Hilfe !!!! - mein Kater dreht durch!!!!

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Mich würde ja mal interessieren, was das für ein "40-kg-Geschoss" war.

Habe mich bei Quicky´s Kommentaren auch die ganze Zeit gefragt, welches
Tier genau er/sie mit 40 Kilogeschoss meint.

@ Quiky: vielleicht klärst Du uns mal auf, anstatt hier persönliche Kämpfe mit anderen auszutargen!?😳
 
A

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Ich empfinde diesen Austausch nicht als persönlichen Kampf 😕
 
Noun Du kannst Mensch und Tier nicht vergleichen.
Menschen denken und fühlen in Bahnen, die wir als artgleiche Wesen auch instinktiv nachvollziehen können und ausserdem sprechen sie die selbe Sprache.

Katzen hingegen (und auch viele viele andere Tiere), brauchen für ihre Sicherheit klare Grenzen innerhalb derer sie sich sicher bewegen.
Im Zusammenleben mit dem Menschen, muss der Mensch diese Grenzen ziehen und Grenzverletzungen entsprechend behandeln.
Bei Tieren hilft nunmal kein 'bitte bitte mach das nicht' - das verstehen sie schlichtweg nicht - aber artgerechtes Verhalten hilft. Sprich wie verhält sich eine andere Katze in der und der Situation und wie kann ich das als Mensch möglichst authentisch nachmachen.
Und wenn man Katzen von kleinauf bestimmte Regeln antrainiert - also z.B. das Schluss jetzt, dann wird da nix gestört, da sie das kennen und wissen, dass eben Feierabend ist mit dem Unfug den sie grad treiben.
Wenn Du Dein Kind, was grad extra 'z läzt richtig Mist angestellt hat bestrafst (wie auch immer sei dahingestellt), dann hat das ja auch hernach keine Angst vor Dir oder sein Vertrauen verloren (mal vom 'windelweich prügeln' was früher gang und Gäbe war, abgesehen).
PS: schau Dir diese Pranken an und Du weisst, warum eine entsprechende Erziehung notwendig ist: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d5/Lynx_de_Sibérie_Thoiry_1981.jpg

Sabinee, mit Deiner blühenden Fantasie kannste echt nen Fiktivroman schreiben oder beim nächsten Astrologen anheuern.
Nochmal zum Mitschreiben: Ich hatte niemals Angst vor meinem Luchskuder.
Ich habe ihn lediglich von kleinauf so erzogen, dass eine entsprechende Situation gar nicht erst aufkam.

JFA und wenn Du das zum 1001 mal behauptest dass Katzen in der Gruppe Keine Rangordnung haben, es wird trotzdem nicht wahrer!
 
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Noun Du kannst Mensch und Tier nicht vergleichen.




Wenn Du Dein Kind, was grad extra 'z läzt richtig Mist angestellt hat bestrafst (wie auch immer sei dahingestellt), dann hat das ja auch hernach keine Angst vor Dir oder sein Vertrauen verloren

???

Du sagst man kann Mensch und Tier nicht vergleichen tust es aber selbst
Das verwirrt mich
 
Ich behaupte nicht, dass es keine Rangordnung gibt, ich behaupte, dass es keine fixe Rangordnung gibt.
Es wird auch nicht wahrer, wenn du noch hundert Mal behauptest, Katzen in einer Gruppe hätten eine fixe Rangordnung.
Die Rangordnung ist abhängig von Ort, Zeit und Zustand der Katze. Eine fixe Rangordnung und eine "Oberkatze" gibt es nicht. Katzen leben nicht in Rudeln.

Eine angstaggressive Katze zu "unterwerfen" wird außerdem noch größere Schäden hinterlassen, als eine psychisch stabile Katze zu "unterwerfen".
Hier solche Ratschläge zu geben halte ich für brandgefährlich.

Gegen Regeln ist nichts zu sagen. Gegen "Unterwerfung" allerdings schon.

Wie bist du denn an den Luchs gekommen? 40 kg haben die übrigens nicht.
Und wie kommst du darauf, dass ein Luchs vom Verhalten her mit Hauskatzen gleichzusetzen wäre?
 
