Diskussion FIV/FELV im Tierschutz sinnvoll

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Mod-Anmerkung: Dieses Thema ist ausgelagert und hieraus entstanden: http://www.katzen-forum.net/tierschutz-allgemein/143229-kotztuete-fuer-tierschuetzer-24.html#post3784706



Das Problem ist in einigen Tierheimen, die ich so kenne, aber nicht mal die
Bunte Auswahl verschiedener Erlebnisse aus verschiedenen Tierheimen:

- Tests auf FIV und FeLV sind Fremdwörter (das trifft hier wirklich auf jedes Tierheim zu, Ausnahme sind nur kleine TSVs)

Bei dem Leukosetest geht es darum, dass (wie du weißt), ein Tier 3 mal getestet werden müsste um ein aussagekräftiges Ergebnis zu haben. Während der Testphase müsste jedes Tier in einem seperaten Raum oder eben in einen Käfig gehalten werden, dies ist das Problem.
 
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*gelöscht, da nun ausgelagerter Thread*
Bei dem Leukosetest geht es darum, dass (wie du weißt), ein Tier 3 mal getestet werden müsste um ein aussagekräftiges Ergebnis zu haben. Während der Testphase müsste jedes Tier in einem seperaten Raum oder eben in einen Käfig gehalten werden, dies ist das Problem.
Warum denn drei Mal? Der Schnelltest bringt schon eine sehr große Sicherheit (der ist in zehn Minuten erledigt) und wenn man komplett auf Nummer sicher gehen will, kann man die PCR ja auch noch machen lassen (positive Tiere müssten dann freilich separat sitzen bis zum Nachtest - aber das ist mMn vertretbar, wenn man dadurch die negativen Tiere schützen kann).

Klar gibts dann immer noch ein kleines Restrisiko einer latenten Infektion (aber latent infizierte Tiere stecken solange die Infektion latent bleibt zumindest schon mal keine weiteren an) oder eines Testfehlers, aber nur weil ein Restrisiko bleibt, kann man meiner Meinung nach nicht einfach gar nicht testen. Ich lass den Sicherheitsgurt ja auch nicht weg, nur weil er versagen könnte 😉
Da zahle ich dann auch gern mehr Schutzgebühr, wenn das gemacht wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Warum denn drei Mal? Der Schnelltest bringt schon eine sehr große Sicherheit (der ist in zehn Minuten erledigt) und wenn man komplett auf Nummer sicher gehen will, kann man die PCR ja auch noch machen lassen (positive Tiere müssten dann freilich separat sitzen bis zum Nachtest - aber das ist mMn vertretbar, wenn man dadurch die negativen Tiere schützen kann).

Dreimal um ein sicheres Ergebnis zu haben.

Wenn eine Infektion zwischen den Tests ausgeschlossen werden soll, müssen die Tiere getrennt sein. Ansonsten ist das Erbgebnis wischi waschi, da bräuchte ich gar nichts, gar nichts fände ich besser als ein falsches Ergebnis.

Von den Schnelltests hält gaum jemand etwas.
 
Ohne das jetzt in eine Grundsatzdiskussion ausarten lassen zu wollen (sollten wir wohl besser in einen Extrathread verlegen):
Dreimal um ein sicheres Ergebnis zu haben.

Wenn eine Infektion zwischen den Tests ausgeschlossen werden soll, müssen die Tiere getrennt sein. Ansonsten ist das Erbgebnis wischi waschi, da bräuchte ich gar nichts, gar nichts fände ich besser als ein falsches Ergebnis.

Von den Schnelltests hält gaum jemand etwas.
Also, sorry, aber man wiederholt doch auch nicht jeden Abstrich, jede Kotuntersuchung und jedes Blutbild drei Mal, nur damit man einen eventuellen Testfehler ausschließt.
Ich kenne kaum jemanden der von den Schnelltests nichts hält, und selbst wenn, dann schickt man das halt ins Labor, dann ist das Ergebnis auch spätestens nach zwei Tagen da.

