Essen Rot-Grau - Bonnie & Chaplin

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elderberry

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15. Januar 2021
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Hallo zusammen,

Ich winke mal in die Runde - ich bin neu hier angemeldet. Mein Mann und ich haben schon seit 2013 zwei Maine Coon Kater (Brüder, damals als Kitten bekommen), bis jetzt lief allerdings alles soweit rund, dass ich keine größeren Fragen hatte. Das ist jetzt anders; einen der beiden mussten wir vor einer Woche nach kurzer, schwerer Krankheit einschläfern lassen. Zu der Todesursache will ich gar nicht so viel sagen, nach einhelliger Meinung der beteiligten Tierärzte und -kliniken war es aber ein schicksalhafter Verlauf, die Ursache war nicht genetisch und Umweltfaktoren hatten auch nichts damit zu tun. Die beiden Tiere haben zeitlebens friedlich zusammengelebt, es war aber selten zu beobachten, dass sie sich gegenseitig geputzt haben oder zusammen lagen.

Nun haben wir also nur noch einen einzelnen siebenjährigen Kater, der sich zum Glück von der ganzen Sache weitgehend unbeeindruckt zeigt. Chaplin ist ein gut gelaunter und sehr eigenständiger Geselle, der insgesamt eher ruhig ist, gerne spielt und unheimlich gerne kuschelt - aber bitte nur dann, wenn er das auch wünscht, sonst wird demonstrativ Abstand eingenommen. 😉 Menschen gegenüber ist er unheimlich sanft und auch anderen Katzen gegenüber ist er eher friedlich, bei Raufspielen fing fast immer sein Bruder an und auch wenn dieser ihn über Leckerlis o. ä. angeschnauft hat, wich Chaplin immer bereitwillig aus. Sogar, als einmal die Nachbarskatze unversehens bei uns im Flur stand, gingen unsere beiden auf Abstand, guckten und fauchten nicht mal.

Im Moment ist Chaplin der Hahn im Korb, wir nehmen uns extra viel Zeit zum Spielen und für Streicheleinheiten, was er schon gut findet, trotzdem frage ich mich, ob er wohl einsam ist und grundsätzlich muss die Entscheidung, ob wir uns um einen neuen Freund bemühen, jetzt auch bald mal getroffen werden, denn es soll wieder eine Waldkatze werden und da ist die Auswahl von Kastraten in seiner Altersklasse bis jetzt nicht überwältigend, es könnte also was dauern.

Pro-Punkte gibt es viele: Er ist eine reine Wohnungskatze, wir wollen auch in Zukunft öfter mal verreisen und den Kater von unserer Catsitterin in der Wohnung betreuen lassen, er war zeitlebens mit einem Artgenossen zusammen und nicht zuletzt hätte ich persönlich auch gern wieder eine zweite Katze, am liebsten sogar zwei. Vielleicht ist ja sogar ein richtiger Seelenfreund dabei, mit dem Chaplin nochmal viel mehr Nähe erlebt als mit seinem verstorbenen Bruder, das würde ich ihm gönnen.

Contra gibt es eigentlich nur eins: Ein neues Tier dazuzuholen, bedeutet ja auch viel Stress für ihn und womöglich wird er aufgrund seiner sanften Natur dann untergebuttert - die Angst hätte ich besonders, wenn zwei dazukämen, die sich schon kennen, ist aber vielleicht auch Quatsch? Zudem habe ich schon öfter gelesen, dass erwachsene Katzen bei Zusammenführung nur selten Freundschaft schlössen, man könnte bestenfalls auf eine "Duldung" hoffen. Ist das wirklich so, dass die Chancen so schlecht sind? In dem Fall müsste man sich ja wirklich fragen, ob der Kater damit was gewonnen hätte.

Wenn es nach mir allein ginge, wäre mir das "ob" schon klar und ich würde nur mehr über das "wie" nachdenken, aber ich brauche auch noch Argumente für meinen Mann, der im Moment noch ziemlich nach der Seite "Vielleicht ist er ja als Einzelkater viel glücklicher?" hängt. Vielleicht könnt ihr mir da helfen?

