Herpes-Virus + Schnupfen... wie behandeln?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Oh je... das sind keine tollen Neuigkeiten 🙁

Ich denke, dass der Herpes gut in den Griff zu bekommen ist, bei Epilepsie kenne ich mich nicht aus... aber ich drücke euch alle Daumen und Pfötchen und sende euch alle erdenktliche Kraft!
 
A

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Danke, M&L - und grad bemerk ich noch eine geschwollene Zitze bei ihm.
Und das geht jetzt erst mal über meine Kraft. Das ignorier ich jetzt lieber....sie scheint ihn nicht zu schmerzen....

Mit Epilepsie kann man leben, ich tu das auch *schiefgrins* ...... jetzt mal sehen. Ich hoffe nich, dass die Herpesbasis Chlamydien oder so was sind....wir werden sehen....

Tut mir gut, das Mitgefühl, danke 🙂
 
Hallo liebe Foris!

Ich habe meinen alten Fred noch mal herausgekramt, weil Leo nun wieder einen aktuten Schub zu haben scheint 🙁

Zur Vorgeschichte: Leo kam als Baby zu uns und hat direkt nach seiner ersten Impfung seinen ersten Herpes-Ausbruch bekommen... damals haben wir mit L-Lysin (in Form von Enisil-F) behandelt. So richtig weggegangen ist es leider nie, immer wieder hat er geniest und tränende Augen gehabt. Aber es hielt sich im Rahmen und er konnte damit leben. Seitdem habe ich immer Engystol hier zuhause für den Notfall (Dosierung: 3-4 x tägl. 1 Tablette)!

Vor 1 1/2 Wochen ist unser Neuzugang Pelé hier eingezogen - und obwohl Leo ziemlich cool reagiert hat, scheint er Stress zu haben, denn es wieder ausgebrochen - seit wirklich langer Zeit nun wieder das erste Mal!

Seit 3-4 Tagen niest er etwas mehr, da habe ich mir aber noch keine Gedanken gemacht. Heute Morgen waren dann seine Augen sehr sehr tränig (man kann schon sagen "nass"), sodass ich dachte, wenn ich nach Hause komme, gibt's erstmal Engystol. Als ich dann eben Heim kam, waren seine Augen noch immer sehr vertränt und außerdem hatte er im rechten Auge gelblich grünen Ausfluss (Eiter, nehme ich an?) 🙁 habe es ihm dann vorsichtig gereinigt mit einem weichen feuchten Tuch... aber kaum 1 Stunde später war schon wieder Eiter zu sehen...

Habe ihm natürlich direkt eine Tablette Engystol gegeben und werde dies auch weiter geben. Nun ist meine Frage: Meint ihr, dass ich es bei der Gabe von Engystol belassen soll? Ich habe mir gedacht, wenn es in den nächsten 2-3 Tagen nicht besser wird, dann geht's ab zum TA. Oder ist das zu spät? Sollte ich vielleicht in die Apo und dort L-Lysin besorgen (leider hat der Kater es nicht mehr gut genommen zuletzt)?

Hilfe 😳
 
Hi, ich hatte zwar gerade schon in der KT geantwortet, schreibe aber auch noch mal hier, falls es da untergeht 😉.

Ich würde direkt morgen zum TA gehen - gelblicher Ausfluss klingt nach Eiter, was bedeuten würde, dass sich eine bakterielle Infektion draufgesetzt hat. Gute Besserung für deinen Leo - mein Paul ist übrigens auch ein Herpes-Kater (zum Glück seit seinem Auszug aus dem Katzenhaus vollkommen symptomfrei).
 
So, wir sind wieder da! Waren direkt um 10 Uhr da und kamen super schnell dran, ein Glück! Ich wollte hier kurz die aktuelle Behandlung aufschreiben und nach eurer Meinung fragen:

- Veraflox (Antibiotikum, da seine Lymphknoten geschwollen sind)
= 1x täglich früh morgens, aufgezogen auf eine Spritze für 6kg

- Ecolicin (Augensalbe)
= 3x täglich ein kleiner Streifen

- L-Lysin (ENDLICH in Pulverform, darf aber nicht über's reguläre Futter)
= 2x täglich morgens und abends in einer winzigen Menge Futter mit Soße

- heute Zylexis gespritzt

- morgen wird noch mal Zylexis gespritzt

Was meint ihr dazu? Gibt es Anmerkungen? Sollte ich etwas besonders beachten? Gibt es etwas, worauf ich meine TÄ ansprechen sollte morgen?

