kann man sowohl die jeweiligen Vorzüge und Nachteile der beiden Mittel etwas gegenüberstellen?
Ja Eva, kann man.
Macrogol wird ohne Probleme mitgefressen,
Lactulose ist ein Krampf zu geben.
Lactulose wird im Dickdarm durch die dortigen Bakterien der Darmflora zu Essig- und Milchsäure gespalten.
Durch die Bakterien entstehen Gase die zu vermehrten Blähungen führen, Bauchschmerzen sind nicht selten!
Lactulose ist ein Sirup, der aus langkettigem, unverdaulichem Zucker besteht (ein Derivat aus Lactose, einem Milchzucker), der Wasser in den Darm zieht und dadurch den Stuhl weich macht.
Darf auf keine Fall bei chronischen Darmentzündungen verwendet werden. Katzen mit länger anhaltenden Verstopfungen und so genanntem Steinkot, sollten erst eine Darmspülung erhalten.
Lactulose wirkt nicht sofort und sollte nicht als ausschließliches Mittel bei bereits vorhandener Verstopfung eingesetzt werden.
Katzen können bis zu 1 ml pro kg Körpergewicht täglich bekommen max. 5 ml. Es dauert ein paar Tage, bis Lactulose wirkt, also nicht zu schnell zu viel davon. Im Allgemeinen sollte man in den ersten Tagen mit einer höheren Dosis beginnen und dieses herunterfahren auf die notwendige Mindestdosis. Kommt es hierbei schon anfangs zu Durchfall, ist sie sofort abzusetzen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass Darmstörungen anderer Art vorliegen und Lactulose der falsche Weg ist.
Es wären Kohlehydrate zu empfehlen die Katzen nur sehr schlecht auf- schließen können. Dazu zählt z.B. Milchzucker (Lactose), auch in Form von Trinkmilch oder Lactulose. Aber Vorsicht bei der Dosierung! Diese Mittel können sehr stark wirken und ins Gegenteil umschlagen.
Paraffinöl
Ist eines der wirksamsten Abführmittel. Oral zwangseingegeben landet es oft in der Lunge, das mag daran liegen, dass der Schluckreflex bei dieser Konsitenz ausbleibt, mit fatalen Folgen. Des weiteren versucht der Körper scheinbar Paraffinöl zu resorbieren,
selbst nach Jahren konnte das Öl noch in den Organen der Tiere nachgewiesen werden. Dennoch ist der Einsatz bei schwersten Verstopfungen und Megacolon gerechtfertigt. Oral kann man es über das Futter geben, wird aber von den meisten Katzen nicht toleriert.
Bei den meisten Maßnahmen zum Weichhalten des Kotes werden beide Möglichkeiten genutzt: die Verweildauer und die Wasserbindung des Kotes, allerdings in unterschiedlichem Maß.
Der einfachste Weg ist zunächst, auf ein rohfaserreicheres Futter auszuweichen. Die Rohfaser sorgt für ein größeres Kotvolumen und damit für eine schnellere Passage. Dazu gehören Flohsamen und Pektin. Ein weiteres Mittel ist Benefiber, ein geschmacksneutrales Ballaststoffpulver welches gut akzeptiert wird.
Eine weitere Kohlenhydratquelle, die bei Katzen mäßig abführend wirkt, ist rohe Kartoffelstärke. Diese läßt sich gut unter das Feuchtfutter mischen und kann von der Katze zum Teil verdaut werden, wobei der unverdaute Rest dann den Kot schonend weich hält.
Homöopathie bei Verdauungsstörungen:
Bei den am häufigsten eingesetzten Mitteln haben sich Lachesis D12 oder Lycopodium D12, Sulfur D30 oder Nux vomica D6 bewährt, am besten zusammen mit den beschriebenen Fütterungsmaßnahmen.
Bei sehr hartem Stuhl, Sulfur D6, bei einem Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall bietet sich Pulsatilla D6 an.
Macrogol ist für mich das Mittel der Wahl