C
Catma
Gast
Ich finde deinen letzten Post sehr aufschlussreich 🙂
Du schreibst zwar, dass dir dieses plötzliche Umschwenken Angst macht aber im Grunde beschreibst du, dass Kitty schon immer so war - es liest sich so an, als sei dieses Handy-Geräusch der Tropfen, der ihr Fass zum überlaufen gebracht hat...
Deine Kitty ist generell schnell verunsichert - ich glaube aber, dass das Problem jetzt auch darin liegt, dass du dich von den letzten Angriffen zu sehr beeindrucken lässt.
Es ist nur allzu verständlich, dass nach diesem Vorfall bei dir eine Grenze erreicht ist. Meiner Auffassung nach verschlimmert es aber die Sache nur, wenn sie merkt, dass du nun Angst vor einem nächsten Angriff hast.
In meinen Augen bist du zu sehr von ihrer Fehlverknüpfung "beeindruckt" - wenn du Angst zeigst, irritiert sie das, sie denkt auwei, da liegt Gefahr in der Luft, wenn sogar Dosi sich ängstlich zeigt...
Katzen "denken" sehr unmittelbar und situationsbezogen. Sie hört da ein erschreckendes Geräusch (von deinem Handy), verbindet das blitzschnell mit dir - und anstatt zu erleben, dass dafür kein Anlass besteht, wird eine Trennwand aufgebaut und alles ist seitdem anders als vorher - wenn ich Katze wäre, würde das meine Angst vor dir nur bestätigen...
Ihre kleine Welt ist nicht mehr wie vorher. Aber nicht ihre ganze Welt soll sich verändern, sondern nur dass sie aufhört zu denken, es ist ok, euch anzugreifen.
Was du mit dem Kissen etc beschreibst ist vielleicht auch eine Lösung. Versuch Kitty nicht zu zeigen "ich mache das um mich zu schützen" sondern eher "um dich zu stoppen".
Das klingt vielleicht wie Haarspalterei, aber es ist immer wichtig, mit welcher inneren Haltung du etwas tust, denn deine innere Haltung ist die Botschaft, die bei ihr ankommt.
Es ist wichtig, ob du signalisierst "Hilfe, ich muss mich vor dir schützen" (das verunsichert sie eher) oder "hey, das geht zu weit" (das setzt eine klare Grenze).
Wenn das mit dem Kissen gut klappt, ist es doch gut. Wenn du das Gefühl hast, das verunsichert sie noch mehr, dann probier etwas anderes. Es kommt nicht so sehr darauf an, was du machst, sondern nur dass sie erfährt, wo die Grenze ist. Gerade verunsicherte Katzen brauchen klare Grenzen. Etwas, das sie nicht erschreckt (!), und das auch keine komplizierte Erziehungsmaßnahme ist, aber etwas, das ihr deutlich zeigt "hier ist die Grenze" Das kann ein kurzes einsperren sein - oder auch dass du sie ablenkst, indem du etwas in eine Ecke schmeißt (nichts lautes) - oder das mit dem Kissen - es kommt nur darauf an, dass sie unmittelbar erfährt "dieses Verhalten führt zu nichts".
Ich glaube nicht, dass sie euch nochmal angreift. Sie versucht gerade alles, um wieder Kontakt zu euch zu bekommen und freut sich einfach, wenn es klappt. Ich glaube aber, dass sie jetzt sehr verunsichert ist - und du auch - und sich das gegenseitig hochschaukelt...
Ich meine, sie soll schnell wieder raus und wieder am Alltag teilhaben. Aber ich meine auch, wenn dir das eher Angst macht, kann das nach hinten losgehen.
