Erfahrung mit dem Erfolg einer Verhaltenstherapie

  • Themenstarter Themenstarter Traeumerin
  • Beginndatum Beginndatum
  • Stichworte Stichworte
    aggression angst verhaltenstherapie
Ich finde deinen letzten Post sehr aufschlussreich 🙂
Du schreibst zwar, dass dir dieses plötzliche Umschwenken Angst macht aber im Grunde beschreibst du, dass Kitty schon immer so war - es liest sich so an, als sei dieses Handy-Geräusch der Tropfen, der ihr Fass zum überlaufen gebracht hat...

Deine Kitty ist generell schnell verunsichert - ich glaube aber, dass das Problem jetzt auch darin liegt, dass du dich von den letzten Angriffen zu sehr beeindrucken lässt.
Es ist nur allzu verständlich, dass nach diesem Vorfall bei dir eine Grenze erreicht ist. Meiner Auffassung nach verschlimmert es aber die Sache nur, wenn sie merkt, dass du nun Angst vor einem nächsten Angriff hast.
In meinen Augen bist du zu sehr von ihrer Fehlverknüpfung "beeindruckt" - wenn du Angst zeigst, irritiert sie das, sie denkt auwei, da liegt Gefahr in der Luft, wenn sogar Dosi sich ängstlich zeigt...

Katzen "denken" sehr unmittelbar und situationsbezogen. Sie hört da ein erschreckendes Geräusch (von deinem Handy), verbindet das blitzschnell mit dir - und anstatt zu erleben, dass dafür kein Anlass besteht, wird eine Trennwand aufgebaut und alles ist seitdem anders als vorher - wenn ich Katze wäre, würde das meine Angst vor dir nur bestätigen...
Ihre kleine Welt ist nicht mehr wie vorher. Aber nicht ihre ganze Welt soll sich verändern, sondern nur dass sie aufhört zu denken, es ist ok, euch anzugreifen.

Was du mit dem Kissen etc beschreibst ist vielleicht auch eine Lösung. Versuch Kitty nicht zu zeigen "ich mache das um mich zu schützen" sondern eher "um dich zu stoppen".
Das klingt vielleicht wie Haarspalterei, aber es ist immer wichtig, mit welcher inneren Haltung du etwas tust, denn deine innere Haltung ist die Botschaft, die bei ihr ankommt.

Es ist wichtig, ob du signalisierst "Hilfe, ich muss mich vor dir schützen" (das verunsichert sie eher) oder "hey, das geht zu weit" (das setzt eine klare Grenze).
Wenn das mit dem Kissen gut klappt, ist es doch gut. Wenn du das Gefühl hast, das verunsichert sie noch mehr, dann probier etwas anderes. Es kommt nicht so sehr darauf an, was du machst, sondern nur dass sie erfährt, wo die Grenze ist. Gerade verunsicherte Katzen brauchen klare Grenzen. Etwas, das sie nicht erschreckt (!), und das auch keine komplizierte Erziehungsmaßnahme ist, aber etwas, das ihr deutlich zeigt "hier ist die Grenze" Das kann ein kurzes einsperren sein - oder auch dass du sie ablenkst, indem du etwas in eine Ecke schmeißt (nichts lautes) - oder das mit dem Kissen - es kommt nur darauf an, dass sie unmittelbar erfährt "dieses Verhalten führt zu nichts".

Ich glaube nicht, dass sie euch nochmal angreift. Sie versucht gerade alles, um wieder Kontakt zu euch zu bekommen und freut sich einfach, wenn es klappt. Ich glaube aber, dass sie jetzt sehr verunsichert ist - und du auch - und sich das gegenseitig hochschaukelt...
Ich meine, sie soll schnell wieder raus und wieder am Alltag teilhaben. Aber ich meine auch, wenn dir das eher Angst macht, kann das nach hinten losgehen.

