das nicht, hat diese Impfung ja keinen nennenswerten Nutzen.

Genauer ausgedrückt: Den Caliciimpfstoff gibt es nur in Kombination mit Herpes. Will man also nicht auf den Schutz gegen Calici verzichten (wovon dringend abzuraten ist), muss man Herpes mitimpfen.
Durch all die Impfstoffe muß ich mich noch durchwurschteln, was einfacher mit DSL ist. Darauf muß ich noch etwas warten. Habe dazu zwar auch etwas in Büchern stehen, aber in Sachen Impfstoffe ändert sich ja ständig etwas, so daß das nicht mehr aktuell sein dürfte.

Wie oben schon erwähnt: Die Impfung schützt nicht vor Infektion,
mildert aber die Symptome.
Wenn die dann aber chronisch auftreten, finde ich das auch nicht so erstrebenswert.

"Chronischer Schnupfen" ist übrigens sehr häufig falsch behandelter Schnupfen, aber das führt jetzt zu weit 😉
Ok, dazu finde ich sicher etwas an anderer Stelle im Forum. Wie die Schnupfenkatzen im einzelnen behandelt wurden, weiß ich nicht. Z.T. wissen die Besitzer selbst nichts über die Vorbehandlung, wenn die Katzen aus dem TS kamen.

An Seucheeinzelimpfstoffen wirst du in Deutschland auch nur einen finden (Eurifel P), weil nur einer zugelassen ist.
Ja, genau. Eurifel war das.

Purevax ist RCP, also Parvo/Herpes/Calici.
Schnupfen und Seuche getrennt zu impfen ist nur dann sinnvoll, wenn man nur eins von beiden impfen möchte - beides mit Einzelimpfstoffen (wobei es bei Schnupfen eh keinen wirklichen Einzelimpfstoff gibt) zu impfen, hat meiner Meinung nach eher Nach- als Vorteile für die Katze (zwei Mal Tierarzt mit allen möglichen Nebenwirkungen, zwei Mal Einstich).
Wenn jemand aber für Schnupfen ein kürzeres Impfintervall als für Seuche haben möchte, muß er zwischendurch mal trennen. Wenn alles in ein Jahr fällt, kann er ja wieder die Kombiimpfung nehmen.

Das betrifft mich und meine Tiere nicht, von daher habe ich mich damit noch nicht wirklich befasst - aber weil du weiter unten von Ausstellungen schreibst: Gibt es wirklich Vereine, die Katzen ohne Schnupfenimpfung zu Ausstellungen zulassen?
Ich halte es für ziemlich risikoreich, das zu tun.
Ja, gibt es.

Testinfektionen bei Katzen werden nicht zwangsläufig per Injektion vorgenommen.
Ok, ich kannte es nur so von den Challengestudien.

Ob eine Schnupfenimpfung nun schützt oder nicht, hängt wie bei einigen anderen Impfungen auch u.a. vom Infektionsdruck ab.
Einen sicheren Schutz über drei Jahre hat man bei Schnupfen noch nicht bewiesen. Man weiß, dass der Schutz ab dem Zeitpunkt der Impfung kontinuierlich abnimmt. Im ersten Jahr ist er noch relativ stabil (in Hochrisikosituationen wie Tierheimen und Co. werden von einigen Verbänden sogar halbjährliche Auffrischungsimpfungen empfohlen), danach wird es wackliger.
Das bedeutet, dass die Impfung bei geringem Infektionsdruck noch nicht unbedingt aufgefrischt werden muss, bei hohem Infektionsdruck ist es aber ratsam.
Bei der Schnupfenimpfung kann ich mir das noch vorstellen, nicht aber bei Impfungen, die einen deutlich besseren und langjährigen Schutz bieten. Bei Tollwut spielt der Infektionsdruck z.B. keine Rolle, aber dafür ist ja auch ein Biß (oder "Blutsbrüderschaft") notwendig. Die Katzenseucheimpfung sollte eigentlich auch mehr bieten als nur Milderung der Krankheitssymptome, und wenn sie das tut (so wie bei der Parvo des Hundes), dann ist der Infektionsdruck egal. Wobei das beim Hund wieder eine Kinderkrankheit ist, also erwachsene eigentlich die Parvo eh nicht so stark bekommen, daß sie einen TA bräuchten.

