Hallo Ken,
bitte siehe von der Sprühflasche als "Erziehungsmaßnahme" ab.
Mir kommt es einfach so vor (falls das Tier kastriert ist und eine Krankheit/Schmerzen im Vorfeld tierärztlich ausgeschlossen wurden?), als ob du es nicht schaffst, deine Katze auszulasten.
Da bin ich mir auch ganz sicher, dass ein Katzenkumpel eine Lösung wäre oder das Problem etwas abmildern könnte.
Das ganz große Problem dabei ist meine Mini-1-Zimmer-Wohnung mit 32qm, ansonsten hätte ich mir schon lange nen wie du schon sagst nen gut sozialisierten, am besten kraftigen Kater geholt, der Tinky mal n bissl Respekt beibringt.
Die Wohnung ist ja sogar schon für uns beide zu klein. Oder glaubt ihr dass es evtl gehen würde? Bin mir da sehr unsicher.
Ich würde auch wahnsinnig gerne noch ein paar mehr Meinungen zu einer 2. Katze auf 32 qm hören?
Bitte kein zweites Tier unter diesen Bedingungen dazuholen. Damit tust du dir oder den Katzen einfach keinen Gefallen.
da kommt das nächste Problem: Sie ist leider nicht sehr ausdauernd beim spielen, z.B. beim Schnur spielen ist nach 2 Runden um den Tisch schluss > desinteresse hoch 10. Unser Lieblingsspiel ist immer noch Bälle und Mäuse in der Wohnung rumwerfen. Doch auch dabei bin ich der weitaus aktivere Part..
Madamme zieht es meist vor ihre 5 min zu kriegen um sich auszutoben (wenn kein Besuch da ist), das macht sie aber dafür mit riesen Energie und mehrmals am Tag.
Bin dann auch immer etwas beleidigt wenn ich für sie denn Clown mache und sie dann doch nicht spielen will. Manchmal glaube ich auch dass sie mich irgendwie nicht leiden kann, oder Menschen allgemein nicht
Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Katze und meist sind wir ein Herz und eine Seele, zB im Moment liegt sie friedlich schlummernd auf mir, doch irgendwie hab ich doch das Gefühl dass sie mit der Gesamtsituation unzufrieden ist (so wie ich). Sie ist einfach ein richtiges Raubtier!
Dann stelle dir mal zwei gelangweilte Katzen auf so engem Raum vor. Schlimmer geht es fast immer.
Habt ihr vielleicht ein paar Tipps wie ich diesem Problem begegnen könnte?
- Erfragen, ob die Katze kastriert ist
- Deinen Vertrauens-Tierarzt aufsuchen und die Katze durchchecken lassen
- Ist der obige Hintergrund abgeklärt, musst du auf die Bedürfnisse der Katze eingehen:
--> Täglich zu einer
festen Zeit mit ihr spielen. Versuche, wenigstens 20 Minuten täglich für sie zur Unterhaltung übrig zu haben. Der DaBird wurde hier im Thread schon genannt. Schnüre oder Bänder verschiedener Stärke geht natürlich auch (aber bitte nach der Spielzeit wegschließen wegen der Unfallgefahr). Wenn du nachmittags/abends spielst, klinge das Spiel mit Katzenminze-/Baldrian-Spielzeug aus und serviere ihr dann das Futter.
Wieviel und was verfütterst du?
Ist die Katze schlank, normal gebaut oder neigt zu Übergewicht?
Zuviel/zu energiereich würde ich unter diesen Haltungsbedingungen nicht füttern = bedeutet aber auch nicht, dass du die Katze jetzt auf Diät setzen oder sie hungern lassen sollst.
Vom Lesen hier im Thread fehlt mir ganz oft dein konsequentes Handeln gegenüber der Katze. Um zum Spielen zurückzukehren: Wirkt die Katze desinteressiert, dann ziehe trotzdem die oben erwähnten 20 Minuten durch. Dabei kannst du auch in ein anderes Zimmer gehen. Wichtig ist, dass du Geräusche mit dem Spielzeug machst. Damit sie weiss, da ist etwas in der Wohnung, was gejagt werden könnte. Nutze jede Ecke, die das Spielzeug verdeckt, als Spielanreiz für die Katze. Du kannst auch ein altes Handtuch als Spiel-Hilfsmittel für die Katze miteinbeziehen. Handtuch ausbreiten, unter einen Gegenstand einklemmen und dann mit einem Federstab oder ähnlichem darunter langfahren. Sofort hast du ein interessantes Spiel für die Kleine. Du bist der Wurm, das Insekt, der Vogel oder was auch immer. Und die bewegen sich nicht immer direkt vor der Katzennase.
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Z. B. hier unter dem Rand langspielen. Das liebt mein Kater
.
Fütterung: Das Tier darf dir nicht auf der Nase rumtanzen. Wird Futter nicht angerührt, dann kippe es nach einer Zeit weg und warte bis zur nächsten Mahlzeit. Hat die Katze einen Kratzbaum, Toilette, Wasssernapf in Reichweite, dann kannst du dabei auch mal aus dem Zimmer verschwinden - es schließen, Protest-Miauen ignorieren und der Katze es überlassen, ihren Kompromiss zu finden. Neues Futter langsam anfüttern und mit der geliebten Hausmarke vermengen, um es schmackhafter zu gestalten.
Wie fütterst du?
Trockenfutter und/oder Nassfutter?
Danke für den Tipp per <pm mit den Sprühflaschen. Damit werde ich mich jetzt mal ausstatten und sie dann den Besuchern in die Hand drücken.
Ich glaube da gibt es einige die es kaum erwarten können Tinky mal ne Ladung Wasser zu verpassen.
Die Katze ignorieren und, wenn sie haut, selbst anfauchen und dann erst recht ignorieren (= auch mal aus dem Zimmer verschwinden und 5 Minuten warten, ehe man zurückkehrt), halte ich hier für sinnvoller. Genauso ihr einen Rückzugsort geben, wenn Besuch da ist. Sicher sind 32 m² nicht die Welt, aber wenn du z. B. eine abgetrennte Küche hast, wo sie alles hat, was sie braucht, könntest du dort die Tür schließen und der Katze ihre Ruhe lassen, bis deine Freunde wieder weg sind. Daneben würde ich unter den gegenwärtigen Wohnbedingungen es vorziehen, vermehrt selbst die Freunde zu besuchen als sie einzuladen (nein, das bedeutet auch nicht, dass du keinen Besuch mehr empfangen sollst).
Deine Katze reagiert in meinen Augen zunächst gar nicht aggressiv auf deinen Besuch. Sie hofft bloß, dass dieser Besuch vielleicht mit ihr spielen wird, wenn sie ihn dazu auffordert. Siehe dazu oben die Spiele-Tipps.
Also keine zweite Katze holen, sondern viel stärker auf die Bedürfnisse deiner jetzigen Tigerin eingehen und sie auch mal konsequent (= kein direkter Blickkontakt oder flüchtiges Streicheln im Vorbeigehen) ignorieren, wenn du dich mit anderen Dingen als mit deiner Katze beschäftigen möchtest.
Das kannst du so auch deinen Freunden erklären.
Daneben, klar: Sparen, über eine tierfreundliche WG-Gründung nachdenken und Wohnungsanzeigen studieren, wenn du wieder liquider bist. Zwar sind hier in Berlin die Preise auch angezogen, aber im Bundes-Durchschnitt sind die Mieten hier doch immer noch recht günstig. Randbezirke und etwas mehr Zeit bei Anfahrtswegen kann man bei der Immobiliensuche ebenso für sich prüfen. Und wenn die Zeiten besser werden und eine größere Wohnung für dich erschwinglich wird, dann über die Zweitkatze nachdenken.
Schaffst du es auf Dauer nicht, konsequent auf deine Katze einzugehen, würde ich über die Abgabe des Tieres an katzenerfahrene Hände nachdenken. Das muss kein Zeichen von Schwäche sein, sondern einfach ein sinnvoller Kompromiss für die Katze und für dich in der gegenwärtigen Situation. Aber bevor du diesen Schritt gehst, versuche doch mal obiges umzusetzen.
LG
kleintiger