Eben diagnostiziert: Bauchspeicheldrüsenkrebs

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Heute bin ich wieder sehr angeschlagen. Ich weiss einfach nicht, ob ich das richtige mache oder sich Hector nur noch quält.

Vor 2 Wochen am 17. Januar 2019 war er das erste Mal so schlapp und frass zum ersten Mal einen ganzen Tag nicht, so dass ich bereits einen provisorischen Termin zur Euthanasie am Tag danach verabredete. Ich habe mich bereits darauf vorbereitet, dass dies nun die letzten Stunden sind.
Den Termin hatte ich dann aber kurzfristig abgesagt, obwohl es Hector nicht wirklich besser ging. 2 Stunden später stand er auf und frass.
Natürlich fühlte ich mich in diesem Moment bei meiner spontanen Um-Entscheidung bestätigt. «Nur weil eine Katze mal 1-2 Tage nicht frisst, bedeutet das nicht, dass sie sterben möchte»

Eine Woche später, am 23. Januar, 2019 fuhr ich für die eigentliche Chemotherapie in der Klinik. Sein Zustand war jedoch wieder schlecht, so dass der Arzt ihn nicht behandeln wollte. Er gab als «letzte Massnahme» diese Antibiotikaspritze und meinte, wenn es ihm am nächsten Tag nicht besser ginge, dann kann man ihm nur noch möglichst angenehme letzte Tage geben und ich soll mich dann melden. Ich hab mich wieder damit angefunden, dass es jetzt zu Ende geht.

Am 25. Januar startete ich mit ReConvales und er sprach sofort darauf an. Übers Wochenende ging es ihm sichtlich besser. Montag dann wieder die Ernüchterung, er frass nicht mehr. Dienstag wieder besser, er frass. Und jetzt frass er, meines Wissens, Mittwoch und Donnerstag wieder nicht mehr. Das sind aber auch nur Vermutungen, da ich tagsüber gut 10 Stunden abwesend bin. Ich kann nur jeweils morgens von 07:00 bis 08:00 und abends von 18:00 bis ca. 00:00 definitiv beurteilen, ob er frisst.

Aber abgesehen von seinem angeschlagenen Immunsystem, das man mit aufbauenden Mitteln wieder stärken kann: Tatsache ist, er hat ein Lymphom im Bauch, das bisher mit der Chemo gut behandelt wurde. Aber die Chemo musste nun nach 10 Sitzungen unterbrochen werden, von geplanten 17 Sitzungen. Er hat seit 1.1.2019 neurologische Störungen, deren Ursprung am Montag in der Neurologie hoffentlich diagnostiziert werden können. Er hat möglicherweise auch Zahnschmerzen, aufgrund der Art und Weise, wie er frisst, wenn er frisst. Ich weiss aber nicht - egal was am Montag raus kommt - inwieweit man ihn noch «heilen» kann, wie viel Zeit man ihm noch geben kann und wo dass man bei all diesen Baustellen am besten überhaupt anfängt.

Die Tatsache, dass er sowieso ein Lymphom hat und mit diesem – laut TA – noch etwas ein Jahr leben kann, überschattet das alles und macht irgendwie alle weiteren Behandlungen sowas wie… nichtig.

Ich merke auch, wie mich das alles psychisch mehr und mehr belastet. Zwischen einem «Hoch», wo ich denke, dass alles möglich ist, und einem «Tief», wo ich mich frage, ob das jetzt der Zeitpunkt ist, ist alles möglich. Während ich jeden Abend darauf hoffe, dass Hector frisst und zunimmt, vergesse ich selbst zu essen. Abends habe ich keine Freizeit mehr, ich widme 90% all meiner freien Zeit Hector.

Eigentlich spricht alles nur noch dafür, Hector und mich von dieser schweren Kette zu befreien, die uns verbindet…
 
A

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Hallo,
Es tut mir sehr leid für Dich und Hector, aber du kennst deinen Kater am besten und musst es selbst entscheiden, das ist unendlich schwer, das müssten ich leider auch schon mit machen.

Aus meiner Erfahrung sollte man nicht zu lange warten, wenn es eh aussichtslos ist.

Ein Tier sollte sich nicht tagelang quälen, nix fressen, etc.....

Ich wünsch Dir viel Kraft die Entscheidung zu treffen wann es Zeit ist.
 
Leider erinnert mich das, was Du gerade durchmachst sehr an die Zeit, die ich am liebsten vergessen würde. Dieses ewige Auf und Ab, dieses Nichtwissen, was den Schatz nun wirklich quält, geht unglaublich auf die Substanz.

Hör in Dich hinein, was Dein Gefühl sagt. Und schau Hector an, was er Dir sagen möchte.
 
Ja. Das klingt immer so einfach… man spürt es, wenn man ihm in die Augen sieht. Aber es ist so verdammt hart.

Was ich mich frage: Wie viele Tage lang am Stück soll/muss/darf es der Katze ganz schlecht gehen, damit es lang genug ist, um sicher zu sein, dass es nicht mehr besser wird, aber kurz genug, damit die Katze nicht zu lange leiden musste. 2 Tage? 3, 4? Eine Woche?

Bisher hatte Hector meiner Beurteilung nach nie mehr als 2 volle Tage am Stück ein Tief. Dass er sich nach dieser Zeit wieder aufraffte, reichte jedesmal, um wieder etwas Hoffnung zu schöpfen.
Sein aktuelles Tief ist auch nicht so schlecht, wie das letzte und vorletzte Woche.

Ich habe auch Angst, dass ich mich zu fest an seinen Zustand gewöhne und die Realität nicht mehr sehe. Und dass ich seinen Zustand dann als «okay» betitle, wenn er wenigstens gehen und fressen kann, aber schon längst nicht mehr springen und klettern und all das, was eine vitale Katze machen würde.
 
Nein, es ist alles andere als einfach.

Und die Frage, wie lange man warten kann/muss/sollte, kann auch niemand wirklich beantworten. Dafür bräuchten wir einen Röntgenblick, um sehen und beurteilen zu können, was da genau im Körper los ist.

Und egal, wie auch immer wir uns entscheiden, wir werden anschließend mit uns hadern, ob es der richtige Zeitpunkt war.
 
Sehr schwere Entscheidung, und hadern wirst Du, egal wie Du Dich entscheidest.

Bei meiner erste Katze, hadere ich immer noch. Bei meinen Zweiten weiss ich mit Bestimmtheit, es war richtig. Bei den Beiden jetzt, war der Kampf richtig.

Diese Entscheidung kannst Du nur fällen, weil Du Vorort alles miterlebst.
 
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Es tut mir so leid, was Du grad durchmachst 🙁
Ja, es klingt immer einfach, dann steckt man drinn..und hofft, und will nichts falsch machen, nicht zu früh...
Ich finde es gut, dass Du darüber schreibst, es klart die Gedanken auf, hilft sich zu sammeln.
Der Weg, den ihr beide geht, der geht nur zusammen.
Schau auf Hector, und auch auf Dich, er soll seine Chance haben, aber nicht aus "nicht loslassen" können leiden.
Ich wünsche Dir Kraft, egal welche Entscheidung es wird.
 
Ich habe auch Angst, dass ich mich zu fest an seinen Zustand gewöhne und die Realität nicht mehr sehe.

Das wirst Du nicht, da glaube ich fest dran.

Fühl dich mal gedrückt!

Anfangs habe ich natürlich mit meinen Entscheidungen immer gehadert...aber mittlerweile bin ich mit jeder Entscheidung im reinen.
Herz und Kopf sind unbarmherzig diametral in solchen Situationen.
Mit hat es geholfen mich zu fragen, was ich in so einer Situation wollen würde.
Ich wünsche Dir viel, viel Kraft.
 
Forumsdaumen werden gebraucht für Hector bitte.

Meine sind gedrückt für Hector, Du schaffst es Grosser. Du bist zäh und hast einen unglaublichen Lebenswillen
 
Meine Daumen bekommt Hector natürlich auch.
 
Ich fahre in einer Stunde mit ihm in den Notfall der Tierklinik.
🙁
 
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Ich denke an euch 🙁
 
Hier werden auch Daumen und Pfötchen ganz, ganz fest gedrückt.
 
Ich bin in Gedanken ebenfalls bei Euch.
 
Meine Gedanken begleiten euch...🙁🙁🙁
 
Meine auch
 
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Oh shit🙁

Ich denke an euch.🙁
 
Viel Kraft, ich denk auch an euch :sad:
 
Denke an euch
 
Danke für eure Anteilnahme. Ich bin jetzt zusammen mit meinem Freund gut 2 Stunden dort gewesen. Hector behalten sie bis zum Montag bei sich, stabilisieren ihn, er bekommt Infusionen. Sie checken regelmässig, wie er darauf reagiert, da er evtl. gestaute Flüssigkeit im Kopf haben könnte, die sich durch zu viel Infusion zusätzlich verstärkt. Ist wohl besser so, als ihn nach Hause zu nehmen, es ist rund um die Uhr jemand da, der ihn und seine Neurologie beobachten kann.

Falls alles gut läuft, wird am Montag ein MRT gemacht. Sie haben Spezialisten, die sich auch bei Vollnarkose bestens auskennen. Falls es ihm schlechter geht, würde ich jederzeit informiert. Morgen kann ich ihn von 14 bis 16 Uhr besuchen.

Es gibt diverse Möglichkeiten:
  • Metastasen des Lymphoms. Das wäre wohl die schlechteste Diagnose.
  • Ein Meningeon. Aber eher unwahrscheinmich, dass ein Tier 2 verschiedene Tumore entwickelt.
  • Ein Blutgerinnsel durch einen Schlaganfall oder so.
  • Oder neu: er hat links ein etwas eitriges Nasenloch. Es kann sein, dass durch eine Entzünding bei Zähne/Kiefer auf der linken Seite ein Eiterstau entstanden ist, der bis zum Ohr hinauf geht, Abszess oder so. Dadurch, dass er seit Januar auch „schräg“ isst und seltsam knackt, könnte es diese These auch unterstreichen.

Ich bin einerseits unendlich traurig, ihn bis Montag nicht bei mir zu haben, aber gleichzeitig doch hoffnungsvoll, dass man zumindest einer Diagnose näher kommt. Vielleicht kann ich dieses Wochenende auch mal wieder zu mir schauen... und mich evtl. schon darauf vorbereiten, bald ohne ihn zu sein.
 

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