So, wo soll man anfangen zu erzählen? Bei der ganzen Aufregung schon im Vorfeld? Bei der Entscheidungsfindung Auto oder Bahn? Soll man schreiben dass man schon eine halbe Stunde bevor man eigentlich los musste so nervös war das einen nichts mehr hielt und man sich eigentlich auf gar nix mehr konzentrieren konnte?
Ich denke diese Umstände kennt Jeder und hat sie so oder ähnlich schon selbst empfunden. Und nur um es vorweg zu nehmen – hihi ich weiß ich bin gemein – es wird in diesem Bericht nicht die geringste negative Anmerkung geben – weil – ehrlich Leut‘s – besser hätte das Alles nicht laufen können.
Ok – Gut.
Ich hatte mich dann doch entschlossen mein Auto auf der Arbeit stehen zu lassen, damit ich vor dem Berliner Hauptbahnhof nicht noch Kreise drehen muss um einen halbwegs preiswerten Parkplatz zu finden (was ich auf der Heimreise bitter bereute – aber egal – selbst schuld
)
Mit zweimal umsteigen war ich dann aber auch nach 15 Minuten am Berliner Hbf., fand mein Gleis, der Zug stand schon dran, alles easy. Die Fahrt mit dem ICE nach HH war super toll und ich konnte sogar noch etwas schlafen nachdem ich die Gastgeschenke für Andrea (meine super-tolle Schützenhilfe) und für die Flugpaten zusammengebastelt hatte. Dann in HH aus dem ICE raus, Treppe hoch andere Seite wieder runter, rein in die Hamburger S-Bahn und zum Flughafen (die Raucherpausen lass ich hier jetzt mal wech
😀). Auch am Hamburger Flughafen ist die Infrastruktur fantastisch. Du steigst aus der S-Bahn aus und da gibt es gleich auf dem S-Bahnsteig eine Anzeige für die ankommenden und abgehenden Flüge, so dass man gleich weiß welchen Fahrstuhl man nehmen muss (also Terminal 1 oder 2) Dann nur noch kurz in den Fahrstuhl, hochfahren und schon ist man nur noch ein paar Schritte vom Terminal weg. Alles in Allem war es die beste Entscheidung NICHT mit dem Auto zu fahren.
Nun ja, ich also am Flughafen, mal halt so geguckt, es war ja erst…wie spät eigentlich…oh schon 17:00 Uhr, da wollte doch Andrea am Flughafen sein? Kurz auf ihrem Handy angerufen, ging aber keiner ran. Dann klingelt mein Handy, mein Männe war dran. Ich schwatz noch so, plötzlich kam eine Frau auf mich zu, guckt mich fragend an und dann kam wieder die Multitaskingfähigkeit einer Frau zum Tragen. Kurz mit Andrea verständigt dass sie Andrea ist und ich ich bin, Männe kurz vertröstet, Andrea begrüßt und gleich mit Männe weitergeschwätzt., Ganz ehrlich, sowas schaffen nur Frauen
Danach sind wir erst mal einen Kaffee trinken gegangen und ich hab erzählt und erzählt und erzählt und erzählt (war ich aufgeregt? – neeeeee üüüberhaupt nich).
Na ja, lange Rede kurzer Sinn, wir schauten dann auf die Anzeigentafel und aus der geplanten Landung um 17:55 Uhr wurde dann eine avisierte Landung um 18:20. Na dann haben wir ja noch etwas Zeit – oh man wenn er doch bloß schon da wäre. So gegen 18:15 Uhr sind wir dann wieder gucken gegangen, Flug-Nr. sowieso aus Malaga – gelandet 18:11 Uhr – Yippeah!!! Nun hieß es nur noch warten. Ich glaube ich bin gefühlte hunderte Mal vom Sitz aufgesprungen, hab Andrea tierisch genervt mit meiner Aufregung und es war schön dass sie da war. Ich konnte sie drücken, knuffen, stupsen und sie hat so ziemlich meine ganze Aufregung abbekommen und sie war die Ruhe selbst. DANKE SCHÖN ANDREA!!!! Sie beobachtete die eine Seite des Ausganges, ich die andere. Und dann, irgendwann, genau um 18:44 Uhr
sah ich nur noch wie ein Cannel auf einem Wagen kam. Ich sah im ersten Moment nur den Cannel, die Klebebänder drum herum und wieder nur den Cannel. Da ist er!!! Das muss er sein!! Das geht gar nicht anders!! Der Gedanke dass er es nicht sein könnte kam mir erst gar nicht. Ich zu Andrea, „da iss er, da iss er“,
hingestürmt, kurz die Frau gefragt: „Frau XXXXX? – Ja, sie war es. Und dann die erste klitzekleine Enttäuschung – ich hab kaum was gesehen, weil die Gitterstäbe des Cannel total (bis auf ein paar kleine Schlitze) komplett zugeklebt waren.
Selbst die Tür war verklebt. Klar, das muss so sein, aber trotzdem…ich wollte doch was von Leon sehen.
