Mein Problem bei dieser Zusammenführungsgeschichte besteht vor allem auch darin, dass ich das Gefühl habe, dass Five den Fokus zu sehr auf Merlino und die beiden jungen Katerchen richtet. Sie schreibt ja selbst, dass sie auf Anweisung von Merlinos Verein so handele, wie sie handelt, jedenfalls verstehe ich ihren Text in diese Richtung. Und dass der Verein ihr für den Fall, dass sie anders handele, damit drohe, dass Merlino und die beiden anderen Kater dann auf eine andere Pflegestelle müssten.
Die Verantwortung für Püppchen liegt natürlich nicht bei dem Verein, und dass sie sich in erster Linie um das kümmern, was sie für Merlinos Wohlergehen handeln, kann ich insofern auch nachvollziehen. Das Problem besteht aber darin, dass Püppchen hier total unter die Räder kommt.
Und: ja, die Parallele zum Vegetieren im Tierheim habe ich auch gezogen, Neris.
Im Grunde verlangt Five inzwischen - den Fokus so stark auf Merlino gerichtet -, dass Püppchen irgendwie klarkommen soll. Wie es eben auch die Katzen tun, die in einem Tierheimzimmer "zusammengeschmissen" würden (indirekte Rede).
Nur: hier geht es nicht um die Ausnahmesituation, dass sich eine Katze im Tierheim aufhält - was ja auch immer eine Ausnahme bleiben soll, keine Dauereinrichtung! -, sondern es geht um die Wohnung, die für Püppchen einmal ihr alleiniges Revier und ihre Heimat war! Also um einen Dauerzustand, der doch eigentlich ganz anders aussehen sollte!
Während ich das hier schreibe, bricht es mir richtiggehend das Herz, an Püppchen und ihre Situation zu denken. Ich bin normalerweise nicht so emotional nach außen, aber heute geht es einfach nicht anders.
😳
Aus welchen Gründen Five ihren Fokus so stark auf Merlino und auf die Anweisungen seines Vereins richtet, darüber könnte ich nur spekulieren. Aber ich wünsche mir wirklich, dass es ihr möglich wäre, auf die Metaebene zu gehen und mit objektivem Blick zu sehen, was diese ganze Art der Zusammenführung und des Zusammenlebens mit Püppchen macht.
Und dann hoffentlich daraus die richtigen Konsequenzen zu ziehen.
@Five:
Du hast den Vergleich zwischen Püppchen und den Tierheimkatzen, die sich iwie arrangieren müssen, wenn sie in einem TH-Zimmer zusammengewürfelt werden, wohl besser gewählt, als du es selbst beabsichtigt hattest.
Der Unterschied ist indessen, dass Püppchen bei dir auf einer Endstelle sitzt und ja auch bleiben soll. Nicht für eine Übergangszeit die Einschränkungen, wie es im Fall eines TH-Aufenthalts wäre, haben muss.
Nur.... letztlich wird es darauf hinauslaufen, und das ist dir vielleicht nicht wirklich klar, eben weil du so stark auf Merlino fokussierst.
Wenn du jetzt einmal überlegst:
Wenn du die langsame Zusammenführung, die wir dir ja mehr als einmal ans Herz gelegt hatten, erneut beginnen würdest (losgelöst von der Frage, ob das überhaupt noch Sinn machen würde)... was würde dann passieren?
Aus deinen Beitrag klingt es so, als würde der Verein dann die Vermittlung an dich abbrechen und Merlino und die beiden Katerchen wieder zurückverlangen und auf einer vereinseigenen Pflegestelle unterbringen, zwecks erneuter Vermittlung an eine Endstelle.
Ich habe aus anderen Beiträgen von dir in Erinnerung, dass zumindest wohl Merlino ein FIVchen ist (?), was bei einer Vermittlung als Freigänger problematisch wäre, also unbegrenzten Freigang verhindern würde. Auch sonst ist eine Vermittlung als FIVchen wohl nicht so leicht, weil die gesundheitlichen Folgen (schwächeres Immunsystem usw.) relativ teuer werden können.
Auf der Guthabenseite steht bei Merlino sicherlich, dass er jung und ausgesprochen charmant ist, sich mit anderen Katern gut verträgt und auch tageslichttauglich ist.
😉
Von den beiden Kleinen rede ich jetzt mal nicht weiter; sie sind ja kaum ein Jahr oder gerade drüber, also in einem Alter, wo sie generell noch recht gut vermittelbar sind und sich auch - einzeln oder als Doppel - gut in einen anderen Haushalt eingewöhnen können.
Merlino säße also dann auf einer Pflegestelle hier in Schland .... immerhin nicht mehr in der Perrera oder wo immer er ursprünglich hergekommen war. Pflegestelle heißt insofern - anders als teilweise in Südeuropa -, dass eine sehr begrenzte Zahl von Pflegis in einem separaten Zimmer in einer Privatwohnung sitzt, überwiegend jedoch sogar, dass die Pflegekatze einzeln oder mit einem Kumpel im Pflegezimmer sitzt oder - bei verschiedenen Pflegestellen - im Rudel der Ureinwohner mitlaufen kann.
Eine Pflegestelle für Merlino hier in Deutschland wäre insofern eine deutlich bessere Situation, als er sie in seinem Herkunftsland hatte.
Wenn du es nun aber so weiter machst, wie es bisher den Anschein hat, also mit Püppchen auf ihrer Kommode und deiner Erwartungshaltung an sie, dass sie sich irgendwie arrangiert, dann erfüllst du zwar die Auflagen von Merlinos Verein, schaffst für Püppchen aber eine Perpetuierung der Verhältnisse, wie sie auch dir von Tierheimkatzen bekannt sind und für die Zeit des Aufenthalts im TH generell akzeptiert werden.
Püppchen würde dann, sofern sie Merlino weiterhin nicht akzeptiert und sich "arrangiert", bei dir, in ihrem angestammten Revier, "wie im Tierheim" leben.
Das ist das, was du selbst als Basis für deinen gegenwärtigen und weiterhin geplanten Umgang mit dem Problem der Zusammenführung der insgesamt vier Katzen in deiner Wohnung verwendest. Du nimmst dadurch in Kauf, dass Püppchen sich noch eine lange Zeit, vielleicht für immer, "wie im Tierheim" bei dir - auf ihrer Endstelle (um mal im Jargon zu bleiben), in ihrem Kernrevier! - fühlen muss und dass sie dann eben auch so lebt wie eine gestresste Katze es in so einem Tierheimzimmer tut.