Ozongeräte funktionieren über unterschiedliche Mechanismen zur Ozonherstellung. Ozon kann einerseits über elektrische Entladungen produziert werden. Damit kann man "billig" schnell und viel Ozon gewinnen, allerdings entstehen dabei zusätzlich auch giftige Nebenprodukte wie Stickoxide, u.a. Den "Ozongeruch" kennt man vielleicht noch von alten Kopierern.
Der andere Weg ist über ultraviolettes Licht, wie es auch in unserer Erdatmosphäre durch den ultravioletten Anteil des Sonnenlichts geschieht. In diesem Fall werden UV-Leuchtstoffröhren verwendet. Vorteil ist, das keine Nebenprodukte entstehen, Nachteil ist, das es teurer als die Geräte mit der elektrischen Entladung ist, und die Ozonausbeute teilweise deutlich geringer ausfällt.
Die meisten Industriegeräte, auch die meisten über Ebay angebotenen Geräte, funktionieren über diese elektrische Entladung. Jetzt kann man darüber diskutieren, ob die gasförmigen Nebenprodukte egal sind, wenn man nach der Ozonbehandlung eh lüften muss, oder ob man trotz allem dann ein schlechtes Gefühl hat. Bei mir war das so.
Beide Gerätearten produzieren eine gewisse Menge Ozon pro Zeiteinheit. Da man eine gewisse Konzentration von Ozon für die Desinfektion erreichen muss, müssen die Geräte halt eine Mindestzeit laufen, um eine Wirkung zu erzielen. Die Laufzeit hängt also von der Leistung des Gerätes und der Luftmenge im Raum ab.
Ozon ist für Lebewesen in erhöhten Konzentrationen schädlich und kann auch beim Menschen zu Kopfschmerzen, Augentränen, Atemwegsproblemen bis hin zu Lungenproblemen führen. Manche Menschen kennen das, wenn bei bestimmten Wetterlagen die Luftbelastung erhöht ist. Das ist alles von der Konzentration abhängig und wie lange man dem ausgesetzt ist. Insofern dürfen keine Lebewesen in den Räumen vorhanden sein, die Du behandeln möchtest. Die für die Desinfektion benötigten Konzentrationen liegen höher, als das vor dem im Radio bei Ozonalarm gewarnt wird.
Fest montierte Terrarien könnten ein Auschlusskriterium für diese Räume darstellen.
Ich selber habe mich bewusst für ein Gerät mit UV-Röhren entschieden. Da die Ozonausbeute dieser Geräte geringer ist, müssen sie länger laufen um die gleiche Ozonkonzentration zu erreichen. Da ich aber eh 9 Stunden im Büro sitze, war mir das egal, und im Falle eines Problems werden nicht in kurzer Zeit Unmengen von Ozon produziert und schädigt möglicherweise meine Katzen.
Ich habe zwei Anbieter für Leih- und Kaufgeräte mit UV-Röhren gefunden:
http://www.medical-ozon.de/shop2/index.php?user=ozon&weiteres=4
http://www.tierisch-gute-luft.de/giardien.shtml
Beide Anbieter haben verschiedene Geräte unterschiedlicher Leistung im Sortiment, die für entsprechende Raumvolumen (Grundfläche * Deckenhöhe) angegeben sind. Meist bezieht sich diese Angabe auf eine Laufzeit von 12 Stunden.
Beispiel:
Ein Raum hat 35qm Größe und ist 2,6m hoch. Raumvolumen = 35qm * 2,6m = 91 Kubikmeter.
Ein Gerät, welches 125 Kubikmeter in 12 Stunden schafft, bräuchte dann für einen Kubikmeter = 12 Stunden / 125 = 0,096 Stunden,
und entsprechend für 91 Kubikmeter = 0,096 * 91 = 8,74 Stunden, also etwa 8 Stunden und 45 Minuten.
Schafft ein anderes Gerät 250 Kubikmeter in 12 Stunden, ist es natürlich schneller, aber halt auch teurer.
Diese Zeiten sind nur Näherungswerte, weil noch andere Faktoren, wie Zerfall, Halbwertszeit, Zugluft, etc. mit rein spielen, aber als Schätzwert geht das schon.
Man muss sich also überlegen, wie groß die größten Räume sind, die man behandeln will, um das entsprechende Gerät zu finden.
Geräte für den Dauerbetrieb, die in belebten Räumen permanent laufen, erreichen die notwendige Konzentration für die Desinfektion nicht, da sie die Lebewesen (Menschen, Tiere) ja nicht schädigen sollen.
Da ich in einer großen Altbauwohnung mit einer hohen Decken wohne, hatte ich mich damals für den Kauf dieses Gerätes entschieden:
http://www.tierisch-gute-luft.de/bestellung/solair-500-p-70.html
und kam damit auf Laufzeiten von mindestens 6 Stunden. Ich habe das Gerät einfach morgens ein- und abends nach dem Büro ausgeschaltet, insofern lief es ausreichend lange.
Ich konnte damit jeweils meine halbe Wohnung innerhalb eines Tages desinfizieren. Dies dann jeweils im Wechsel für drei Wochen. In diesen drei Wochen hätte ich die Hälfte des Kaufpreises als Gerätemiete zahlen müssen, ohne die Sicherheit, die Giardien wirklich los zu werden und eventuell noch mal ran zu müssen. Da erschien mir der Kauf dann sinnvoll.
Zusätzlich rate ich noch zu der Anschaffung einer zeitgesteuerten Schaltsteckdose. Damit kann man die Laufzeit entsprechend einstellen und die schaltet dann danach einfach den Strom ab. Kostenpunkt etwa 10-20€.
Bei tierisch-gute-Luft hatte ich netten Telefonkontakt für die Beratung, bei dem anderen Shop ging das alles nur per Mail. Deswegen hatte ich mich für diesen Shop entschieden.
Ozon ist schwerer als die Atemluft, sinkt also nach unten. Also sollte das Gerät möglichst hoch stehen. Es ist ein Gas, "kriecht" also in Ritzen, reagiert aber auf die Oberflächen der Umgebung. Ob ich damit allerdings 10cm Katzenstreu in einem Klo bis auf den Grund desinfizieren kann, wage ich zu bezweifeln. Ich würde das Streu täglich entsorgen. Teppiche, Böden, Kratzbäume, Möbel, etc. sollten aber kein Problem sein.
Es lässt sich sicherlich noch eine Menge zu dem Betrieb von Ozongeräten sagen, aber ich denke für den Anfang reicht das.
Wichtig:
- Nach dem "Ozonieren", mindestens 30-45 Minuten lüften!
- Alle Lebewesen aus dem zu behandelnen Raum vorher entfernen! Der Raum ist für alle und alles tabu, bis der Raum gelüftet ist. Zum Lüften muss man natürlich schnell selber in den Raum, um das Fenster auf zu machen, aber man kann ja die Luft fix anhalten.