Vielen Dank und viele Grüße,
eure elderberry
 
A

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Wenn er sein Leben lang Gesellschaft hatte, wird er jetzt kaum alleine leben wollen. Katzen sind keine Einzelgänger und Einzelhaltung nicht artgerecht. Das kann zu unschönen Macken wie zB Wildpinkeln führen. Ich persönlich kenne leider Einzelkatzen und das ist ein wahres Trauerspiel. Würde ich Niemanden empfehlen. Viele Halter von Einzelkatzen bemerken diese Macken gar nicht, da Katzen still leiden oder das Verhalten wird verharmlost.

Wichtig wäre, dass ihr einen Kater im selben Alter dazu holt und dass der Charakter passt. Wenn Chaplin also eher ruhig ist, sollte der Kumpel ebenfalls eher ruhiger Natur sein.

Hier im Forum kannst du dich noch zur langsamen Zusammenführung belesen. In dem "Alter" erfordert eine Vergesellschaftung Geduld aber das lohnt sich in Hinsicht auf die Lebensqualität eures Katers.

Herzlich willkommen im Übrigen😊
 
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Oje, mein Beileid erstmal, wenns Jahr SO anfängt.....

Es ist also ein 7-J- Maine Coon nun "übrig und alleine.....ich hatte vor 2 J. die gleiche Situation, mein BKH war damals ca. 3 jährig übrig als sein Kumpel plötzlich verstarb. Zunächst ist er dann "aufgetaut",aber das hat kaum 4 Wo. gedauert,danach kam Frust, Langweile und seine Einsamkeit. Er war ja immer Katergesellschaft gewohnt. Also bin ich auf die Suche gegangen und wurde auch fündig. Ich hab ihm dann 2 Main Conn Kitten dazu gesetzt, damals 4 1/2 Monate alt. Alles prima bis heute,die 3 Kater toben gerade , mal wieder, durchs Haus.
Ich möchte dir also umgehend dazu raten entweder einen gleich alten Kater mit ähnlicher Mentalität (und Rückgaberecht) dazu zu setzen oder du nimmst 2 ! Kitten in gleichem Geschlecht dazu und vergesellschaftest langsam die 3. Keine Sorge,das klappt, vorrausgesetzt natürlich die Kitten sind mind. 4-5 Mon. und haben genug soziales Katerverhalten auch gelernt.
 
Mein Beileid zu Eurem Verlust!

ja, gebt ihm wieder Gesellschaft. In unserem Notfellchenbereich werdet Ihr bestimmt fündig!
 
Hallo, grüße dich
Von mir auch herzlich willkommen hier im Forum.
Und mein Beileid zu eurem Verlust.

um deine Bedenken wegen einer Vergesellschaftung zu verringern, hier wird die langsame Zusammenführung beschrieben, eine schonende Methode für den Nerven für Mensch und Katz:

Die langsame Zusammenführung


hier sind die Wohnungskatzen im Forum:

Wohnungskatzen in Not

Da ich auch gerade eine zweite Katze suche, hier noch meine gesammelten Werke; momentan ist es gar nicht so einfach, Corona scheint die Tierheime teilweise leer gefegt zu haben

das sind alles ältere Katzen, die ein schönes neues Zuhause suchen:



http://couch-gesucht.de/html/graue_schnauzen.html



https://shelta.tasso.net/Katzen/Index?Alt=5&Gesch=0&BF5=0&BF10=0&BF9=



https://www.murka-katzenhilfe-russland.de/Katzen?tagID=3765



Hier für Wohnungskatzen:



https://www.sieben-katzenleben.org/galerie.php



Oder vielleicht hier:



http://www.rassekatzen-im-tierheim.de/category/senioren-ideale-partner-fuer-senioren/



Beim letzten Link kann man links unten im Menü nach Postleitzahlen sortiert suchen.