Du müsstest dann Ruhe und Sicherheit ausstrahlen, die alten Rituale wieder aufnehmen, viel mit ihr schmusen, spielen etc und dich markieren lassen 😉 Sie muss wieder Vertrauen in euch und ihre Umgebung fassen können. Und wenn sie doch etwas irritierren sollte, bleib gelassen, zumindest nach außen hin - bring ihr zB die Bedeutung der Worte "alles klar" bei. In ganz normalem Ton, nicht trösten etc, sondern "alles klar" und dann den Alltag wie selbstverständlich fortführen. Sie ist sehr auf euch fixiert, da spürt sie eure, oder zumindest deine Verunsicherung - und das verunsichert sie. Wenn du Sicherheit verströmst, beruhigt sie das.
Für Katzen ist "Sicherheit" auch sehr eng mit sich ständig wiederholenden Ritualen verknüpft. Wenn du so tust, als sei nichts, bedeutet für sie das tatsächlich "hm, dann kann ja keine Gefahr in der Luft liegen".
Wenn sie anstalten macht, dich anzugreifen, würde ich das schlicht ignorieren und wenn du meinst, sie tut es tatsächlich, dann das mit dem Kissen oder etwas ähnliches - wichtig ist, dass du dabei auch relativ gelassen sein kannst....
Es ist relativ egal, wie du Grenzen setzt, es ist nur wichtig, mit welcher inneren Haltung du das machst und wenn du merkst, es hilft, es dann eine Weile konsequent durchziehst.
Leider gibt es kein Patentrezept. Als mein Chico immer wieder den Orlando heftigst angegriffen hat, hat kurzes wegsperren gut geholfen - wenn er dann gejault hätte etc, dann wäre etwas anderes besser gewesen - aber er hat verduzt geguckt und sich jedesmal recht schnell beruhigt 😎. Mit Leo zB hätte ich das gar nicht erst ausprobiert, er hätte das persönlich genommen... Die eine Katze braucht dies, die andere verunsichert das eher...
Aber alle Katzen denken "unmittelbar". Wenn ich Chicos Aggros mit spielen abgelenkt hätte, hätte er das miteinander verknüpft "wenn ich aggro bin, belohnt sie mich mit spielen". Aber wenn er sich beruhigt hat - und es dann Spielstunden gab, verknüpfte er es damit - "es ist entspannter, wenn ich entspannt bin."
Das ist der Punkt, an dem man gut ansetzen kann. Immer "einfache" und "unmittelbare" Botschaften senden, dann erreicht man das Katzenhirnchen ohne große Umwege.
Bei Katzen kann man am meisten durch "positives Verhalten verstärken" erreichen. Das ist eigentlich das Wichtigste. Dann merken sie mit der Zeit, wo es langgehen soll. Negatives Verhalten ignorieren kann schon für die Katze bedeuten, dass sie mit ihrem Verhalten nichts erreicht und sie anfängt, alternative Verhaltensweisen zu entwickeln. Wenn die dann noch positiv bestärkt werden, sickert es durch. Es dauert nur eine Weile...
Also, zeig deiner Kitty, dass du sie lieb hast, alles ist wie vorher - und wenn sie fauchig wird, wird sie ignoriert - oder eine klare Grenze aufgezeigt.
Wichtig ist nur, dass du sie dabei nicht verschreckst - aber auch nicht erwartest, dass sie versteht, was du von ihr möchtest - du musst ihr nur auf ganz direkte, unkomplizierte Weise zeigen, was für Konsequenzen ihr Tun hat.
Natürlich kann niemand in den Kopf von Kitty schauen, aber für sie ist seit diesem Schreck nichts mehr wie vorher - dadurch bekommt dieser Vorfall eine Riesenbedeutung - in Wirklichkeit hatte dieser Schreck aber nichts mit dir zu tun und sehr wahrscheinlich hat sie dieses Handygeräusch schon längst vergessen. Aber wie soll sie begreifen, dass alles längst wieder gut ist, wenn sich seitdem ihre ganze Welt verändert hat?
Versuch mal, selbst nicht mehr so sehr an das "negative" (ihre möglichen Angriffe) zu denken, sondern an das Positive, wie du ihr Selbstbewusstsein stärken kannst 🙂.
