Seit dem 7.10. ist
Mozart bei mir und - Überraschung - nun ist Maja diejenige, die Stress macht
🙄
Über Mozart:
Er kommt von einer Pflegestelle, wo er zusammen mit einem anderen Kater gelebt hat. Er ist erst 1,5 Jahre alt, jedoch für sein Geschlecht und Alter sehr ruhig und „miezenhaft“ (und auch zart, fast kleiner als Maja und das will etwas heißen). Früher war er wohl extrem scheu, ist aber im Laufe der Zeit gut aufgetaut. Mit dem anderen Kater hat er sich verstanden, hatte jedoch kein Interesse an dessen Raufereien. Lieber spielt er mit der Katzenangel oder trockenen Palmwedeln.
Die ersten Tage:
Anfangs hat er sich verkrochen. Es hat aber nur wenige Tage gedauert, da durfte ich ihn schon streicheln und mit ihm spielen. Jetzt läuft er nur dann noch weg, wenn man sich zu schnell bewegt. Er ist ein sehr freundlicher, vorsichtiger, unheimlich neugieriger Kater. Ich habe ihn im Kinderzimmer einquartiert und er hat den Flur und die Bäder zur Verfügung. Die Tür zu Wohnzimmer und Küche habe ich mit einem Netz abgetrennt.
Nachdem es am Netz einige Tage recht friedlich war, habe ich mal probeweise aufgemacht. Offenbar zu zeitig, denn Mozart konnte sich kaum in Ruhe durch den Raum bewegen. Maja hat ihn immer wieder gejagt. Hatte sie ihn in eine Ecke getrieben und er hat sich fauchend zu ihr umgedreht, hat sie von ihm abgelassen. Allerdings hat sie ihn weiterhin mit etwas Abstand überwacht.
Ich dachte: "Ok. Das war eindeutig. Wir machen also eine langsamere Zusammenführung." Viele Leckerlis, Spielen und Fressen in der Nähe des Netzes. Am besten auch Clickern.
Jetzt sind wieder ein paar Tage vergangen und ich beobachte Folgendes:
Einerseits weiterhin Pirschen und Jagen bei Maja
Manchmal, wenn Mozart am Netz sitzt oder womöglich sogar mit der Pfote durchlangt, schießt Maja noch immer auf ihn zu und verjagt ihn. Oder sie lauert oder setzt sich in etwas Entfernung hin und starrt ihn an. Oder eine schnelle Bewegung von ihm triggert ihr Jagdverhalten.
Andererseits zunehmende Entspannung
Maja wollte früher nicht fressen oder spielen, wenn Mozart am Netz saß. Das wird langsam besser. Vor allem Spielen ist kaum noch ein Problem. Neulich hat sie vor dem Netz auf der Seite gelegen und nach der Angel gepfötelt. Auch geht sie immer häufiger ruhig zum Netz und schnuppert, statt sich anzupirschen. Schlafen neben einer von ihm benutzten Decke war anfangs eine Zumutung, inzwischen ist es möglich.
Mozart wird immer mutiger. Er kommt nach einer „Attacke“ binnen Sekunden wieder, wenn es was zu Futtern gibt. Er sitzt auch immer häufiger direkt am Netz, steht Maja aber misstrauisch gegenüber.
„Ups“-Moment vorhin: Ich hatte das Netz versehentlich kurz offen gelassen. Als plötzlich etwas Schwarz-Weißes an mir vorbeispazierte, blieb mir fast das Herz stehen. Maja lag schlafend auf dem Kratzbaum. Ich sofort die Leckerlitüte rausgeholt und versucht, den Kater wieder in den Flur zu locken. Maja wurde daraufhin natürlich wach. Ich etwas hektisch mit Leckerlis um mich geworfen, Katze in die eine Richtung, Kater in die andere, bis ich das Netz wieder schließen konnte.
Für einen Moment waren die beiden direkt nebeneinander – ohne Probleme. Ist nur die Frage, wie viel die Leckerchen zur Befriedung beigetragen haben.
Frage:
Ich habe das Buch „Katzenzusammenführung mit Herz und Verstand“ hier und eine Sache verunsichert mich sehr: Die Autorin nennt ein paar Konstellationen, bei denen sie auf eine Zusammenführung gänzlich verzichten würde (S. 23/24). Unter anderem beschreibt sie genau das, was ich bei Maja beobachte: Der Kater wurde im Wohnzimmer gejagt, sobald er sich bewegt hat. Er ist unsicher und Maja scheint das auszunutzen. Vielleicht übt sein Wegrennen auch einen Beutereiz aus. Maja scheint sich zwar mittlerweile etwas zu entspannen, schießt aber trotzdem noch manchmal Richtung Netz.
Denkt ihr es kann trotzdem noch was werden? Oder kriegt man so ein Verhalten nicht raus?