Die angespannte Wohnraumsituation und die Haus- und Grundstückspreise in vielen Teilen Deutschlands sind mir eigentlich geläufig, und sowohl diese als auch die Ursachen dafür brauchen wir wohl nicht diskutieren. Ich dachte eher daran, in eine Gegend zu ziehen, wo Wohnen auf großer Fläche erschwinglich ist, gibt es ja auch.😉
Erschwinglichen Wohnraum gibt es leider in Schland kaum noch bzw. in erster Linie in verschiedenen, eher "abgehängten" Gegenden.
Im Spiegel waren vor Weihnachten mehrere Artikel zu dem Thema; vielleicht lässt sich das über die HP noch im Nachhinein abrufen. Thema "abgehängt", Wohnraum war da im Grunde eher ein Nebenaspekt.
Jedenfalls habe ich da in Erinnerung, dass die "günstigen" Gegenden in den alten Bundesländern sich v. a. auf Teile des Potts konzentrieren (Gelsenkirchen etc.) und auf den "tiefen Westen"; d. h. die Eifel und Ecken wie z. B. Pirmasens und etwas Richtung Saarland.
In Neufünfland ist v. a. die Lausitz "günstig", d. h. besonders die Ecke nördlich von Dresden und auch nordwestlich davon, sowohl Brandenburg als auch Sachsen, und Vorpommern (Richtung polnische Grenze, allerdings ohne Rügen, Usedom usw.) und einzelne Ecken von Thüringen.
Einkommensstark sind diese Ecken mit Sicherheit nicht, sondern die vergleichsweise "günstigen" Wohnkosten sind die Kehrseite der Infrastrukturmängel und vor allem auch des Mangels an Arbeitsplätzen.
Thüringen und die Eifel sind mit Sicherheit landschaftliche wunderbare Ecken, ebenso die mecklenburgische Seenplatte, soweit sie an Vorpommern grenzen mag. Auch die Lausitz hat wunderschön geschwungene sanfte Hügel und zauberhafte kleine Städtchen. Aber mit Arbeitsplätzen sieht es da auch nicht wirklich gut aus.
Und z. B. die Anbindung an den ÖPNV, die man gerade in den dünn besiedelten Ecken wie der Lausitz (aber z. B. auch in der brandenburgischen Pampa) gut gebrauchen könnte, weil einfach auch der Weg in die Poliklinik eine einfache Strecke von 35 km von Kleinkleckersdorf nach Obertupfingen, die Kreisstadt, bedeutet und auch vom fittesten Katzenhalter nicht durchweg aus eigenen Kräften (Auto? Fahrrad?) bewältigt werden kann. Taxi gibt es - infrastrukturbedingt - in diesen ländlichen Gegenden auch nicht zwingend, schon gar nicht zur Nachtzeit oder sonst zu ungünstigen Zeiten (wo auch der täglich dreimal verkehrende Bus nicht fährt ^^).
Von meiner Freundin im Wendland beispielsweise kenne ich solche kleinen Käffer - weniger als 200 Einwohner, der nächstgelegene Bäcker und Einkaufsladen 12 km entfernt, Bus fährt morgens früh in die Kreisstadt mit Berufspendlern und Schülern, mittags mit Schülern und nochmal nachmittags mnit Berufspendlern. Und dann ist Essig. Eine unglaublich schöne Landschaft, gerade in Richtung Elbe, und auch perfekte Ruhe (wenn man Ruhe mag *hust*). Aber ich möchte dort nicht tot überm Zaun hängen! Für ein Wochenende ist es schön dort, aber für länger würde ich einen Rappel kriegen, soviel Landschaft kann es für mich gar nicht geben, dass ich dafür auf die Nähe zur Kultur würde verzichten mögen.
😳
Sicher, man kann auch in der Lüneburger Heide (rund um Celle und Uelzen beispielsweise) Häuschen kaufen, die einen noch relativ moderaten qm-Preis haben. Ebenso sicherlich im ländlichen Raum von Rheinland-Pfalz oder Richtung Oldenburg zu. Und in Teilen von Schleswig-Holstein und MeckPomm.
Wenn man sich (wie ich
) mit dem örtlichen Zungenschlag anfreunden kann, findet man ein kulturell und landschaftlich wunderbares und auch preislich überzeugendes Umfeld im Raum Görlitz, aber auch auf halbem Weg in Richtung "Kultur", rund um Bautzen, aber auch hier sind Arbeitsplätze nicht so dicht gesät, und gerade Görlitz hat sich ja auf die Fahnen geschrieben, eine rentnerfreundliche Stadt sein zu wollen.
😉
Generell gilt, dass es südlich des Weischworscht-Äquators preislich deutlich enger wird, sogar in der dortigen Pampa. Das ist ja schon seit Jahrzehnten so, und auch die Wiedervereinigung hat daran nichts geändert (ganz im Gegenteil, eher eine Art Wanderbewegung von Ostdeutschland, besonders gern in den arbeitsmarktstarken Süden), und trotz vielfältiger Bemühungen fällt es den Ostländern auch recht schwer, die "Arbeitsnomaden", die sozusagen auch auf der einsamen Insel arbeiten könnten, solange sie Internet haben, dauerhaft anzulocken. Ich habe von Bemühungen im Land Brandenburg gelesen, wo ca. 100 km von Berlin entfernt gezielt Coworkingspaces, eine enorm aufgepeppte IT-Infrastruktur (leider in Schland immer noch viel zu selten!) und günstiger Wohnraum die digital nomads aus Berlin anlocken sollen; bisher ist noch offen, ob es ein dauerhafter Erfolg wird.
wie ist denn bei euch die Tierhaltung geregelt. Bitte nicht falsch verstehen, aber hier sind lauter "tierverrückte" Menschen unterwegs und ich frage mich, wie in einer WEG auf deine Tierhaltung reagiert wird. Ich gehe mal davon aus, dass da nicht nur Tierliebhaber unterwegs sind.