Egal, ich fiel erst mal der Flugpatin heulend um den Hals, dann irgendwie Andrea auch noch und merkte dann, das ich nicht der einzige war der auf die Dame gewartet hatte. Oupss… war mir schon irgendwie peinlich. Ich trat dann erst mal einen Schritt zurück und beschäftigte mich mit dem Cannel. Endlich hatte ich etwas Klebeband frei gemacht und konnte endlich was sehen. Es war Leon, so wie auf dem Bild – aber der is sooooooooooo klein – auweia. Sein Kopf, ungefähr so groß wie ein Tennisball, vllt. sogar etwas kleiner. Ich dachte er wäre größer, autsch, na wenn das mal gut geht. Aber es ist im Grunde nicht wichtig. Als ich dann zum ersten Mal seinen alten Namen „Browny“ rief, es war soo süß. Er kam sofort hoch im Cannel und steckte seine Nase an’s Gitter ran – ach herrjee – nee aber auch.
Wir haben uns dann noch kurz mit der Flugpatin unterhalten und so erfuhren wir, dass selbst Tier und Cannel separat am Flughafen in Spanien nochmals durchleuchtet werden. Der Cannel ist dann nochmals mit Kabelbindern gesichert worden, so dass also auch wirklich nichts passieren konnte.
Die andere Andrea von der TS-Orga Helfende Hände e.V. hatte mich mit SMS immer auf dem laufenden gehalten und so erfuhr ich dann, das Leon schon vor dem Abflug Durchfall bekam und das natürlich „im Cannel“ Aber, der Süße war so freundlich das noch vor dem Check In zu machen, so dass Andrea noch in Spanien den Kater und den Cannel nochmals reinigen konnte, neues Handtuch, neue Decke rein und alles war wieder schick.
Dann, endlich, machten wir uns auf die Heimreise. Andrea aus Hamburg war mit ihrem Auto da und so konnten wir den Cannel gut verstauen und in aller Ruhe zum Hamburger Hbf. fahren. Nochmals ne kurze Raucherpause eingelegt und dann war es schon 19:45 Uhr und mein ICE nach Berlin fuhr ja 20:06 Uhr. Wir also rein in den Bahnhof, Andrea nahm mir dann mal kurz das Katerchen ab und bog plötzlich, lachenderweise, in Richtung Rolltreppe hoch ab??? Neeee, neee, neee Andrea, hier geht’s lang, der Kater wohnt in Berlin – nich Hamburg.
Aber das hatte sie mir scherzhafterweise immer mal wieder gesagt, dass sie ja eigentlich nur mit Leon abdüsen bräuchte und schon wäre es ihrer. Nee, nee, nee.
Ich fand das so toll von ihr, dass sie so lange bei mir blieb bis ich in den ICE einstieg. Vor lauter Aufregung hab ich ganz vergessen zu winken – Andrea – ich wink hier nochmal.
Dann im Zug war auch alles toll. Ich hatte zwar reserviert, brauchte aber ja noch Platz für den Cannel. Na ja, Platz war genug, ich fand auch gleich was Passendes und der Zug rollte dann auch schon an. Ok, nu erst mal Sachen sortieren und zur Ruhe kommen. Dann aber hielt mich nichts mehr. ICH wollte endlich was von Leon sehen. Hab mir mal die Klebearie angesehen und…natürlich nix bei was ich hätte benutzen können. Irgendwann kam dann der Mitarbeiter vom Bordrestaurant vorbei und ich erklärte ihm das ich ein scharfes Messer und etwas Wasser in einer Schale oder so gebrauchen könnte. Hm??? Es dauert gar nicht lange und er brachte mir das Gewünschte (also über den Service kann ich mich nu überhaupt nicht beschweren). Mit viel Mühe habe ich dann sämtliche Verklebungen gelöst wobei es ne halbe Wissenschaft war herauszufinden WIE die verflixte Tür von dem Cannel aufgeht. Na ja, ich hab‘s dann rausbekommen
und Leon erst mal Wasser angeboten. Aber Durst hatte er nich. Dafür hat er ne gefühlte halbe Tube Multivitaminpaste ausgeschleckt. Ok, ich hab ihm das immer nur so Portionsweise gegeben, aber ich merkte schnell – der hat einfach nur einen Moooooordshunger. Auf der gesamten Fahrt benahm sich Leon wie ein Traumkater. Der sagte kein Pieps. Legte sich wenn ich mit anderen Dingen beschäftigt war, nahm jede Streicheleinheit und Leckerlies dankend an und beschwerte sich nicht ein einziges Mal.
Zwischendurch kam immer noch mal der Zugbegleiter vorbei. Irgendwie hatte er erfahren dass ich ein Tier transportiere. Er fragte dann, „Ist das ne Katze?“ Ich „ja“ „Ooohhh, darf ich mal sehen? Ich liebe Katzen. Hätt auch so gern welche, aber ich bin ja dauernd unterwegs!“ Na klar ließ ich ihn schauen und er kriegte sich kaum noch ein. Ich glaube ich habe in 1 und ner dreiviertel Stunde Zugfahrt noch niemals zuvor so oft einen Zugbegleiter gesehen.
Ende Teil 1