Nicht unbedingt. Die Empfehlungen für RCP-Totimpfstoffe sind nicht anders als für die RCP-Lebendimpfstoffe.
Die Empfehlungen, sowohl der Hersteller als auch der StiKo (falls es eine für Katzen gibt) oder der TÄ-Verbände sagen ja nichts über die Wirksamkeitsdauer aus!

Meine beiden ersten Katzen waren in Sachen Immunsystem auch nur in den ersten 3 bzw. 4 Lebensjahren beim TA - zum Impfen. Später nur noch wegen ihrer Nieren, und früher für die Kastration.


Glaubst du das ernsthaft? Also, dass die Grundimmunisierung das Immunsystem von Katzen ruiniert?
Nein, nicht ruiniert, aber daß sie dem Immunsystem schadet. Ob mehr oder ob weniger, ist ja individuell vom Tier abhängig. Ich habe ja nun auch eine grundimmunisierte (zweimal geimpfte) Katze gekauft und bald kommt eine zweite dazu, ebenfalls zweimal geimpft. Aber diese Katzen hatten eine streßfreie Kittenstube ohne Sorgen und Nöte. Ich hätte ja keine geimpfte Katze gekauft, wenn ich denken würde, daß diese Kittenimpfung das Immunsystem völlig zunichte machen würde. Katze Nr. 2 sollte aber ursprünlich eine andere werden. Diese andere stammte aus einem Viererwurf. Drei von den vier Kitten haben auf die 8-Wochen-Impfung mit so starkem, anhaltenden Durchfall reagiert, daß AB und tägliche TA-Besuche notwendig waren - kein so toller Start ins Leben!
Meine Katzen wurden/werden von ihren Züchtern aber GsD nur gegen Seuche und Schnupfen geimpft, nicht gegen Leukose, Chlamydien und Tollwut.

Ich habe jetzt herausgelesen, dass du Zuchtambitionen hast (wenn das nicht stimmt, korrigier mich bitte) - wie hast du dann vor, das bei deinen Kitten zu handhaben? Soweit ich weiß, schreiben auch hier die Zuchtrichtlinien sämtlicher seriöser Verbände aus gutem Grund vor, dass die Kitten doppelt geimpft abgegeben werden müssen.
Die meisten Vereine schreiben eine "vollständige" Kittenimpfung für Seuche und Schnupfen vor der Abgabe vor. Das bedeutet bei Schnupfen auf jeden Fall 2x, bei Seuche wäre es mit besagtem Einzelimpfstoff einmal möglich. Einige Katzenzuchtvereine (die, die auf auch Ausstellungen keine Schnupfenimpfung vorschreiben) verlangen nur eine vollständige Seuchenimpfung, was mit einer einmaligen Impfung ab 12 Wochen mit Eurifel möglich wäre. Und dann gibt es noch die TICA, die einen Züchter zu gar keiner Impfung zwingt, und m.W. auch zu keiner Ausstellung (welche zu Impfung zwingen würde, allerdings nicht im Kittenalter).
 