Und wenn die WEG sich einmal für ein Tierverbot ausspricht? Oder plötzlich Beschwerden kommen wegen der Katzen im Garten oder der Sicherung?
Ich Frage nur, weil dies einer der Hauptgründe war, warum wir uns gegen eine WEG entschieden haben. Einfach, weil ja ganz vieles in der Versammlung beschlossen wird und man da eben auch überstimmt werden kann.
Zu den rechtlichen Gegebenheiten hatte ich oben schon ausführlich geschrieben. Innerhalb der WEG könnte die Tierhaltung aus Gründen verboten werden, wie es auch beim Widerruf einer mietvertraglichen Genehmigung der Fall wäre (Lärmbelästigung durch Dauerbellen des Hundes; illegale Exotenhaltung u. ä.; allergische Nachbarn, die auf Katzenhaare im Treppenhaus reagieren etc.). Ansonsten hingegen nur dann, wenn Tierhaltung in der sog. Teilungserklärung (von Anfang an oder nachträglich hinzugefügt) verboten oder nur eingeschränkt gestattet ist. Dies gilt, wenn die Teilungserklärung nachträglich geändert wird, dann nicht für die Bestandstiere, wohl aber für die potentielle Anschaffung späterer Tiere.
Der Einbau einer Katzenklappe in der Terrassentür oder in einem Fensterflügel (Einbau in die Glasscheibe) könnte auch in der WEG aus meiner Sicht nur dann untersagt werden, wenn es sich dabei um eine Maßnahme handelte, die die Fassade des Hauses unangemessen verändern würde. Beim Einbau ins Fenster der Frontseite des Hauses könnte dies durchaus der Fall sein; beim Einbau im unteren Bereich der Terrassen- oder Balkontür dagegen oder im Fensterflügel z. B. an der Rückseite des Hauses sehe ich da weitaus weniger Probleme.
Wichtig ist vor allem, dass die Klappe rückbaubar ist. D. h. (wie bei Miete auch), dass die originale Scheibe im Keller aufbewahrt werden muss und dass der konkrete Einbau in die Scheibe, die der Wohnungseigentümer auf eigene Kosten angeschafft hat, erfolgt. Und dass beim Verkauf der Wohnung natürlich die Scheibe wieder ausgetauscht wird.
Obwohl die Hülle des Hauses generell im Gemeinschaftseigentum steht, können die Fenster zumindest der individuellen Unterhaltungspflicht der Wohnungseigentümer unterliegen. Also dass bei Bruch nicht die Gemeinschaft für die Kosten aufkommt, sondern der Eigentümer der betroffenen Wohnung. Aber das geht schon fast zu weit in die Einzelheiten.
😉
Wenn Jorun ohne Probleme mit den Miteigentümern innerhalb ihres Gartens (Sondernutzungsrecht) das Katzengehege errichten konnte, spricht dies sehr stark dafür, dass ihre Terrasse und der Garten nicht zur Straße liegen, sondern entweder seitlich oder hinter dem Haus. Und in dem Fall sollte es eigentlich auch kein Problem sein, eine Katzenklappe in den unteren Teil der Terrassentür einbauen zu können.
😉
Wenn es aktuell keine Klappe gibt, könnten es auch andere Gründe sein, z. B. dass Jorun ihrem Gehege doch nicht soweit über den Weg trauen würde, komplett ausbruchsicher zu sein, dass sie die Katzen auch während der Nacht bzw. während ihrer Abwesenheit von zuhause selbstständig das Gehege betreten lassen wollte.
(Sry, schlechte Grammatik *schüttel*) Oder Sorge, dass eins von den jüngeren Tierchen mit der Pfote im Katzennetz hängen bleiben könnte. Oder was auch immer.
Aber aus meiner Sicht wurde es schon gut auf den Punkt gebracht:
Das Wichtigste ist, dass sich die Katzen in der Größe der Gruppe wohlfühlen und harmonisch interagieren und dass sie insofern auch mit der beschränkten Größe ihres Reviers klar kommen.
Und ich halte es auch weiter für einen großen Aufwand, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, also die Infrastruktur, um genau diese Harmonie der Gruppe herzustellen: hinreichend Klos, hinreichend Fressmöglichkeiten und Wasserquellen im Revier. Hinreichend Lauer- und Chillplätze und Plätze, um für sich und abgesondert zu sein, wenn ein Katz keinen Bock auf die Gruppe hat. Hinreichend Kratzmöglichkeiten, hinreichend Rennstrecke und Tobemöglichkeiten. Hinreichend Raum zum Sporteln und Raufen und (mit Dosi) Angeln etc.
Hinreichend Abwechslung auch im Drinnenrevier (Außenreize etc.), hinreichend Aufmerksamkeit seitens Dosi, um auch kleine Veränderungen der Individuen und der Gruppe erkennen und darauf reagieren zu können.
Joruns Konzept würde m. E. wahrscheinlich vor allem dann scheitern, wenn ihre Katzen nicht begeisterte Freigänger wären; eine reine Wohnungshaltung von acht oder neun Katzen auf 55 qm Wohnfläche kann auch ich mir in so einem Fall nicht vorstellen! Von daher lebt die Gruppe besonders auch davon, die Möglichkeit des gesicherten Freigangs zu haben.