Das ist ein schwieriges Thema. Ich bin da auch immer sehr zwiegespalten.
Ich hatte immer Freigänger. Das liegt auch daran, dass ich immer so gewohnt habe, dass ich meine Katzen rauslassen konnte und es in meinen Augen eine Sünde gewesen wäre, es nicht zu tun. Das heißt aber nicht, dass ich völlig angstfrei lebe. Angst habe ich immer um meine Tiere, zu jeder Tages- und Nachtzeit und auch zu jeder Jahreszeit. Es kann IMMER etwas passieren.
Meine Jaqui wurde als junge Katze angefahren... damals gabs hier vor unserem Haus nur Felder und Wiesen und unsere Straße wurde so gut wie befahren. Trotzdem ist was passiert. Sie hat es überlebt und war auch GsD nicht schwer verletzt.
Meine Lucky wurde angefahren, zumindest vermuten wir das. Sie kam nach Hause mit einem gebrochenen Hinterbein, blutend, und, wie sich im Nachhinein herausstellte und woran sie auch gestorben ist, inneren Verletzungen.
Trotzdem... für Lucky war es die glücklichste Zeit, die sie hatte, davon bin ich fest überzeugt. Und wenn man sie fragen könnte, würde sie sagen: "Ja, Dosi, lieber ein halbes Jahr bei euch in Freiheit, als 20 Jahre nur in der Wohnung." Lucky hasste geschlossene Räume, sie machte Türen auf und konnte es nicht ertragen, eingesperrt zu sein. Sie liebte ihre Freiheit und ist auch so gestorben.
Was ich damit sagen will... es kommt auf die Katze an. Mit Sicherheit gibt es Katzen, denen es genügt, in der Wohnung zu leben. Und mit Sicherheit würde ich mir keine Katzen holen und rauslassen, wenn ich an der Autobahn oder an einer großen Hauptstraße wohnen würde.
Aber wenn es die Möglichkeit gibt, würde ich meine Tiere immer rauslassen. Ich denke, dass gerade Katzen den Freigang lieben, Mäuse jagen, durch die Gegend ziehen, andere Katzen treffen. Ich könnte meine beiden nicht einsperren, niemals. Selbst heute, wo es den ganzen Tag geregnet hat, waren sie den ganzen Tag draußen. Das fällt mir schon schwer, zumal es ja auch düster und diesig ist, aber sie lieben es und sind glücklich... und das ist das wichtigste für mich.