Und auch bei der Tiervermittlung: https://www.tiervermittlung.de



Die Tierschutzliga hat Einrichtungen im Raum München, Thüringen und Sachsen:



https://tierschutzliga.de/unsere-tierheimtiere-deutschland/tiervermittlung/#?Tierart=Katze



Und bei Facebook gibt es auch eine Seite für private Vermittlungen von Senior Katzen:



https://m.facebook.com/groups/468284726550266?src=email_notif
 
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Hallo zusammen,

Vielen Dank für eure Antworten und euer Beileid! Wir werden noch eine Weile an dem Verlust knabbern, der verstorbene Kater fehlt jeden Tag und ich kann immer noch nicht glauben, dass er nie wieder ins Zimmer spaziert kommt und seinen zahlreichen Eigenarten nachgeht. Er war ein sehr menschenbezogener Kerl, dem man allen möglichen Unsinn "beibringen" konnte...
Zudem kam der Verlust plötzlich. Zwischen dem ersten Tierarztbesuch, weil er plötzlich ein Symptom zeigte, und dem letzten Besuch mit der todkranken Katze lagen nur 2,5 Wochen. Ich habe vor Jahren schon mal einen Kater an CNI verloren, das war auch schlimm, aber irgendwie gewöhnte man sich dann langsam an den Gedanken.

Wie steht ihr zu dem Sonderfall "2 neue Katzen dazu"? Das sollen aber keine kitten sein, sondern schon erwachsene Katzen, die gemeinsam vermittelt wurden. Zum einen würden wir uns da leichter tun, passende Kandidaten zu finden, zum anderen stelle ich mir vor, dass die Chance auf gute Passung da größer ist. Aktuell habe ich ein Auge auf ein zweijähriges Bruderpaar geworfen, die zumindest von der Beschreibung her charakterlich auch passen könnten. Was meint ihr dazu, könnte man sowas machen?

Ich wollte eigentlich von vornherein gern 3 Kater, mein Mann hatte damals schon Bedenken, dass die Wohnung zu klein ist (wir haben 85 qm und einen kleinen, vernetzten Balkon), weswegen es damals dann bei zweien blieb. Jetzt gibt es wieder Gründe, die für 2 Neuzugänge sprechen würden...

Viele Grüße,
eure elderberry
 
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Hallo zusammen,

Vielen Dank für eure Antworten und euer Beileid! Wir werden noch eine Weile an dem Verlust knabbern, der verstorbene Kater fehlt jeden Tag und ich kann immer noch nicht glauben, dass er nie wieder ins Zimmer spaziert kommt und seinen zahlreichen Eigenarten nachgeht. Er war ein sehr menschenbezogener Kerl, dem man allen möglichen Unsinn "beibringen" konnte...
Zudem kam der Verlust plötzlich. Zwischen dem ersten Tierarztbesuch, weil er plötzlich ein Symptom zeigte, und dem letzten Besuch mit der todkranken Katze lagen nur 2,5 Wochen. Ich habe vor Jahren schon mal einen Kater an CNI verloren, das war auch schlimm, aber irgendwie gewöhnte man sich dann langsam an den Gedanken.

Wie steht ihr zu dem Sonderfall "2 neue Katzen dazu"? Das sollen aber keine kitten sein, sondern schon erwachsene Katzen, die gemeinsam vermittelt wurden. Zum einen würden wir uns da leichter tun, passende Kandidaten zu finden, zum anderen stelle ich mir vor, dass die Chance auf gute Passung da größer ist. Aktuell habe ich ein Auge auf ein zweijähriges Bruderpaar geworfen, die zumindest von der Beschreibung her charakterlich auch passen könnten. Was meint ihr dazu, könnte man sowas machen?

Ich wollte eigentlich von vornherein gern 3 Kater, mein Mann hatte damals schon Bedenken, dass die Wohnung zu klein ist (wir haben 85 qm und einen kleinen, vernetzten Balkon), weswegen es damals dann bei zweien blieb. Jetzt gibt es wieder Gründe, die für 2 Neuzugänge sprechen würden...

Viele Grüße,
eure elderberry


Das mit den Brüdern könnte man sicherlich machen. Bei 2 jährigen hast du charakterlich auch nicht das "Wundertüten"-Problem wie bei Kitten. Finde ich schön, dass ihr erwachsene Katzen aufnehmen möchtet.

85qm + Balkon finde ich auch nicht zu klein für 3 Kater. In unserer alten Wohnung hatten wir um die 90qm, keinen Balkon und zeitweise 4 Katzen (Einer zur Pflege). Man kann mit Catwalks zB ja auch noch zusätzliche Fläche bieten.
 