Du müsstest dann Ruhe und Sicherheit ausstrahlen, die alten Rituale wieder aufnehmen, viel mit ihr schmusen, spielen etc und dich markieren lassen 😉 Sie muss wieder Vertrauen in euch und ihre Umgebung fassen können. Und wenn sie doch etwas irritierren sollte, bleib gelassen, zumindest nach außen hin - bring ihr zB die Bedeutung der Worte "alles klar" bei. In ganz normalem Ton, nicht trösten etc, sondern "alles klar" und dann den Alltag wie selbstverständlich fortführen. Sie ist sehr auf euch fixiert, da spürt sie eure, oder zumindest deine Verunsicherung - und das verunsichert sie. Wenn du Sicherheit verströmst, beruhigt sie das.

Für Katzen ist "Sicherheit" auch sehr eng mit sich ständig wiederholenden Ritualen verknüpft. Wenn du so tust, als sei nichts, bedeutet für sie das tatsächlich "hm, dann kann ja keine Gefahr in der Luft liegen".

Wenn sie anstalten macht, dich anzugreifen, würde ich das schlicht ignorieren und wenn du meinst, sie tut es tatsächlich, dann das mit dem Kissen oder etwas ähnliches - wichtig ist, dass du dabei auch relativ gelassen sein kannst....
Es ist relativ egal, wie du Grenzen setzt, es ist nur wichtig, mit welcher inneren Haltung du das machst und wenn du merkst, es hilft, es dann eine Weile konsequent durchziehst.

Leider gibt es kein Patentrezept. Als mein Chico immer wieder den Orlando heftigst angegriffen hat, hat kurzes wegsperren gut geholfen - wenn er dann gejault hätte etc, dann wäre etwas anderes besser gewesen - aber er hat verduzt geguckt und sich jedesmal recht schnell beruhigt 😎. Mit Leo zB hätte ich das gar nicht erst ausprobiert, er hätte das persönlich genommen... Die eine Katze braucht dies, die andere verunsichert das eher...

Aber alle Katzen denken "unmittelbar". Wenn ich Chicos Aggros mit spielen abgelenkt hätte, hätte er das miteinander verknüpft "wenn ich aggro bin, belohnt sie mich mit spielen". Aber wenn er sich beruhigt hat - und es dann Spielstunden gab, verknüpfte er es damit - "es ist entspannter, wenn ich entspannt bin."
Das ist der Punkt, an dem man gut ansetzen kann. Immer "einfache" und "unmittelbare" Botschaften senden, dann erreicht man das Katzenhirnchen ohne große Umwege.

Bei Katzen kann man am meisten durch "positives Verhalten verstärken" erreichen. Das ist eigentlich das Wichtigste. Dann merken sie mit der Zeit, wo es langgehen soll. Negatives Verhalten ignorieren kann schon für die Katze bedeuten, dass sie mit ihrem Verhalten nichts erreicht und sie anfängt, alternative Verhaltensweisen zu entwickeln. Wenn die dann noch positiv bestärkt werden, sickert es durch. Es dauert nur eine Weile...

Also, zeig deiner Kitty, dass du sie lieb hast, alles ist wie vorher - und wenn sie fauchig wird, wird sie ignoriert - oder eine klare Grenze aufgezeigt.
Wichtig ist nur, dass du sie dabei nicht verschreckst - aber auch nicht erwartest, dass sie versteht, was du von ihr möchtest - du musst ihr nur auf ganz direkte, unkomplizierte Weise zeigen, was für Konsequenzen ihr Tun hat.

Natürlich kann niemand in den Kopf von Kitty schauen, aber für sie ist seit diesem Schreck nichts mehr wie vorher - dadurch bekommt dieser Vorfall eine Riesenbedeutung - in Wirklichkeit hatte dieser Schreck aber nichts mit dir zu tun und sehr wahrscheinlich hat sie dieses Handygeräusch schon längst vergessen. Aber wie soll sie begreifen, dass alles längst wieder gut ist, wenn sich seitdem ihre ganze Welt verändert hat?

