Hund--- Rassewahn und seine Folgen

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Ich finde es sogar sehr schlimm, wenn Arbeitshunde dem Beraubt werden, was sie auszeichnet um ihr Dasein als "Familienhund" zu fristen.
Die Menschen, die keinen Gebrauchshund benötigen, sollten sich meinetwegen im Tierschutz oder bei den Rassehunden umsehen, die keine speziellen Bedürfnisse haben.
Es gibt genug Abnehmer, die Arbeitshunden genau das bieten können und wollen, was sie brauchen. Ein Bordercollie, der nicht hütet ist kein Bordercollie mehr, einen Weimaraner, der angeblich keinen Jagdtrieb und Mannschärfe mehr hat, kann man nicht mehr als Weimaraner bezeichnen und der Dobermann, dessen Aggressionspotenzial nicht mehr gewünscht ist wird als Schutzhund mit Sicherheit nicht zu gebrauchen sein. Das sind die Entwicklungen, denen entgegengewirkt werden muss.
Wer unbedingt einen Border will, ihm aber keine rassegerechte Beschäftigung am Vieh bieten kann, sollte vielleicht lieber ganz auf die Hundehaltung verzichten.

Nun, wer hat schon eine Schafherde zu bieten, so hat der Border Collie hier wohl kaum eine Daseinsberechtigung. Ein aggressiver Dobermann ist nirgendwo gerne in der Nachbarschaft gesehen und bei der Polizei sieht man nur noch Malinois, also hat diese Rasse in der Form auch ausgedient.

Wenn man nur die Optik beibehalten würde und die Wesensmerkmale an die Familienhundehaltung anpassen würde, wäre das nur von Vorteil, vor allem auch für die Hunde, da ihre spezifischen Triebe nicht unterdrückt werden müssten, da schlicht nicht mehr vorhanden.

Das könnte und sollte man heutzutage tun. Die Menschen werden immer eine bestimmte Optik bevorzugen, so könnte man sie bieten, ohne dass der Hund unter seinen Veranlagungen leidet und eine höhere, gesellschafltiche Aktzeptanz erfährt.

Reine Arbeitslinien können ja gesondert vorhanden sein, diese dürften aber wirklich nur mit Nachweis oder an staatliche Institutionen abgegeben werden.
 
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Zum Thema Gebrauchshund. Eigentlich wurde fast jede Rasse ja für irgendwas gezüchtet. Das Bedürfnis zu reinen Sofapupsern besteht ja noch nicht so lange.
Und daran muss man sich eben mit seinen Ansprüchen und an seiner Lebensart orientieren. Und das ist ja wir gesagt das Problem, dass kaum einer ehrlich zu sich selber ist. Da wird eben nach der Optik geschaut.

Gut ist, dass es von vielen Rassen eine Show und eine Sport/Arbeitslinie gibt. Zum Beispiel der Dackel. Früher ein reiner Jagdhund. Heute auch sehr beliebt als Begleithund. Da gibt es ja auch zwei Linien. Aber trotzdem ist und bleibt ein Dackel eins, ein abartig mutiger Solitärjäger. Das macht ihn zu einem ausgesprochen eigensinnigen Gefährten. Mit der neben dem DSH höchsten Bissrate gegen Menschen. Ich denke seinen Grundcharakter hat sich nie geändert. Nur das die als Begleithund gezüchteten Linien mit etwas Glück nicht so ausgeprägt jagen wollen. Ich persönlich finde Dackel in ihrem Größenwahn irgendwie ziemlich liebenswert. Aber in einen Haushalt mit Kinder, ausgeschlossen. 😀

Dann mein Lieblingsbeispiel, der StaffBull. Arbeitslinien gibt es offiziell nicht mehr. Die gibt es nur noch im Untergrund. Weil es ihren Job, Gott sei gedankt, nur noch illegal gibt.
Er wird aber noch gezüchtet. Hier in Deutschland auch, aber vor allem in England, da ist es sozusagen der Nationalhund.
Er wir schon viele Jahrzehnte streng auf Verträglichkeit selektiert. Und das ist ziemlich gut gelungen. Ein unglaublicher Menschenfreund war er ja schon immer. Er lebte früher, als er noch in die Pit musste, in Armenviertel auf engsten Raum bei den Familien und hütete die Kinder. Ich kenne überhaupt keine Rasse persönlich, die so Menschen und vor allem Kinderfreundlich ist.