JA, mach das, aber schau,dass du das Katerpaar auch zurückgeben kannst falls es auch nach Wochen gar nicht klappen sollte. Was sagt denn dein Bauch zu den Beiden?

Ich hab auch 3 Kater und unser Haus hat 100 qm....solange sie toben können geht das.
 
Mein Beileid zu Eurem Verlust.

Ich finde die Idee sehr gut, gleich ein erwachsenes Duo zu adoptieren. :smile:
(Wenn hier nur alle neuen gleich auf so vernünftige Ideen kommen würden...)

Nebenbei: Ich adoptiere nur erwachsene Tiere, und Ebony und Irmi waren zu Schluss wirklich eng mit einander befreundet. Das muss wirklich kein Hinderungsgrund sein, vorausgesetzt es passt charakterlich. Jetzt mit Gesa ist Irmi nicht so innig, aber das kommt eher daher, dass Gesa allgemein etwas distanzierter drauf ist. Nicht jede Katze findet Kuscheln toll.
 
Klasse Idee.
Bei einem Dreier Gespann hat Katze die Auswahl zwischen zwei Partnern und muss sich nicht auf einen einzigen Partner beschränken. Die Idee ist einfach super.
Solange alle 85 m² von den Katzen genutzt werden dürfen, sollte das schon bei Wohnungskatzen reichen.
die dritte Ebene mit catwalks zu nutzen ist bei jungen Katzen bestimmt auch ein probates Mittel.
Und vorher fragen, ob im schlimmsten Fall ein Rückläufer akzeptiert wird ist auch sinnvoll

PS: ich kann nachfühlen, wie es dir geht, ich hab meinen einen Kater im November verloren. Von den vier Wochen danach weiß ich nicht mehr viel, das war wie Brett vorm Kopf. Jetzt nach zwei Monaten hat der Schmerz etwas nachgelassen
 
Hallo zusammen,

Ich wollte euch mal den aktuellen Stand erzählen.

Mittlerweile ist für uns klar, dass wir nach einem neuen Gefährtin für Chaplin suchen - vielleicht auch eine Gefährtin, weil er eher ein "Mädchenkater" ist. Mein Mann möchte allerdings lieber weiterhin 2 Katzen insgesamt, ein Doppelpack dazu würde er erst in Betracht ziehen, wenn wir sonst gar keinen geeigneten Kandidaten finden. Also schauen wir uns jetzt nach einem geeigneten Kandidaten um und der Zufall hat mir gleich am ersten Tag aktiven Suchens eine womöglich sehr gut passende Kätzin ins Postfach gespült.

Sie ist zwei Jahre jünger als Chaplin, eine ehemalige Zuchtkatze, die jetzt nach ihrem dritten Wurf kastriert wird und ihr ganzes Leben bei der Züchterin (ist eine Vereinszucht) verbracht hat. Sie ist nett zu anderen Katzen, ihnen gegenüber aber eher distanziert und kuschelt lieber mit Menschen - und genauso war Chaplin mit seinem Bruder ja auch immer unterwegs. Sie wird vermittelt, weil sie in der großen Gruppe unterzugehen droht und die anderen ihr zu aufdringlich sind. Einiges, was die Züchterin erzählte, hat mich sehr an Linus erinnert, es war direkt etwas unheimlich.
Eine Rückgabeoption gibt es, falls es gar nicht klappen sollte mit den beiden.

Durch die erst noch anstehende Kastration usw. wäre das Auszugsdatum erst nach Ostern, von daher lassen wir uns das jetzt in Ruhe noch übers Wochenende durch den Kopf gehen und dürfen die Familie dann mal besuchen fahren. Puh, ist das aufregend..!

In der Zwischenzeit waren wir mit Chaplin beim check-up bei unserer Tierärztin, es sieht soweit alles gut aus, ein paar Blutwerte sind wohl am Rand des Toleranzbereichs (Lipase und Kreatinin erwähnte sie), das Blutbild selber hab' ich noch nicht vorliegen. Sie wäre dafür, in ein, zwei Monaten nochmal Blut abzunehmen, das machen wir natürlich. "Alles perfekt" wäre uns natürlich lieber gewesen, aber in Ermangelung dessen nehmen wir "nicht allzu wild" erstmal auch. 🙂
 
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Ein kleines Update, wir haben die in Frage kommende Lady und ihre bisherige Besitzerin am Wochenende besucht und das war ein voller Erfolg, soweit man das von außen absehen kann, könnten die beiden super zusammenpassen. Auch zu uns war Frau Katz sehr lieb und zugewandt.