Richte ihr Rückzugsorte ein, das wird ihren Bedürfnis nach Schutz gerecht. Eine Katze, die mutiger werden soll, braucht viele sichere Zufluchtsorte. Da darf sie niemand herauslocken etc, darf sie bleiben, solange sie will. Und gleichzeitig braucht sie viel Zuwendung, regelmäßige Schmusestunden - und Extra-Spielstunden ganz mit dir allein 🙂 das stärkt eure Bindung und ihr Selbstvertrauen. Da ist es ziemlich egal, was gespielt wird, aber gut sind Spiele, wo sie immer wieder Erfolgserlebnisse hat und gelobt wird - und nicht in Versuchung gerät, euch anzugreifen, also ohne euren Körpereinsatz.
Vielleicht wird sie immer eine etwas schreckhafte Katze bleiben, es gibt eben solche und solche - achtet auch im Alltag darauf - kommt Besuch mit lauten Schuhen herein? Oder verhaltet ihr euch selbst oft laut in der Wohnung? Manchmal bekommt man es nicht so mit, aber tut im Alltag Dinge, die ängstliche Katzen auf ständige "Hab-acht-Stellung" halten - es geht nicht darum jetzt alles auf eine ängstliche Katze abzustimmen, aber dass man etwas darauf achtet - zB bevor man den Staubsauger anschmeißt (oder andere lärmende Dinge tut) sie "vorwarnen" "achtung, gleich wirds laut" und nach 2 Minuten oder so dann eben saugt. Wenn es immer der gleiche Satz ist, wird sie mit der Zeit die Bedeutung verstehen und hat die Zeit, sich in ein Versteck zu verkriechen, anstatt auf ewig panisch wegzuflitzen...
...oder wenn man auf sie zugeht, lieber nicht frontal und mit ausgestreckter Hand, sondern eher von der Seite - und auch, dass man den Blickkontakt nicht allzu lange hält - Katzen können das schnell als "bedrohliches Anstarren" missverstehen. Wenn du den Blick immer mal unterbrichst, indem du ihr zublinzelst, dann signalisaierst du, dass du grundsätzlich in friedlicher Absicht unterwegs bist - sie wird dann zurückblinzeln.
Oder auch, ihre Signale, die sie gibt, wenn sie nicht mehr gestreichelt werden möchte - manche Katzen gehen dann einfach weg, andere geben ganz deutliche "genug jetzt"-Zeichen (mit dem Schwanz zucken), andere ganz subtile, die man schnell übersieht (ziehen den Kopf etwas ein), andere setzen gleich die Krallen ein.
Hier mein Orlando, wenn er genug hatte - gleich die Krallen ausgefahren - er war durch und durch verunsichert, da wollte ich natürlich nicht schimpfen - aber das geht ja so nicht... Ich habe dann sofort aufgehört, aber eben auch immer "au" gesagt und ihm gezeigt, dass er mir weh tut - aber auch bei kleinsten Anzeichen (zb wenn er anfing, ein wenig unentspannter zu wirken) gleich aufgehört, ihn zu streicheln. Mit der Zeit habe ich gelernt, auch seine feinsten Zeichen besser zu lesen - aber er hat auch gemerkt, dass ich seine Grenze achte und seine Warnzeichen sind immer deutlicher geworden.
Durch viele kleine Dinge im Alltag entsteht so allgemein zwischen euch ein besserer Kontakt und du wirst sehen, Kitty wird mit der Zeit selbstbewusster werden. Wenn es "Rückschritte" gibt, gib ihnen nicht zu viel Aufmerksamkeit, es geht nicht so schnell...
Bachblüten oder Zylkene oder Feliway, es gibt vieles, was diesen Prozess unterstützen kann - aber es dauert eine Weile...
Ich bin mir sicher, ihr bekommt das hin, sie vertraut euch ja, es kommt nur darauf an, dass sie lernt, dass sie, wenn sie etwas ängstigt, etwas anderes tun kann, als euch anzugreifen.
Du schreibst zwar, dass dir dieses plötzliche Umschwenken Angst macht aber im Grunde beschreibst du, dass Kitty schon immer so war - es liest sich so an, als sei dieses Handy-Geräusch der Tropfen, der ihr Fass zum überlaufen gebracht hat...
Deine Kitty ist generell schnell verunsichert - ich glaube aber, dass das Problem jetzt auch darin liegt, dass du dich von den letzten Angriffen zu sehr beeindrucken lässt.
Es ist nur allzu verständlich, dass nach diesem Vorfall bei dir eine Grenze erreicht ist. Meiner Auffassung nach verschlimmert es aber die Sache nur, wenn sie merkt, dass du nun Angst vor einem nächsten Angriff hast.
In meinen Augen bist du zu sehr von ihrer Fehlverknüpfung "beeindruckt" - wenn du Angst zeigst, irritiert sie das, sie denkt auwei, da liegt Gefahr in der Luft, wenn sogar Dosi sich ängstlich zeigt...
Katzen "denken" sehr unmittelbar und situationsbezogen. Sie hört da ein erschreckendes Geräusch (von deinem Handy), verbindet das blitzschnell mit dir - und anstatt zu erleben, dass dafür kein Anlass besteht, wird eine Trennwand aufgebaut und alles ist seitdem anders als vorher - wenn ich Katze wäre, würde das meine Angst vor dir nur bestätigen...
Ihre kleine Welt ist nicht mehr wie vorher. Aber nicht ihre ganze Welt soll sich verändern, sondern nur dass sie aufhört zu denken, es ist ok, euch anzugreifen.
Was du mit dem Kissen etc beschreibst ist vielleicht auch eine Lösung. Versuch Kitty nicht zu zeigen "ich mache das um mich zu schützen" sondern eher "um dich zu stoppen".
Das klingt vielleicht wie Haarspalterei, aber es ist immer wichtig, mit welcher inneren Haltung du etwas tust, denn deine innere Haltung ist die Botschaft, die bei ihr ankommt.
Es ist wichtig, ob du signalisierst "Hilfe, ich muss mich vor dir schützen" (das verunsichert sie eher) oder "hey, das geht zu weit" (das setzt eine klare Grenze).
Wenn das mit dem Kissen gut klappt, ist es doch gut. Wenn du das Gefühl hast, das verunsichert sie noch mehr, dann probier etwas anderes. Es kommt nicht so sehr darauf an, was du machst, sondern nur dass sie erfährt, wo die Grenze ist. Gerade verunsicherte Katzen brauchen klare Grenzen. Etwas, das sie nicht erschreckt (!), und das auch keine komplizierte Erziehungsmaßnahme ist, aber etwas, das ihr deutlich zeigt "hier ist die Grenze" Das kann ein kurzes einsperren sein - oder auch dass du sie ablenkst, indem du etwas in eine Ecke schmeißt (nichts lautes) - oder das mit dem Kissen - es kommt nur darauf an, dass sie unmittelbar erfährt "dieses Verhalten führt zu nichts".
Ich glaube nicht, dass sie euch nochmal angreift. Sie versucht gerade alles, um wieder Kontakt zu euch zu bekommen und freut sich einfach, wenn es klappt. Ich glaube aber, dass sie jetzt sehr verunsichert ist - und du auch - und sich das gegenseitig hochschaukelt...
Ich meine, sie soll schnell wieder raus und wieder am Alltag teilhaben. Aber ich meine auch, wenn dir das eher Angst macht, kann das nach hinten losgehen.
Du müsstest dann Ruhe und Sicherheit ausstrahlen, die alten Rituale wieder aufnehmen, viel mit ihr schmusen, spielen etc und dich markieren lassen 😉 Sie muss wieder Vertrauen in euch und ihre Umgebung fassen können. Und wenn sie doch etwas irritierren sollte, bleib gelassen, zumindest nach außen hin - bring ihr zB die Bedeutung der Worte "alles klar" bei. In ganz normalem Ton, nicht trösten etc, sondern "alles klar" und dann den Alltag wie selbstverständlich fortführen. Sie ist sehr auf euch fixiert, da spürt sie eure, oder zumindest deine Verunsicherung - und das verunsichert sie. Wenn du Sicherheit verströmst, beruhigt sie das.
Für Katzen ist "Sicherheit" auch sehr eng mit sich ständig wiederholenden Ritualen verknüpft. Wenn du so tust, als sei nichts, bedeutet für sie das tatsächlich "hm, dann kann ja keine Gefahr in der Luft liegen".
Wenn sie anstalten macht, dich anzugreifen, würde ich das schlicht ignorieren und wenn du meinst, sie tut es tatsächlich, dann das mit dem Kissen oder etwas ähnliches - wichtig ist, dass du dabei auch relativ gelassen sein kannst....
Es ist relativ egal, wie du Grenzen setzt, es ist nur wichtig, mit welcher inneren Haltung du das machst und wenn du merkst, es hilft, es dann eine Weile konsequent durchziehst.
Leider gibt es kein Patentrezept. Als mein Chico immer wieder den Orlando heftigst angegriffen hat, hat kurzes wegsperren gut geholfen - wenn er dann gejault hätte etc, dann wäre etwas anderes besser gewesen - aber er hat verduzt geguckt und sich jedesmal recht schnell beruhigt 😎. Mit Leo zB hätte ich das gar nicht erst ausprobiert, er hätte das persönlich genommen... Die eine Katze braucht dies, die andere verunsichert das eher...
Aber alle Katzen denken "unmittelbar". Wenn ich Chicos Aggros mit spielen abgelenkt hätte, hätte er das miteinander verknüpft "wenn ich aggro bin, belohnt sie mich mit spielen". Aber wenn er sich beruhigt hat - und es dann Spielstunden gab, verknüpfte er es damit - "es ist entspannter, wenn ich entspannt bin."
Das ist der Punkt, an dem man gut ansetzen kann. Immer "einfache" und "unmittelbare" Botschaften senden, dann erreicht man das Katzenhirnchen ohne große Umwege.
Bei Katzen kann man am meisten durch "positives Verhalten verstärken" erreichen. Das ist eigentlich das Wichtigste. Dann merken sie mit der Zeit, wo es langgehen soll. Negatives Verhalten ignorieren kann schon für die Katze bedeuten, dass sie mit ihrem Verhalten nichts erreicht und sie anfängt, alternative Verhaltensweisen zu entwickeln. Wenn die dann noch positiv bestärkt werden, sickert es durch. Es dauert nur eine Weile...
Also, zeig deiner Kitty, dass du sie lieb hast, alles ist wie vorher - und wenn sie fauchig wird, wird sie ignoriert - oder eine klare Grenze aufgezeigt.
Wichtig ist nur, dass du sie dabei nicht verschreckst - aber auch nicht erwartest, dass sie versteht, was du von ihr möchtest - du musst ihr nur auf ganz direkte, unkomplizierte Weise zeigen, was für Konsequenzen ihr Tun hat.
Natürlich kann niemand in den Kopf von Kitty schauen, aber für sie ist seit diesem Schreck nichts mehr wie vorher - dadurch bekommt dieser Vorfall eine Riesenbedeutung - in Wirklichkeit hatte dieser Schreck aber nichts mit dir zu tun und sehr wahrscheinlich hat sie dieses Handygeräusch schon längst vergessen. Aber wie soll sie begreifen, dass alles längst wieder gut ist, wenn sich seitdem ihre ganze Welt verändert hat?
Versuch mal, selbst nicht mehr so sehr an das "negative" (ihre möglichen Angriffe) zu denken, sondern an das Positive, wie du ihr Selbstbewusstsein stärken kannst 🙂.
Richte ihr Rückzugsorte ein, das wird ihren Bedürfnis nach Schutz gerecht. Eine Katze, die mutiger werden soll, braucht viele sichere Zufluchtsorte. Da darf sie niemand herauslocken etc, darf sie bleiben, solange sie will. Und gleichzeitig braucht sie viel Zuwendung, regelmäßige Schmusestunden - und Extra-Spielstunden ganz mit dir allein 🙂 das stärkt eure Bindung und ihr Selbstvertrauen. Da ist es ziemlich egal, was gespielt wird, aber gut sind Spiele, wo sie immer wieder Erfolgserlebnisse hat und gelobt wird - und nicht in Versuchung gerät, euch anzugreifen, also ohne euren Körpereinsatz.
Vielleicht wird sie immer eine etwas schreckhafte Katze bleiben, es gibt eben solche und solche - achtet auch im Alltag darauf - kommt Besuch mit lauten Schuhen herein? Oder verhaltet ihr euch selbst oft laut in der Wohnung? Manchmal bekommt man es nicht so mit, aber tut im Alltag Dinge, die ängstliche Katzen auf ständige "Hab-acht-Stellung" halten - es geht nicht darum jetzt alles auf eine ängstliche Katze abzustimmen, aber dass man etwas darauf achtet - zB bevor man den Staubsauger anschmeißt (oder andere lärmende Dinge tut) sie "vorwarnen" "achtung, gleich wirds laut" und nach 2 Minuten oder so dann eben saugt. Wenn es immer der gleiche Satz ist, wird sie mit der Zeit die Bedeutung verstehen und hat die Zeit, sich in ein Versteck zu verkriechen, anstatt auf ewig panisch wegzuflitzen...
...oder wenn man auf sie zugeht, lieber nicht frontal und mit ausgestreckter Hand, sondern eher von der Seite - und auch, dass man den Blickkontakt nicht allzu lange hält - Katzen können das schnell als "bedrohliches Anstarren" missverstehen. Wenn du den Blick immer mal unterbrichst, indem du ihr zublinzelst, dann signalisaierst du, dass du grundsätzlich in friedlicher Absicht unterwegs bist - sie wird dann zurückblinzeln.
Oder auch, ihre Signale, die sie gibt, wenn sie nicht mehr gestreichelt werden möchte - manche Katzen gehen dann einfach weg, andere geben ganz deutliche "genug jetzt"-Zeichen (mit dem Schwanz zucken), andere ganz subtile, die man schnell übersieht (ziehen den Kopf etwas ein), andere setzen gleich die Krallen ein.
Hier mein Orlando, wenn er genug hatte - gleich die Krallen ausgefahren - er war durch und durch verunsichert, da wollte ich natürlich nicht schimpfen - aber das geht ja so nicht... Ich habe dann sofort aufgehört, aber eben auch immer "au" gesagt und ihm gezeigt, dass er mir weh tut - aber auch bei kleinsten Anzeichen (zb wenn er anfing, ein wenig unentspannter zu wirken) gleich aufgehört, ihn zu streicheln. Mit der Zeit habe ich gelernt, auch seine feinsten Zeichen besser zu lesen - aber er hat auch gemerkt, dass ich seine Grenze achte und seine Warnzeichen sind immer deutlicher geworden.
Durch viele kleine Dinge im Alltag entsteht so allgemein zwischen euch ein besserer Kontakt und du wirst sehen, Kitty wird mit der Zeit selbstbewusster werden. Wenn es "Rückschritte" gibt, gib ihnen nicht zu viel Aufmerksamkeit, es geht nicht so schnell...
Bachblüten oder Zylkene oder Feliway, es gibt vieles, was diesen Prozess unterstützen kann - aber es dauert eine Weile...
Ich bin mir sicher, ihr bekommt das hin, sie vertraut euch ja, es kommt nur darauf an, dass sie lernt, dass sie, wenn sie etwas ängstigt, etwas anderes tun kann, als euch anzugreifen.