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Den Luchs habe ich zusammen mit dem Förster bei dem ich meinen Geldbeutel durch entsprechende Arbeit etwas aufgemotzt habe als ungefähr 3 Wochen altes Baby gefunden (Mutter eindeutig gemordet - sie wurde gewildert) und ihn großgezogen bis er erfolgreich ausgewildert werden konnte.
Der Kater war einer vom Typ Riese und hatte fast 40 Kilo Gewicht ... um die 37 Kilo so in dem Dreh warens. Sicher vom Gewicht und der Größe her die Extremform eines Luchses - in der Regel pendeln die sich zwischen 20 und 30 Kilo maximal ein.
Er hatte ausgewachsen 74 cm Schulterhöhe.

Und zum 10.000 Mal Katzen in einer Gruppe HABEN eine feste Rangordnung!

Tante Edit: Ich würde jederzeit wieder einen Luchs großziehen - das sind die schönsten Katzen, die es gibt.
 
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@quicky

innerhalb der gruppe und das kann sich ständig ändern, aber sie kämpfen NICHT mit dem menschen um die rangordnung...

zum 100.000 mal jetzt.......

...aber das du das mit dem luchs gemacht hast...alle achtung, finde ich Klasse...

...na siehste, hast du doch das Herz am rechten Fleck und nun widme dein Herz der KLEINEN Katze ;-)
 
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Den Luchs habe ich zusammen mit dem Förster als Baby gefunden und ihn großgezogen.
Der KAter war einer vom Typ Riese und hatte fast 40 Kilo Gewicht ... um die 37 Kilo so in dem Dreh warens.
Ah, also auch das, was bei Wiki als Maximalgewicht angegeben wird, faszinierend.
Hast du den dann bei dir in der Wohnung aufgezogen? Wie ging das denn weiter, wurde der dann ausgewildert? Und wenn ja, in welchem Alter?

Und wie kommst du darauf, ein Luchs ließe sich mit einer Hauskatze (und vor allem mit einer vermutlich angstaggressiven Hauskatze) vergleichen? Solitär lebendes Wildtier und in Gruppen lebendes Haustier sind ja wohl zwei vollkommen verschiedene paar Stiefel.
Und zum 10.000 Mal Katzen in einer Gruppe HABEN eine feste Rangordnung!
Ich empfehle aktuelle Literatur zum Thema Sozialverhalten der Katze.
 
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Oh Mann...ist das ein schönes Tier :pink-heart:

Nouri ist aber nicht solch eine Katze. Er ist auch nicht als gesund anzusehen.
Und ob du es nun glaubst oder nicht...ich bestrafe Kinder nicht, weil damit der "Mist" nicht ungeschehen gemacht ist.....und beide sind ganz toll geworden🙂

Ich setze zur Unterbrechung von Kappeleien unter den Katzen meine Stimme ein. Ein lautes "Na..na" reicht schon aus. Die beiden Kontrahenten gehen in entgegengesetzter Richtung auseinander.
Anders ist es, wenn eine fremde Katze in die Gruppe kommt. Dann warte ich ab was passiert und lenke ggf. die Katzen so gut ich kann, wenn ich merke, dass heftige Aggression und/oder Angst im Spiel ist.

Vielleicht gelten hier Grenzen, die ich gar nicht bewußt gesetzt habe? Vielleicht gibt es Katzen, die ausgeglichen, entspannt und seelisch stabil sind und auf der anderen Seite Katzen, die unerklärliche Ängste entwickeln und dadurch aggressiv werden?
 
@noun

ich mische mich da gar nicht ein..ob nun zoff oder neuzugang...

das kriegen die schon alleine hin und das ganz wunderbar 🙂
 
Zur Info - habe meinen Beitrag (Seite 35) editiert.

Dosierungsanleitung und Dauer der Anwendung gelöscht.

Dieses ist hier nicht erwünscht, da ich nicht ausgebildetet Homöophatin bin.

Allerdings findet Ihr diese Info überall im Netz und auch auf den Seiten, die ich in meinem vorherigen Beitrag genannt habe.
Die Dosierungshinweise sind bei solchen Mitteln -entsprechend der Potenzen- festgelegt.