Jetzt geht die große Warterei los, denn erst zum 1. 4. wird sie bei uns einziehen.

Wir nutzen die Zeit, um noch einen zweiten Kratzbaum anzubringen, der auch Aufstieg auf einen großen Kleiderschrank sein wird. Anders als Chaplin liebt Madame nämlich luftige Höhen.

Ich bekam schon ein Buch zur Zusammenführung geliehen (das von Frau Hauschild) und jetzt bin ich erstmal nervöser als vorher. 😀
Laut dem Buch sollten wir auf zusätzlich zur hier beschriebenen langsamen Zusammenführung auf jeden Fall mit einer Gittertür arbeiten.
 
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Ui, dann wünsche ich eine stinklangweilige Zusammenführung und viel Spaß mit einander. :smile:
 
Hallo zusammen,

Ich schreibe mal der Übersichtlichkeit halber hier weiter. 🙂 Ich hatte ja erzählt, dass mein alleingebliebener Kater wieder Gesellschaft bekommen wird und zwar von einer Kätzin in ähnlichem Alter, mit der es charakterlich ziemlich gut passen sollte. Er ist auch eher ein Mädchenkater.

Die Süße ist nun am Freitag eingezogen. Ihr Willkommenszimmer ist das Arbeitszimmer, das Türen zum Wohnzimmer und zur Küche hat. In die Tür zum Wohnzimmer haben wir direkt vor dem Einzug schon ein Gitter eingebaut, die Wohnzimmertür war aber zu und die Tür zur Küche natürlich auch. Bonnie, die Neue, hat sich dann die ersten 24 Stunden eingelebt und nachdem sie den Raum in Besitz genommen, gefressen, gespielt und geschmust hatte und sehr interessiert an Chaplin hinter der Tür war, haben wir Samstag nachmittag die Tür zum Wohnzimmer einen Spalt aufgemacht, damit sie sich durch das Gitter sehen konnten. Das lief eigentlich gut, sie hat kurz gebrummelt, er hat nur gestarrt, dann ist sie auf Abstand gegangen, hat von dort aus noch ein bisschen geguckt und sich dann in ihr Versteck zurückgezogen. Es gab dann noch eine weitere Begegnung, die ohne Geräusche verlief.

Am Abend und über Nacht haben wir die Zimmertür (gemeint ist immer die zum Wohnzimmer, die zur Küche, durch die wir den Raum betreten, wird eh immer zugemacht) wieder geschlossen.

Heute nachmittag gab es dann an der Gittertür weitere Begegnungen, die auch "geräuschlos" verliefen. Er ist aber immer sehr aufgeregt, bewegt sich sehr langsam, mit abgesenktem Heck und starrt halt. Er starrt sowieso "gern", auch uns Menschen gegenüber, die er sehr lieb hat. Bonnie hingegen wendet den ganzen Knigge an (blinzeln, vorbeigucken) und reagiert auch nicht mehr verschreckt auf sein Starren, sie geht dann nur gemächlich wieder weg.

