Ein bisschen was zum Thema Erziehung

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Simbelmyne

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8. Juni 2015
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Rheinland-Pfalz
Hallo,
ich hätte da gerne mal eure Meinung in zwei Situationen, in denen mein Kater sich zurzeit etwas... teenagermäßig verhält! 😀

Meine beiden sind jetzt 6 Monate alt, perfekt, um ordentlich die Grenzen zu testen. Ich versuche auch soweit alles mit einem klaren "Nein", wegsetzen oder ignorieren, je nach Situation, aber in zwei Dingen bin ich mir nicht ganz sicher, wie ich mich richtig verhalten soll. Sonst sind beide die reinsten Vorzeigetiger, aber in diesen zwei Punkten ist Katerchen derzeit etwas stur.

Die erste Situation ist unser Vorhang. So schön bodentief und halb transparent, optimal, um damit zu spielen. Die Katze verhält sich auch super, sie versteckt sich dahinter, turnt unten durch und benutzt niemals ihre Krallen daran. Damit kann ich sehr gut leben. Anders der Kater, da wird hochgesprungen, reingehakt und gegen das luftige Ding gekämpft, was das Zeug hält. Er hat da irre Spaß dran. Ich dachte nun, okay, einmal laut "Nein", wenn er weiter macht nochmal und wegsetzen, ihm einfach klar machen, dass er das lassen soll. Das klappt so weit, dass er das "Nein" hört, innehält und mich anschaut. Dann geht nochmal die Pfote hoch, Krallen raus und Richtung Stoff. Ein erneutes "Nein" bringt nichts, auch wenn ich dabei dann aufstehe oder so. Wenn ich ihn tatsächlich wegsetzen will, haut er erst Recht nach dem Vorhang, als ob ers aus Trotz täte... 😛 Ich hab also das Gefühl, je mehr ich es ihm verbiete, desto mehr will er den Vorhang töten.
Wie verhalte ich mich in dieser Situation am besten? Komplett ignorieren? Dann spielt er fröhlich mit dem Vorhang, bis er keine Lust mehr hat. Weiter klarstellen, dass ich das nicht mag und darauf hoffen, dass er es irgendwann sein lässt? Oder akzeptieren? 😀 Gibts noch andere Optionen? Was tut ihr, wenn euer "Nein" mal nicht ernst genommen wird?

Und dann die zweite Situation: Er versucht neuerdings immer, ins Treppenhaus zu entwischen. Er macht das vorzugsweise, wenn ich nach Hause komme (merkwürdigerweise nicht, wenn ich gehe und wenn Besuch kommt, muss die Tür schon lange offen stehen, bis eine der Fellnasen darauf aufmerksam wird) und dann hat man manchmal etwas in der Hand, ist nicht schnell genug... Ich mache die Tür auf, strecke schon den Fuß vor, aber manchmal ist er zu schnell für mich und schon auf der Treppe, bevor ich überhaupt etwas machen kann. Ich glaube nicht, dass es Freiheitsdrang ist. Er interessiert sich sonst herzlich wenig für "draußen", das Fenster ist semi-interessant und ich kann auf den Balkon und wieder rein, ohne, dass er den Versuch starten würde, mit zu gehen. Doch das Treppenhaus, das hat es ihm angetan. Er rennt dann den ersten Absatz hinunter und dreht sich zu mir um und guckt, ob ich ihm nachlaufe. Tue ich das nicht, erkundet er in aller Gemütlichkeit und Vorsicht die Treppe bis zum Keller... laufe ich ihm nach, versucht er entweder, vor mir wegzurennen, oder er kuckt mich an und lässt sich wieder nach oben tragen, scheinbar je nach Lust und Laune.

Das finde ich eigentlich etwas heikel, da zwei Absätze weiter unten schon die Haustür kommt, die direkt raus auf die Straße führt. Muss nur mal einer heim kommen, wenn er gerade ausbüchst...
Aber auch hier weiß ich nicht, wie ich mich am besten verhalte. Ich kann ihn nicht ignorieren oder laufen lassen, weil wie gesagt ein anderer Mieter in diesem Moment die Haustür öffnen könnte - wenn ich ihm aber nachlaufe, habe ich das Gefühl, ich bin der Depp in der ganzen Angelegenheit 😀 Eigentlich hören die beiden auch wie eine Eins auf meinen Pfiff, kommen sofort angedüst, weil es dann immer irgendetwas gibt - natürlich immer, außer, wenn er im Treppenhaus ist. Denn dann ist das zu spannend, als dass man kommen würde, wenn Dosi ruft.