Wünsche noch viel Spaß im Forum - schade - habe mich doch mal enschlossen was zur Hilfe beizutragen, zu Hause mein Aufzeichnungen durchgeguckt (was auch Zeit in Anspruch nimmt) ....... aber es muss ja nicht sein, tut mir leid falls ich hier gegen irgendwelche Regeln verstoßen haben sollte..
 
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Liebe Sigrid,

ich habe deinen Thread von Anfang an still mitgelesen, vielleicht kann ich dir ja noch einen Tip geben. Ich hatte ein ähnliches Probelm wie du: ein großer, schwerer Kater, der mich ohne ersichtlichen Grund mehrmals so angegriffen und festgebissen hat, dass ich große blutige Wunden davon getragen habe und mich in meiner eigenen Wohnung zeitweise nicht mehr sicher gefühlt habe.
Rückblickend würde ich sagen, dass diese Angriffe ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren waren: Die Erfahrungen des Katers mit Männern und Frauen (meinen Freund greift Charlie nur an, wenn es ihm im Spiel zu bunt wird, und dann auch nicht so ernsthaft, dass Blut fließt), vielleicht auch organische Ursachen (unsere TÄ hat in dem Zusammenhang SDÜ diagnostiziert, die Therapie hatte aber keine Auswirkungen auf die Anfälle), und möglicherweise auch Stress (s.u.). Wir waren ebenfalls kurz davor, Charlie abzugeben, haben es aber nicht übers Herz gebracht und nach Alternativen gesucht, viele Informationen zusammen getragen, uns mit Tierpsychologen, Tierärzten, dem Vorbesitzer und anderen schlauen Leuten unterhalten, und dann für uns eine Strategie gefunden, mit den Angriffen umzugehen.
Charlie lebt jetzt seit ca 3 Jahren bei uns und ist mittlerweile mit seinen 16 Jahren und einigen Zipperlein auch ruhiger und gesetzter, nichts desto trotz bekommt er noch ab und an seine Ausraster. Ich kann mittlerweile einschätzen, wenn es so weit ist: Oft laufe ich durch die Wohnung (Thema Stress: für seinen Geschmack vielleicht zu aufgeregt?!), er geht mir zunächst in gleichem Tempo hinterher, um mir dann am Bein hoch zu springen und mich zu beißen. Sobald er merkt, dass ich ihn "bemerke", beginnt er laut und langgezogen zu "jodeln" und geht dann in Angriffsposition. Ich kann in dem Moment nicht viel tun, außer mich in Sicherheit zu bringen, oder ein dickes Kissen, eine Jacke oder eine Decke zwischen mich und den Kater zu halten, oder wenn mein Freund grade dabei ist, ihn zu bitten, den Kater weg zu tragen. Wenn ich keine andere Möglichkeit habe und ihn packen kann, ohne mich selber dabei zu sehr in die Gefahrenzone zu bringen, sprich dass er mich kratzen oder beißen kann, dann tu ich das, und setze ihn in einen anderen, ruhigen Raum oder auf den Balkon, oder werfe die Decke, bzw. Jacke über ihn. In die Hände klatschen, Wasserspritze, weglaufen, schimpfen, pusten, fauchen - nichts hilft, es macht ihn alles noch aggresiver, und ich habe das Gefühl, ich habe es mit einer unkontrollierbaren Bestie zu tun. Nun habe ich vielleicht auch Glück, dass Charlie mittlerweile von seinen 8 Kilo Kampfgewicht runter ist und wie gesagt auch schon etwas älter und betagter.
Wir haben ihm außerdem noch Bachblüten gegeben und überall Baldriankissen verteilt, an die ich im Zweifelsfall schnell dran komme, um ihn damit abzulenken. Es gibt viele Bücher über Bachblüten bei Katzen - vielleicht ist das was für euch?

