Emma und Merlin vertragen sich nicht mehr...

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ACHTUNG: Langer Beitrag aber geht leider nicht anders...


Hallo.

Wir bekamen am Wochenende einen Anruf einer Freundin, die auch eine Katze von uns adoptiert hat. Sie hat eine weitere Katze und muss seit gestern beide trennen, nachdem sie sich über ca. 16 Monate einwandfrei verstanden haben.

Aber von vorne...

Beteiligte:
Merlin, ein mittlerweile ca. 4-jähriger, schwarz-weißer Halblanghaarkater, den wir der Freundin vermittelt haben.
Merlin lebte zusammen mit seinem Bruder, unkastriert, in einem Haus. In dem Haus lebten neben den beiden Menschen noch zwei Hunde. Merlin war definitiv der Rangniedere. Als ich ihn damals dort abholte roch es nach Urin. Merlin wurde – noch vor dem Einzug bei uns – kastriert. Er musste bei uns auf Pflegestelle separiert gehalten werden, da unser Stammpersonal ihn damals nicht in Ruhe ließ – er roch noch potent. Merlin zog nach sehr kurzer Zeit zu unserer Freundin. Er war anfangs Einzelkatze, was wir auch begrüßten, da der Katermann erst mal Selbstvertrauen tanken sollte.
Noch wichtig: Wir haben das Gefühl, dass Merlin die Katzensprache nicht gut spricht. Wir hatten ein paar Situationen bei uns in denen seine Ohren und sein Schwanz andere Dinge aussagten als sein Körper, seine Art wie er sich positionierte…
Emma, eine rote Halblanghaar-Dame, deren Altersschätzung zwischen fünf und zehn Jahren variiert. Das Alter wurde anfangs sehr hoch geschätzt, da sie aus sehr schlechter Haltung stammt. Später korrigierten die Tierärzte ihre Schätzung, sodass wir von ca. sieben Jahren ausgehen – aber nicht gesichert. Emma (ehemals Eva) stammt aus Thessaloniki und wurde dort scheinbar als Zuchtkatze missbraucht. Nachdem man ihr überdrüssig wurde, wurde sie einfach im Hinterhof entsorgt. Dort wurde sie gefunden, versorgt und dann von unserer Freundin adoptiert.
Beide sind mittlerweile natürlich kastriert, geimpft und waren auch seit sie bei unserer Freundin wohnen nicht mehr krank…

Zum Umfeld:

Beide wohnen in einem ca. 130qm großen Haus, mit zwei Personen zusammen.
Die Wohnsituation erlaubt keinen Freigang aber es gibt ein kleines Freilaufgehege, welches von beiden auch gerne genutzt wurde.
Bis vor kurzem verstanden sich die beiden wirklich gut. Es gab mal Gezanke aber auch Gekuschel oder Gespiele. Keine wahnsinnig enge Freundschaft aber auch nicht nur einen Nebeneinanderleben…

Was ist passiert?
Vor ca. drei Wochen waren die beiden in dem kleinen Gehege. Emma schlief.
Es erschien ein roter Nachbarkater im Garten. Dieser attackierte sehr zügig Merlin, der am Zaun des Geheges saß. Es kam zu einer kleinen Keilerei durch das Gehege durch. Emma wurde wach und ging sofort dazwischen. Merlin, der noch in Rage war so bekam Emma von ihm ein paar Pfotenhiebe. Wie diese Situation genau aufgelöst wurde, weiß ich nicht. Auf jeden Fall waren später beide wieder im Haus und nach anfänglicher Unsicherheit seitens Emma vertrugen sich die beiden auch wieder.
Der Zwischenfall verlief unblutig.
Vorgestern wurde der Freund unserer Freundin morgens wach und hörte Schreie. Erst dachte er, dass unserer Freundin etwas passiert ist und rannte in das EG. Dort sah er Merlin und Emma ineinander verkeilt. Es flogen ordentlich die Fetzen – unblutig aber sehr intensiv.
Er schritt ein und trennte die beiden – den Händen wird man das noch eine Zeit ansehen.
Das eigentlich Interessante: Als er die beiden trennte, sah er den roten Nachbarkater, der seelenruhig am Fenster saß und sich die Sache anschaute.
Ab diesem Punkt waren Emma wie Merlin sehr angespannt und Merlin darf sich seither auch Emma nicht mehr nähern. Er hat dies noch einmal versucht und da hat sie ihm die Nase zerkratzt.
Nachdem nochmal intensivst die Fetzen geflogen sind und auch Hände klatschen, Tempo werfen oder so etwas nutzte, wurden die beiden mittels Sprühflasche getrennt und separiert.
Merlin ist bei den Menschen in den Räumlichkeiten, Emma in ihren ehemaligen Ankommzimmern.
Beim Versorgen von Emma erschien Merlin noch einmal vor der Tür (diese war offen). Sofort begann er zu fauchen und Emma fing an zu schreien und wollte nach vorne.

Aktuelle Situation:
Emma lebt in den Ankommzimmern und miaut recht oft, will raus.
Merlin sitzt sehr oft vor der Tür und miaut auch. Emma antwortet darauf.
Ich habe empfohlen, die beiden quasi erneut zusammenzuführen – langsam.
In zwei Tagen soll eine Art Gittertür vor die Ankommzimmer gebaut werden, sodass die beiden sich sehen können und wieder Vertrauen lernen.
Feliway und so sind hier nur schwer bis nicht einsetzbar da das Haus ansonsten komplett offen ist.

Hat wer Tipps?

Sorry, dass der Beitrag so lang wurde aber man will ja auch nix vergessen. Hier ist ja eigentlich jede Info wichtig!

Hier noch ein recht aktuelles Bild von den beiden:
merlin_emma.jpg
 
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Ich verstehe nicht, wieso die Katzen getrennt wurden. Es war heftig, es flog Fell - okay, unschön, aber normal. Auslöser war wschl wie du auch vermutest der Streit/Kapf mit dem roten Kater. So schwer es fällt, hätte ich die beiden einfach machen lassen, denn noch klingen die Streitereien im Rahmen und mich nicht als Mensch eimischen mit Klatschen etc. Die Katzen haben wohl etwas zu klären und im Endeffekt zögert man das so nur raus und der Frust staut sich auf beiden Seiten an. Lässt man sie dann zusammen gibt es wieder Mord und Totschlag.
Vlt jetzt auch anfangs erstmal ein Gittertür einsetzen und dann die Räume tauschen, ist ja ungerecht, wenn der eine im Ankommzimmer sitzt und der andere überall hindarf.
Oder nochmals zusammenlassen und schauen, ob sie das noch regeln können.
 
Kann mich dem nur anschließen, das hätte man sie unter sich klären lassen sollen. Vorallem da es wie du schreibst ja unblutig verlief.
 
Mist, wichtige Info vergessen.
Als Emma Merlin die Nase zerkratzte ist sie ihm auch hinterher...
Er muss dann irgendwo hingepieselt haben - jedenfalls roch es nach Urin.

Also so, wie unsere Freundin die Situation beschrieben hat, waere ich auch versucht gewesen, die beiden zu trennen oder länger spazieren zu gehen.

Ich habe ihr das Trennen nicht geraten aber gesagt, dass sie sich auch mit der Situation halbwegs wohl fuehlen muss, da ihre Nervositaet den Katzen nicht verborgen bleibt.
Sie empfand die letzte, blutige Keilerei, die Verfolgung und das Pieseln als so heftig, dass sie sich nicht mehr traute, sie nicht zu trennen.

Die Sache mit dem Umsetzen, dass nicht nur Emma in den Ankommzimmern sitzt, habe ich auch geraten...
Allerdings in einem etwas "schraegen" Verhaeltnis, da Emma weit selbstsicherer scheint wie Merlin.

Ich persoenlich hatte trotz ca. 40 Pflegekatzen so eine heftige, blutige Aktion noch nie. Daher kann ich auch nur bedingt Ratschlaege geben und frage deshalb hier nach...
 
Kann mich dem nur anschließen, das hätte man sie unter sich klären lassen sollen. Vorallem da es wie du schreibst ja unblutig verlief.
Nene...
Da habe ich mich wohl schlecht ausgedrueckt. Die letzte Aktion war schon mit Blut. Merlins Nase sieht aus wie von Adidas gesponsort... 😳
 
Achso, hmmm... einen Kratzer fänd ich auch nicht schlimm, das wäre für mich noch nicht wirklich blutig. Aber ist auch egal, denn er hat ja uriniert, wie du schreibst.
Dann würde ich das Ganze jetzt wohl wirklich als neue, langsame ZuSaFü angehen, vlt kann man noch unterstützend etwas zur Beruhigung geben (,da kenne ich mich allerdings nicht aus).

Viel Erfolg deiner Freudin!
 
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Ich habe nochmal wegen dem Gehege mich informiert, weil mir das spanisch vorkam.
Das ist natürlich auch etwas unglücklich.
Das ist so ein halbhohes. Das heißt, Merlin konnte auch nicht wirklich vor dem roten Kater flüchten, der der ihn überall zumindest im Ansatz erwischen konnte...
Das hilft aber leider net weiter, klärt nur ein Fragezeichen, dass ich im Kopf hatte, auf.

Merci schonmal für die Tipps.
Ich war auch zwiegespalten: Separieren ja oder nein.
Da muss wieder das Bauchgefühl her und wenn der involvierte Mensch sich sehr unwohl fühlt, wenn klein Emma Merlin prügelt und schreit wie abgerissen. Schwierig...
 
Es ist immer schwierig hier den Mittelweg zwischen "alle Infos reinpacken" und kein 7-Seiten-Posting zu verfassen zu finden.

Noch eine Info von damals bei uns auf PS...
Wir mussten Merlin bei uns ja auch separieren, weil unser Stammpersonal ihm nachgestellt hat, wie sonst noch keiner anderen Katze zuvor und danach. Ich war da immer dabei, weil wir das beim ersten Türöffnen immer so machen, dass wir vor Ort sind - klar. Merlin wurde zwei Mal wirklich in die Ecke gedrängt und hat beides Mal Urin verspritzt.

Er ist auf jeden Fall ein Angstpinkler - denke ich!
 
Hm, ich find die Trennung in dieser Situation erstmal für alle Beteiligten nachvollziehbar und hilfreich.

Sehen und riechen können sie sich ja nach wie vor.

Für mich liest es sich so, dass Merlin eine ordentliche Portion Selbstvertrauen (und damit auch mehr Ausgeglichenheit) gebrauchen könnte.

Gibt's nur leider nicht in Tüten, vielleicht wären aber Bachblüten zur Unterstützung sinnvoll.

Hier im Forum kennen sich doch manche bestens damit aus, vielleicht mag jemand eine Mischung empfehlen?

Dann würde ich mich als Mensch noch ausgiebig mit den Beiden beschäftigen, ihnen Nüsse zu knacken geben, körperlich fordern.

Vielleicht kann man sie etwas später über gemeinsames Spielen wieder packen.

Ist über den Roten etwas bekannt, ist er kastriert?

Reagiert Merlin körpersprachlich eigentlich manchmal eher wie ein Hund?

Oh, und die Dosis mögen Baldrian nehmen, Gelassenheit wirkt ganz bestimmt unterstützend.
 
Danke fuer die Antwort...

Ob der Nachbarkater kastriert ist oder nicht, weiss ich nicht aber ich habe bei meiner Freundin genau das auch gefragt.

Ja Merlin reagierte auch bei uns oft unkätzisch.
Als er zum Beispiel von unserer Pebbles gestellt wurde, sprach seine Kopfhaltung deutlich für Unterwerfung. Allerdings stellte er sich quer, machte sich größer. Pebbles war unentschlossen, ging dann aber nach vorne...

Merlin versteht auch Katzensprache nicht richtig.
Ich denke, das ist wirklich ein Hauptproblem.
Es gibt ja Katzen, die verstehen alles, es ist ihnen aber wurscht, weil sie immer nach Vorne gehen. Wir hatten mal Nikolaus zur Pflege, der war auch so. Und wenn er eine bekam, nahm er sie mit und ging weiter...
Merlin ging auch bei uns schon auf Katzen zu und interpretierte deren Warnungen falsch - ungut, denn er hat nicht das nötige Selbstvertrauen, das wegzustecken.
 
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