Ich habe meinen Kater damals als Einzelkitten zu mir geholt.
Und er war so süß, so auf mich angewiesen und so anhänglich!
Ich durfte nicht allein ins Bad, nicht allein aus dem Haus, ich konnte kaum einen Schritt tun, ohne dass er an mir geklebt hat.
Er redete jede wache Minute mit mir und wollte immer bei mir sein.
Er hat mich zerkratzt wie verrückt, denn natürlich wollte er auch spielen.
Und er hat Tag und Nacht geschrien, wenn ich ihn nur kurz nicht beachtet habe.
Dazu hat er mir die komplette Tapete in Fetzen von den Wänden gerissen, meine Bücher angekaut, die Dichtung aus den Fugen gezerrt und die Haustür zerkratzt weil er mir hinter her wollte.
Zorro hatte sogar ein kleines gelbes Stoffteil von einer Spielangel, das er geputzt hat und irgendwann hatte er es immer dabei.
Er sprach mit diesem Stück Stoff und spielte damit und wurde böse, wenn er es nicht finden konnte. Nachts schlief er sogar mit diesem gelben Fetzen.
Mein Kater war so verdammt unglücklich und so einsam, dass er sich einen kleinen Freund eingebildet hat! So verzweifelt hat er sich nach Gesellschaft gesehnt.
Und das war meine Schuld!
Weil ich so blind und so uninformiert war und einen kleinen Kater habe allein aufwachsen lassen!
Ab dem Tag, an dem Havanna zu uns gezogen ist, hat Zorro nie wieder eine Tapete zerkratzt. Er klebt nicht mehr so extrem an mir, er schreit jetzt nur noch aus Spaß und er hat von diesem Tag an nie wieder mit seinem kleinen gelben Stück Stoff spielen müssen.
Es ist keine Meinung und man braucht auch keine wissenschaftlichen Quellen um zu erkennen, dass Katzen allein nicht glücklich sind.
Was wir hier wollen, ist weiteren Kitten die Einsamkeit zu ersparen, die mein Kater durchmachen musste, bis ich von selbst kapiert habe, dass er einen Artgenossen braucht.