Wie gesagt, 90% Sicherheit sind besser als null.
 
Also, sorry, aber man wiederholt doch auch nicht jeden Abstrich, jede Kotuntersuchung und jedes Blutbild drei Mal, nur damit man einen eventuellen Testfehler ausschließt.
Ich kenne kaum jemanden der von den Schnelltests nichts hält, und selbst wenn, dann schickt man das halt ins Labor, dann ist das Ergebnis auch spätestens nach zwei Tagen da.

Wie gesagt, 90% Sicherheit sind besser als null.


Nur nochmal ganz kurz, ehe es Schläge gibt zur Leukose:

'Ein negatives Testergebnis bedeutet nicht, dass die Katze nicht infiziert ist, sondern lediglich, dass zum Zeitpunkt der Untersuchung keine Leukoseviren im Blut oder Speichel der Katze nachgewiesen werden konnten.' http://www.tierklinik.de/medizin/in...felv-fesv-felines-leukose-virus?content=00170
 
Auch wenn OT 😛

Du bezahlst das und wer noch? Sonst nur ganz wenige.
Den Leuten hier ist Leukose ziemlich egal. Man kann Aufklären wie man will, die hören vielleicht zu und sagen super Sache, mehr zahlen wollten sie aber trotzdem nicht.

Bei uns im Verein testen nur ganz wenige Pflegestellen (einschließlich mich). Nur weil die Tiere getestet sind, bekommt man jedoch nicht mehr Schutzgebühr.
Anfänglich haben wir für getestete Tiere 10€ mehr verlangt, die meisten haben dann eher ungetestete genommen. Und das trotz vorheriger Aufklärung.





Wir kriegen gleich wieder auf die Nase wegen OT 😀
Warum denn drei Mal? Der Schnelltest bringt schon eine sehr große Sicherheit (der ist in zehn Minuten erledigt) und wenn man komplett auf Nummer sicher gehen will, kann man die PCR ja auch noch machen lassen (positive Tiere müssten dann freilich separat sitzen bis zum Nachtest - aber das ist mMn vertretbar, wenn man dadurch die negativen Tiere schützen kann).

Klar gibts dann immer noch ein kleines Restrisiko einer latenten Infektion (aber latent infizierte Tiere stecken solange die Infektion latent bleibt zumindest schon mal keine weiteren an) oder eines Testfehlers, aber nur weil ein Restrisiko bleibt, kann man meiner Meinung nach nicht einfach gar nicht testen. Ich lass den Sicherheitsgurt ja auch nicht weg, nur weil er versagen könnte 😉
Da zahle ich dann auch gern mehr Schutzgebühr, wenn das gemacht wird.
 
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'Ein negatives Testergebnis bedeutet nicht, dass die Katze nicht infiziert ist, sondern lediglich, dass zum Zeitpunkt der Untersuchung keine Leukoseviren im Blut oder Speichel der Katze nachgewiesen werden konnten.' http://www.tierklinik.de/medizin/in...felv-fesv-felines-leukose-virus?content=00170
Ja, das ist wie gesagt das Risiko einer latenten Infektion (die entdeckt man aber mit dem ELISA eh nicht, auch wenn man fünfzehn Mal nachtestet, das geht nur per PCR, den man ja auch mache könnte). Ein latent infiziertes Tier ist aber nicht ansteckend für andere Tiere, und das ist es, worum es mir dabei hauptsächlich geht - wenn ich ein positives Tier zu zehn anderen in ein kleines Zimmer setze, sind die zehn anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch sehr bald positiv.

Auch wenn OT 😛

Du bezahlst das und wer noch? Sonst nur ganz wenige.
Den Leuten hier ist Leukose ziemlich egal. Man kann Aufklären wie man will, die hören vielleicht zu und sagen super Sache, mehr zahlen wollten sie aber trotzdem nicht.