Die potentielle Aggression anderen Hunden gegenüber wurde stark selektiert. Auch der exorbitante Mut die Gameness hat sich verloren. Sie sind einfach nur extrem lieb, sportlich, gutmütig, triebig und lustig. Sprich, alles was man heute nicht mehr braucht, wurde raus gezüchtet. Und das ziemlich nachhaltig, ich kenne nur einen gegen andere Hunde unverträglichen Staff. Gegen etliche Sozialverträgliche.
Ich kannte aber einen Hund aus Arbeitslinie, sie wurde im Keller beschlagnahmt und kam zu meiner Freundin.

Dadurch durfte ich mal einen Staff alten Charakters kennenlernen. Sie war mein absoluter Seelenhund. Gut durch und durch, eine reine Seele. Aber die "Gameness" war noch sehr ausgeprägt. Ich habe noch nie einen derartig mutigen Hund erlebt. Komplett schmerzresistent. Sie hätte sich ohne mit der Wimper zu zucken augenblicklich von einer Klippe gestürzt, wenn sie den Befehl dazu bekommen hätte.
Sie arbeitete als Rettungshund beim roten Kreuz. Und das sehr erfolgreich, weil es für sie niemals ein Zögern gab. Brennende Häuser, egal, Scherben, egal, einstürzende Ruinen, egal. Wow, was für ein Charakter. Mit Hunden leider nicht sehr verträglich. Aber ich hätte ihr das Leben meiner Kinder anvertraut.

Heute hat sie nur noch Staffs von guten Züchtern und das sind im Vergleich Bähmullen. 😀

Hütehunde ohne Schafherde ist der totale Quatsch. Dann hüten sie eben etwas anderes. Gerne die Kinder der Familie. Das kneifen in die Beine ist Rassetypisch, viel Spaß beim Hosen nähen.🙄

Hunde wie Malis zu haben, ohne sie als Schutzhund zu führen ist kompletter Quatsch. Sie sind nun mal scharf. Und wollen an den Mann.

So kann man ewig weiter machen.
Ich finde Gebrauchshunde in ihrem Element ziemlich cool. Und hoffe das es für jede Rasse weiterhin ihren Job gibt. Außer Hundekämpfe natürlich.
Aber Züchter sollten nicht an Familie vermitteln. Das liegt in meinen Augen auch in ihrer Verantwortung.
Leider wird der selten nachgekommen.


Zum LarandBruno, die Idee, sich dann eben einem Mischling im TH zu holen.
Finde ich ziemlich unüberlegt, dass so pauschal zu sagen. Mischlinge sind Mischlinge verschiedener Rassen. Ein Jagthundmix will auch jagen, ein Dackelmix ist auch bissig und eigensinnig. Auch bei Mischlingen muss man sehr genau auf ihre Anlagen und Bedürfnisse schauen.
Wir hatten einen Jagdhundmix der als Welpe im Straßengraben in Italien gefunden wurde.
Er hatte viel Jagdtrieb, stand vor und hatte auch sonst alle Eigenschaften eines reinrassigen Jagdhundes.
 
Nun, wer hat schon eine Schafherde zu bieten, so hat der Border Collie hier wohl kaum eine Daseinsberechtigung. Ein aggressiver Dobermann ist nirgendwo gerne in der Nachbarschaft gesehen und bei der Polizei sieht man nur noch Malinois, also hat diese Rasse in der Form auch ausgedient.

Wenn man nur die Optik beibehalten würde und die Wesensmerkmale an die Familienhundehaltung anpassen würde, wäre das nur von Vorteil, vor allem auch für die Hunde, da ihre spezifischen Triebe nicht unterdrückt werden müssten, da schlicht nicht mehr vorhanden.

Das könnte und sollte man heutzutage tun. Die Menschen werden immer eine bestimmte Optik bevorzugen, so könnte man sie bieten, ohne dass der Hund unter seinen Veranlagungen leidet und eine höhere, gesellschafltiche Aktzeptanz erfährt.

Reine Arbeitslinien können ja gesondert vorhanden sein, diese dürften aber wirklich nur mit Nachweis oder an staatliche Institutionen abgegeben werden.

