Wenn es um eine latente Infektion geht, ist auch ein dreimaliger ELISA nicht aussagekräftig. Ein einmaliger PCR-Test aber schon. Wie gesagt, mit den Vorbehalten, die es bei jedem Test gibt, aber das gilt dann, wie geschrieben, auch für Kotproben, Abstriche, Blutbilder etc.
Ich kopier einfach mal rüber.
''Diagnose:
FeLV ELISA
Mit der Hilfe von Schnelltests (ELISA) kann der Haustierarzt Leukoseviren im Blut oder im Speichel von Katzen nachweisen. Ein negatives Testergebnis bedeutet nicht, dass die Katze nicht infiziert ist, sondern lediglich, dass zum Zeitpunkt der Untersuchung keine Leukoseviren im Blut oder Speichel der Katze nachgewiesen werden konnten. Sicherer ist auch nicht der Inmunfluoreszenztest von Geweben. Das Ergebnis kann unterschiedlich ausfallen.
Was bedeutet es, wenn der erste Leukose-Test negativ bei meiner Katze ausgefallen ist und der Wiederholungstest ein positives Testergebnis brachte?
Die Katze hatte zunächst keinen Kontakt mit dem Leukosevirus, hatte sich dann aber später infiziert.
Die Katze befand sich noch in einer frühen Phase der Infektion (der Inkubationszeit), so dass der Test erst später positiv wurde, weil sich Viruspartikel erst später in der Blutbahn ausbreiteten.
Die Katze ist an der Leukose erkrankt, wenn sie von den entsprechenden Symptomen begleitet wird.
Was bedeutet es wenn der erste Leukose-Test positiv bei meiner Katze ausgefallen ist und der Wiederholungstest ein negatives Testergebnis brachte?
Die Katze hat die Krankheit überwunden und konnte sich selber heilen.
Die Katze hatte das Virus im Blut, das sich zunächst aktiv im Körper der Katze fortpflanzte und anschließend in eine Ruhephase übergegangen ist und somit nicht mehr im Blut nachzuweisen war.
Der Test war fehlerhaft verlaufen. (Sehr selten, je nach Test zwischen 0,5 % und 5%.)
Wichtig ist, dass der Test nach 3 Monaten wiederholt wird, vor allem wenn unterschiedliche Ergebnisse erzielt wurden. Eine weitere Wiederholung des Testes kann eventuell nach einem halben bis ganzen Jahr erfolgen!''
http://www.tierklinik.de/medizin/in...felv-fesv-felines-leukose-virus?content=00170
Von daher sagt ein Ergebnis nach einmaligen Test für mich weiterhin nichts aus, er hat definitiv keine Aussagekraft.
Hier ist noch ein Stück auch den TS betreffend
Leukose und Co – ein sinnvoller Test bei freilebenden Katzen?
Sind Viruserkrankungen eine ernsthafte Bedrohung für freilebende Katzen?
Dr. Dagmar Herrmann
Vortrag vom 29. August 2009 anlässlich der 29. Jahrestagung des Dachverbandes der Katzenschutzvereine (DKV) in Düsseldorf
''FeLV = Felines LeukämieVirus
Das FeL-Virus ist wie das FI-Virus ein Retrovirus, in der Umgebung sehr labil. Deswegen ist der Hauptinfektionsweg Speichel, Urin, Kot, aber auch Plazenta und Muttermilch, seltener Gegenstände. Etwa 2 % der Katzenpopulation ist Leukose-positiv. Das Virus ist teilweise schon zwei bis zwölf Tage nach der Infektion im Blut nachweisbar (PCR-Test), die Antikörper etwa zwei bis sechs Wochen nach der Infektion (ELISA-Test). Ein positiver ELISA (Praxistest) deutet sicher auf eine Infektion hin, ein negativer Test heißt aber nicht, dass keine Infektion vorliegt.