Wir hatten dann eigentlich vor, heute nachmittag bis zum Zubettgehen die Zimmertür offen zu lassen, damit er Zeit hat, sich an ihre Gegenwart zu gewöhnen und sich runterzufahren. Sie war die meiste Zeit oben auf dem Kratzbaum, der ca. 3 Meter entfernt von der Tür, aber in Sichtlinie steht. Chaplin kam dann ein paarmal direkt ans Gitter, starrte gebannt in ihre Richtung (sie schaute entweder unbeeindruckt zurück oder schlief so im Kratzbaum, dass sie kaum zu sehen war und es auch nicht mitbekam), stocksteife Körperhaltung, peitschender Schwanz, tlw. "Männchenmachen", Ohren nach vorne, Barthaare zur Seite. Zweimal beruhigte er sich dann mit der Zeit und ging irgendwann einfach weg, zweimal steigerte er sich aber offenbar so sehr in seine Aufregung rein ("objektiv" passiert nichts, Bonnie liegt auf dem Kratzbaum und rührt kaum einen Muskel), dass er bei Ablenkung/Ansprache total aufschreckte und "flach" davonhuschte, um möglichst großen Abstand zwischen sich und das gefährliche Zimmer zu bringen. Nach dem zweiten Mal großer Ängstlichkeit, als wir merkten, dass es wohl nicht nur ein einmaliger Schreck ist, haben wir die Zimmertür jetzt wieder zugemacht, er ist aber nach 2 Stunden immer noch nicht wieder ganz beruhigt, schaut immer wieder gebannt zu der (geschlossenen) Tür und ist, wenn Bonnie-Geräusche aus dem Zimmer dringen, direkt wieder alarmiert. Ablenkung mit Spielen und Leckerli funktioniert dann kaum.
Komischerweise ist er aber, sobald wir über die Küchentür ins Bonniezimmer gehen, total neugierig und will am Liebsten mit rein und er schnuppert total neugierig alles ab, was nach ihr riecht. (?!)

Er tut mir wahnsinnig leid und ich frage mich, wie wir jetzt weitermachen sollen und wo sein Problem liegt. War es falsch, die Tür mal auf, mal zu zu haben? Ich habe mich schon gefragt, ob er vielleicht mit der Barriere nicht klarkommt und ob es vielleicht besser wäre, in passender Situation und mit Vorbereitung die Tür mal aufzumachen. Die Zusammentreffen am Gitter selbst waren jetzt zwar von seiner Seite aus noch nicht entspannt, aber auch nicht direkt unfriedlich, da lese ich hier noch von ganz anderen Sachen....

Was meint ihr Zusammenführungs-Profis..?

Viele Grüße,
Barbara
 
Hallo zusammen,

War wohl ein nicht ganz so leicht einzuschätzender "Fall", auch katzenerfahrene Leute in meinem Umfeld haben sich damit schwergetan. ;-)

Am nächsten Morgen war Chaplin immer noch nicht ganz beruhigt, schrak immer wieder auf, wollte nicht spielen, nur wenig fressen und starrte zur Tür. Da die direkten Begegnungen am Gitter ja recht ruhig verlaufen waren, war in der Zwischenzeit die Entscheidung in uns gereift, alle Türen zu öffnen. Wir vermuteten, dass er mit der Trennung einfach nicht zurechtkommt und das bewahrheitete sich auch. Wir öffneten also vorgestern vormittag die Tür, während Bonnie auf dem Kratzbaum thronte und nachdem er einen kurzen Schnüffelgang durch das Zimmer unternommen hatte, war die Erleichterung anscheinend so groß, dass er gleich ausgiebig beide Katzenklos benutzen musste. (Kein Durchfall, es hatte sich nur offenbar einiges angesammelt)

Seitdem können die beiden sich also begegnen und es läuft gut. Er hatte anscheinend direkt entschieden, dass er sie mag und war zunehmend entspannt im Umgang mit ihr und sie zieht langsam nach. Sie hat ihn anfangs zwar ein paarmal angebrummt, wenn er ihr zu nahe kam, aber da er immer drauf reagiert hat und sich wieder entfernte, wurde das schnell weniger. Mittlerweile können sie sich Nase an Nase beschnuppern, er darf auf 10 cm an ihr vorbeilaufen, sie kann direkt neben ihm fressen und sie können für eine kurze Zeit schon entspannt nebeneinander liegen. Er legt sich ganz oft flach auf die Seite, wenn sie in der Nähe ist und stößt dabei manchmal noch einen tiefen Seufzer aus. Das steht ihm auch gut zu Gesicht, denn er ist fast doppelt so schwer wie sie und viel, viel pelziger und dass man da als kleine Kätzin erstmal Vorsicht walten lässt, ist klar.

Wenn er ihr doch mal zu nah dran ist, muss sie ihn nicht mehr warnen, dass er auf Abstand geht, sondern kann selbst ein, zwei Schritte zurückgehen. Er setzt grundsätzlich nicht nach. Gestern abend haben sie sich angegurrt.

