Hups--- natürlich gibt es was zu erzählen.... jede Menge sogar...
Sid hat uns drei Männer voll im Griff. Zwar spielt sie mittlerweile mit den Katern, zeigt aber auch ganz deutlich, wenn sie keine Lust mehr hat. Sie war ja noch nie eine große Kuschlerin (also mit anderen Katzen), sucht aber zunehmend mehr die Nähe von Manni und TomTom. Es ist schon sehr klasse, wie sie sich gemausert hat. Von der Katze, bei der wirklich nur Einzelhaltung ging zu Einer, die zunehmend entdeckt, dass kätzische Gesellschaft auch schön sein kann. Klar, es gibt da noch Holterpolter... so zum Beispiel dass ihr "Ich will jetzt nicht mit Dir spielen, Tom!" so aussieht, das sie ihn anschreit. Ja, anschreit. Sie haut nicht, sie knurrt nicht, sie spuckt nicht.. sie schreit. Die ersten paar Male war ich natürlich alarmiert (eine Katze schreit ja nur kurz bevor es was auf die Mütze gibt)- war aber unnötig. Die Kater haben entweder dann gehörigen Respekt vor ihr (Manni) oder ziehend quasi achselzuckend weiter (TomTom). Ein weiterer Baustein im Mosaik von Sid´s Psyche. Ich glaube immer mehr, dass sie ihre ersten Monate allein verbracht hat. Man kann förmlich riechen, wie sie "kätzisches" Sozialverhalten ganz neu lernt.
Nun gut, ich schweife ab. Sid liebt ihren Balkon. Und strömenden Regen. Morgen wollte ich mal gucken, was ein paar Hohlblocksteine kosten (als Unterkletterschutz). Muss ja nicht hübsch aussehen, sondern nur reichen, bis der Balkon gemacht wird.
TomTom ist ein Seelchen von Kater. Je weiter seine Kastra weg ist, umso ruhiger wurde er. Er entspricht wirklich dem Klischee eines Kastraten: Faul, verschmust, verfressen. Ihm kann man wirklich beim zunehmen zugucken. Spielen? Och ne, Papa, dein Bett ist grad so bequem...
Selbst wenn Sid ihn anschreit (was wohl für jeden Kater klare Kampfansage sein dürfte), reagiert er in 99% gelassen und lässt sie einfach links liegen. Wenn es ihm dann doch einmal "reicht" bekommt Queen Momm Popohaue und gut ist. Solch ein Spektakel dauert maximal fünf Sekunden. Man merkt irgendwie, dass ihm wirklich der Kragen platzt, frei nach dem Motto: "olle, lass mich in ruhe mit deine Schreierei". Also eigentlich genau das richtige für Sid, die ja hervorragend aus konsequentem Verhalten lernt (tue ich dieses, passiert jenes). Gott sei Dank ist TomTom gelassen genug. Wäre er ein Alphatier und von Sid derart provoziert: da wäre hier purer Katzenkrieg. Aber er lässt sie lieber "machen" und genießt die Sonne auf dem Sofa. Er mag weder auf den Balkon, noch mit in den Garten. Bauchgekrault werden findet er viel toller.
Aber auch er hat eine Marotte: er mißbraucht zunehmend die Wanne als Kaklo. Was anfangs noch Protestverhalten war (wenn sein Klo besetzt, die anderen nicht mit "seiner" Streu befüllt) wird zur Gewohnheit. Was das nun ist: Keine Ahnung. Ob er die Wanne als Kaklo adoptiert hat, ihm ausscheidungstechnisch irgend etwas anderes auf den Geist geht, er sozial unzufrieden... Im Moment lese ich deshalb die ganzen Berichte zum Thema unsauber, mal sehen und abwarten.
Manni. Der Sprungkünstler, der es geschafft hat, aus dem dritten Stock auf eine Treppe zu segeln und sich nix zu tun. Ich habe ein Wochenende damit verbracht, zu prüfen, wie diese verflixte Tür hat aufgehen können. Wummern, drücken, halb schließen. Sie blieb zu. Drei Stunden später stand ich am Fenster, es machte Klick und Sid kam hereinstolziert. Da hab ich geguckt wie mein Nickname. Und seitdem bleibt die Türe abgeschlossen. Nicht nur geschlossen, sondern abgeschlossen. Nicht nur wegen des Fensters, sondern auch weil Manni ein "Müllkroser" ist. Manches aus seiner Vergangenheit möchte ich da lieber nicht wissen.
Heute waren wir zum ersten mal wieder im Garten. Nachdem er die Waschküche und die Treppe merklich beklemmt absolviert hatte, gab es auf der Wiese kein halten mehr: Und rechts und links gewälzt, mit den Fliegen gespielt, gerochen, ob noch alle seine Markierungen da sind.. usw.. Fotos davon gibt es leider keine. Wollte für den Fall der Fälle lieber meine Hände frei haben. Nach guten zwanzig Minuten hatte er erst mal genug und ließ sich hoch tragen (ja, tragen. Runter läuft er allein, hoch vertraut er lieber seinem Dosi.. ist ja auch anstrengend... )
Überlege, ob ich für Manni nicht ein Geschirr kaufe. Weniger für den Garten selber, als für den Weg. Wenn mal die Haustür auf ist (gucke ja vorher, kann aber auch immer mal einer reinkommen), oder er sich wegen irgendwas erschreckt..
mal sehen..
fazit: Im Moment geht es den Schwarzarbeitern besser, als ich je gehofft hätte. Wir vier haben alle unsere Ecken und Macken, scheint aber trotzdem oder gerade deshalb eine funktionierende Gemeinschaft zu werden.
gruß
muh