Und dann noch eine Frage: Die TÄ hatte gefragt, ob ich es mir zutraue, ihm Zylexis selbst unter die Haut zu spritzen... ich habe gesagt, dass ich lieber morgen noch mal komme... dann kann sie auch noch mal nach seiner Befindlichkeit schauen! Sollte es jedoch öfter vorkommen nun, hm, ist es dann sinnvoll sich das genau zeigen zu lassen?

Liebe Grüße
Laura
 
- L-Lysin (ENDLICH in Pulverform, darf aber nicht über's reguläre Futter)

Warum darf das nicht übers Futter? Ich kenne es so, dass L-Lysin als Aminosäure gerade mit dem Futter aufgenommen werden sollte. Setzt es die Wirkung vom L-Lysin herab oder hemmt es die Nährstoffaufnahme o.ä. wenn es übers Futter kommt? Ich frage für mich, mein Kater kriegt das nämlich immer mit dem Fressen...


heute Zylexis gespritzt

- morgen wird noch mal Zylexis gespritzt

Zylexis ist super. Würde meine Praxis allerdings im Abstand 0 - 2 - 4 geben und so finde ich das auch in der Packungsbeilage: http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?tak/00000000/00001643.VAK?inhalt_c.htm

Zylexis aktiviert ja über abgewandelte Pockenerreger das Immunsystem. Ob da gilt "viel hilft viel"?

Und trau Dir ruhig zu subkutan zu spritzen. Das ist wirklich einfach und spart Dir und Leo eine Menge Stress... 🙂


Übrigens - Veraflox hatten wir noch nicht, aber ich habe Gutes gehört. Meine Praxis würde bei einem erneuten Infekt ... irgendwas mit einem Wirkstoff mit "D" am Anfang geben (kompliziertes Wort, ich hab's mir aufgeschrieben... ;-) ) UND das dann, weil beim Sorgenkater wie bei Leo "chronischer" Katzenschnupfen vorliegt, für 4 Wochen geben. Ich habe mich noch nicht informiert, ob das wohl sinnvoll wäre oder nicht - wichtig und m.E. richtig ist aber, bei wiederkehrenden Infekten das AB länger zu geben (da gibt es ja eine Spannbreite, ob zB 7 oder 10 oder 14 Tage).
 
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Warum darf das nicht übers Futter? Ich kenne es so, dass L-Lysin als Aminosäure gerade mit dem Futter aufgenommen werden sollte. Setzt es die Wirkung vom L-Lysin herab oder hemmt es die Nährstoffaufnahme o.ä. wenn es übers Futter kommt? Ich frage für mich, mein Kater kriegt das nämlich immer mit dem Fressen...

Die Ärztin sagte dazu, dass es da eine Studie gibt, nach der belegt wird, dass das L-Lysin vom Körper besser aufgenommen wird und besser wirken kann, wenn es nicht mit dem Futter gegeben wird, da es sich sozusagen im Futter "verflüchtigt".

Die Wirksamkeit von L-Lysin ist ja leider ohnehin nicht komplett belegt, bei manchen wirkt's Wunder, bei anderen leider gar nichts...


Zylexis ist super. Würde meine Praxis allerdings im Abstand 0 - 2 - 4 geben und so finde ich das auch in der Packungsbeilage.

Ich habe hier schon oft von Zylexis gelesen... die Ärztin meinte, dass sie immer 2 Mal spritzt innerhalb von 24-48 Stunden. Eigentlich würde sie auch eher morgen Abend bzw. am Samstag geben. Aber ich hab mich ja nicht getraut, es selbst subcutan zu spritzen 😳 deswegen morgen in der ersten Sprechstunde... mein Partner muss mich fahren, da ich kein Auto habe -.- und er hat Spätschicht... alles doof gelaufen!!!