Ich habe dabei gemerkt, dass es für mein eigenes seelisches Gleichgewicht ganz wichtig ist, dass ich dabei selber ruhig bleibe. Das ist natürlich schwer, wenn man erstmal die Panik in sich aufsteigen merkt, aber mit der Zeit hat es ganz gut geklappt. Alles was ich dann mache, versuche ich mit ruhiger Stimme und ruhigen Bewegungen: Abstand gewinnen, nicht den Rücken zuwenden - dadurch werde ich ruhiger und der Kater kann nicht mehr so schnell an mich heran - und irgendwie eine Trennung (optisch und räumlich) herbei führen, bzw. eine neue Situation, vor der Charlie keine Angst hat, auf die er aber reagieren muss (Baldriankissen).

Ich habe das Vertrauen zu unserem Kater wieder finden können, versuche, die Angriffe nicht persönlich zu nehmen und habe gelernt, ihn besser einzuschätzen - ich liebe diesen sturen alten Bock einfach. Das war lange und nervenaufreibende Arbeit. Gegen die Angriffe konnten wir nicht viel tun, aber wir können einschätzen, wann es wieder so weit ist, und können dann so damit umgehen, dass weder für uns, noch für Charlie eine all zu belastende Situation entsteht. Oft ist es so, dass 15 Minuten später wieder Kuscheln angesagt ist.

Ich wünsche dir weiterhin so starke Nerven, wie du sie bisher trotz allem hattest, und viel Erfolg, dass ihr beide wieder einen Draht zueinander finden könnt, bzw. du die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit treffen kannst!

Alles Gute!
Julia
 
@ Kater Charlie
Das hast du aber schön ge/beschrieben und gut herausgefunden !!! Ja,du liebst deinen kater und hast dir viel Mühe gegeben...Viel Spaß noch euch beiden :pink-heart:
 
was auch wunder wirkt.....wenn meine kleene mal wieder den anderen aus eifersucht einen pfotenhieb (ohne krallen), dann gibts minze und sie will nur noch kuscheln 🙂
 
Unser Henry hatte im Laufe der Zeit 3 Ausraster. Immer bei mir, meinen Freund geht er nicht in dieser Heftigkeit an, obwohl ich seine Bezugsperson bin. (Oder vieeleicht auch weil ich seine Bezugsperson bin, hat er da weniger Hemmungen).
Das erste Mal war es mitten in der Nacht. Er schlief mit auf meinem Kopfkissen und sprang mir plözlich mit ausgefahrenen Krallen ins Gesicht.
Ich schrieh vor Schmerz und er rannte aus dem Zimmer. Habe damals gedacht: der Arme hatte sicher einen Albtraum und ich bin ihm zufällig in die Quere geraten.
Das zweite Mal machte er sich im Bett derart breit, daß ich ihn vorsichtig etwas zur Seite schieben wollte. Er krallte sich in der Matratze fest und als ich ihn anheben wollte, sprang er mir wieder mit den Krallen ins Gesicht.
Durch Laute hatte er mich vorher nicht gewarnt. Ob man ihm seine Wut vorher hätte ansehen können, kann ich natürlich nicht sagen. Es war ja stockdunkel.
Der letzte Angriff ist erst ein paar Wochen her. Ich saß auf meinem Bett, um mir die Schuhe zu wechseln, als Henry aufs Bett sprang, mir jede Menge Küsschen hab und dann ohne irgendeine Vorwahrung,wieder mit ausgefahrenen Krallen an meinen Kopf sprang.
Da ich mir gerade die Haare gewaschen hatte, hatte ich mir ein Handtuch um den Kopf gewickelt. Daher traf mich dieser Angriff nicht so heftig, wie die beiden vorher gegangenen. Ich fauchte ihn an und er flüchtete in den Flur. Bin dann ins Bad gegangen um den Kratzer zu betrachten, den er mir am Ohr verpasst hatte.
Er strich mir dann einige Male um die Beine und ich hatte den Eindruck, daß er seine Attacke nun bereut. (Habe ihn nah ein paar Minuten dann auch wieder gestreichelt).
Die ersten beiden Angriffe kann ich mir ja irgendwie erklären, den dritten allerdings nicht.
Nach der zweiten und dritten Attacke hatte ich ehrlich gesagt auch kurz den Gedanken: oh Gott, kann man mit so einem unberechenbaren Tier auf Dauer zusammen leben?
Es waren in meinem Fall aber "nur" 3 Angriffe innerhalb von ca 3 Jahren.
Henry lässt sich auf der anderen Seite ohne großes Theater Medizin von mir verabreichen, oder Zecken entfernen ohne, daß ihn eine zweite Person festhalten muß. Er hört auch sehr gut auf mich. Er habe ihn nun seit 10 Jahren und für mich würde die Welt zusammen brechen, wenn ich ihn abgeben müßte. (Aber der Gedanke ist mir da kurzzeitig schon durch den Kopf geschossen).