Versuch mal, selbst nicht mehr so sehr an das "negative" (ihre möglichen Angriffe) zu denken, sondern an das Positive, wie du ihr Selbstbewusstsein stärken kannst 🙂.
Richte ihr Rückzugsorte ein, das wird ihren Bedürfnis nach Schutz gerecht. Eine Katze, die mutiger werden soll, braucht viele sichere Zufluchtsorte. Da darf sie niemand herauslocken etc, darf sie bleiben, solange sie will. Und gleichzeitig braucht sie viel Zuwendung, regelmäßige Schmusestunden - und Extra-Spielstunden ganz mit dir allein 🙂 das stärkt eure Bindung und ihr Selbstvertrauen. Da ist es ziemlich egal, was gespielt wird, aber gut sind Spiele, wo sie immer wieder Erfolgserlebnisse hat und gelobt wird - und nicht in Versuchung gerät, euch anzugreifen, also ohne euren Körpereinsatz.

Vielleicht wird sie immer eine etwas schreckhafte Katze bleiben, es gibt eben solche und solche - achtet auch im Alltag darauf - kommt Besuch mit lauten Schuhen herein? Oder verhaltet ihr euch selbst oft laut in der Wohnung? Manchmal bekommt man es nicht so mit, aber tut im Alltag Dinge, die ängstliche Katzen auf ständige "Hab-acht-Stellung" halten - es geht nicht darum jetzt alles auf eine ängstliche Katze abzustimmen, aber dass man etwas darauf achtet - zB bevor man den Staubsauger anschmeißt (oder andere lärmende Dinge tut) sie "vorwarnen" "achtung, gleich wirds laut" und nach 2 Minuten oder so dann eben saugt. Wenn es immer der gleiche Satz ist, wird sie mit der Zeit die Bedeutung verstehen und hat die Zeit, sich in ein Versteck zu verkriechen, anstatt auf ewig panisch wegzuflitzen...
...oder wenn man auf sie zugeht, lieber nicht frontal und mit ausgestreckter Hand, sondern eher von der Seite - und auch, dass man den Blickkontakt nicht allzu lange hält - Katzen können das schnell als "bedrohliches Anstarren" missverstehen. Wenn du den Blick immer mal unterbrichst, indem du ihr zublinzelst, dann signalisaierst du, dass du grundsätzlich in friedlicher Absicht unterwegs bist - sie wird dann zurückblinzeln.
Oder auch, ihre Signale, die sie gibt, wenn sie nicht mehr gestreichelt werden möchte - manche Katzen gehen dann einfach weg, andere geben ganz deutliche "genug jetzt"-Zeichen (mit dem Schwanz zucken), andere ganz subtile, die man schnell übersieht (ziehen den Kopf etwas ein), andere setzen gleich die Krallen ein.
Hier mein Orlando, wenn er genug hatte - gleich die Krallen ausgefahren - er war durch und durch verunsichert, da wollte ich natürlich nicht schimpfen - aber das geht ja so nicht... Ich habe dann sofort aufgehört, aber eben auch immer "au" gesagt und ihm gezeigt, dass er mir weh tut - aber auch bei kleinsten Anzeichen (zb wenn er anfing, ein wenig unentspannter zu wirken) gleich aufgehört, ihn zu streicheln. Mit der Zeit habe ich gelernt, auch seine feinsten Zeichen besser zu lesen - aber er hat auch gemerkt, dass ich seine Grenze achte und seine Warnzeichen sind immer deutlicher geworden.

Durch viele kleine Dinge im Alltag entsteht so allgemein zwischen euch ein besserer Kontakt und du wirst sehen, Kitty wird mit der Zeit selbstbewusster werden. Wenn es "Rückschritte" gibt, gib ihnen nicht zu viel Aufmerksamkeit, es geht nicht so schnell...
Bachblüten oder Zylkene oder Feliway, es gibt vieles, was diesen Prozess unterstützen kann - aber es dauert eine Weile...

Ich bin mir sicher, ihr bekommt das hin, sie vertraut euch ja, es kommt nur darauf an, dass sie lernt, dass sie, wenn sie etwas ängstigt, etwas anderes tun kann, als euch anzugreifen.
 
A

Werbung

sondern nur dass sie aufhört zu denken, es ist ok, euch anzugreifen.

Was du mit dem Kissen etc beschreibst ist vielleicht auch eine Lösung. Versuch Kitty nicht zu zeigen "ich mache das um mich zu schützen" sondern eher "um dich zu stoppen".
Das klingt vielleicht wie Haarspalterei, aber es ist immer wichtig, mit welcher inneren Haltung du etwas tust, denn deine innere Haltung ist die Botschaft, die bei ihr ankommt.