Zylexis aktiviert ja über abgewandelte Pockenerreger das Immunsystem. Ob da gilt "viel hilft viel"?

Hmm, ich weiß es nicht... ich hoffe einfach darauf, dass es wirk und alles schnell besser wird!

Und trau Dir ruhig zu subkutan zu spritzen. Das ist wirklich einfach und spart Dir und Leo eine Menge Stress... 🙂

Er hat so super viel Stress! Und ich dementsprechend auch. Leider ist er kein Kater, mit dem es einfach ist... er futtert auch sein L-Lysin nicht im Fressen, so ein Mist! Bin jetzt zur Apotheke gefahren und habe Spritzen gekauft. Hast du damit Erfahrung? Das L-Lysin löst sich nicht so gut in Wasser... habe auch die 5ml Spritze nehmen und mehrfach ansetzen müssen, bis es drin war... der hat sich vielleicht gewunden! Ich weiß gar nicht, wie ich das alleine schaffen soll, wenn mein Männe morgen und die nächste Woche normal arbeiten geht 😕

Übrigens - Veraflox hatten wir noch nicht, aber ich habe Gutes gehört. Meine Praxis würde bei einem erneuten Infekt ... irgendwas mit einem Wirkstoff mit "D" am Anfang geben (kompliziertes Wort, ich hab's mir aufgeschrieben... ;-) ) UND das dann, weil beim Sorgenkater wie bei Leo "chronischer" Katzenschnupfen vorliegt, für 4 Wochen geben. Ich habe mich noch nicht informiert, ob das wohl sinnvoll wäre oder nicht - wichtig und m.E. richtig ist aber, bei wiederkehrenden Infekten das AB länger zu geben (da gibt es ja eine Spannbreite, ob zB 7 oder 10 oder 14 Tage).

Das hört sich doch ganz gut an... die TÄ hat noch nicht gesagt, wie lange wir die Behandlung fortsetzen müssen mit Veraflox.

Insgesamt tut es mir so leid, dass er so viel Stress hat. Eigentlich sollte man ja grade das bei einem Herpes-Kandidaten vermeiden... 6 mal am Tag einfangen (nein, locken lässt Mann sich nicht), festhalten und etwas eingeben... das ist selbst dem entspanntesten Kater zu viel!

Hast du auch schon mal ein derartiges Augenproblem gehabt? Ich habe irgendwie Sorge, dass wir das nicht richtig in den Griff bekommen... würde ja gerne L-Lysin dauerhaft geben, aber er will es ja nicht annehmen! Und ihm sein Leben lang 2 mal täglich die Spritze ins Maul zu schieben, das ist auch nicht das Wahre 🙁
 
Lese das hier jetzt erst. Bei den ganzen Medis die er bekommt, ist das L-Lysin nicht so essentiell, daß du deswegen dir oder dem Kater Stress machen müsstest. Versuchs mit der Spritze, wenns nur mit Kämpfen geht, dann lass es sein. L-Lysin ist ein "nice to have". Aber kein "must have".
 
Hast du auch schon mal ein derartiges Augenproblem gehabt?

Ich weiß nicht wie drastisch es bei Leo ist. Es klingt nicht sooo schlimm, ich würde da vorerst ruhig bleiben. Ich nehme bei Augenproblemen (schon bei den ganz Kleinen) Gentophal (das sind Tropfen, ich finde das leichter und sauberer zu dosieren, weil ich den Katzen einen Tropfen in den Augenwinkel geben kann und wenn ich dann das Unterlid leicht nach unten ziehe läuft er ins Auge) und das hat bisher wirklich ausnahmslos geholfen. Wichtig ist das das Medikament auch nach Abklingen der Symptome ein paar Tage weiterzugeben. Die Salbe kenne ich nicht, wird aber bestimmt auch gut helfen.

Herpes macht Augenprobleme, aber mit frühzeitiger Behandlung hatte ich wirklich nie schlimme Fälle.

