Ergebnis des Laboklin-Anrufs
Hallo ihr,
heute konnte ich dann meinen Laboklin-Anruf tätigen.
News
Telefonausfall - nicht erreichbar
Liebe Kunden, durch einen technischen Defekt waren wir gestern leider vom Telekommunikationsnetz abgeschnitten.
Vielen Dank für Ihre Geduld und die wiederholten Anrufe bei uns.
Quelle
Worum ging es also nochmal genau:
Wir haben zwei Verfahren, die Giardien recht gut nachweisen können.
Quelle: hier, unter "Diagnose"
1. Das
MIFC-Verfahren (Merthiolat-Jod-Formalin-Concentration) einerseits. Meine Stichpunkte dazu, gekürzt von oben genannter Seite:
Sedimentationsverfahren, geeignet+sehr sensitiv, kirschgroße Menge, zentrifugiert, mikroskopiert
identifiziert nach Morphologie, Mengenangabe 1-10 (+), 10-25(++), <25/Träger(+++)
Dieses Verfahren ist enthalten in der
Parasitologische Untersuchung (Flotation+MIFC): Nr. 149 (Quelle: PDF hier, Seite 4).
Es ist nach
einer Woche (nach Behandlungsende) schon (im Rahmen der allgemeinen Verlässlichkeit) testbar mittels 3 Tage Sammelprobe.
Die parasitologische Untersuchung findet
jeden Werktag statt (am Wochenende wird zwar angenommen, aber nicht untersucht, man sollte das Wochenende daher abwarten um nicht durch Bakterienwachstum in der Zeit verfälschte Ergebnisse zu bekommen), daher kann man per Email die Ergebnisse wohl am selben Abend erwarten.
Dieses Verfahren ist mit
ca. 15 Euro (wohl exklusive MwSt) zu bezahlen.
2. Das zweite Verfahren ist ein
Enzymimmunassay-Verfahren (EIA), wie z.B. ELISA, das sensitiver (also "verlässlicher") als das MIFC-Verfahren ist (aber tote Zysten anzeigt).
Meine Stichpunkte (von selbe Quelle, s.o.) dazu:
immunologisch, sehr sensitiv, über Antigen, photometrisch
Sensitivität: 100%, Spezifität: 99,6%, pos. Korrektheit: 95,5%, neg. Korrektheit (Test-, wirklich -): 100%
Es beruht also auf dem Antikörper-Antigen-Reaktionsprinzip (im Verfahren Antikörper gegen die Zellwandproteine von Giardia lambila-Zysten auf Mikrotiterstreufen verwendet). Dieses Verfahren reagiert also auch auf abgestorbene Zysten und zeigt diese an.
Daher ist ein Ergebnis erst
3 Wochen nach Behandlungsende verlässlich.
Angefordert wird es intern unter dem Punkt "Parasitosen/Protozoeninfektionen",
Giardien spezifisches Antigen, Nr. 185.
ELISA-Tests werden im Labor nur montags, mittwochs und freitags durchgeführt (wenn ich es richtig verstanden habe).
ELISA ist sensitiver als MIFC- was heißt das jetzt genau und was bedeuten die angegebenen Zahlen (falls es wen interessiert 😉 )?
Bei Tests unterscheidet man folgende vier Punkte. Die ersten zwei beziehen sich auf die
reale Erkrankung (also hier Giardienbefall), die letzten beiden wie das
Testergebnis ausfällt
(K+ bedeutet krank, K- bedeutet gesund, T+ heißt Test positiv, Giardien vorhanden und T- Test negativ, keine Giardien).
Sensitivität: wieviel Prozent der Erkrankten werden als richtig erkannt?
(K+, erkannt?)
Hat ELISA also eine Sensitivität von 100% heißt das, dass alle, die erkrankt sind auch erkannt werden!
Hat MIFC z.B.
hypothetisch eine Sens. von 98% hieße das, dass 98 von 100 (hier) Giardienerkrankten auch erkannt werden. 2 unter ihnen sind im Test aber nicht als giardienbefallen erkannt worden,
obwohl sie Giardien haben.
Merke: Wenn eure Katzen Giardien haben, dann "erkennt" ELISA da auch! (Aber: Man kann zu früh getestet haben und die Katzen haben nur noch tote Giardien)
Spezifität: Wieviel Prozent der Gesunden werden richtig erkannt?
(K-, erkannt?)
ELISA hat hier 99,6%, d.h. von 1000 getesteten (hier) Katzen werden 996 Katzen als gesund erkannt (also ohne Giardien) und
sind es auch.
Aber: 4 Katzen werden nicht als gesund erkannt,
obwohl sie gesund sind!
Merke: Wenn eure Katzen also gesund sind, dann "erkennt" ELISA das auch- nur bei 4 von 1000 Katzen "übersieht" der Test die gesunde Katze. (Also recht selten passiert da "ein Fehler".)
Positive Korrektheit: Wieviel Prozent derjenigen, die vom Test als krank diagnostiziert werden, sind wirklich krank?
(T+, erkannt?)
ELISA hat hier 95,5%, d.h. bei 1000 Katzen, die laut Test giardienbefallen sind, sind 955 wirklich giardienbefallen, aber 45 Katzen
haben gar keine Giardien.
Merke: Kriegt ihr also ein Ergebnis, dass der Giardientest positiv (Katze hat Giardien) ist, dann stimmt das relativ oft auch.
Negative Korrektheit: Wieviel Prozent derjenigen, die vom Test als gesund diagnostiziert werden, sind wirklich gesund?
(T-, erkannt?)
ELISA hat hier 100%, d.h.
alle Katzen, die ein "Giardien: negativ"-Testergebnis bekommen, also gesund sind, sind auch wirklich gesund.
Merke: Habt ihr einen Giardien-negativ Test, dann atmet auf- er stimmt! 😀
An dieser Stelle danke an meine Dozentin an der Uni zu diesem Thema
😉
Das war jetzt seeehr detailliert, ist aber das, was dahinter steckt.
Vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen
🙂
Und nun Nachüberlegung als Schlusswort zum Thema:
Aber ich hatte genau diese Untersuchung auch dabei für den Preis, da waren keine Giardien dabei und beides war auch negativ, Giardien waren extra und positiv. Das versteh ich nicht.
Ich kann mir vorstellen, dass wenn man eine parasitologische Untersuchung (Nr. 149) machen lässt und
zusätzlich den ELISA-Test Nr. 185 haben möchte, dass die dann bei Nr. 149 die Giardien
nicht testen, weil man das
ja eh mit dem sensitiveren ELISA-Test machen lässt. Dann kommt halt nur bei ELISA Giardien positiv oder negativ bei rum.
Da meine sämtlichen Überlegung und mein bisheriges Wissen mit der telefonischen Aussage eines
Arztes dort bei Laboklin konform gehen, ist das die einzige Möglichkeit die bleibt
😉
Für mich heißt das jetzt:
Gestern abend letzte Gabe Spartrix, ich darf also frühestens nach 7 Tagen nächste Woche Mittwoch die 3-Tages-Sammelprobe anfangen, da ich aber Montag losschicken soll, werde ich von nächster Woche Freitag, Samstag und Sonntag Kot sammeln, Montag rausschicken und dann das Ergebnis abwarten.
Ist es Giardien negativ, dann bin ich mir da ziemlich sicher, dass nix mehr ist, könnte aber später nochmal mittels ELISA nachtesten.
Haben wir Giardien positiv, dann werde ich weitere 14 Tage abwarten und nen ELISA machen lassen, bevor ich nochmal Medis gebe.
LG