Es ist wichtig, ob du signalisierst "Hilfe, ich muss mich vor dir schützen" (das verunsichert sie eher) oder "hey, das geht zu weit" (das setzt eine klare Grenze).
Wenn das mit dem Kissen gut klappt, ist es doch gut. Wenn du das Gefühl hast, das verunsichert sie noch mehr, dann probier etwas anderes. Es kommt nicht so sehr darauf an, was du machst, sondern nur dass sie erfährt, wo die Grenze ist. Gerade verunsicherte Katzen brauchen klare Grenzen. Etwas, das sie nicht erschreckt (!), und das auch keine komplizierte Erziehungsmaßnahme ist, aber etwas, das ihr deutlich zeigt "hier ist die Grenze" Das kann ein kurzes einsperren sein - oder auch dass du sie ablenkst, indem du etwas in eine Ecke schmeißt (nichts lautes) - oder das mit dem Kissen - es kommt nur darauf an, dass sie unmittelbar erfährt "dieses Verhalten führt zu nichts"
Auch, wenn´s lästig ist... 😉

In vielen Dingen gehe ich mit Catma und Nandoleo konform!
Die Einstellung und eigene Überzeugungskraft bzgl. der Behandlungsmaßnahmen sollten 100%ig vertreten werden können!

Allerdings finde ich den Inhalt des zitierten Abschnitts wieder nicht ganz OK.

Erklärung:
ich halte es für falsch Angst mit einer Grenze "behandeln" zu wollen.

Grenzen geben zwar eine bestimmt Art von Sicherheit, aber eben nur in Fällen, in denen keine Grundangst gegen undefinierte Bedrohungen vorliegt.

Ein Kind, dass undefinierte, große Angst hat, kann man auch nicht "entängstigen" indem man ihm eine Grenze setzt und z. B. energisch (aber nicht bedrohlich) sagt: "Jetzt ist es aber gut! Krieg Dich mal wieder ein!"

Damit schührt mal bei dem Kind nur noch mehr Verunsicherung, weil das Kind nun nicht nur Angst hat, sondern auch noch Angst vor einer Strafe haben muss (subjektiv empfunden), wenn es seine Angst äußert.

Im Fall Kitty könnte jede Maßregelung, und sei sie noch so gering, als Strafe empfunden werden und die Unsicherheit vergrößern.

[...]Etwas, das sie nicht erschreckt (!), [...]Das kann ein kurzes einsperren sein[...]indem du etwas in eine Ecke schmeißt (nichts lautes)[...]

Vertrauen und Sicherheit wird vermittelt, indem man - um beim Beispiel zu bleiben - signalisiert "ich verstehe Dich. Du brauchst keine Angst zu haben, denn ich schütze Dich. Ich bin für Dich da, wenn Du mich brauchst."
DAS hilft gegen die Angst.

Grenzen setzen halte ich für sehr kontraproduktiv.

Angst erzeugt, wenn sie stark genug ist, einen Zustand, der Handlungen "im Affekt" passieren lässt.
Das bedeutet, dass bei jeglichen Handlungen in diesem Zustand sozusagen das Bewusstsein abschaltet und das Tier oder eben auch der Mensch nur noch triebgesteuert (Überlebenstrieb), "wie von Sinnen" agiert und Grenzen weder erkennen noch einhalten kann. Wenn die Angst groß genug ist. Und das ist meiner Auffassung nach hier der Fall - zumindest gewesen.

Daher halte ich nachstehendes für nicht empfehlenswert, weil 1. nicht föderlich und 2. ggf. sogar negativ auswirkend.
es kommt nur darauf an, dass sie unmittelbar erfährt "dieses Verhalten führt zu nichts"[...]du musst ihr nur auf ganz direkte, unkomplizierte Weise zeigen, was für Konsequenzen ihr Tun hat

Es geht um Angstaggression, nicht um Wut, nicht um Frust, nicht um territoriale Agression.