Mir kommt vor, unser Kater ist ein echter Gentleman und sie mag das an ihm. 🙂

Warum genau unser Alter mit der Gittertür nicht umgehen konnte, weiß ich nicht genau, ich bin da für Spekulationen von euch Katzenerfahrenen offen. Ich wollte aber hier mal schildern, dass es das eben auch geben kann und dass es sich trotzdem noch positiv weiter entwickeln kann. (toi, toi, toi)

Viele Grüße,
Barbara
 
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du legst ja ein tempo vor 😀

langsame zusammenführung ist ja eigentlich anders ^^ und grundsätzlich ist es auch nicht so ganz dolle, zu trennen, zusammenzulassen, wieder trennen. das macht (normalerweise) die katzen nur noch wuschiger.und man startet irgendwie immer wieder neu.

aber offensichtlich hast du zwei musterkatzen, die die katzenknigge aus dem effeff können.

gratulation & viel spaß mit den beiden fellingern!
 
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du legst ja ein tempo vor 😀

langsame zusammenführung ist ja eigentlich anders ^^ und grundsätzlich ist es auch nicht so ganz dolle, zu trennen, zusammenzulassen, wieder trennen. das macht (normalerweise) die katzen nur noch wuschiger.und man startet irgendwie immer wieder neu.

aber offensichtlich hast du zwei musterkatzen, die die katzenknigge aus dem effeff können.

gratulation & viel spaß mit den beiden fellingern!

Guten Morgen,

Danke für die Gratulation, ich bin selbst sehr froh darüber..!

Ich möchte nur noch erklären, dass ich schon verstanden habe, wie langsame Zusammenführung "eigentlich" geht und auch alles dafür geplant und vorbereitet war. Erst separate Räume, dann Duftaustausch, dann Erkundenlassen der Restwohnung in Abwesenheit der Restkatze 🙂D) dann Sichtkontakt durch Gittertür mit Belohnungen, bei gutem Verlauf dann Tür auf. Das wäre auch wesentlich besser für meine Nerven gewesen. 😉
Wir haben auch nicht mal zusammengelassen, mal getrennt, sondern nur zeitweise den Sichtkontakt wieder unterbrochen. Nur dass eben der Kater immer verstörter wurde, je länger er sie durch das Gitter sehen oder in dem Zimmer hören, aber nicht reinkonnte. Kann natürlich sein, dass er davon irgendwann wieder runtergekommen wäre und man mit der Methode hätte weitermachen können, aber das war im Verlauf des Tages halt nicht zu beobachten, es hat sich weiter gesteigert und es ging ihm echt nicht gut dabei.

Mit zweien vom Kaliber der Kätzin hätte das so funktioniert, sie konnte mit der Barriere gut umgehen und war entspannt.

1617178669223.png


Verstohlen um die Ecke fotografiert, im Hintergrund ist noch die böse Tür zu sehen...
 
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Toll, dass die Zusammenführung so gut geklappt hat. Bei mir ist es bisher auch immer gutgegangen. Ich bin der Meinung, wenn Katzen
vorher mit anderen Katzen zusammen waren, finden sie auch im neuen zu Hause zueinander, ohne dass Blut fließt....😉. Bei uns ging das immer mit etwas Geknurre ab, und war zwei drei Tage später erledigt.
VG
 
Gratuliere!

Wir sind leider auch ganz schnell in die Situation gekommen und noch sehr in Trauer. Trotzdem tut mir unser verbliebener Kater sehr leid.

Wie habt ihr eure kätzin gefunden und woher wusstet ihr, dass ein Mädel auch gut passt? Es ist sehr schwer, sich eine andere Katze vorzustellen... deswegen hänge ich auch noch an dem Gedanken bei uns unserer Rasse zu bleiben, das macht es aber halt noch schwieriger. Ja Tierschutz geht schneller, aber ich kann noch nichts anderes momentan vorstellen als einen weißen flauschi.

Liebe Grüße
Juli
 
Gratuliere!

Wir sind leider auch ganz schnell in die Situation gekommen und noch sehr in Trauer. Trotzdem tut mir unser verbliebener Kater sehr leid.

