Ich weiß nicht, ob das hier schon aufgegriffen wurde - wenn Filou so einen starken Futterwechselmechanismus hat, könnte das auch für Übelkeit sprechen (typisch bei zB CNI-Katzen - Futter beim ersten Mal ist lecker, dann wird es mit Übelkeit verknüpft und nicht mehr genommen). Kann aber auch allgemeines Unwohlsein sein, das Filou mit dem Futter verknüpft.
Ich würde also vielleicht doch Cerenia mal (subkutan gegeben) "ausprobieren". Es kann Wunder wirken - und siehe oben, wenn ich es richtig verstanden habe und Filou findet neues Futter einmal toll und dann nicht mehr, kann (nicht muss) das für Übelkeit sprechen.
Mit Mirtazapin habe ich immer gute Erfahrungen gemacht, es zieht die Katzen zum Futter wie ferngesteuert. U.a. mein Kater hat es nach seiner akuten Pankreatitis bekommen und es hat ihm den nötigen Schubs gegeben, um wieder ans Fressen zu kommen.
Ja, die Katzen werden davon unruhig - ich fange immer mit einer sehr niedrigen Dosierung an, dann hält sich das in Grenzen. Aber sie fressen. Und oft reicht es eben, wenn sie durch das Medikament einen Schubs bekommen und dann futtern sie von selbst weiter, man gibt es nur kurzfristig 2-3x im Abstand von 2-3 Tagen.
Aus Interesse - mein Kater hatte im Januar eine akute Pankreatitis und bekommt immer noch fettarme Schonkost. Vom Gefühl her hat sich seine Bauchspeicheldrüse jetzt erst allmählich erholt (Kontrolle steht jetzt im Mai an). Viele Katzen brauchen nach einer Pankreatitis ewig, um wieder ans Fressen zu kommen. Wann war die Pankreatitis bei Filou? Hat er seitdem mal "normal" gefressen? Kommt er mit dem wechselnden Futter jetzt zurecht?
Hab jetzt doch mal fix wegen des Cerenias einfach gefragt.
Das haben die hier gar nicht da. -.-"
Nicht mal die Tabletten, selbst wenn ich es damit gewagt hätte.
Zur Pankreatitis - Jetzt wird's lang, setz dich lieber.
😀 Ich kann da bei vielem nämlich nur spekulieren, weil Filou ja ständig mit neuen Sachen um die Ecke kam.
Vorab: bei Filou war während der Pankreatitis nur Inappetenz ein Problem. Er hat nicht erbrochen, er wirkte nicht, als wäre ihm übel, kein Durchfall, nix.
Das war auch mehr ein Zufallsbefund.
Filou wurde ja Ende Januar erst wegen der Zähne operiert, danach fraß er wieder gut. Anfang Februar (um den 10ten rum, meine ich) hörte er das erste mal zu fressen auf, wo es hieß, das läge an der Wundheilungsstörung. AB und Schmerzmittel gab's.
Es dauert seeeeehr lange, bis er wieder ordentlich ans Fressen kam. War dann aber wieder alles schick.
Bis um den 21. März rum, wo er wieder aufhörte zu fressen. Zähne hatte ich zu dem Zeitpunkt ausgeschlossen, weil er nicht wie sonst dabei üblich vom Napf wegsprang.
Also nahmen wir uns die noch fehlenden Blutwerte vor, die nicht grad erst bestimmt worden waren: Fructosamin, SDMA, T4, fPLI
Die klinische Chemie wurde einfach nochmal mit gemacht.
Bis Ergebnis, bekam er Schmerzmittel. Das schlug sofort an und Filou fraß komplett normal. Paar Tage später haben wir dann erfahren, dass der fPLI erhöht ist (er lag bei 5,5 - Referenz ist bis >3,5 - also wahnsinnig erhöht war es auch da nicht).
Er bekam noch einige Tage weiter Schmerzmittel und alles war schick.
Auf Fettgehalt achten haben wir probiert. Filou fand fettreduziertes Futter aber doof.
😳
Es wird in dem Fall aber schon geholfen haben, dass wir das Rinderfettpulver weggelassen haben. Das bekam er bis zum Pankreatitisbefund ja, weil er so stark abgenommen hatte und wir ihn damit päppeln wollten.
Wir haben also bis zu einem Fettgehalt von 6,5% normal weiter gefüttert. Die Dosen mit 6,5% eher seltener, bei ihm lieber zu denen mit um die 5% gegriffen.
Ich vermute ja inzwischen sogar, dass bei Filou damals gar nicht die Pankeratitis das Hauptproblem war (ich kenne da auch ganz andere Werte), sondern da schon der Abszess am rummodern war. Aber mit Bestimmtheit kann ich das nicht sagen.
Filou fraß also sofort unter Schmerzmittel gut und fraß auch nach Absetzen weiterhin gut.
Bis 05.04. Da er da nicht nur kaum mehr fraß, sondern auch wieder vom Napf wegsprang, vermutete ich eher die Zähne als einen erneuten Pankreatitisschub. Filou ist ja FORL-Patient und hat noch Canini und Incisivi drin.
Das bestätigte sich dann insofern, dass es tatsächlich Problematiken im Maul gab: halt nicht die Zähne, sondern der Abszess.
Wir haben aber zu dem Zeitpunkt nicht den fPLI überprüft, für uns war ja die Ursache klar.
Danach fraß er weiter hin nicht gut, war aber super drauf! (Das war zB anders, als das mit der Pankreatitis raus kam, da war er bedeutend ruhiger.)
Der hat hier rumgetobt wie ein junger Gott, fraß aber null. Wir fragten uns, woher er die Energie nahm. oO Wenn ich das nicht ausschließen könnte, hätte ich geschworen, der nascht einfach woanders. oO
Daraufhin schleiften wir ihn ja zum nächsten Untersuchungsmarathon (leider immer noch kein fPLI) und machten das, nachdem das alles ohne Befund blieb, an den Fäden fest. Die störten ihn halt.
Die waren draußen und er fraß.
Bis eben letzte Woche Montag. Und diesen Montag haben wir dann endlich nochmal den fPLI bestimmen lassen (weil irgendwie nur noch das blieb) und der war ja in Ordnung.
Ich kann im Nachgang also nicht sagen, ob Filou wirklich am Ende überhaupt jemals Schmerzen aufgrund einer Pankreatitis hatte. Der Abszess ist auch möglich, als damals der fPLI bestimmt wurde.
Und ich habe inzwischen auch von leicht erhöhten fPLI Werten gelesen, einfach aufgrund anderer Problematiken/Stress dadurch.
Man nimmt übrigens an, dass eine dauerhaft fettreduzierte Ernährung anders als beim Hund und dem Menschen bei Katzen im Falle einer Pankreatitis gar nicht zwingend notwendig ist. Viele Pankreaskatzen vertragen wohl einen moderaten Fettgehalt.
Sein Doc sagt auch: wenn der Wert normal ist, können wir relativ normal füttern, man achtet wenn überhaupt auf fettreduziert nur bei einem akuten Schub.
Was ich machen würde (und auch gemacht hätte, wenn Filou mitgespielt hätte): mit stark fettreduziertem Futter anfangen und erst mal den Schub auskurieren lassen. Danach ganz sachte und langsam wieder den Fettgehalt erhöhen. Gerade für Katzen ist ja Fett nicht unwichtig. Es wäre schon gut, wenn sie nicht dauerhaft weit unter 5% (bzw. 25% in der TS) bleiben würden.