Nach einer FeLV-Infektion hat der Katzenorganismus diverse Möglichkeiten, darauf zu reagieren. So ist er z.B. in der Lage, das Virus zu eliminieren oder neutralisierende Antikörper zu bilden, so dass das Virus nicht in die Zellen eindringen kann.
Es gibt auch Antikörper, die schon virusinfizierte Zellen binden und zerstören können.
Ebenso kann das zelluläre Immunsystem das Virus eliminieren, ohne dass eine Antikörper-bildung stattfindet. Natürlich gibt es auch eine große Anzahl von Tieren, die nur eine ungenügende Immunantwort haben, diese Tiere bleiben virämisch und/oder Antikörper-positiv und können jederzeit erkranken.
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Aber es gibt auch Tiere, die eine zeitlang virämisch und Antikörper-positiv sind (= transient virämisch), aber nach vier bis sechzehn Wochen das Virus eliminiert haben.
Man geht heute davon aus, dass bei FeLV-Infektionen 5 – 30 % der Tiere persistierend virämisch bleiben und evtl. erkranken können; d.h. im Umkehrschluss aber auch, dass 70 – 95 % der FeLV-infizierten Katzen nicht erkranken.
In Katzenkollektiven ist die Gefahr der Erkrankung massiv höher als bei Einzeltieren, da Stress und Infektionsdruck durch Virusausscheider in Kollektiven hoch ist. Deshalb sollte die Haltung infizierter Katzen stressarm und möglichst mit nur wenigen anderen Tieren zusammen sein.
Zusammenfassend möchte ich nun auf die im Vortrag anfangs gestellten Fragen zurückkommen:
Ad 1: In Deutschland liegt der Anteil FeLV-positiver Katzen bei etwa 2 %.
Ad 2: Diese unter ad 1 genannte Prozentzahl trifft so in etwa auch für die beiden anderen Viruserkrankungen zu.
Ein Bluttest (Antikörper) zur Diagnose des FIP macht keinen Sinn.
Ein Bluttest zur Erkennung des FIV ist relativ sicher, aber von der Infektion sind selten junge Katzen betroffen (wie bei Kastrationsaktionen), sondern fast ausschließlich alte, unkastrierte Kater, so dass ein Kastrationsprogramm eigentlich Schutz genug ist.
Ad 3+4: Die Infektionsgefahr bei Kontakt mit FeLV-positiven Katzen ist relativ hoch, die Erkrankungsrate liegt allerdings – je nach Lebensbedingungen – nur bei 5 – 30 %.
Ad 5: Die durchschnittliche Lebenserwartung persistierend virämischer Katzen liegt bei 6 - 8 Jahren und hängt ganz wesentlich von den Lebensbedingungen ab. Einzeltiere oder Tiere in sehr kleiner Gruppe mit gutem Gesundheitsstatus, hygienischer und stressarmer Umgebung können sogar normale Lebenserwartung haben, während Tiere in größeren, evtl. auch noch wechselnden Gruppen mit gemeinsamen Kotkisten, engen Kontakten und evtl. anderen viruspositiven Katzen häufig nur den unteren Bereich der durchschnittlichen Lebenserwartung erreichen.
Fazit ist, dass ein routinemäßiger Leukose-Antikörper-Test im Rahmen von Kastrationsprogrammen oder allgemeinen tierärztlichen Untersuchungen keinen Sinn macht und eine Einschläferung von einmalig positiv getesteten Tieren – sozusagen prophylaktisch – absolut verantwortungslos und meines Erachtens auch ein gravierender Verstoß gegen das Tierschutzgesetz ist.
Literatur + Quellen:
Katzenkrankheiten, Hrsg. Kraft u. Dürr, 2003
Krankheiten der Katzen, Hrsg. Horzinek et al., 2005
Aktuelle Statistiken (2008) und persönliche Informationen von Dr. Klein von Laboklin (2009), Bad Kissingen''