Ich habe irgendwie Sorge, dass wir das nicht richtig in den Griff bekommen... würde ja gerne L-Lysin dauerhaft geben, aber er will es ja nicht annehmen! Und ihm sein Leben lang 2 mal täglich die Spritze ins Maul zu schieben, das ist auch nicht das Wahre 🙁

Wenn er sich so sträubt hat es keinen Wert, ich würde dann auch nicht drauf bestehen. Im Moment macht sowieso das AB den Hauptjob.
Später kannst Du es einschleichen... oder in was besonders Leckerem verstecken. Vielleicht nimmt er es in Vitaminpaste?
 
Übrigens - Veraflox hatten wir noch nicht, aber ich habe Gutes gehört. Meine Praxis würde bei einem erneuten Infekt ... irgendwas mit einem Wirkstoff mit "D" am Anfang geben (kompliziertes Wort, ich hab's mir aufgeschrieben... ;-) ) UND das dann, weil beim Sorgenkater wie bei Leo "chronischer" Katzenschnupfen vorliegt, für 4 Wochen geben. Ich habe mich noch nicht informiert, ob das wohl sinnvoll wäre oder nicht - wichtig und m.E. richtig ist aber, bei wiederkehrenden Infekten das AB länger zu geben (da gibt es ja eine Spannbreite, ob zB 7 oder 10 oder 14 Tage).

über veraflox wird man nicht mehr lange "nur gutes" hören, weil es seit seiner markteinführung vor ein paar monaten jeder tierarzt wieder breit ohne erregerbestimmung unter das volk wirft, ob es nun zu den potentiell vorhandenen bakterien passt oder auch nicht. so bilden sich dann doch auch gerne mal schnell resistenzen bei den bakterien, wo es hätte wirken können.
aber, by the way, auch pradofloxacin, der wirkstoff, auf dem veraflox beruht, hat nur ein von natur aus begrenztes wirkstoffspektrum als diesbezüglich erweiterter nachfolger von marbofloxacin (marbocyl) und enrofloxacin (baytril).

dass man lieber "das ab mit d", nämlich doxycyclin bei erkrankungen aus dem katzenschnupfenkomplex einsetzt, ist klar und sollte das auch jedem tierarzt sein: doxycyclin wirkt in der regel (und im unterschied zu vielen anderen abs) gegen alle potentiell vorhandenen bakteriellen erreger. und das zuverlässiger als pradofloxacin, das bei einer ganz neuen studie an der uni münchen im falle von chlamydien weniger gut abgeschnitten hat.

da bei konjunktivitis wie im vorliegenden falle von bakterieller seite aus in den meisten fällen chlamydien beteiligt sind, wäre meine erste wahl hier deshalb auch doxycyclin gewesen, wenn man es systemisch behandelt. bei der augensalbe hätte ich vermutlich auch eher auf tetrazykline zurückgegriffen, meines wissens nach sind die mittel der 1. wahl.

egal - beide medikamente sollten im normalfall gegen chlamydien helfen, wenn diese die erreger sind. ganz abgesehen davon, dass veraflox natürlich noch ein paar mehr bakterien in petto hat, die man damit bekämpfen kann.

es schadet im übrigen nicht, die augensalbe häufiger rein zu machen. das würde ich auch tun.

des weiteren verstehe ich nicht, wieso mit l-lysin behandelt wird, das ja NUR gegen herpes wirkt, die katze aber keinerlei virostatik, weder in tablettenform noch als augensalbe bekommt? wieso geht man nur gegen eine bakterielle (sekundär)erkrankung der augen an?

darüber hinaus: so eng festgelegt bzw. auf einen wochenrhythmus beschränkt sind abs nicht. das kommt auf das ab an, auf die grunderkrankung, das beschaffensein der grunderkrankung, die substanz des zu behandelnden etc.. atemwegsinfekte mit mykoplasmen z.b. werden auch gerne vier, sechs, acht wochen behandelt.
dass man bei wiederkehrenden infekten das ab länger gibt ist nur halb richtig: man sollte auf keinen fall das gleiche ab xmal hintereinander geben lassen, wenn es nicht wirkt. es ist eine goldene antibioseregel, dass man nach einem fehlversuch mit blinder, d.h. nicht erregerabgestimmter antibiose nicht nur das präparat, sondern auch die wirkstoffgruppe wechseln sollte - wenn man nicht gleich schon eine erregerbestimmung samt antibiogramm vornimmt.
länger geben muss man allerdings vermutlich jedes ab bei jeder länger währenden infektion - wenn eine solche schon zigfach wiedergekehrt ist, hat man sie verschleppt und dann sollte man tunlichst versuche, mit der richtigen (!) antibiose in richtiger dosierung über einen längeren zeitrahmen den erregern herr zu werden, bevor es schlimm(er) wird.
 
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Lese das hier jetzt erst. Bei den ganzen Medis die er bekommt, ist das L-Lysin nicht so essentiell, daß du deswegen dir oder dem Kater Stress machen müsstest. Versuchs mit der Spritze, wenns nur mit Kämpfen geht, dann lass es sein. L-Lysin ist ein "nice to have". Aber kein "must have".

Alles klar. Die TÄ hatte gefragt, ob wir zuvor das L-Lysin (damals noch als Enisil-F) dauerhaft geben würden... sie meinte, das sollten wir tun. Aber wenn's partout nicht reingeht; ich denke auch, dass es ihn nur noch zusätzlich aufregt!

Ich weiß nicht wie drastisch es bei Leo ist. Es klingt nicht sooo schlimm, ich würde da vorerst ruhig bleiben. Ich nehme bei Augenproblemen (schon bei den ganz Kleinen) Gentophal (das sind Tropfen, ich finde das leichter und sauberer zu dosieren, weil ich den Katzen einen Tropfen in den Augenwinkel geben kann und wenn ich dann das Unterlid leicht nach unten ziehe läuft er ins Auge) und das hat bisher wirklich ausnahmslos geholfen. Wichtig ist das das Medikament auch nach Abklingen der Symptome ein paar Tage weiterzugeben. Die Salbe kenne ich nicht, wird aber bestimmt auch gut helfen.

Herpes macht Augenprobleme, aber mit frühzeitiger Behandlung hatte ich wirklich nie schlimme Fälle.

Wenn er sich so sträubt hat es keinen Wert, ich würde dann auch nicht drauf bestehen. Im Moment macht sowieso das AB den Hauptjob.
Später kannst Du es einschleichen... oder in was besonders Leckerem verstecken. Vielleicht nimmt er es in Vitaminpaste?

Es ist halt das erste Mal, dass seine Augen wirklich vereitert sind... vorher haben sie ab und an getränt, das war aber nicht der Rede wert. Ich bin beim Thema Augen immer etwas übervorsichtig... ihr wisst schon 😳

über veraflox wird man nicht mehr lange "nur gutes" hören, weil es seit seiner markteinführung vor ein paar monaten jeder tierarzt wieder breit ohne erregerbestimmung unter das volk wirft, ob es nun zu den potentiell vorhandenen bakterien passt oder auch nicht. so bilden sich dann doch auch gerne mal schnell resistenzen bei den bakterien, wo es hätte wirken können.
aber, by the way, auch pradofloxacin, der wirkstoff, auf dem veraflox beruht, hat nur ein von natur aus begrenztes wirkstoffspektrum als diesbezüglich erweiterter nachfolger von marbofloxacin (marbocyl) und enrofloxacin (baytril).

dass man lieber "das ab mit d", nämlich doxycyclin bei erkrankungen aus dem katzenschnupfenkomplex einsetzt, ist klar und sollte das auch jedem tierarzt sein: doxycyclin wirkt in der regel (und im unterschied zu vielen anderen abs) gegen alle potentiell vorhandenen bakteriellen erreger. und das zuverlässiger als pradofloxacin, das bei einer ganz neuen studie an der uni münchen im falle von chlamydien weniger gut abgeschnitten hat.

da bei konjunktivitis wie im vorliegenden falle von bakterieller seite aus in den meisten fällen chlamydien beteiligt sind, wäre meine erste wahl hier deshalb auch doxycyclin gewesen, wenn man es systemisch behandelt. bei der augensalbe hätte ich vermutlich auch eher auf tetrazykline zurückgegriffen, meines wissens nach sind die mittel der 1. wahl.

egal - beide medikamente sollten im normalfall gegen chlamydien helfen, wenn diese die erreger sind. ganz abgesehen davon, dass veraflox natürlich noch ein paar mehr bakterien in petto hat, die man damit bekämpfen kann.

es schadet im übrigen nicht, die augensalbe häufiger rein zu machen. das würde ich auch tun.

des weiteren verstehe ich nicht, wieso mit l-lysin behandelt wird, das ja NUR gegen herpes wirkt, die katze aber keinerlei virostatik, weder in tablettenform noch als augensalbe bekommt? wieso geht man nur gegen eine bakterielle (sekundär)erkrankung der augen an?

darüber hinaus: so eng festgelegt bzw. auf einen wochenrhythmus beschränkt sind abs nicht. das kommt auf das ab an, auf die grunderkrankung, das beschaffensein der grunderkrankung, die substanz des zu behandelnden etc.. atemwegsinfekte mit mykoplasmen z.b. werden auch gerne vier, sechs, acht wochen behandelt.
dass man bei wiederkehrenden infekten das ab länger gibt ist nur halb richtig: man sollte auf keinen fall das gleiche ab xmal hintereinander geben lassen, wenn es nicht wirkt. es ist eine goldene antibioseregel, dass man nach einem fehlversuch mit blinder, d.h. nicht erregerabgestimmter antibiose nicht nur das präparat, sondern auch die wirkstoffgruppe wechseln sollte - wenn man nicht gleich schon eine erregerbestimmung samt antibiogramm vornimmt.
länger geben muss man allerdings vermutlich jedes ab bei jeder länger währenden infektion - wenn eine solche schon zigfach wiedergekehrt ist, hat man sie verschleppt und dann sollte man tunlichst versuche, mit der richtigen (!) antibiose in richtiger dosierung über einen längeren zeitrahmen den erregern herr zu werden, bevor es schlimm(er) wird.

Hallo Frau Freitag,

danke für deinen langen und ausführlichen Beitrag! Leo hat schon seit seinem Baby-Alter den Herpes-Virus (Chlamydien wurden ausgeschlossen) und kam eigentlich bisher relativ gut damit klar.

Wenn hier etwas mehr genießt wurde, dann hat er Engystol bekommen (3-4x täglich 1 Tablette), L-Lysin hat er verweigert.

Leider bist du so gut informiert, dass ich irgendwie nur die Hälfte deines Beitrags so richtig verstanden habe 😳 also, die TÄ hat einen Abstrich genommen, da bekommen wir morgen das Ergebnis. Wir haben ihn schon mal mit AB behandeln müssen, allerdings sagte die TÄ, dass das nicht mehr auf dem Markt sei, daher nun das neue und auch nur, weil seine Lymphknoten angeschwollen sind - sonst hätten wir darauf verzichtet.

Soweit ich das mitbekommen habe, soll er das L-Lysin als Virostatikum nehmen. Weil er ja "nur" Herpes hat. Dies ist ja auch die primäre Erkrankung, durch welche es möglich war, dass sich ein Erreger erst darüber legt!!! Das L-Lysin soll den Herpes also an der Spitze packen! Was genau das in seinen Augen ist kann sie erst morgen sagen und dementsprechend weiter behandeln. Welches würdest du denn bei FHV vorschlagen? Dann werde ich sie morgen darauf ansprechen?

Wie lange wir die medikamentöse Behandlung fortsetzen müssen ist noch nicht raus, ich denke, dass wir morgen mehr wissen.

Du kennst dich wirklich gut aus! Worauf sollte ich die TÄ noch ansprechen?

LG Laura
 
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Leo hat schon seit seinem Baby-Alter den Herpes-Virus (Chlamydien wurden ausgeschlossen) und kam eigentlich bisher relativ gut damit klar.

Leider bist du so gut informiert, dass ich irgendwie nur die Hälfte deines Beitrags so richtig verstanden habe 😳 also, die TÄ hat einen Abstrich genommen, da bekommen wir morgen das Ergebnis. Wir haben ihn schon mal mit AB behandeln müssen, allerdings sagte die TÄ, dass das nicht mehr auf dem Markt sei, daher nun das neue und auch nur, weil seine Lymphknoten angeschwollen sind - sonst hätten wir darauf verzichtet.

Soweit ich das mitbekommen habe, soll er das L-Lysin als Virostatikum nehmen. Weil er ja "nur" Herpes hat. Dies ist ja auch die primäre Erkrankung, durch welche es möglich war, dass sich ein Erreger erst darüber legt!!! Das L-Lysin soll den Herpes also an der Spitze packen! Was genau das in seinen Augen ist kann sie erst morgen sagen und dementsprechend weiter behandeln. Welches würdest du denn bei FHV vorschlagen? Dann werde ich sie morgen darauf ansprechen?

Wie lange wir die medikamentöse Behandlung fortsetzen müssen ist noch nicht raus, ich denke, dass wir morgen mehr wissen.

Du kennst dich wirklich gut aus! Worauf sollte ich die TÄ noch ansprechen?

DAMALS wurden chlamydien ausgeschlossen, oder? die können sich ja jederzeit draufsetzen. der herpesvirus bei katzen funktioniert ähnlich wie beim menschen: einmal infiziert schlummert er bei den meisten (nicht bei allen, aber bei vielen) im körper und "schläft", ist dann auch, soviel ich weiß, nicht per rachenabstrich o.ä. nachweisbar. ausbrechen kann er jederzeit, begünstigt durch streß, schlechtes immunsystem etc.. - und ist im akuten fall dann nachweisbar.

behandelt wird auch NUR der akute fall, mehr kann man eh nicht machen - außer dauerhaft zu versuchen, streß zu vermeiden, das immunsystem zu pushen etc.

eine bakterielle infektion kann sich JEDERZEIT auf die virale herpesinfektion setzen - jedes mal eine neue. und chlamydien sind einfach die häufigsten bakterien, die bei bindehautentzündungen (= konjunktivitis) bei katzen vorkommen.

eure gelbe flüssigkeit spricht definitiv für einen bakterienbefall, den man ja auch jetzt mit antibiotischer salbe angeht. oft ist aber eine bindehautentzündung eben auch zweigleisig ausgelöst: zuerst durch herpes und hernach dann durch bakterien (es können auch NUR bakterien oder NUR herpes sein - letzteres ist häufiger; aber bei euch spricht der gelbe schleim für bakterien - und herpes kann eben mit beteiligt sein). deshalb verstehe ich nicht, warum man nicht von vorneherein mit virostatika für das auge behandelt acic-ophtal zb..
und wenn herpes an den augen richtig schlimm ist, behandelt man normalerweise auch zusätzlich mit famvir-tabletten systemisch.

"nur" herpes wird in eurem fall ziemlich sicher nicht vorliegen - wegen des gelben schleims und evtl. auch wegen der lymphknoten.

wurde jetzt ein abstrich gemacht und wenn ja wo?

ich würde (so lange ihr nichts über die erreger im auge wisst) zusätzlich am auge eine virostatische augensalbe anwenden und beides, also mit eurer jetzigen antibiotischen augensalbe, im wechsel anwenden (es müssen mindestens 15 minuten zwischen den medis liegen!). und am besten beide salben häufiger als 3 mal täglich - so oft wie möglich.

darüber hinaus würde ich, so lange man auch nicht weiß, wieso die lymphknoten geschwollen sind (deutet auf eine infektion hin), das veraflox mindestens 10 tage lang geben.
 
Der Abstrich hat ergeben, dass es keine Bakterien gibt - es also "nur" Herpes ist. Wir behalten die Behandlung so bei und sollen in einer Woche noch mal kommen.

Frage: Lieber wenig L-Lysin als gar keins? Oder bringt es dann nichts? Ich bekomme es mit der Spritze meist nicht komplett in den Kater. Hmpf. Oder soll ich etwas mehr als die 600mg anmischen und dann geben in dem Wissen, dass eh immer etwas daneben geht?

Ach, und soll ich den anderen beiden auch L-Lysin geben? Die nehmen es über das Futter.
 
Der Abstrich hat ergeben, dass es keine Bakterien gibt - es also "nur" Herpes ist. Wir behalten die Behandlung so bei und sollen in einer Woche noch mal kommen.

was für ein abstrich war das? rachen oder augen?

und wieso behandelt ihr, wenn es NUR herpes ist, dann NUR mit einer antibiotischen salbe?
antibiotika = wirken nur gegen bakterien, nicht gegen viren

normalerweise setzt man antibiotische augensalben schon ein bei einer herpesinfektion, nicht aber um gegen herpes vorzugehen, sondern um bakterielle sekundärinfektionen zu vermeiden.

deshalb nochmals meine frage: wieso nimmt man kein virostatikum für das auge, sprich: eine augensalbe mit z.b. aciclovir?

wenn du das l-lysin nicht füttern kannst, gehst du mit keinem der medikamente wirklich ausgesprochen gegen das virenwachstum vor. zylexis ist ein anfang (weil immunmodulator und erprobt bei viralen erkrankungen), ich würde aber in jedem fall bei herpes am auge noch eine geeignete salbe dazunehmen.
 
deshalb nochmals meine frage: wieso nimmt man kein virostatikum für das auge, sprich: eine augensalbe mit z.b. aciclovir?

wenn du das l-lysin nicht füttern kannst, gehst du mit keinem der medikamente wirklich ausgesprochen gegen das virenwachstum vor. zylexis ist ein anfang (weil immunmodulator und erprobt bei viralen erkrankungen), ich würde aber in jedem fall bei herpes am auge noch eine geeignete salbe dazunehmen.

Der Abstrich wurde von den Augen genommen.

Warum wir kein Virostatikum geben? Das weiß ich nicht! Ich habe mir Mühe gegeben, mich möglichst viel mit Herpes zu beschäftigen, aber von Tiermedizin habe ich keine Ahnung und vertraue da auf meine TÄ. Sie meinte, da die Behandlung mit Ecolicin angeschlagen hat, werden wir sie weiter fortsetzen. Sie hat etwas beim Abstrich gefunden, allerdings konnte wohl nicht zugeordnet werden, ob es definitiv vom Herpes kommt, weshalb nun weiterhin Ecolicin an der Tagesordnung steht.

Dass ich ohne Lysin nicht gegen die Vermehrung und Hemmung der Viren vorgehe, weiß ich. Deswegen war die Frage, wie genau ich das nun mit der Dosierung händeln soll 😉 Ich denke, ich werde einfach das Doppelte anrühren in der Annahme, dass sowieso die Häflte daneben geht.
 
Das ist ein guter Plan.
 
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Das ist ein guter Plan.

Naja, es ist vielleicht nicht der beste, aber immerhin ist es ein Plan 😳 ich bekomme von einer ganz lieben Forine "Easy Pills" zugeschickt, die müssten morgen ankommen. Da sind dann wohl auch 500mg/Stück drin - einen Versuch ist es wert!

Lohnt es sich den beiden anderen Katzen L-Lysin unter's Futter zu geben?
 
Würde ich so lange machen, bis es dem Kleinen wieder gut geht.
 
Also allen geben, meinst du?

Die Katze ist ganz normal geimpft, der Kleine hat erst seine erste Impfung hinter sich (die zweite steht noch aus). Die TÄ meinte, dass man davon ausgehen kann, dass alle das Virus haben, es aber bei den anderen nicht ausbricht... mache mir nur Gedanken um den Kleinen, weil er noch nicht fertig grundimmunisiert ist. Mit dem L-Lysin könnte ich ihm schon helfen?
 
Ja, du kannst es allen geben. Ob es ausbricht oder wann kann man eben nicht sagen, aber es ist wahrscheinlich, dass alle Träger sind.

Meine TÄ hat mir damals gesagt, alles was Stress bedeutet muss vermieden werden. Meine Jungs haben sich Tropfen- und Tablettengabe super gefallen lassen, L-Lysingabe konnte ich vergessen. Sie meinte -> zuviel Stress, also weglassen! So weit ich weiß, soll man es auch nicht dauerhaft geben, falls ich das nicht falsch im Hinterstübchen abgespeichert habe 😉

Als Virustatikum gabs Famvir, frage danach!
 

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