Wie habt ihr eure kätzin gefunden und woher wusstet ihr, dass ein Mädel auch gut passt? Es ist sehr schwer, sich eine andere Katze vorzustellen... deswegen hänge ich auch noch an dem Gedanken bei uns unserer Rasse zu bleiben, das macht es aber halt noch schwieriger. Ja Tierschutz geht schneller, aber ich kann noch nichts anderes momentan vorstellen als einen weißen flauschi.

Liebe Grüße
Juli

Hey Juli,

Mein Beileid zu eurem Verlust! Sowas ist schlimm. Ich habe erst gestern wieder um unseren Linus geweint, er fehlt sehr.

Die Persönlichkeitseinschätzung für ihn und eine evtl. passende Partnerkatze ist uns auch sehr, sehr schwer gefallen. Wir hatten Chaplin ja immer nur gemeinsam mit seinem Bruder erlebt und die zwei waren vor 7 Jahren unsere ersten Katzen, abgesehen von einem armen Einzelkater ein paar Jahre vorher. Wir hatten zum Glück Unterstützung von unserer langjährigen Katzensitterin, die im Tierschutz aktiv ist und reichlich Katzenerfahrung hat. Sie konnte ihn ganz gut einschätzen und hat mir Empfehlungen gegeben, wonach ich suchen sollte und sie hat mich auch ermutigt, nach Kätzinnen zu schauen, weil Chaplin eben kaum Interesse an Rauf- und Kampfspielen zeigt. Ich hätte lieber wieder einen zweiten Kater gehabt, die Suche wurde dadurch aber wesentlich leichter, weil allein in seiner mittleren Altersgruppe schon kaum passende Kandidaten vorhanden waren, geschweige denn, dass sie auch noch von der Persönlichkeit und der Entfernung gut gepasst hätten. Ich habe da ziemlich intensiv diverse Tierschutzseiten, auch Auslandstierschutz, durchkämmt. Am Ehesten kamen noch Pärchen in Betracht, was aber mein Mann nicht wollte.

Wieder eine Maine Coon wäre natürlich auch ganz schön und so habe ich die Suche dann auch auf Vereinszüchter ausgeweitet und bin letztlich in einer facebook-Gruppe für Coons mit Stammbaum gelandet, habe in einem Gesuch Chaplin und uns vorgestellt und hatte innerhalb weniger Stunden eine Antwort von Bonnies damaliger Halterin, aus deren Zucht sie auch stammt. Sie hat mir einige Fragen dazu gestellt, wie Chaplins Zusammenleben mit Linus war, wie sie sich untereinander verhalten haben usw. Die facebook-Gruppen kann ich empfehlen, die Infos der Züchter dort sind oft wesentlich aktueller als auf ihren websites und viele sind dort anscheinend sehr aktiv.

Wir mussten dann allerdings noch zwei Monate warten, bis Bonnie ausziehen konnte, insgesamt war Chaplin also fast 4 Monate alleine und obwohl er nicht offensichtlich "getrauert" hat, habe ich schon den Eindruck, dass er sie hochinteressant findet, also gegen die Langeweile war es schon mal effektiv. ;-) Ich weiß nicht, wie lange euer Todesfall her ist und ob ihr euch schon drauf einlassen könnt, aber den Rat unserer Katzensitterin, frühzeitig mit der Suche anzufangen, kann ich weitergeben, weil manchmal dauert's dann halt noch etwas und theoretisch kann es ja auch sein, dass die Zusammenführung doch nicht funktioniert und man fängt wieder bei 1 an.

Unsere beiden lernen sich langsam weiter kennen, heute früh hatten wir schon das Thema "Spiel & Spaß" - er war beim Spielen mit dem Lederband seeehr aufgedreht und ist einfach über sie drübergaloppiert. 😱 Sie hat zum Glück nur gequiekt und ist liegengeblieben, während er aufgekratzt davonraste. Ich weiß nicht genau, ob er sich nach seinem fauxpas verkrümeln wollte oder sie zum Hinterherjagen einladen. Ich hatte gestern auch schon mal den Eindruck, dass sie ihn zum Spielen animieren wollte, aber noch klappt's nicht.

Beieinander liegen klappt für einige Zeit schon gut, dann geht sie wieder, ich weiß aber nicht genau, ob das primär an ihm liegt oder daran, dass sie sich in den anderen Räumen prinzipiell noch nicht so lange aufhält.

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