In der Hoffnung, die simpelsten Sachen bisher schlicht übersehen zu haben, bin ich mal auf eure Antworten und möglichen Ideen gespannt 🙂

Lg
 
A

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Hallo,

Wenn mein Nein von Anfang an ignoriert wird,überlege ich,ob es clever war,eins auszusprechen.😉

Dein Kater kann ein Nein nur befolgen,wenn er zuvor gelernt hat,was damit gemeint ist.



Das heißt,es muss zu Anfang eine für ihn verstehbare Verknüpfung zwischen Wort+ deiner ODER seiner Handlung bestehen.

Ich würde auf deinen Kater zugehen,wenn er gerade dabei ist,sich einzukrallen und deinen Körper aufrecht und wie eine Mauer vor ihm aufbauen+gleichzeitig "Nein" sagen.Wenn dies Signal zu dezent für ihn ist,dh wenn es ihm egal ist,dann schiebst du ihn ein Stückchen rückwärts weg und sagst zeitgleich "Nein".

Wenn ein Kratzbaum in der Nähe steht,dann nimm ein altes Laken und bastele ihm hier einen Ersatzvorhang ,den du von einer Sitzebene herunterhängen lässt.Für Wohnungskatzen gilt meienr Meinung nach:Wenn du was streichst,dann biete immer etwas anderes dafür an,dann klappt es besser,ein Nein zu akzeptieren.


Das Fangenspielchen kenne ich auch von einer meiner früheren Katzen.Sie war zwar Freigängerin,aber nur tagsüber.Manchmal musste sie testen,ob das noch gilt😉
Sie ist aber von sich aus im Keller stehen geblieben,damit ich sie einsammeln konnte und mochte generell gerne "Fangmichdoch"-Rennspiele.

Bei mir gibt esin der Regel eine beständige Quelle an dem,was meine Katzen toll gemacht haben,so dass das 1-2 Tabus gerne befolgt wurden.Von allen Katzen,auch von meinem manchmal mistkerligen Patenkater,der sein 'Frauchen nach seinen Regeln erzog,dh ihre Genervtheitsschwelle ausreizte,wenn ihm langweilig war und sie es nicht begriff.Daher wäre es vielleicht noch eine Option,deinem Kater mehr Spielangebote zu machen.Max mochte kleien Stofftiere,die durch die Wohnung geworfen wurden oder an einem Stock mit Faden befestigt waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was das "Nein" angeht, nein und wegsetzen werden so lange wiederholt bis die Katze/Kater aufhört und wenn es 20 mal hintereinander ist.
Hm...ich sehe das etwas anders.
Ich bin keine gesprungene Schallplatte, die ständig irgendwas wiederholt. Meine Tiere (also Hund, aber auch die Katzen) wissen sehr genau, das ich ein NEIN! genau einmal sage, wird es nicht befolgt, setze ich es durch.
Ich komme dann also, und es hat unbequeme Folgen (ich schlage/bewerfe/Besprühe meine Tiere niemals!). Ich würde also danach den Kater vom Vorhang wegholen. Den Vorhang einkassieren (aufrollen?) u.ä.
Dazu gehört aber bei mir auch (wie Schwarzfell auch schrieb) ich gebe so ein Abbruchsignal nur, wenn ich es auch wirklich durchsetzen kann. Das ist ziemlich wichtig, weil ...naja...meine Tiere wüssten sonst wohl nicht, das sie nur einmal aufgefordert werden 😉. Kann ich also nicht eingreifen, sage ich erst gar nichts.
Einen Ersatz -also einen eigenen Vorhang für ihn- würde ich auch schaffen. Ich stimme dem "wenn man etwas wegnimmt, muß ein Ersatz her" zu.

Zur Situation im Treppenhaus; kannst du ein paar mal dafür sorgen, das er einigermaßen sicher im Treppenhaus ist, und eben nicht unten entkommen kann?
Versuch nicht ihn einzufangen, das wird für ihn nur ein lustiges Spiel.
Dann würde ich wie folgt üben; jedesmal nach deinem Kommen passieren in der Wohnung tolle Sachen. Es gibt richtig Party. Tolle Leckerlis. Die aber nicht einfach hingelegt, sondern mit richtig jihei von dir geworfen. Mach etwas außergewöhnliches; krabbel selbst auf allen vieren rum, mach alberne Dinge.
Ziel: Party ist in der Wohnung. Es ist also ganz wichtig, das man sie nicht verlässt, wenn Frauchen heim kommt. Wenn er ins Treppenhaus geht, hat er halt Pech, dann machst du die Party allein (mach interessante Geräusche).
Könnte das was werden?
 
Hallo,
danke für eure schnellen Antworten! 🙂

Ich denke auch, dass er das mit dem Flur eben macht, weil es Spaß macht. Deshalb würde ich ihn in diesem Fall ja gerne ignorieren - aber da ist mir das Risiko zu groß, dass zwischenzeitlich eben jemand die Haustür öffnet. Dann bleibt mir wohl nicht mehr viel übrig, als weiterhin nach zu rennen und zu hoffen, dass es ihm irgendwann auch reicht, mit mir in der Wohnung Verstecken zu spielen 😉

Er weiß übrigens, was ein "Nein" bedeutet. Er darf zum Beispiel nicht auf den Tisch, wenn wir essen. Das weiß er. Macht er trotzdem Anstalten und ich sage "Nein", lässt er sich sofort zurück auf den Stuhl fallen und sucht sich eine andere Beschäftigung. Das funktioniert prima. Nur der Vorhang ist da irgendwie ein rotes Tuch, weshalb ich damit ein wenig überfordert bin - jegliches Verbot artet dort nur in noch größere "Muss-Vorhang-Zerfleischen-Aktionen" aus. Das ist es ja gerade. Ich sage "Nein", er hält inne, guckt und macht trotzig weiter. Ich steh auf, stelle mich wie eine Mauer hin und sage nochmals laut "Nein", er stürzt sich erst Recht drauf. Ich schiebe ihn weg, er hängt sich in den Vorhang. Rein nach dem Motto: Jetzt erst Recht! Bei allen anderen Dingen hört er aufs Wort, manchmal schon auf einen simplen Blick. Aber sobald es mit dem Vorhang in Verbindung steht, ist alles für ihn eine Spielaufforderung, sogar meine Wegschiebeaktionen.

Mit Alternativen hatte ich es auch teilweise schon versucht. Es gab einen großen zweiten Kratzbaum, der zeitgleich mit dem Verbot aufgestellt wurde und ich raufe auch oft mit ihm, wenn ich merke, da hat er gerade tierisch Bock drauf. Aber der Vorhang muss unglaublich verlockend sein, dafür lässt er manchmal sogar eine seiner geliebten Raufereien mit der Kumpeline sausen!
Ein Laken als Ersatz aufzuhängen, ist eine sehr gute Idee, das will ich gleich morgen mal ausprobieren! Danke dafür! 🙂

Wenn jemand noch weitere Ideen hat, gerne her damit!

//EDIT//
Ah, letzte Antwort fast verpasst! Der Tipp mit dem Treppenhaus ist super, genau so werd ichs versuchen! 😀
Die Katze bleibt ja auch in der Wohnung, wenn ich also Leckerlies verteile, kommt es automatisch so, dass sie alles abstaubt - das könnte ihn wirklich fuchsen! Ich werd mir was überlegen, danke dir. Ich berichte dann, wie es funktioniert hat.

Und auch den Vorhang werde ich das nächste Mal hochbinden. Soweit es jedenfalls funktioniert, denn von der Fensterbank aus kommt man da schon noch recht gut dran, leider... Aber sicher ist er dann nicht mehr so spannend, wie wenn er auf dem Boden weht...

Lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Laken als Ersatz aufzuhängen, ist eine sehr gute Idee, das will ich gleich morgen mal ausprobieren! Danke dafür! 🙂
Dein Kater scheint es doch extrem spannend zu finden, wenn du mit ihm zusammen"rumkasperst". Das "weg vom Vorhang" deutet ebenso drauf hin wie auch das lustige "ich fang dich" im Treppenhaus.
Denk also bei dem Alternativlaken am besten auch dran. Mach es spannender als den Vorhang. Krabbel selbst mit den Händen drin rum, zieh mal dran, "schnapp" spielerisch nach ihm. So das dieses Teil nicht nur langweilig rumhängt, sondern richtig Laune macht.
 
Das stimmt, er hampelt allgemein gerne mit mir herum. Er verpasst meinem Bein manchmal auch einen Klaps (ohne Krallen), während er auf zwei Beinen um mich herum springt und dann davon düst. Macht die Katze auch manchmal. Dann renn ich auch hinterher und tu so, als ob ich sie fangen würde oder versteck mich anschließend 😀
Und ich habe ein Schaf, in das man mit der Hand rein kann (so Handpuppe-mäßig, nur eben als Kuscheltier), das zieh ich immer an und lass es gegen ihn kämpfen, das findet er auch super. Dann liegt er ewig auf dem Boden und prügelt sich mit meiner plüschverpackten Hand.

Ich habe eben auch, inspiriert von deiner Antwort, den Couchteppich hoch über die Sofalehne gelegt, damit er nicht mehr direkt nur auf mir liegt, sondern so zeltartig über mich gespannt ist. Beide sind direkt drauf angesprungen und prügeln sich gerade mit meiner Hand, jeweils auf der anderen Seite der Decke, oder mit sich selbst.
Eine gute Idee, die ich weiterentwickeln werde! 🙂 So weit, dass er diese Art Spiel einfach mag, bin ich gar nicht gekommen. Danke für den Denkanstoß!
 
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Hallo,

so, ich denke für eure super Anregungen bin ich euch eine Rückmeldung schuldig. Hier ist alles ein bisschen besser geworden! 😀

Ich kugle mich nun regelmäßig mit Faramir auf dem Boden und unter Teppichen und Laken. Wenn ich sehe, er pirscht durch die Wohnung, fordre ich ihn auf und er geht sofort drauf ein. Bei so manchem Scheinangriff habe ich schon vor Schreck geschrien, aber er hat mir nie weh gemacht - dafür schlägt er Saltos um meinen Arm, wenn ich den während eines Angriffs nicht rechtzeitig wegziehe, das ist zirkusreif. An den Vorhang geht er nun nur noch, wenn er Beachtung will und ich gerade gar nicht kann, weil ich z.B. auf dem Sprung zur Arbeit bin. Wir haben auch festgestellt, dass er nur noch an den Vorhang geht, wenn ich da bin, nicht bei meinem Freund oder anderen, ich gehe also davon aus, er hat einfach gerafft: "Ich spring da rein und die Olle spielt mit mir!" Zusätzlich zum gestiegenen Spielangebot geh ich also das Thema an, in dem ich einfach aus dem Raum gehe. Er hört dann sofort auf und läuft mir nach.

Was das Treppenhaus betrifft, habe ich anfangs die Tür aufgelassen, damit Faramir von alleine zurückkommen kann, während ich mit Finyia spielte. Irgendwann meinte Finyia aber, sie tut es mal ihrem Bruder gleich und guckt auch da draußen nach, was es so interessantes gibt. Ich bin also dazu übergegangen, direkt hinter Faramir die Tür zu schließen, leise bis fünf zu zählen oder Finyia ein paar Leckerlies zu werfen - dann nur noch Tür öffnen und ein genervt motzender Kater kommt zurück in die Wohnung spaziert!

Danke für eure Tipps! 😎
Lg
 
Das ist doch wirklich super! 🙂

Und selbst hat man auch ganz eindeutig mehr Spaß, oder? 😀
 
Auf jeden Fall! 😀 Finyia und ich zusammen schaffen es mittlerweile sehr gut, den Halbstarken auszulasten!

(Obwohl ich schon manches Mal denke: "Jetzt such dir halt mal allein ne Beschäftigung, du Dumbo!" Das sind dann jene finsteren Momente, in denen man selbst grad absolut gestresst ist und sich fragt, warum ein Kater ausgerechnet so viel Spaß mit seinem depperten Menschen hat. Die sind aber zum Glück selten! xD)
 
(Obwohl ich schon manches Mal denke: "Jetzt such dir halt mal allein ne Beschäftigung, du Dumbo!" Das sind dann jene finsteren Momente, in denen man selbst grad absolut gestresst ist und sich fragt, warum ein Kater ausgerechnet so viel Spaß mit seinem depperten Menschen hat. Die sind aber zum Glück selten! xD)

Da bist du nicht allein! 😀
Wenn hinter mir Volkers "Mauz-mir ist soooo langweilig-mauz - was spielst du jetzt mit mir?-mauz" ertönt, muß ich auch ab und an mal genervt kurz die Augen schließen. Und irgendwie kommt mir dann ein Bild in den Sinn, in dem der König den Hofnarren auffordert, etwas Spaß zu machen. 🙄
Aber hey, es gibt schlimmeres als den Hofnarren zu machen. 😀
 

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