@ Sigrid: Ich kann Deine Gedanken, Nouri im schlimmsten Fall abzugeben schon nachempfinden, und finde es daher umso bewundernswerter, wie sehr Du um ihn kämpfst. Ich wünsche Dir viel Glück umd einen starken Willen, aber den hast Du ja auch.

Liebe Grüße,
Conny
 
Hallo Sigrid,

ich habe deine Geschichte damals verfolgt und denke öfter an euch. Wie geht es mit Nouri und dir jetzt?

Liebe Grüße, putzi 🙂
 
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Liebe Putzi und all die anderen, die noch geschrieben hatten 🙂,

vielen Dank für Eure Anteilnahme! Ich habe mich damals aus dem Thread zurückgezogen, um erstens wieder zur Ruhe zu kommen und zweitens die Problematik mit Nouri aktiv anzugehen. Ich hatte ja eine Vielzahl an Infos und Hilfestellungen von Euch bekommen; am Ende war es aber schwer für mich, da den Überblick und die Orientierung zu behalten.

In der letzten Zeit hatte ich immer wieder vor, Euch den Stand der Dinge mitzuteilen. Leider kam auch immer wieder etwas dazwischen.

Also...

Nouri und mir geht es inzwischen wieder gut. Es ist zu keinem Übergriff mehr gekommen. Meine "Strategie war folgende:

Ich habe ihn erst einmal weitgehend "links liegen" lassen. Er durfte auch nachts nicht mehr bei mir schlafen. Natürlich habe ich mich um ihn gekümmert, ihn gestreichelt etc., aber halt mit einer größeren Distanziertheit. Eine Zeitlang bin ich ständig mit Blumenspritze durch das Wohnzimmer gelaufen, doch habe ich sie nicht mehr gebraucht. Mit der Zeit habe ich sie einfach nicht mehr mitgenommen. Auf diese Weise konnte auch Nouri zur Ruhe kommen.

Einerseits habe ich ihm - in dosierterer Form - seine Streicheleinheiten gegeben, andererseits bekam er Gelegenheit festzustellen, dass alles ganz normal ist. Ich fütterte mit der Zeit auch wieder normal, indem ich mich vorsichtig zu ihm herunterbeugte. Jetzt kann ich mich wieder ganz normal bewegen. Ebenfalls hat er auf Rat meiner hervorragenden Tiertherapeutin, die sich rührend um uns gekümmert hat, Zylkene erhalten. Zyklene enthält ja das beruhigende Casein der Muttermilch. Dass es bei ihm wirkte, wunderte mich nicht, da er immer an mir hing wie eine Klette und Vieles von seinem Kittengehabe nie abgelegt hatte.

Ich finde jedenfalls, Zylkeine hat zusammen mit den anderen Maßnahmen wunderbar angeschlagen. Er ist viel ruhiger und gelassener geworden, zuckt nicht bei jedem leisen Knall zusammen und traut sich auch mehr zu. Er hatte ja früher schon Angst, wenn ich mit irgendeinem ihm fremden Gegenstand durch die Wohnung lief oder neue Schuhe anhatte. Ich habe mir dann angewöhnt, ihm diese Dinge zum Beschnuppern an die Nase zu halten, wenn ich an ihm vorbeiging. Auf die Art und Weise konnte er auch teilhaben, schnüffelte, konnte den Gegenstand als harmlos entlarven und war beruhigt.

(Im Moment geht das Schreiben etwas schwieriger, weil Nouri zwischen mir und der Tastatur liegt :grin:).