denn es gibt ja auch Deutsche Studien
Kaum. In Deutschland wird in dem Bereich leider nicht so wirklich viel geforscht, und selbst wenn, sind die Veröffentlichungen im Regelfall auf Englisch, weil die Zeitschriften, in denen publiziert wird, englischsprachig sind.
Was sicher daran liegt, daß es für Humanimpfungen diesen Beweis tatsächlich nicht gibt.
Nun ja, das kommt natürlich darauf an, was man als "Beweis" ansieht. Ich sehe das absolut nicht so, dass es keine Wirksamkeitsnachweise gibt.
Warum da falsche Ergebnisse vorkommen, verstehe ich allerdings nicht. Entweder man findet einen Titer oder man findet keinen.
Ein Nachweis erfolgt da in der Regel per PCR (indirekter Erregernachweis bringt nichts, andere Verfahren zum direkten Erregernachweis sind von der Trefferquote her schlechter als PCR).
Und das ist leider nicht wirklich sicher.
Falsch negative Ergebnisse gibts z.B., weil man im Abstrich nicht genügend Viren erwischt hat oder der falsch durchgeführt wurde (zu wenig Zellmaterial) oder wegen Transportfehlern oder... Eine negative PCR gilt deswegen nicht als beweisend.
Falsch positiv kann z.B. passieren, wenn mit Lebendimpfstoffen geimpft wurde.
Und dann kommt wie gesagt noch dazu, dass es Träger gibt, bei denen das Virus nie wieder reaktiviert wird - da hat man dann gar keine Chance, irgendwas festzustellen.
Ah, ok. Aber als Träger dürfte es für den Gesundheitszustand der Katze irrelevant sein, ob sie erneuten Viruskontakt hat.
Das sehe ich nicht so - es könnte z.B. sein, dass das "eigene" Virus in der Latenzphase ist, dann eine erneute Infektion durch ein anderes Tier stattfindet (Trägerstatus ist ja nicht gleich Schleimhautimmunität) und durch den "Stress" der Infektion dann das "eigene" Virus auch wieder mit der Vermehrung anfängt.
Ich dachte, die Impfung schützt vor erneuten, aktiven Phasen? Und wenn sie davor schützt, dann gibt's auch keine Ausscheidung mehr. Tut sie das nicht, hat diese Impfung ja keinen nennenswerten Nutzen.
Nein, sie mildert Symptome und Ausscheidung. Aber vor Reaktivierung schützt sie genauso wenig wie vor der Infektion.
Wenn die dann aber chronisch auftreten, finde ich das auch nicht so erstrebenswert.
Ob Schnupfen chronisch wird oder nicht, hängt nicht von der Impfung ab, sondern von der Behandlung (und da haben leider etliche Tierärzte Nachholbedarf).
Hier gibts einen guten Überblicksthread: https://www.katzen-forum.net/threads/faq-atemwegsinfektionen-erkaeltungen-katzenschnupfen-co.150294/
Wenn jemand aber für Schnupfen ein kürzeres Impfintervall als für Seuche haben möchte, muß er zwischendurch mal trennen. Wenn alles in ein Jahr fällt, kann er ja wieder die Kombiimpfung nehmen.
Ja, für Schnupfen gibt es aus dem Grund auch von fast allen Herstellern Einzelimpfstoffe.
Ich meinte, dass es wenig Sinn macht, Seuche einzeln zu impfen und dann zwei Wochen drauf Schnupfen, einfach nur, um möglichst wenig kombiniert zu impfen (wird ja häufiger empfohlen) - da ist es sinnvoller, eine Kombiimpfung zu nehmen.
Ok... Hm. Ich finde das freundlich ausgedrückt nicht gerade ratsam, bei so vielen Katzen auf einem Haufen (und statistisch gesehen so 25% Calici-Durchseuchungsrate auf Katzenausstellungen) hat das ja schon was von Masernparty.
Bei der Schnupfenimpfung kann ich mir das noch vorstellen, nicht aber bei Impfungen, die einen deutlich besseren und langjährigen Schutz bieten.
Das betrifft bei Katzen auch hauptsächlich die Schnupfen- und die FeLV-Impfung.
Seuche und Tollwut sind da deutlich stabiler.
Die Empfehlungen, sowohl der Hersteller als auch der StiKo (falls es eine für Katzen gibt) oder der TÄ-Verbände sagen ja nichts über die Wirksamkeitsdauer aus!
Das ist wahr - aber im Regelfall unterschätzen die die DOI eher als sie zu überschätzen 😉
Nein, ernsthaft: Die Empfehlungen kommen ja auch von irgendwo her, genauso wie es Studien zu den Lebendimpfstoffen gibt, gibt es auch Studien zu den inaktivierten Impfstoffen.
Schnupfen/Seuche gibt es inaktiviert aber halt nur mit Adjuvantien, weswegen ich die nur im Notfall geben würde.
aber daß sie dem Immunsystem schadet
Warum?
Einige Katzenzuchtvereine (die, die auf auch Ausstellungen keine Schnupfenimpfung vorschreiben) verlangen nur eine vollständige Seuchenimpfung, was mit einer einmaligen Impfung ab 12 Wochen mit Eurifel möglich wäre.
Das mag vielleicht aus rechtlichen Gründen reichen, bringt aber Gefahren mit sich.
Bei vielen Katzen sind mit 12 Wochen noch maternale Antikörper vorhanden, die den Impferfolg behindern können. Deswegen sollte zumindest mit 16 Wochen noch mal geimpft oder alternativ wenigstens der Impferfolg mit Titerbestimmung vor und nach der Impfung kontrolliert werden.

Und dann sollte man noch bedenken, dass der Schutz über die Antikörper der Mutter i.d.R. keine 12 Wochen durchhält (das ist leider etwas paradox - es kann sein, dass der Spiegel noch dazu ausreicht, den Impferfolg zu verhindern, aber nicht mehr, um die Kitten vor einer Infektion zu schützen) - da muss man sich auch überlegen, wie man damit umgeht.

Wie viele maternale Antikörper ein Kitten abbekommt (und damit auch, wie lange es dadurch geschützt ist), hängt davon ab, wie hoch der Titer bei der Mutter ist, da kann man also über Titerbestimmungen gewisse Vorhersagen treffen.

Das Parvovirus ist sehr stabil, wenn du nicht gerade jedes Mal, wenn du deine Wohnung betrittst, komplette Ganzkörperdesinfektion betreibst, kannst du das Virus ganz leicht mit in die Wohnung tragen und gerade Kitten sterben daran wie die Fliegen.

Auf die Schnupfenimpfung zu verzichten, ist auch nicht gerade empfehlenswert - es kann dir zum einen passieren, dass die Kitten direkt in der Zucht angesteckt werden (über symptomlose Träger).
Zum anderen kommt dann noch die Abgabe oben drauf. Der Umzug ist schon eine ziemliche Herausforderung für das Immunsystem, weil es sich erst an die ganzen neuen Erreger anpassen muss - gibt ja genug, gegen die man nicht impfen kann. Wenn dann auch noch der Impfschutz fehlt, kann das gerade bei Kitten richtig in die Hose gehen.
(welche zu Impfung zwingen würde, allerdings nicht im Kittenalter).
Naja, ich hoffe mal, dass deswegen trotzdem niemand auf die Idee kommt, Kitten überhaupt zu einer Ausstellung zu schleppen (und ungeimpfte Kitten schon dreimal nicht).
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh *umfall*
Ich hatte Urlaub und muss das alles erstmal in Ruhe lesen.

Eigentlich ging es mir ja nicht um Impfungen an sich, sondern "nur" um die Frage, Calici-positive Katze überhaupt impfen oder nicht. Also ob es ein vertretbares Risiko ist, denn auch die Tollwutimpfung stünde eigentlich wieder an.
 
Werbung:
Ich glaube, damit hatten die letzten Seiten gar nichts mehr zu tun vor lauter Grundsatz-OT 😀
 
Das macht ja nichts, ist ja immer wieder interessant. Vor allem, weil es DIE EINE 100%ig gesicherte Empfehlung ja einfach nicht gibt.

Und z. B. das hier
Einen sicheren Schutz über drei Jahre hat man bei Schnupfen noch nicht bewiesen.
habe ich echt noch nie gehört. Hat auch meine TÄ nicht erwähnt. Die empfiehlt die (Kombi-)Impfung im Abstand von 3 Jahren hauptsächlich wegen Seuche.
Woher hast Du diese Info und wie gesichert ist sie?

Meine Frage zielte ja eher darauf ab, ob das Immunsystem einer Calici-positiven Katze mit den Impfungen fertig wird - voraussichtlich. Hellsehen erwarte ich ja von niemandem 😉
Vielleicht gibt's ja auch dazu ein paar Meinungen 😉

Edit: insbes. auch mit dem Hintergrund der Kortisongaben, die meine Katze wahrscheinlich gleichzeitig mit den früheren Impfungen bekommen hat.
 
Ein Immunsystem ist dermaßen komplex, daß man immer noch sehr viele 'dunkle Gebiete' hat, die überhaupt nicht erforscht sind.

Das hat zur Folge, daß man niemals mit Sicherheit voraussagen kann, ob impfen überhaupt angemessen ist, wie lange dann eine Impfung hält und welche kurzfristen oder langfristigen 'Arzneimittelkrankheiten' daraus entstehen können.

Was mich nach wie vor am meisten an den Impfungen stört, ist, daß sie auf 'falschem' Weg in den Organismus gebracht werden, generell durch die Haut, wo sich auf natürlichem Weg z.B. nie eine Schnupfeninfektion einschleichen könnte. Durch die Haut werden vorerst mal alle die Abwehrmechanismen umgangen, die in den äußeren Organen wie Mäulchen, Rachen, Nase, Augen befinden, die schon einen natürlichen Infekt abwehren können.
Die Haut ist einfach nicht darauf eingerichtet, mit solcher Art von Infizierungen fertig zu werden, vielleicht ist das auch der Grund für die Gefahr von Impf-/Spritzsarkomen, Allergien und ähnlichen Impffolgen, die dieser Aktion zur Last gelegt werden?

Und ob wirklich alle Impfseren, die als solche deklariert werden, wirklich frei sind von belastenden Beimischungen, kann ich immer noch nicht ganz verstehen. Wenns ohne geht, warum war dann bisher alles so befrachtet mit den ganzen Giften? 😕



Zugvogel
 
Und z. B. das hier

habe ich echt noch nie gehört. Hat auch meine TÄ nicht erwähnt. Die empfiehlt die (Kombi-)Impfung im Abstand von 3 Jahren hauptsächlich wegen Seuche.
Woher hast Du diese Info und wie gesichert ist sie?
Bei Schnupfen hängt der Schutz einfach sehr stark vom Infektionsdruck ab (genauso wie z.B. bei FeLV), von daher kann man da nicht pauschal sagen, "alle drei Jahre reicht auf jeden Fall", sondern muss sich die Lebenssituation der einzelnen Katze anschauen.

Z.B. hier:
Experimental studies and serological surveys in the field have clearly shown that immunity against FHV lasts longer than one year (Lappin et al., 2002, Mouzin et al., 2004; EBM grade II). However, there is a significant proportion of cats for which this is not true. While most cats in the field either have antibody against FCV and FPV, or show an anamnestic response after the booster, only around 30% have titres against FHV, and around 20% fail to react to booster vaccinations (Lappin et al., 2002, Mouzin et al., 2004). In experimental vaccine efficacy studies, protection clearly decreases with time.
(Grobe Übersetzung: Die Impfung gegen Herpes kann länger schützen als ein Jahr, tut es aber bei einem Teil der Katzen nicht. Der Schutz nimmt mit der Zeit ab.)
Und für Calici:
The issue of recommended intervals between boosters is still controversial. However, based on positive study results published by several independent groups, ABCD recommends that boosters should be given at triennial intervals to protect individual cats against FCV field infections (EBM grade II). These cats are in low-risk situations, mainly indoor-only cats with little or no contact to others. However, owners should be made aware that as time since the last vaccination increases, the degree of protection would decrease. Cats in crowded high-risk situations (e.g. boarding catteries) should be revaccinated at yearly intervals.
(Grobe Übersetzung: Die Frage nach den Impfabständen wird immer noch kontrovers diskutiert. Für Katzen mit niedrigem Infektionsrisiko werden dreijährliche Abstände empfohlen, für Katzen mit hohem Risiko jährliche. Je länger die Impfung her ist, umso geringer der Schutz.)

Da muss man einfach wirklich schauen, wie groß das Risiko der einzelnen Katze ist.
Meine Frage zielte ja eher darauf ab, ob das Immunsystem einer Calici-positiven Katze mit den Impfungen fertig wird - voraussichtlich. Hellsehen erwarte ich ja von niemandem 😉
Voraussichtlich wird es das 😉

Und ob wirklich alle Impfseren, die als solche deklariert werden, wirklich frei sind von belastenden Beimischungen, kann ich immer noch nicht ganz verstehen. Wenns ohne geht, warum war dann bisher alles so befrachtet mit den ganzen Giften? 😕

Zugvogel
Die Lebendimpfungen waren auch früher schon adjuvansfrei. Tollwut und FeLV gehen jetzt auch adjuvansfrei, weil man mittlerweile rekombinante Impfstoffe zur Verfügung hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Immunsystem ist dermaßen komplex, daß man immer noch sehr viele 'dunkle Gebiete' hat, die überhaupt nicht erforscht sind.

Das hat zur Folge, daß man niemals mit Sicherheit voraussagen kann, ob impfen überhaupt angemessen ist, wie lange dann eine Impfung hält und welche kurzfristen oder langfristigen 'Arzneimittelkrankheiten' daraus entstehen können.

Du bist dir schon darüber im Klaren, dass du damit alle Impfgegner ad absurdum führst? 😉
 
Werbung:
Ich bin kein Impfgegner, sondern ein Impfkritiker!

Und ab absurdum kann man damit höchstens die Impfbefürworter führen, sofern sie diese Fragen - was an Impfungen einfach nicht gut ist - nicht schlüssig beantworten können.

Der Nutzen wird immer wieder sehr in Frage gestellt, der Schutz bei weitem nicht ausreichend (wird ja auch hier im Forum immer wieder drauf hingewiesen), und immer wieder liest man, daß die Nebenwirkungen erheblich gravierender sein können, als es die Krankheit wäre, gegen die geimpft wird.
Es wird m.E. zu viel geimpft, zu falsch geimpft und die Nebenwirkungen einfach nicht als solche anerkannt.

Und daß es bestimmte Einzelimpfstoffe nicht gibt, ist noch so ein Manko. Wer nimmt denn gern ein Mittel, das er nicht braucht, gleichzeitig mit dem, das vielleicht gewünscht wäre? 😕


Mir gibts in der Tat zuviele Schwachpunkte bei den Impfungen, um sie voll und ganz und völlig unkritisch einfach geben zu lassen, was leider auch mit den gesamten Impfgepflogenheiten zusammenhängt.


Im konkreten Fall: Die Argumente, eine bereits calici-positive Miez nochmal gegen Calici impfen zu lassen, weil es ein anderer Erregerstamm sein könnte, ist ziemlich an den Haaren beigezogen, zumindest dann, wenn der aktuelle Erregertyp nicht mal ermittelt wurde. Und wer sagt, daß durch eine Selbstinfizierung an Calici nicht auch ein Schutz geben andre Calicistämme aufgebaut wird???


Warum gibts Calici-Herpes nicht als Einzelimpfstoffe? Und wenn eine Katze aktut an Calici erkrankt ist, ist sie definitiv nicht gesund und sollte sowieso in diesem Zustand nicht geimpft werden. Impflinge sollten kerngesund sein!



Zugvogel
 
Der Nutzen wird immer wieder sehr in Frage gestellt, der Schutz bei weitem nicht ausreichend (wird ja auch hier im Forum immer wieder drauf hingewiesen), und immer wieder liest man, daß die Nebenwirkungen erheblich gravierender sein können, als es die Krankheit wäre, gegen die geimpft wird.
Das sind jetzt mal wieder die üblichen Allgemeinplätze.
Ich stelle den Nutzen jedenfalls nicht generell "immer wieder sehr in Frage", das passiert maximal durch die üblichen Verdächtigen.
Genauso mit den Nebenwirkungen - wo liest du das "immer wieder"? Ich lese sowas verdammt selten. Ich treibe mich aber auch nicht in Impfgegnerforen rum, zu viel Unsinn ist schlecht für mein Gemüt.
Im konkreten Fall: Die Argumente, eine bereits calici-positive Miez nochmal gegen Calici impfen zu lassen, weil es ein anderer Erregerstamm sein könnte, ist ziemlich an den Haaren beigezogen, zumindest dann, wenn der aktuelle Erregertyp nicht mal ermittelt wurde.
Warum? Und was bringt es, den Stamm zu ermitteln (kann man mit den handelsüblichen Tests gar nicht), den die Katze trägt, solange man nicht weiß, mit welchem Stamm sie draußen konfrontiert wird?
Außerdem: Momentan weiß man doch nicht mal, ob die Katze überhaupt noch positiv ist.
Warum gibts Calici-Herpes nicht als Einzelimpfstoffe?
Gibts, aber nicht in Deutschland. Warum hier nicht: Frag die Hersteller. Vermutlich deswegen, weil es relativ sinnlos ist, das als Einzelimpfstoff anzubieten, wenn den Einzelimpfstoff grob geschätzt fünf Leute in ganz Deutschland abnehmen würden.

"Akute Infektion" ist übrigens auch was anderes als "symptomloser Träger".
 
Zuletzt bearbeitet:
Und daß es bestimmte Einzelimpfstoffe nicht gibt, ist noch so ein Manko. Wer nimmt denn gern ein Mittel, das er nicht braucht, gleichzeitig mit dem, das vielleicht gewünscht wäre? 😕
Mir wäre es auch lieber, wenn es alles einzeln geben würde. Aber wahrscheinlich lohnt sich das wirklich nicht - leider, weil es immer noch so viele Leute gibt, die sich über die Gesundheit ihrer Tiere nicht so viele Gedanken machen wie wir, und die alles nur möglichst schnell und kostengünstig haben wollen.

Aber dass ein Umdenken zumindest in Gang gekommen ist zeigt sich doch daran, dass es mittlerweile auch adjuvansfreie Impfstoffe für Tiere gibt.

Im konkreten Fall: Die Argumente, eine bereits calici-positive Miez nochmal gegen Calici impfen zu lassen, weil es ein anderer Erregerstamm sein könnte, ist ziemlich an den Haaren beigezogen, zumindest dann, wenn der aktuelle Erregertyp nicht mal ermittelt wurde. Und wer sagt, daß durch eine Selbstinfizierung an Calici nicht auch ein Schutz geben andre Calicistämme aufgebaut wird???
Na ja, aber die Schnupfen-Impfung ist ja nicht nur gegen Calici, sondern auch gegen Herpes, und das hatte meine Katze zumindest zum Testzeitpunkt nicht, und sollte es auch nicht unbedingt noch bekommen. (Hm - ist die Impfung eigentlich auch gegen Mycoplasmen und Chlamydien? Das weiß ich gar nicht, fällt mir gerade auf.)

Bei Schnupfen hängt der Schutz einfach sehr stark vom Infektionsdruck ab (genauso wie z.B. bei FeLV), von daher kann man da nicht pauschal sagen, "alle drei Jahre reicht auf jeden Fall", sondern muss sich die Lebenssituation der einzelnen Katze anschauen.
Meine beiden sind ja Freigänger, das ist das Risiko vermutlich eher höher. Das meinst Du damit, oder?
Ich tendiere allerdings rein intuitiv trotzdem zum Drei-Jahres-Rhythmus. Und bei meinem nun 9-jährigen Kater zu gar nicht mehr impfen, denn auch meine TÄ meint, dass sich ältere Katzen so gut wie nicht mehr mit Schnupfen anstecken.

Z.B. hier:
(Grobe Übersetzung: Die Impfung gegen Herpes kann länger schützen als ein Jahr, tut es aber bei einem Teil der Katzen nicht. Der Schutz nimmt mit der Zeit ab.)
Und für Calici:

(Grobe Übersetzung: Die Frage nach den Impfabständen wird immer noch kontrovers diskutiert. Für Katzen mit niedrigem Infektionsrisiko werden dreijährliche Abstände empfohlen, für Katzen mit hohem Risiko jährliche. Je länger die Impfung her ist, umso geringer der Schutz.)
Danke für die Übersetzung 🙂

Da muss man einfach wirklich schauen, wie groß das Risiko der einzelnen Katze ist.
Sie ist fit und gut drauf, nur die paar komischen Werte im Blutbild haben mich ja etwas stutzig gemacht. Dazu warte ich noch auf die Auskunft einer anderen TÄ, die sich mit sowas super auskennt, die aber leider heillos überlastet ist.

Menno, warum ist das alles immer so kompliziert? 🙄
 
(Hm - ist die Impfung eigentlich auch gegen Mycoplasmen und Chlamydien? Das weiß ich gar nicht, fällt mir gerade auf.)
Die "normale" RCP-Impfung ist nur Herpes/Calici/Seuche (bzw. die RC-Impfung eben nur Herpes und Calici).
Es gibt auch RCPCh bzw. RCCh - da wären dann Chlamydien dabei, würde ich aber nicht empfehlen, weil die Chlamydienimpfung ein recht hohes Nebenwirkungsrisiko hat und man eine Infektion ja gut behandeln kann.
Gegen Mykoplasmen gibt es für Katzen keinen Impfstoff.

Meine beiden sind ja Freigänger, das ist das Risiko vermutlich eher höher. Das meinst Du damit, oder?
Ich tendiere allerdings rein intuitiv trotzdem zum Drei-Jahres-Rhythmus. Und bei meinem nun 9-jährigen Kater zu gar nicht mehr impfen, denn auch meine TÄ meint, dass sich ältere Katzen so gut wie nicht mehr mit Schnupfen anstecken.
Bei Freigängern kommts auf die Umgebung an, wenn bei euch nur gut gepflegte Katzen rumlaufen, würde ich auch nur alle drei Jahre impfen. Wenn es viele verschnupfte Streuner gibt, mit denen deine Katzen in Kontakt kommen, evtl. häufiger.
Bei "ältere Katzen stecken sich mit Schnupfen nicht mehr an" wäre ich vorsichtig - alte Katzen haben eher ein höheres Risiko, weil sie im Alter allgemein anfälliger und gebrechlicher werden (wobei ich einen Neunjährigen jetzt noch nicht zu "alt" rechnen würde 😉).
Das ist ähnlich wie bei älteren Menschen, die sind durch Grippeviren auch gefährdeter als junge, gesunde.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen

C
Antworten
16
Aufrufe
876
tiha
T
N
Antworten
13
Aufrufe
1K
Schuffi
S

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben