Allerdings kannst du auch dort nur versuchen die richtige Vermittlungsentscheidung zu treffen.
Rein von einem Schutzvertrag bleibt anscheinend rechtlich nicht wirklich viel übrig.
Das ist ohne Frage richtig!
"In der Region" hat allerdings den Vorteil, dass du von vornherein viel mehr Informationen hast... und in einer Region wie unserer hier, die wenigstens einigermaßen überschaubar ist, dass es fast immer einen gemeinsamen Bekannten gibt, dass oft ein Vereinsmitglied die Familie, das Umfeld, etc kennt.
Das schließt weder Fehler unsererseits aus, noch verhindert es mit absoluter Sicherheit, dass wir getäuscht werden; es verringert nur die Wahrscheinlichkeit.
Ich hab die Diskussion schon diverse Mal geführt und reagiere deshalb auch mittlerweile zeitweise gereizt:
Wer den Schutz der lebenden Kreatur auf seine Fahnen schreibt, sich engagiert, sein Herzblut in die Sache steckt, wird wohl (zumindest ist das in vielen Fällen so) manchmal aus blanker Sorge um seine Schützlinge blind für die Tatsache, dass die Rechte der Menschen, die Grundrechte, ein ebenso wertvolles, unveräußerliches Gut darstellen. Das Verhalten des Tierschützenden darf mit diesen nicht kollidieren. Dem Tierschutz wird ein Bärendienst erwiesen, wenn sich Tierschützer als Personen präsentieren, die dem Tier den größeren Stellenwert einräumen, als dem Menschen, die Menschen vor den Kopf stoßen, die aus Unkenntnis Fehler machen! Da ist Aufklärung gefragt, nicht Konfrontation! Wer lebende Kreaturen schützen möchte, kann und darf dies nicht tun, indem er die Rechte des einen (Tier) durchsetzt, indem er die des anderen (Mensch) in unbotmäßiger Weise einschränkt; Unrecht ist mit Unrecht nicht wieder gut zu machen! Ohne den steten Versuch, auch ein Stück weit zu vertrauen, ist auch Tierschutz nicht machbar; auch im Tierschutz kann es nicht nur Maximalforderungen geben, stattdessen ist der sinnvolle Konsens gefragt!
Ein (gar nicht mal völlig frei erfundenes) Beispiel:
Ein Mensch erhält vom TSV einen Hund... er ist Anfang 60, der Hund ist 4 Jahre alt, er wird fortan bestens artgerecht gehalten, betreut und geliebt. Der Mensch hat leider das Pech, "vor der Zeit" schwer zu erkranken, nehmen wir einen richtig bösen Fall: beginnende Demenz! Dieser Mensch betreut seinen Hund im Rahmen seiner Möglichkeiten weiterhin gut... seine Möglichkeiten sind aber eingeschränkt, aufgrund des Krankheitsbildes ist klar, dass eine Besserung nicht zu erwarten steht, stattdessen eine schleichende Verschlechterung!
Macht es nun Sinn, den Menschen mit Druck darauf hinzuweisen, dass sein Tier "zurückzugeben ist", weil dies in irgendeinem Vertrag festgehalten wurde (völlig unabhängig von der jur. Bewertung dieses Vertrages)?
Welchen Eindruck erzeugt ein solches Verhalten?
Wer hier Druck ausübt, ist nach meiner Ansicht im Tierschutz falsch! Er ersetzt die eine Unmenschlichkeit (gegenüber dem Tier, die also, die er zu verhindern gedenkt) durch eine andere: Die Unmenschlichkeit gegenüber dem Menschen! Hier gehört keine unangemeldete Kontrolle her, kein Beharren auf "Rechten" des TSV und "Pflichten" des Adoptanten, sondern Fingerspitzengefühl und -im Falle von zunächst vorhandener Uneinsichtigkeit (die ein Symptom beginnender Demenz ist)- ein langer Atem! Hilfsangebote, das Tier auszuführen, die Möglichkeit für den MENSCHEN, sich langsam an den Gedanken zu gewöhnen, ohne das geliebte Tier, das vielleicht in seiner Empfindung das einzige Wesen ist, das ihn noch versteht und zu ihm steht, obgleich er doch krank ist, sind die zu wählenden Mittel!
Welchen Eindruck erzeuge ich im Umfeld dieses Menschen, seiner Nachbarschaft, in meinem Ort, wenn ich hier mit RECHTEN agiere, die ich noch nicht mal real habe, sondern mir mit Hilfe eines zweifelhaften Vertrages anmaße?
EIN Beispiel, mit Absicht extrem zweischneidig gewählt, um klar zu machen:
Fingerspitzengefühl ist gefragt... auch ein Stückchen Vertrauen in den künftigen Halter... und IMMER ist auch Glück für Mensch und Tier erforderlich, damit wirklich alles so klappt, dass es perfekt verläuft! Den "per Vorkontolle ermittelten perfekten Halter" gibt es nicht, nur den bestmöglichen Kompromiss! Der gestern Perfekte kann morgen der falsche sein, weil Krankheit oder Veränderung seiner Lebensumstände ihn auf einmal zum Falschen gemacht haben! Und dann helfen keine Verträge, dann hilft nur Menschlichkeit! Aller beteiligten Parteien!