Eine weitere Strategie war "Auspowern". Ich spielte und spiele sehr viel mit ihm, bis ihm die Zunge aus dem Hals hängt. Heute denke ich, er braucht da viel mehr als ich ihm damals gegeben habe. Überhaupt braucht er sehr viel Aufmerksamkeit, die er heute übrigens selbstbewusster und lautstarker einfordert als früher.

Natürlich habe ich auch versucht, selbst ruhiger werden, nicht mehr mit Getrampel auf Nachbarschaftslärm zu reagieren. Insofern wirkt auch Nouri "heilend" auf mich ein, indem ich mir jedes Mal mehrfach überlege, wie ich bei einer erneuten Lärmattacke reagiere 🙂.

Inzwischen dürfen beide Katzen nicht mehr bei mir übernachten...ganz einfach, weil ich so einen erholsameren Schlaf habe und somit auch ausgeglichener bin! Aber zwischendurch gibt es immer das Ritual eines gemeinsamen Nickerchens. Marie kuschelt zu meinen Füßen, Nouri legt sich auf meine Brust und beißt mir zärtlich in die Nase, während er wohlig tretelt. Ich bilde mir ein, dass auch er "glücklich" über das neue Zusammenleben ist.

Wir haben wieder Vertrauen zueinander gefasst. Er rennt mir inzwischen fast nach wie ein Hündchen, wahrscheinlich vor lauter Angst, es könnte noch einmal eine Zeit kommen, in der er ignoriert wird. Trotzdem versuche ich, Grenzen zu setzen. Wenn Arbeit angesagt ist, ist eben kein Schmusen angesagt. Nur Grenzen, die man allzu offen lässt, können auch übertreten werden!

Auf die Art und Weise hat sich unser Verhältnis zur Zeit wieder normalisiert. Heute denke ich, dass entweder Schmerzen, öfter aber noch ein falsches Umgehen mit der Katze zu solchen Übergriffen führen - sei es hervorgerufen durch frühere Erfahrungen oder durch das Verhalten des neuen Dosis.

Letztendlich habe ich es mit viel Selbstreflexion, Liebe und Geduld geschafft. Katzen sind so unterschiedlich wie wir Menschen. Daher glaube ich nicht, dass es DIE Methode für verstörte Katzen gibt. Aber wenn wir uns wirklich auf unsere Tiere einlassen, sie beobachten, ihren besonderen Charakter akzeptieren und diesem entsprechend agieren, dann sind wir auch in der Lage, ihnen zu helfen.

Ich schließe nicht aus, dass es noch einmal zu einem Übergriff kommt, aber ich bin gewappnet. Vor allen Dingen würde ich es besser meistern können, weil ich jetzt weniger Angst habe und weiß, dass ich es nicht "persönlich nehmen" muss.

Meine kleine Marie hat auch einen tollen Job gemacht. Sie war sehr viel für ihn da. Manchmal denke ich wirklich, dass sie weise ist....Wenn ich sie streichle, merke ich, dass Nouri eifersüchtig und unzufrieden wird. Sie geht dann auf ihn zu und leckt sein Gesicht ab, als wollte sie sagen: Alles in Ordnung....Das beruhigt ihn dann.

Ich dachte immer, ich hätte mich genug um meine Katzen gekümmert. Aber heute weiß ich , dass es noch zu wenig war. Meine Coonies sind Wohnungskatzen mit eingenetztem Balkon. Ich bin es ihnen schuldig, mich sehr viel mit Ihnen zu beschäftigen - mehr als früher.

Bis jetzt danken Sie es mir!
Und ich danke Euch!

Herzlich
Sigrid

Hallo Sigrid,

ich habe deine Geschichte damals verfolgt und denke öfter an euch. Wie geht es mit Nouri und dir jetzt?

Liebe Grüße, putzi 🙂
 
mensch toll sigrid...

fühl dich umärmelt :pink-heart:

ich freue mich!!!!
 
wow da bekommt man gänsehaut beim lesen, habe zwar nur still mitgelesen, aber oft an euch gedacht.
ich wünsche euch sehr, dass es so bleibt.
 
Sigrid, ich freu mich für Euch! Was für ein toller Erfolg!😀
 

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