Fallen beim Katzenkauf

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Ich glaube kaum, dass irgendwer, der sich eine Katze aus dem Tierschutz holt, dieselben Erwartungen hat, wie der typische Käufer einer Rassekatze mit Stammbaum.

Das glaube ich allerdings auch nicht. Ich vermute folgende Beweggründe dafür, dass Leute sich einen Lookalike aus dem Tierschutz holen:
a) die betreffende Katze spricht sie einfach an und sie wollen ihr gern helfen
b) ihnen gefällt die Optik
c) Rassekatzen mit Stammbaum sind ihnen zu teuer, sie sind aber zum Glück gut genug informiert, nicht bei ebay Kleinanzeigen o- ä. zu schauen.
d) eine Kombination aus a), b) und c).

Wer eine Rassekatze/Rasse-Mix/Lookalike vornehmlich wegen der Charaktereigenschaften sucht, wird sich eingehend mit der Rasse beschäftigt haben und dann (hoffentlich) eher zum seriösen Züchter traben. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel (natürlich gibt es auch Freunde und Freundinnen von Tierschutzkatzen, die sich intensiv mit der Rasse auseinandergesetzt haben, aber tr). Auch glaube ich, dass den meisten Menschen außerhalb unserer Blase überhaupt nicht bewusst ist, dass streng genommen zwischen den Begrifflichkeiten "XY-Mix und XY-Lookalike ein Unterschied besteht. Wenn ich z. B. XY-Mix höre, denke ich als allererstes an eine bestimmte Optik und erst in 2. Linie an Charaktereigenschaften und ich glaube nicht, dass ich da eine Ausnahme bin.

(Wobei das mit den rassetypischen Charaktermerkmalen ja eh nicht so ausgeprägt sein soll wie bei Hunden, auch wenn es natürlich Tendenzen gibt. Oder anders gesagt, soll es bei Katzen mehr Ausnahmen von der Regel geben, womit da die Enttäuschung auch wieder schneller vorprogrammiert sein kann.)

@BritishCat Es tut mir leid, dass du mit dem Auslandstierschutz solche Erfahrungen gemacht hast. Ehrlicherweise ist das auch ein Grund, warum ich bei einer Direktvermittlung vorsichtiger wäre. Unsere Katzen stammen ja auch ursprünglich aus dem Ausland (Spanien), allerdings waren die beiden älteren bereits 3 Jahre auf Pflegestelle in Deutschland, bevor sie zu uns kamen. Unsere 3. Katze war zwar tatsächlich erst gut zwei Wochen zuvor eingereist, aber da kannten wir den Verein ja schon und wussten, dass die seriös und gewissenhaft arbeiten.

Auch wir hatten schon einiges an Tierarztkosten, allerdings nichts, was ich jetzt speziell der Herkunft aus dem Ausland / als Straßenkatze zuschreiben würde - FORL kann jede Katze treffen, ebenso wie ein Infekt aufgrund eines Umzugs. Auch der Verdacht auf auf allergisches Asthma bei unserem Kater kann mit seiner Herkunft zu tun haben, muss es aber nicht. Ansonsten halte ich unsere Katzen aber doch für zumindest durchschnittlich gesund.

Für die stillen Mitleser sei aber noch gesagt, dass auch Katzen aus dem (Auslands-)Tierschutz oft sehr sozial und gut kompatibel mit anderen Katzen sind (wir haben hier z. B. drei solche Exemplare, die charakterlich einfach top sind). Wichtig ist halt, dass man sich den Verein dahinter sehr genau anschaut (hier im Forum gibt es z. B. einige Vereine, die auch Auslandskatzen vermitteln, von denen ich eine Katze adoptieren würde. Weil man ja auch auf Erfahrungen anderer Adoptierender zurückgreifen kann.

Edit: Hier im Forum gibt es auch genug Beispiele von ehemaligen Streunern, die gar nicht mehr nach draußen wollen und prima mit der Wohnungshaltung zurecht kommen, ja sogar Angst vor dem Draußen haben. Andere sind und bleiben Freigeister. Da kann man keine pauschale Aussage treffen. (Unsere beiden "Großen" finden es ganz nett, die Möglichkeit zum Freigang zu haben, bleiben aber doch vorwiegend drinnen, wo es gemütlicher ist. Während Klein-Sally für die Wohnungshaltung wohl ein für alle Mal verdorben ist ...).
 
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Bei Streunern gibt es natürlich auch manchmal Tiere, die z.B. als Kinderspielzeug angeschafft, als Kitten/Welpen in der Wohnung leben durften und gehätschelt wurden, und dann erst später ausgesetzt wurden.
Die haben dann natürlich eine gute Bindung zu Menschen.
 
Unsere beiden älteren Katzen wurden mit ein paar Monaten verletzt auf der Straße gefunden. Ob sie dort geboren wurden oder in menschlicher Obhut, weiß ich nicht. Das sind die beiden, die sich auch mit Wohnungshaltung arrangieren würden (bzw. dies 3 Jahre auf der PS getan haben). Sally kam mit wenigen Wochen in menschliche Obhut und ist sehr menschenbezogen (zumindest bei Menschen, die sie kennt). Und sie ist eindeutig der Freigeist hier, die es überhaupt nicht schätzt, wenn sie nicht raus kann. Sie geht zwar nicht die Wände hoch, tut ihren Unmut aber deutlich anderweitig kund. Ich würde da echt keine pauschale Aussage treffen wollen.

Ich glaube ja, die Formel: "Wenn man X hat (Rasse, Herkunft) passiert automatisch Y" ist bei Katzen einfach nicht so zuverlässig anzuwenden. Dazu sind sie einfach zu individuell.
 
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