Meiner Meinung nach kann hier überhaupt keine Verbindung zwischen im Affekt vorgenommenen Handlungen und irgendwelchen Konsequenzen hergestellt werden.

------

Hier mein Orlando, wenn er genug hatte - gleich die Krallen ausgefahren - er war durch und durch verunsichert, da wollte ich natürlich nicht schimpfen - aber das geht ja so nicht... Ich habe dann sofort aufgehört, aber eben auch immer "au" gesagt und ihm gezeigt, dass er mir weh tut

Ich denke diese Verunsicherung kann man keinesfalls mit der Angst von Kitty vergleichen. Da liegen Welten an Intensität dazwischen. Im Fall Orlando wäre eine Grenze wohlmöglich angebracht. Aber, und dabei bleibe ich, nicht im Fall Kitty.

es kommt nur darauf an, dass sie lernt, dass sie, wenn sie etwas ängstigt, etwas anderes tun kann, als euch anzugreifen
Und auch das hier sehe ich anders.
Meiner Meinung nach sollte es nicht darum gehen Kitty andere Verhaltensweisen bei Angst "beizubringen".

Es sollte darum gehen, dass Kitty gar keinen Grund mehr hat irgendwie auf Angst zu reagieren.

Es sollte darum gehen sie so stabil und selbstbewusst zu kriegen, dass sie sich nicht mehr so leicht ängstigen lässt.

Eine triebgesteuerte Abwehrreaktion bei Angst (Angriff) kann man nicht abtrainieren. Das steckt instinktiv drin.
Genauso wie das Bedürfnis zu kratzen (markieren) oder das Bedürfnis geschützte Orte als Schutz aufzusuchen.

Ziel sollte sein, 1. - wie oben genannt - für eine geringere angstanfälligkeit zu sorgen und 2. möglichst alle potentiellen Angstauslöser zu vermeiden.
 
Nunja, es ist nunmal so, dass viele hier lesen und es unterschiedliche Erfahrungen mit ähnlichen Situationen gibt und manche (vielleicht ja ich?) auch mal so schreiben, dass sie missverstanden werden.
Wenn du eine andere Meinung oder Erfahrung oder anderes Wissen darüber hast, dann ist das doch ok, aber ich finde es müßig, herausfinden zu wollen, welche "Methode" nun die einzig wahre ist. Mit dem Anspruch schreibe ich gar nicht, vielleicht kommt es aber so rüber...

Was nun "richtig" ist, das kann nur die TE selbst herausfinden, sie wird sich schon das, was sie meint, was auf ihre Situation zutrifft, herauspicken, auch aus unterschiedlichen Tipps und Ansichten ein Kombination finden, und außerdem hat sie ja eine Tierpsychologin an ihrer Seite mit der sie vieles besprechen kann... letztendlich sind doch alles nur unterschiedliche Anregungen... Ich hoffe jedenfalls, dass ihr meine Erfahrungen dabei helfen - genauso wie Deine - wir wissen ja, wie hart es ist, wenn man mit der eigenen Katze erstmal nicht weiter weiß...
 
Wenn du eine andere Meinung oder Erfahrung oder anderes Wissen darüber hast, dann ist das doch ok, aber ich finde es müßig, herausfinden zu wollen, welche "Methode" nun die einzig wahre ist

Den Anspruch hatte ich auch nicht.

Genau wie Du hab ich nur meine Ansichten mitteilen wollen.

Schön, dass wir und da einig sind 😉 😀
 
Ich würde den Ansatz der Therapeutin doch erst konsequent und überzeugt weiterverfolgen und auch zunächst ohne Deadline.
Wenn Du grundsätzlich von der Kompetenz der Therapeutin überzeugt bist, dann würde ich insbesondere auch Deine Zweifel mit ihr thematisieren. Denn nur wenn Du als Halter wirklich 100% überzeugt bist, hat die Therapie m.E. überhaupt Aufsicht auf Erfolg.
Bei der Therapie eines Menschen spielt immer das Umfeld ein wichtige Rolle, aber der Klient selbst hat natürlich den grössten Einfluss, bei der Therapie eines Haustieres ist dagegen der Halter der Schlüssel zum Gelingen. Deine Katze kann ja - wie hier richtig bemerkt wurde- sich nicht hinsetzen und mit der Therapeutin Probleme noch mal erörtern so wie es ein Mensch tun könnte, sondern ist darauf angewiesen, dass DU den grössten Anteil der Therapiearbeit leistet. Übrings auch in Analogie zu Menschen; wer eine Therapie macht, bekommt auch aus seinem Bekannten- und Freundeskreis gute gemeinte Hinweise, die mit gesundem Menschenverstand ganz logisch klingen, die aber nicht unbedingt richtig sind, wenn es um so etwas kompliziertes wie die Psyche geht. Ich finde in diesem Fall, sollte man doch erst noch mal konsequent den Weg der professionellen Therapeutin gehen und noch nicht versuchen selber rumzudoktern.

Erkläre der Therapeutin Deine hier geäusserten Zweifel. Lass Dir noch mal darlegen warum und wieso Ihr so verfahren wollt. Lass Dir auch von Ihr einen realistischen Zeithorizont nennen. Deine Katze war auch vorher verhaltensauffällig, insofern wird man wohl mehr Zeit brauchen als bei einer einmaligen Schockerlebnis durch einen Klingelton. Du und Dein Verlobter Ihr müsst BEIDE wirklich verstehen warum Ihr was tut, denn sonst kann es nicht wirken. Katzen merken ganz genau, wenn der Halter sich nicht authentisch verhält. Darum klappen schon so "simple" Dinge wie eine Futterumstellung nicht und hier geht es um eine viel komplexere Angelegenheit.
 
Werbung:
Ziel sollte sein, 1. - wie oben genannt - für eine geringere angstanfälligkeit zu sorgen und 2. möglichst alle potentiellen Angstauslöser zu vermeiden.

1. absolut richtig!

2. absolut unmöglich!

Ich bin wie Ihr der Meinung, dass man nur über die eigenen Erfahrungen berichten kann.
Träumerin kann aus unseren Ausführungen auf jeden Fall das Fazit ziehen, dass wir und unsere Tiere es auf die ein oder andere Art und Weise "geschafft" haben.🙂
 
1. absolut richtig!

2. absolut unmöglich! deswegen ja auch MÖGLICHST 😉

Ich bin wie Ihr der Meinung, dass man nur über die eigenen Erfahrungen berichten kann.
Träumerin kann aus unseren Ausführungen auf jeden Fall das Fazit ziehen, dass wir und unsere Tiere es auf die ein oder andere Art und Weise "geschafft" haben.🙂
Das stimmt! Vielleicht gibt ihr das Mut, Durchhaltevermögen und Zuversicht? 🙂
 
Auf jeden Fall erhalte ich Zuversicht und Mut durch eure Ratschläge!
Ich habe Kittys Kuschelangriff heut einfach mal zugelassen und siehe da, sie wird zwar buschig, tretelt aber gleichzeitig mit den Vorderpfoten auf der Stelle und gibt mir immer wieder Köpfchen. Dabei schnurrt sie wie ne Wilde^^
Eben hat sie auch noch meine Hand abgeschleckt und sich vor mich auf den Tisch gelegt und sich auf den Rücken gerollt. Da sie aber noch nie gern am Bauch gestreichelt wurde hab ich das lieber gelassen..
 
Ein Hoffnungsschimmer? Sie war länger auf "Entzug", vielleicht macht es ihr selber noch Angst, daher buschelt sie auch immer noch. Viel Glück weiterhin, und schön dass ihr euch entschieden habt sie nicht weg zu geben.🙂
 
Gibt es etwas Neues?
 
Werbung:
Sooo,

lange Zeit hatte sich bei uns in Kittys Fortschritt nicht wirklich viel getan. Jetzt hatten wir uns gedacht, wir schauen einfach mal was passiert wenn wir Titus kurz einsperren und Kitty mal frei laufen lassen. Gesagt getan - natürlich hat sie die Umgebung erstmal erforscht, wie damals, als wir in diese Wohnung umgezogen sind. Dabei ist sie zwar angespannter gewesen als im Wohnzimmer, aber dennoch hat sie keine aggressiven Züge gezeigt - nur Verunsicherung.
Titus und Kitty können leider noch nicht komplett zusammen geführt werden, da beide momentan vor dem Gitter so kleine Machtkämpfe austragen. Mal ist Kitty diejenige die sich unterwirft mal andersrum. Will keiner nachgeben kommt es zu gefauche - weshalb wir noch ein wenig warten möchten.
Ich kann Kitty mittlerweile wieder auf den Arm nehmen.
Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit den Fortschritten, insbesondere weil wir Kitty so langsam auch nicht mehr misstrauen, sondern es eher wieder ein inniges Verhältnis wie früher zu werden scheint!
lg
 
Sehr schön!
Hört sich wirklich gut an alles in allem!
Hoffentlich geht es weiter aufwärts!

Dennoch eine Bemerkung:
Mal ist Kitty diejenige die sich unterwirft mal andersrum
Was tun Kitty und Titus, wenn Du meinst sie unterwerfen sich?

Katzen kennen keine Unterwerfungsgesten. Sie unterwerfen sich nicht.
Ist anders als bei Hunden.

Was für Verhalten zeigen sie, wenn Du von Unterwerfung sprichst?
Vielleicht kann ich Dir das gezeigte Verhalten erklären?
 
Das hört sich richtig gut an! Wie schön, dass zwischen Euch wieder Vertrauen wächst. Das Schlimmste habt Ihr wohl überstanden. Ich drücke die Daumen, dass die Neuzusammenführung bald klappt.
Ihr werdet das ganz bestimmt schaffen. 🙂
 
Danke erstmal, ich denke auch, dass das schlimmste wohl überstanden ist :smile:

Zum Thema Unterwerfung:
Also ich mein damit, dass sich einer von beiden immer hinwirft und auf dem Rücken liegt und dabei den anderen nur mit dem Kopf "verfolgt" - ich hoffe du verstehst was ich damit meine.
Ich dachte das sei eine Art Unterwerfung, da sie ja den Bauch zeigen....
Was mir grad noch dazu einfällt, Titus - der im allgemeinen aber seeeehhhr Mitteilungsbedürftig ist, sprich kein Schritt ohne Lautäußerung, ist immer so ganz nervös am schnattern, wenn er Kitty vor dem Gitter sieht. Also nicht als wenn er am jagen ist, sondern fasst wie ein aufgeregte, ungeduldige "Stöhner". Mir fällt einfach keine bessere Umschreibung ein :aetschbaetsch1:
Vielleicht kann mir ja jemand sagen, was das bedeutet!
 
Also ich mein damit, dass sich einer von beiden immer hinwirft und auf dem Rücken liegt und dabei den anderen nur mit dem Kopf "verfolgt" - ich hoffe du verstehst was ich damit meine.
Ich dachte das sei eine Art Unterwerfung, da sie ja den Bauch zeigen....
Nee, Unterwerfung ist das nicht. Zumindest nicht bei Katzen.

Katzen, die sich auf den Rücken werfen zeigen damit höchste Abwehrbereitschaft!

Aus dieser Haltung heraus können sie sich mit allen Waffen wehren, die sie haben: 4 Pfoten mit gefährlichen Krallen + ein enorm gefährliches Gebiss.

Allerdings gilt dies natürlich nur, wenn eine Auseinandersetzung vorliegt.

Katzen, die sich einfach so auf den Rücken werfen und vielleicht sogar rumkullern, sich wälzen und ähnliches, denen geht es meist einfach gut. Die fühlen sich wohl, wenn nicht irgendetwas anderes auf Zoff hindeutet.

Sich hinwerfen und rumkullern kann auch Provokation eines Artgenossen sein, wenn sich so hingeworfen wird, dass dem Artgenossen zum Beispiel dadurch der Weg abgeschnitten wird oder dieser, weil er sich in unmittelbarer Nähe befindet, zu sehen muss.

Außerdem kann sich hinwerfen und rumkullern auch eine Spielaufforderung sein.

Um das genauer beurteilen zu können, müsste man die Situation detailierter kennen und den Kontext wissen.

Unterwerfung ist es aber keinesfalls.

Machen die beiden irgendwelche Geräusche, wenn sie sich hinwerfen?
 
Werbung:
Was mir grad noch dazu einfällt, Titus - der im allgemeinen aber seeeehhhr Mitteilungsbedürftig ist, sprich kein Schritt ohne Lautäußerung, ist immer so ganz nervös am schnattern, wenn er Kitty vor dem Gitter sieht. Also nicht als wenn er am jagen ist, sondern fasst wie ein aufgeregte, ungeduldige "Stöhner". Mir fällt einfach keine bessere Umschreibung ein :aetschbaetsch1:
Vielleicht kann mir ja jemand sagen, was das bedeutet!
Das könnte ganz schlicht, sehr freudige Anspannung sein, dass er seine Kumpeline sieht und - wenn auch nur durch ein Gitter - Kontakt mit ihr haben kann.

Geschnattert wird normalerweise, wenn eine Katze potentielle Beute erspäht aber genau weiß, dass sie da nicht dran kommt. Das Schnattern an der Stelle ist vermutlich ein Hilfsmittel zum Spannungsabbau, da die Spannung ja nicht durch Jagd abgebaut werden kann.

An Kitty kommt Titus wegen dem Gitter ja auch nicht so ganz dran. Könnte hier Ähnlich sein.

Was macht er denn körpersprachlich in solchen Momenten?
 
Titus versucht durchs Gitter zu kommen, wenn er so am schnattern ist ^^ Er ist auch schon an dem Gitter hochgeklettert. Titus ist generell ein sehr aktiver und auf Aufmerksamkeit bedachter Kater. Nachdem er Kitty gesehen hat möchte er auch immer sehr viel kuscheln.
Also generell möchte Titus immer zu Kitty; wenn die Tür zum Wohnzimmer zu ist, liegt er stundenlang vor dieser oder Maut davor rum.....

Schade, dass das Rumkugeln keine Unterwerfung bedeutet, dachte wirklich, dass sei ein positives Zeichen - also danke für die Aufklärung.
 
Alles andere, dass Du über Titus´ Verhalten schreibst, sind aber durchaus auch als positiv anzusehende Zeichen!

Nicht traurig sein! Das hört sich gut an!

Eine Empfehlung diesbezüglich:
da Titus offenbar ein so agiler Kater ist, und Himmeln im Hintern hat, versucht doch mal ihn richtig müde zu spielen und dann ein Zusammentreffen mit Kitty am Gitter abzuhalten.

Wenn Titus sich vorher ordentlich ausgetobt hat und danach zur Ruhe gekommen ist, kann es durchaus sein, dass er sich zwar nach wie vor sehr über Kontakt mit Kitty freut, sich aber nicht gleich überschlägt (und sie damit auch weniger zu überrollen droht).

Was macht Kitty, wenn Titus bisher so Gas gegeben hat?
Ist es ihr zu viel, geht sie auf Abstand?
Ist es für sie OK und sie bleibt am Gitter sitzen?
Wirkt sie davon vielleicht eingeschüchtert?
 
Ich muss sagen, dass Kittys Verhalten sich je nach ihrer Tagesform richtet. Mal geht sie auf Abstand, aber nie lang und mal bleibt sie einfach am Gitter sitzen und schaut sich sein Spektakel an.
Anfangs wurde sie wieder buschig, aber mittlerweile geht es ganz gut, also außer mal hin oder weg gehen passiert da nicht viel. Interessanter findet sie irgendwie trotzdem uns, denn sobald sie einen von uns hinterm Gitter entdeckt wird Titus komplett ignoriert und sie versucht Blickkontakt aufzunehmen.
Wir haben vorhin einfach mal ganz kurz angetastet ob die beiden aufeinander losgehen wenn beide frei rumlaufen, also Kitty war im Flur, Titus maure im Schlafzimmer und dann haben wir ihn mal rausgelassen.
Die beiden haben sich einfach ignoriert!
Um aber nichts zu provozieren haben wir beide mit Futter schnell abgelenkt und Kitty wieder ins Wohnzimmer gebracht.
 

Ähnliche Themen

Yejuna
Antworten
83
Aufrufe
13K
bellamartha71
B

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben