P
PyraLan
Erfahrener Benutzer
- Mitglied seit
- 5. Mai 2013
- Beiträge
- 572
Hilfe ich bin eine Katze.....
(Eine Fantasiegeschichte)
Hallo Ihr da draußen vor den Klapperkisten. Ich bin in meinem Leben schon einiges gewesen. Käfer (keine tolle Sache), Hund (iiiiih ne das war mir zu anstrengend - immer dieses Laufen an der Leine und so) und soweiter. Immer habe ich mir geschworen: Im nächsten Leben wirste Katze Hubert. Und jetzt endlich hab ichs geschafft!! Ich bin eine Katze. Naja genau gesagt ein Kater!
Sir Hubert, stolze 13 Jahre und von Beruf Vollzeitschmuser. Mittlerweile weiß ich wieder wieso ich Katze werden wollte. Wegen der warmen Heizung vor die im mich im Winter legen kann. Wegen der vielen Stunden Schlaf am Tag. Wegen der netten Dosenöffner, die alles für mich tun: Mich pflegen, schmusen, füttern und zum Tierarzt bringen, wenn ich krank bin.
Das war leider nicht immer so. Mit 13 Jahren hat man schon einiges mitgemacht, das ist bestimmt jedem klar. Aber so anstrengend habe ich mir das Leben nicht vorgestellt, gerade wo ich doch eigentlich ein Katze bin, also quasi das Höchste Tier im Tierreich - dachte ich!!
Geboren wurde ich bei einer Dame. Meine Mutter Maine Coon, mein Vater ein BKH. Ich sollte wohl einer dieser beliebten Mixe werden. Weil wir ja so schnuckelig aussehen und so lieb sind.
Klar ich finde mich auch schnuckelig, aber einfach so zwei unterschiedliche Rassen mixen und uns dann teuer verkaufen? Ne das gefällt mir gar nicht. Meine Mama war krank, hatte Schmerzen mit der Hüfte. Das hat sie mir oft gesagt, aber von den Menschen wusste es keiner. Wie auch, wenn man nie zum Tierarzt geht!
Naja als ich 8 Wochen alt war, und gerade mit meinen Geschwistern und meiner Mama spielte, kam diese laute polterige Familie herein, packte mich ganz alleine in eine dunkle Kiste und nahm mich einfach mit. Raus durfte ich wieder in einer Wohnung, alle Familienmitglieder um mich herum. Der eine Junge zog mich an meinem zarten Schwänzchen zu sich. Das mochte das kleine Mädchen aber nicht und packte mich an den Ohren.
Könnt ihr euch vorstellen wie viel Angst ich hatte? Ich hab nach meiner Mama geschrien, aber die kam nicht.
Irgendwann bin ich vor Erschöpfung müde umgefallen.
In der Nacht kehrte endlich Ruhe ein. Und ich machte mich auf den Weg die Wohnung zu erkunden. Viel gabs nicht zu sehen. Zumindest für eine Katze nicht, aber gut vllt muss ich ja nicht lange hier bleiben.
Die Tage, Wochen und Jahre vergingen. Ich verbrannte meine Pfoten an der Herdplatte, fraß etwas vom Weihnachtsstern der auf dem Fensterbrett stand oder hatte einen Schnupfen. Den Tierarzt habe ich nie gesehen, trotz großer Schmerzen.
Tag ein Tag aus war ich alleine, wenn die Familie unterwegs war. Meine Geschwister habe ich lange Zeit vermisst, bis ich mich damit abgefunden habe , sie nie wieder zu sehen. Seitdem mag ich keine anderen Katzen mehr. Der Schmerz sitzt einfach zu tief...
Irgendwann gingen die Hormone mit mir durch. Ich wusste nicht wie mir geschah, konnte es auch nicht erklären, aber irgendwas war anders. Ich wollte meine Wohnung für mich haben. Pinkelte in die Ecken um sie zu markieren oder kratzte etwas an der Tapete. Meine Familie fand das nicht toll. Ich wurde geschüttelt, ausgesperrt, mit der Nase in meinen Urin getaucht. Nichts hat geholfen, wie auch? Ich konnte doch nicht anders.
Das Futter was ich bekam war nicht so der Hit. Ich erinnere mich an die Milch meiner Mama, wie toll diese war. Klar nun will ich die nicht mehr, aber sie schmeckte zumindest. Hat denn keiner verstanden, dass ich Mäuse jagen will. Ok vllt nicht gleich ne Maus, aber zumindest Fleisch könnte man mir doch geben, ich hab mir mal was vom Tisch geklaut: Es war sowas von toll. Am nächsten Tag mochte ich mein Trockenfutter nicht mehr. Also musste ich hungern. Gedanken hat sich darüber keiner gemacht.
Vom Hunger getrieben lief ich durch die Wohnung auf der Suche nach Essbarem. Es war mal wieder keiner Zuhause und eine Totenstille überall, bis ich Vogelgezwitscher hörte. Moment mal, wo kann das herkommen. Ich lief ins Schlafzimmer des Jungen und sah das gekippte Fenster. Ich sprang aufs Fensterbrett und versuchte mich durch den Schlitz zu quetschen. Als ich halb durch war, blieb ich hängen. Die Schmerzen waren der Hammer und trotzdem kroch ich weiter und konnte mich befreien. Vor Schmerzen hab ich wohl nicht richtig aufgepasst: Ein falscher Tritt und ich fiel sehr sehr tief. Ich wusste gar nicht, dass die Menschen so hoch wohnen können. Als ich aufkam fühlte ich mich wie gelähmt. Vorsichtig schleppte ich mich in die angrenzende Wiese und legte mich hin. Die Augenlider vielen mir zu:
ICH WOLLTE STERBEN...
Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich so da lag, bis ich die Rufe meiner Familie hörte. Ich drückte mich nur flach an den Boden. Die polterigen Kinder, die mir am Schwanz zogen waren das Letzte was ich gebrauchen konnte. Eines der Kinder fand mich trotzdem. Sie riefen und alle standen um mich herum. Große Hoffnungen hatte ich nicht, aber vllt konnten sie mir doch helfen, die Schmerzen loszuwerden.
Sie steckten die Köpfe zusammen und schließlich hörte ich den Familienvater sagen: "Lasst uns gehen, dem können wir nicht mehr helfen" ...die Kinder quengelten zwar, aber drehten sich trotzdem weg. Okay, ich sah nicht mehr wirklich gut aus in diesem Moment und kuscheln wollte ich auch nicht, aber einfach liegen lassen ??
Wenn ich weinen könnte, ich hätte es getan!
So ist es also das Leben einer stolzen Hauskatze!!!
Mittlerweile bin ich glücklich, man hat mich gefunden, zum Tierarzt gebracht, gepflegt und kastrieren lassen. Ich lebe mit Simon zusammen, einer Straßenkatze aus Spanien. Noch nicht mein bester Freund, aber was nicht ist kann ja noch werden.
Wir liegen zusammen vor der Heizung, lassen uns kraulen und schlagen uns den Bauch voll. Ich bin wieder stolz eine Katze zu sein....
Euer Hubert
Eventuelle Ähnlichkeiten zu Fällen hier im Forum sind rein zufällig 😛 und nein ich will niemanden angreifen. Ich möchte nur Verständnis schaffen, BEVOR die Katze in den Brunnen fällt.
Alle die sich angesprochen fühlen, selbst Schuld 😉
(Eine Fantasiegeschichte)
Hallo Ihr da draußen vor den Klapperkisten. Ich bin in meinem Leben schon einiges gewesen. Käfer (keine tolle Sache), Hund (iiiiih ne das war mir zu anstrengend - immer dieses Laufen an der Leine und so) und soweiter. Immer habe ich mir geschworen: Im nächsten Leben wirste Katze Hubert. Und jetzt endlich hab ichs geschafft!! Ich bin eine Katze. Naja genau gesagt ein Kater!
Sir Hubert, stolze 13 Jahre und von Beruf Vollzeitschmuser. Mittlerweile weiß ich wieder wieso ich Katze werden wollte. Wegen der warmen Heizung vor die im mich im Winter legen kann. Wegen der vielen Stunden Schlaf am Tag. Wegen der netten Dosenöffner, die alles für mich tun: Mich pflegen, schmusen, füttern und zum Tierarzt bringen, wenn ich krank bin.
Das war leider nicht immer so. Mit 13 Jahren hat man schon einiges mitgemacht, das ist bestimmt jedem klar. Aber so anstrengend habe ich mir das Leben nicht vorgestellt, gerade wo ich doch eigentlich ein Katze bin, also quasi das Höchste Tier im Tierreich - dachte ich!!
Geboren wurde ich bei einer Dame. Meine Mutter Maine Coon, mein Vater ein BKH. Ich sollte wohl einer dieser beliebten Mixe werden. Weil wir ja so schnuckelig aussehen und so lieb sind.
Klar ich finde mich auch schnuckelig, aber einfach so zwei unterschiedliche Rassen mixen und uns dann teuer verkaufen? Ne das gefällt mir gar nicht. Meine Mama war krank, hatte Schmerzen mit der Hüfte. Das hat sie mir oft gesagt, aber von den Menschen wusste es keiner. Wie auch, wenn man nie zum Tierarzt geht!
Naja als ich 8 Wochen alt war, und gerade mit meinen Geschwistern und meiner Mama spielte, kam diese laute polterige Familie herein, packte mich ganz alleine in eine dunkle Kiste und nahm mich einfach mit. Raus durfte ich wieder in einer Wohnung, alle Familienmitglieder um mich herum. Der eine Junge zog mich an meinem zarten Schwänzchen zu sich. Das mochte das kleine Mädchen aber nicht und packte mich an den Ohren.
Könnt ihr euch vorstellen wie viel Angst ich hatte? Ich hab nach meiner Mama geschrien, aber die kam nicht.
Irgendwann bin ich vor Erschöpfung müde umgefallen.
In der Nacht kehrte endlich Ruhe ein. Und ich machte mich auf den Weg die Wohnung zu erkunden. Viel gabs nicht zu sehen. Zumindest für eine Katze nicht, aber gut vllt muss ich ja nicht lange hier bleiben.
Die Tage, Wochen und Jahre vergingen. Ich verbrannte meine Pfoten an der Herdplatte, fraß etwas vom Weihnachtsstern der auf dem Fensterbrett stand oder hatte einen Schnupfen. Den Tierarzt habe ich nie gesehen, trotz großer Schmerzen.
Tag ein Tag aus war ich alleine, wenn die Familie unterwegs war. Meine Geschwister habe ich lange Zeit vermisst, bis ich mich damit abgefunden habe , sie nie wieder zu sehen. Seitdem mag ich keine anderen Katzen mehr. Der Schmerz sitzt einfach zu tief...
Irgendwann gingen die Hormone mit mir durch. Ich wusste nicht wie mir geschah, konnte es auch nicht erklären, aber irgendwas war anders. Ich wollte meine Wohnung für mich haben. Pinkelte in die Ecken um sie zu markieren oder kratzte etwas an der Tapete. Meine Familie fand das nicht toll. Ich wurde geschüttelt, ausgesperrt, mit der Nase in meinen Urin getaucht. Nichts hat geholfen, wie auch? Ich konnte doch nicht anders.
Das Futter was ich bekam war nicht so der Hit. Ich erinnere mich an die Milch meiner Mama, wie toll diese war. Klar nun will ich die nicht mehr, aber sie schmeckte zumindest. Hat denn keiner verstanden, dass ich Mäuse jagen will. Ok vllt nicht gleich ne Maus, aber zumindest Fleisch könnte man mir doch geben, ich hab mir mal was vom Tisch geklaut: Es war sowas von toll. Am nächsten Tag mochte ich mein Trockenfutter nicht mehr. Also musste ich hungern. Gedanken hat sich darüber keiner gemacht.
Vom Hunger getrieben lief ich durch die Wohnung auf der Suche nach Essbarem. Es war mal wieder keiner Zuhause und eine Totenstille überall, bis ich Vogelgezwitscher hörte. Moment mal, wo kann das herkommen. Ich lief ins Schlafzimmer des Jungen und sah das gekippte Fenster. Ich sprang aufs Fensterbrett und versuchte mich durch den Schlitz zu quetschen. Als ich halb durch war, blieb ich hängen. Die Schmerzen waren der Hammer und trotzdem kroch ich weiter und konnte mich befreien. Vor Schmerzen hab ich wohl nicht richtig aufgepasst: Ein falscher Tritt und ich fiel sehr sehr tief. Ich wusste gar nicht, dass die Menschen so hoch wohnen können. Als ich aufkam fühlte ich mich wie gelähmt. Vorsichtig schleppte ich mich in die angrenzende Wiese und legte mich hin. Die Augenlider vielen mir zu:
ICH WOLLTE STERBEN...
Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich so da lag, bis ich die Rufe meiner Familie hörte. Ich drückte mich nur flach an den Boden. Die polterigen Kinder, die mir am Schwanz zogen waren das Letzte was ich gebrauchen konnte. Eines der Kinder fand mich trotzdem. Sie riefen und alle standen um mich herum. Große Hoffnungen hatte ich nicht, aber vllt konnten sie mir doch helfen, die Schmerzen loszuwerden.
Sie steckten die Köpfe zusammen und schließlich hörte ich den Familienvater sagen: "Lasst uns gehen, dem können wir nicht mehr helfen" ...die Kinder quengelten zwar, aber drehten sich trotzdem weg. Okay, ich sah nicht mehr wirklich gut aus in diesem Moment und kuscheln wollte ich auch nicht, aber einfach liegen lassen ??
Wenn ich weinen könnte, ich hätte es getan!
So ist es also das Leben einer stolzen Hauskatze!!!
Mittlerweile bin ich glücklich, man hat mich gefunden, zum Tierarzt gebracht, gepflegt und kastrieren lassen. Ich lebe mit Simon zusammen, einer Straßenkatze aus Spanien. Noch nicht mein bester Freund, aber was nicht ist kann ja noch werden.
Wir liegen zusammen vor der Heizung, lassen uns kraulen und schlagen uns den Bauch voll. Ich bin wieder stolz eine Katze zu sein....
Euer Hubert
Eventuelle Ähnlichkeiten zu Fällen hier im Forum sind rein zufällig 😛 und nein ich will niemanden angreifen. Ich möchte nur Verständnis schaffen, BEVOR die Katze in den Brunnen fällt.
Alle die sich angesprochen fühlen, selbst Schuld 😉