Bei uns im Verein testen nur ganz wenige Pflegestellen (einschließlich mich). Nur weil die Tiere getestet sind, bekommt man jedoch nicht mehr Schutzgebühr.
Anfänglich haben wir für getestete Tiere 10€ mehr verlangt, die meisten haben dann eher ungetestete genommen. Und das trotz vorheriger Aufklärung.
Naja, aber die Frage ist doch, ob man da auf Ottonormalverbraucher hören darf, wenns darum geht, die Katzen keinem potentiellen Ansteckungsrisiko auszusetzen.
Ich meine, theoretisch könnte man ja auch sagen, man impft nicht, dann wirds auch billiger - dass das nötig ist, bezweifeln aber die wenigsten und da werden die zukünftigen Adoptanten auch nicht gefragt, ob sie das gerne anders hätten und dafür lieber ein bisschen weniger zahlen wollen. Müsste man halt einfach flächendeckend einführen.
(Wobei hier 100 - 120 Euro Schutzgebühr eh relativ normal sind, wenn ichs richtig im Kopf habe verlangt ihr deutlich weniger, oder? Oder war das Mianmar?)
 
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Naja, aber die Frage ist doch, ob man da auf Ottonormalverbraucher hören darf, wenns darum geht, die Katzen keinem potentiellen Ansteckungsrisiko auszusetzen.
Ich meine, theoretisch könnte man ja auch sagen, man impft nicht, dann wirds auch billiger - dass das nötig ist, bezweifeln aber die wenigsten und da werden die zukünftigen Adoptanten auch nicht gefragt, ob sie das gerne anders hätten und dafür lieber ein bisschen weniger zahlen wollen. Müsste man halt einfach flächendeckend einführen.
(Wobei hier 100 - 120 Euro Schutzgebühr eh relativ normal sind, wenn ichs richtig im Kopf habe verlangt ihr deutlich weniger, oder? Oder war das Mianmar?)

Beide 😉. Mianmar 80€ und wir 90€.
Wenn wir mehr verlangen würden, würden wir hier keine Tiere mehr vermitteln. Die Leute gehen dann zu den anderen Orgas die "billiger" sind.
 
Hier gibts auch eine Orga, die für 75 € vermittelt, aber die vermitteln meinem Eindruck nach eher weniger als die für 120 Euro (wobei das die Preise der "städtischen" Tierheime sind, die haben vermutlich einfach den Vorteil, dass sie recht bekannt sind und deswegen jeder zuerst dort guckt).
Weiß nicht, warum das regional so große Unterschiede macht (und ich bin auch aus Bayern, so weit weg ist das gar nicht von euch).

Tests macht hier aber auch mit 120 Euro Schutzgebühr keiner.
 
Nochmal:

Ich würde gerne die unpassenden Beiträge auslagern lassen.

Würde das die TE veranlassen oder darf ich das auch?
 
Ja, das ist wie gesagt das Risiko einer latenten Infektion (die entdeckt man aber mit dem ELISA eh nicht, auch wenn man fünfzehn Mal nachtestet, das geht nur per PCR, den man ja auch mache könnte). Ein latent infiziertes Tier ist aber nicht ansteckend für andere Tiere, und das ist es, worum es mir dabei hauptsächlich geht - wenn ich ein positives Tier zu zehn anderen in ein kleines Zimmer setze, sind die zehn anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch sehr bald positiv.

Deswegen ist ein einmaliger Test trotzdem ist in keinster Weise aussagkräftig.
 
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Wenn es um eine latente Infektion geht, ist auch ein dreimaliger ELISA nicht aussagekräftig. Ein einmaliger PCR-Test aber schon. Wie gesagt, mit den Vorbehalten, die es bei jedem Test gibt, aber das gilt dann, wie geschrieben, auch für Kotproben, Abstriche, Blutbilder etc.
 
Hier gibts auch eine Orga, die für 75 € vermittelt, aber die vermitteln meinem Eindruck nach eher weniger als die für 120 Euro (wobei das die Preise der "städtischen" Tierheime sind, die haben vermutlich einfach den Vorteil, dass sie recht bekannt sind und deswegen jeder zuerst dort guckt).
Weiß nicht, warum das regional so große Unterschiede macht (und ich bin auch aus Bayern, so weit weg ist das gar nicht von euch).

Tests macht hier aber auch mit 120 Euro Schutzgebühr keiner.

Schweinfurt ist eine Arbeiterstadt und auch nahe am Osten. Hier und in den Nachbarlandkreisen ist die Schutzgebühr nirgends höher.
Geht man aber mal 100km weiter nach Nürnberg oder 200km weiter nach Frankfurt, schaut alles komplett anders aus.
 
Das Thema habe ich nun ausgelagert und eine Anmerkung im Eingangspost ergänzt. Wenn ihr mögt, könnt ihr natürlich nachträglich gerne eure Beiträge anpassen (weil nun nicht mehr OT 😉 ).
 
Genau das gleiche wurde erst vor ca. einem Jahr (?) ausufernd diskutiert, vlt findet ja jmd den Link, ich bin grad auf Kriegsfuß mit der Suche, kann mich aber sehr genau an die sehr ausführlichhe Unterhaltung erinnern.
 
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Genau das gleiche wurde erst vor ca. einem Jahr (?) ausufernd diskutiert, vlt findet ja jmd den Link, ich bin grad auf Kriegsfuß mit der Suche, kann mich aber sehr genau an die sehr ausführlichhe Unterhaltung erinnern.

Anscheinend reicht aber lesen anderer Meinungen nicht aus, sondern es will aktiv diskutiert werden (sonst wäre es nicht in einem anderen Thread aufgetreten und deswegen hier als OT ausgelagert).

Musst ja nicht wieder mitdiskutieren wenn du keine Lust hast 😉.
 
Anscheinend reicht aber lesen anderer Meinungen nicht aus, sondern es will aktiv diskutiert werden (sonst wäre es nicht in einem anderen Thread aufgetreten und deswegen hier als OT ausgelagert).

Musst ja nicht wieder mitdiskutieren wenn du keine Lust hast 😉.

Man muss ja auch nicht alle Freds kennen.

Allerdings geht es mir nicht allein um die Aussagekraft eines einmaligen Leukosetests im Tierschutz sondern auch allgemein.
 
ich fände es schon sehr wichtig wenn im TS auf FIV und FeLV getestet würde.
es ist ja meist so,dass die Katzen in den Pflegestellen und Tierheimen recht schnell,wenn überhaupt vorhanden, aus der Quarantäne und dann halt mit anderen Katzen zusammen kommen.
Das ist ein Teufelskreislauf, vor Allem bei Felv,die bekanntlichermaßen sehr ansteckend ist.
Auch die Ansteckung bei FIV ist da nicht zu unterschätzen,da es da auch unter den Katzen häufiger Auseinandersetzungen gibt.
Aber wer soll das bezahlen.
Ich hatte meine Pflegekatzen zum Teil auch auf eigene Kosten testen lassen,da ich den Neubesitzern,die Wahrscheinlichkeit ein latent krankes Tier zu bekommen ersparen wollte.
Was mich dann immer wieder erstaunt hat,dass die Leute wenn ich dann sagte ,die katze ist FIV und FeLV getestet,gar nicht interessiert hat.
Im Herbst hatte ich ja dann einen FIV pos.Kater,schöner Mist was nun.GsD habe ich eine nette Frau gefunden die ihn trotzdem genommen hat.
Das ist ja auch nicht so einfach so leute zu finden.
Letztes jahr hatte ich einen FeLV pos.Kater,da war die Vermittlung auch nicht einfach.
Ich teste jetzt nicht mehr,da ich das finanziell auch nicht mehr stemmen kann.Und die TSVs für die ich Pflegestelle machen,sagen ganz klar,dass sie das auch nicht bezahlen können.
Auf die Schutzgebühr kann man das nicht umlegen,wie Juik schon sagte,da ist auch von den Adoptanten kaum jemand bereit das zu bezahlen.
Ich persönlich finde das ganz übel🙁
 
Wenn es um eine latente Infektion geht, ist auch ein dreimaliger ELISA nicht aussagekräftig. Ein einmaliger PCR-Test aber schon. Wie gesagt, mit den Vorbehalten, die es bei jedem Test gibt, aber das gilt dann, wie geschrieben, auch für Kotproben, Abstriche, Blutbilder etc.

Ich kopier einfach mal rüber.


''Diagnose:

FeLV ELISA
Mit der Hilfe von Schnelltests (ELISA) kann der Haustierarzt Leukoseviren im Blut oder im Speichel von Katzen nachweisen. Ein negatives Testergebnis bedeutet nicht, dass die Katze nicht infiziert ist, sondern lediglich, dass zum Zeitpunkt der Untersuchung keine Leukoseviren im Blut oder Speichel der Katze nachgewiesen werden konnten. Sicherer ist auch nicht der Inmunfluoreszenztest von Geweben. Das Ergebnis kann unterschiedlich ausfallen.

Was bedeutet es, wenn der erste Leukose-Test negativ bei meiner Katze ausgefallen ist und der Wiederholungstest ein positives Testergebnis brachte?

Die Katze hatte zunächst keinen Kontakt mit dem Leukosevirus, hatte sich dann aber später infiziert.
Die Katze befand sich noch in einer frühen Phase der Infektion (der Inkubationszeit), so dass der Test erst später positiv wurde, weil sich Viruspartikel erst später in der Blutbahn ausbreiteten.
Die Katze ist an der Leukose erkrankt, wenn sie von den entsprechenden Symptomen begleitet wird.

Was bedeutet es wenn der erste Leukose-Test positiv bei meiner Katze ausgefallen ist und der Wiederholungstest ein negatives Testergebnis brachte?

Die Katze hat die Krankheit überwunden und konnte sich selber heilen.
Die Katze hatte das Virus im Blut, das sich zunächst aktiv im Körper der Katze fortpflanzte und anschließend in eine Ruhephase übergegangen ist und somit nicht mehr im Blut nachzuweisen war.
Der Test war fehlerhaft verlaufen. (Sehr selten, je nach Test zwischen 0,5 % und 5%.)

Wichtig ist, dass der Test nach 3 Monaten wiederholt wird, vor allem wenn unterschiedliche Ergebnisse erzielt wurden. Eine weitere Wiederholung des Testes kann eventuell nach einem halben bis ganzen Jahr erfolgen!''

http://www.tierklinik.de/medizin/in...felv-fesv-felines-leukose-virus?content=00170


Von daher sagt ein Ergebnis nach einmaligen Test für mich weiterhin nichts aus, er hat definitiv keine Aussagekraft.


Hier ist noch ein Stück auch den TS betreffend

Leukose und Co – ein sinnvoller Test bei freilebenden Katzen?
Sind Viruserkrankungen eine ernsthafte Bedrohung für freilebende Katzen?
Dr. Dagmar Herrmann
Vortrag vom 29. August 2009 anlässlich der 29. Jahrestagung des Dachverbandes der Katzenschutzvereine (DKV) in Düsseldorf

''FeLV = Felines LeukämieVirus
Das FeL-Virus ist wie das FI-Virus ein Retrovirus, in der Umgebung sehr labil. Deswegen ist der Hauptinfektionsweg Speichel, Urin, Kot, aber auch Plazenta und Muttermilch, seltener Gegenstände. Etwa 2 % der Katzenpopulation ist Leukose-positiv. Das Virus ist teilweise schon zwei bis zwölf Tage nach der Infektion im Blut nachweisbar (PCR-Test), die Antikörper etwa zwei bis sechs Wochen nach der Infektion (ELISA-Test). Ein positiver ELISA (Praxistest) deutet sicher auf eine Infektion hin, ein negativer Test heißt aber nicht, dass keine Infektion vorliegt.
Nach einer FeLV-Infektion hat der Katzenorganismus diverse Möglichkeiten, darauf zu reagieren. So ist er z.B. in der Lage, das Virus zu eliminieren oder neutralisierende Antikörper zu bilden, so dass das Virus nicht in die Zellen eindringen kann.
Es gibt auch Antikörper, die schon virusinfizierte Zellen binden und zerstören können.
Ebenso kann das zelluläre Immunsystem das Virus eliminieren, ohne dass eine Antikörper-bildung stattfindet. Natürlich gibt es auch eine große Anzahl von Tieren, die nur eine ungenügende Immunantwort haben, diese Tiere bleiben virämisch und/oder Antikörper-positiv und können jederzeit erkranken.
3
Aber es gibt auch Tiere, die eine zeitlang virämisch und Antikörper-positiv sind (= transient virämisch), aber nach vier bis sechzehn Wochen das Virus eliminiert haben.
Man geht heute davon aus, dass bei FeLV-Infektionen 5 – 30 % der Tiere persistierend virämisch bleiben und evtl. erkranken können; d.h. im Umkehrschluss aber auch, dass 70 – 95 % der FeLV-infizierten Katzen nicht erkranken.
In Katzenkollektiven ist die Gefahr der Erkrankung massiv höher als bei Einzeltieren, da Stress und Infektionsdruck durch Virusausscheider in Kollektiven hoch ist. Deshalb sollte die Haltung infizierter Katzen stressarm und möglichst mit nur wenigen anderen Tieren zusammen sein.
Zusammenfassend möchte ich nun auf die im Vortrag anfangs gestellten Fragen zurückkommen:
Ad 1: In Deutschland liegt der Anteil FeLV-positiver Katzen bei etwa 2 %.
Ad 2: Diese unter ad 1 genannte Prozentzahl trifft so in etwa auch für die beiden anderen Viruserkrankungen zu.
Ein Bluttest (Antikörper) zur Diagnose des FIP macht keinen Sinn.
Ein Bluttest zur Erkennung des FIV ist relativ sicher, aber von der Infektion sind selten junge Katzen betroffen (wie bei Kastrationsaktionen), sondern fast ausschließlich alte, unkastrierte Kater, so dass ein Kastrationsprogramm eigentlich Schutz genug ist.
Ad 3+4: Die Infektionsgefahr bei Kontakt mit FeLV-positiven Katzen ist relativ hoch, die Erkrankungsrate liegt allerdings – je nach Lebensbedingungen – nur bei 5 – 30 %.
Ad 5: Die durchschnittliche Lebenserwartung persistierend virämischer Katzen liegt bei 6 - 8 Jahren und hängt ganz wesentlich von den Lebensbedingungen ab. Einzeltiere oder Tiere in sehr kleiner Gruppe mit gutem Gesundheitsstatus, hygienischer und stressarmer Umgebung können sogar normale Lebenserwartung haben, während Tiere in größeren, evtl. auch noch wechselnden Gruppen mit gemeinsamen Kotkisten, engen Kontakten und evtl. anderen viruspositiven Katzen häufig nur den unteren Bereich der durchschnittlichen Lebenserwartung erreichen.

Fazit ist, dass ein routinemäßiger Leukose-Antikörper-Test im Rahmen von Kastrationsprogrammen oder allgemeinen tierärztlichen Untersuchungen keinen Sinn macht und eine Einschläferung von einmalig positiv getesteten Tieren – sozusagen prophylaktisch – absolut verantwortungslos und meines Erachtens auch ein gravierender Verstoß gegen das Tierschutzgesetz ist.


Literatur + Quellen:
 Katzenkrankheiten, Hrsg. Kraft u. Dürr, 2003
 Krankheiten der Katzen, Hrsg. Horzinek et al., 2005
 Aktuelle Statistiken (2008) und persönliche Informationen von Dr. Klein von Laboklin (2009), Bad Kissingen''
 
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