Die nächste Frage, die sich mir stellt: wie spiele ich mit den beiden, ohne einen neuen Konflikt hervorzurufen? Wenn beide auf die Angel stürzen? B.
Erst mal, herzlichen Glückwunsch, Birgit, jetzt kann's nur noch bergauf gehen.
Zu deiner Frage schreibe ich dir mal meine persönlichen Erfahrungen und wie ich mir das psychologisch zusammenreime. Falls ich da im Irrtum bin, bitte korrigiert mich.
Aaaalso, für Katzen ist das Jagen der Federangel ja in dem Sinne kein Spiel wie für uns, sondern Ernst. Halt wie bei Kindern, wo die Püppi eben kein Ding aus Plaste sondern ein echtes Baby ist. Und ich glaube, da kaspern die auch so was wie Rangordnungen aus.
Ich spiele immer nur mit einem Kater, die anderen gucken zu. Das liegt aber nicht daran, dass ich nicht alle drei animiere, sondern, dass zwei dem dritten den Vortritt lassen. Und da merkt man eben, wer oben steht und wer unten. Bei uns steht leider Max ganz unten auf der Hierarchieleiter. Wenn ich mit ihm spiele, kommen die anderen beiden sofort dazu und er zieht sich zurück. Mir tut er richtig leid. Als er mit Zeca noch allein war, war das zuletzt auch so. Selbst wenn er die Feder mal fängt, legt er sie vor sich ab und zieht sich zurück. Die anderen beiden halten sie richtig fest und kauen darauf herum.
Freddy ist da völlig ungeniert und Zeca ist da im Moment eher kulant und lässt ihn vor. Ich vermute stark, dass Freddy tatsächlich mal den Chefposten einnehmen wird, wie Milchbart beschreibt.
In deinem Fall: spiel ruhig mit der Federangel und animiere beide. Habe keine Angst vor Konflikten. Konflikte im Tierreich - reden wir jetzt mal von Vertretern der gleichen Spezies - sind einfach lebensmotwendig. Das ist nicht so wie bei uns Menschen, dass einer was verbockt und der andere drunter leiden muss, oder dass zwei verschiedener Meinung sind. Im Spiel mit der Federangel werden Hierarchien definiert, und die Tiere wissen dann, woran sie sind und wie sie sich zu verhalten haben. Es gibt ihnen Sicherheit. Egal bei welcher Spezies, du wirst das bei so ziemlich jeder finden, wo die Tiere irgendwie in kleineren oder grösseren Gruppen zusammenleben. Klar, bei Katzen ist das ziemlich locker, da wird dann auch mal getauscht, aber bei anderen ist das eben ziemlich klar definiert.
Also munter drauf los, und wenn der Heiner schreit, einfach Kopfhörer drauf und Mozarts 5. Sinfonie anhören, am besten bei einem Glas Rotwein. Die Katzen müssen das unter sich regeln, sonst haben die ständig das Gefühl, sie laufen über schwankenden Boden.