*handheb*
Meine Amy und ich - wir clickern 😀
Clickern geht eigentlich mit jeder (einigermaßen) cleveren und interessierten Katze und ist auch gar nicht schwer....
Am Anfang steht die Konditionierung - also wie erkläre ich meiner Katze, dass ich jetzt etwas von ihr will und dass sie etwas bekommt, wenn sie etwas richtig gemacht hat?
Da das mit Worten ja nicht geht, muß man einen kleinen Umweg wählen: Den Click (wobei egal ist, ob man einen Clicker hat oder einen Kugelschreiber benutzt oder ein ganz anderes Signal einführt....)
Wir erklären also unserer Katze nicht, dass wir etwas von ihr wollen, sondern dass sie etwas bekommt, wenn sie ein bestimmte Geräusch hört - den Click, der für uns sowas bedeuten sollte wie: "gut gemacht" für die Katze aber wohl eher am Anfang bedeutet: "Leckerlie!".
Part I - die Konditionierung
Konditionierung funktioniert ganz einfach:
Erst clickt man, dann gibt man ein Leckerlie. Dann clickt man wieder und gibt wieder ein Leckerlie.... usw. ... so lange, bis die Katze kapiert zu haben scheint 😀, dass der Click ein Leckerlie bedeutet (Amy hat dann irgendwann die Hand angeguggt, in der die Leckerlies waren... also drauf gewartet, dass das nächste kommt).
Wichtig für spätere Übungen ist, dass das Leckerlie immer direkt auf den Click folgt....
Für die ersten Paar Tage würde ich mich nur auf die Konditionierung beschränken, denn die muß sitzen. Und auch nicht zu lange clickern, denn Katzen können nur eine bestimmte Zeitspanne wirklich aufmerksam sein.
Auch Wiederholungen sind wichtig, denn Katzen sind zwar clever, aber ein bissel Auffrischung kann nie schaden.....
Part II - die Übungen
Hier sind eigentlich (fast) keine Grenzen gesetzt.... man kann sich immer was neues ausdenken.
Bei den Übungen arbeitet man mit positiver Verstärkung - d. h. am Anfang kann man selten erwarten, dass die Katze schon genau das tut, was man von ihr möchte.... also bewertet man den Weg dahin positiv mit einem Click.
Viele beginnen als erstes mit der "Target"-Übung. Ziel der Übung ist es, dass deine Katze ein Target (z. B. den Stiel eines Holzlöffels) mit der Nase berührt. Das wird sie natürlich am Anfang nicht freiwillig tun... also hält man den Target in die Gegend und guggt, wie die Katze reagiert. Wenn sie das Target anguggt, gibts einen click + Leckerlie. Diese positive Verstärkung mußt du auch mehrfach wiederholen, irgendwann wird sie sich brennend für das Target interessieren, denn sie hat verstanden, dass es ein Leckerlie gibt, wenn sie es ansieht.
Wenn sie das verstanden hat, gehst du einfach mit deinen Ansprüchen ein bissel hoch.... also möchtest z. B. dass die Katze auf das Target zugeht. Also heißt es wieder warten und hoffen, dass deine Katze sich z. B. in Richtung des Targets dreht. Darauf gibt es wieder ein click (aber nicht mehr nur fürs Guggen!). Auch dieses Verhalten mußt du dann positiv verstärken mit dem click.
Irgendwann stellst du eben deine Ansprüche auf "geh zum Target hin" ein... dann zu "beweg den Kopf zum Target" und dann zu "stups das Target an". Je nachdem wie schnell deine Katze verstanden hat, dass die Aufgaben immer schwerer werden, werden manche Schritte mehr oder weniger Zeit in Anspruch nehmen.
Wichtig ist, dass du am Ende für die endgültige Lösung der Aufgabe eine Art "Befehl" einführst, also ein Kommando, damit die Katze weiß, was du von ihr möchtest, wenn du irgendwann alle erlernten Übungen durchgehen möchtest.
Je nach Katze braucht es auf dem Weg zur vollendeten Übung auch mehr oder weniger Zwischenschritte.... und je geübter Katze im clickern sind, umso schneller werden sie neue Übungen lernen.
Amy hat innerhalb von 3 Monaten gelernt:
"Hopp" - auf den angezeigten Platz springen
"Sitz" auf Fingerzeig ohne mündliches Kommando
"Platz" - einen ihr fest zugewiesenen Platz in der Wohnung aufsuchen
"Round" - einmal um sich selbst drehen
Ich habe mir angewöhnt, Clickerübungen mit einem bestimmten Handsignal zu beenden (ich zeige ihr, dass die Hände leer sind), damit sie weiß, dass es jetzt nix mehr gibt und die Übung hiermit beendet ist.
Ich hoffe, ich hab das alles jetzt einigermaßen verständlich erklärt (und keine groben Fehler gemacht 😉 ).
Greets
Victoria