Es gibt mehr als genug Schäfer und Menschen, die zumindest Laufenten besitzen. Es gibt genug Menschen, die Dobermännern oder anderen Gebrauchshunden Hundesport bieten können und es gibt genug Menschen, die es Jagdhunden bieten können, zu jagen. Es gibt wenige Hunde, die man nicht mit einer Ersatzbeschäftigung auslasten kann. Dazu gehören viele Jagdhunde und einige spezialisierte Hütehunde (in besonderem Maße der Border Collie).
Retriever sind mit vernünftig betriebener Dummyarbeit vollkommen zufrieden, Gebrauchshunde mit VPG sehr glücklich. Border Collies gehören zu den wenigen
Spezialisten, für die ich mir keine adäquate Ersatzbeschäftigung vorstellen kann. Wer diese Hunde einmal beim Hüten gesehen hat, kann, wie ich finde, zu keinem anderen Ergebnis kommen, als dass Agility oder Treibball für diese Hunde nur ein Fader Ersatz für die Arbeit, für die sie gezüchtet wurden.
Wem die Rasse wirklich am Herzen liegt, wird entweder für Hütemöglichkeiten sorgen (wie es viele Bordercolliebesitzer schon jetzt tun), oder einen anderen Hund auswählen.
Viele Menschen, die sich, z.B. unwissend einen Jagdhund gekauft haben, machen extra für den Hund den Jagdschein, oder lasten ihn, wenn möglich mit Mantrailing oder Fährtenarbeit, bzw. Dummyarbeit aus.

Wenn man eine Rasse liebt, liebt man nicht nur ihr Äußeres, sondern alles an ihr. Man wartet nicht auf den Züchter, der sie entkernt, bis nur noch eine Karikatur des ursprünglichen Hundes, mit verkrüppeltem, unbrauchbarem Wesen, aber dafür hübschem Äußeren übrig ist.
Und wer Hunde wirklich liebt, ist bereit, seinem Begleiter ein art- und rassegerechtes Leben zu bieten und andernfalls zu verzichten.
Ich verzichte seit 1,5 Jahren auf einen DSH. Und wenn sich meine Lebenssituation in der nächsten Zeit nicht verändert, wird das auch so bleiben.
Das äußere der heutigen Hunderassen hat sich durch ihren Verwendungszweck entwickelt. Der Bordercollie sieht heute so aus, weil sein Äußeres dem Ideal eines Hütehundes für dieses spezielle Arbeitsumfeld entspricht.
Nur ein Egoist würde darüber hinwegsehen.
Nicht jeder muss einen Hund haben.
Das ist meine Meinung, auch, wenn sie unpopulär ist.

Wer unbedingt einen borderähnlichen Hund haben will, kann sich ja den Collie ansehen, der leider längst kein wirklicher Hütehund mehr ist. Oder von mir aus den Australian Shepherd, der zwar auch ein Hüter ist, aber längst nicht so spezialisiert wie der Border (wenn ein höheres Aggressionspotential, Schutztrieb und eine gewisse Härte, die beim Border eher nicht vorhanden sind nicht als störend empfunden werden).
Außerdem gibt es im Tierschutz einen Haufen Hunde, die genau dem Schema entsprechen, das den meisten Leuten, denen Border gefallen, mögen:

http://zergportal.de/baseportal/tiere/Anzeige_Hunde&Id=421484.html

http://zergportal.de/baseportal/tiere/Anzeige_Hunde&Id=423347.html

http://zergportal.de/baseportal/tiere/Anzeige_Hunde&Id=423298.html

http://zergportal.de/baseportal/tiere/Anzeige_Hunde&Id=423237.html

http://zergportal.de/baseportal/tiere/Anzeige_Hunde&Id=423037.html

http://zergportal.de/baseportal/tiere/Anzeige_Hunde&Id=422962.html

http://zergportal.de/baseportal/tiere/Anzeige_Hunde&Id=422935.html

http://zergportal.de/baseportal/tiere/Anzeige_Hunde&Id=422911.html

http://zergportal.de/baseportal/tiere/Anzeige_Hunde&Id=422901.html

http://zergportal.de/baseportal/tiere/Anzeige_Hunde&Id=422778.html

Und das nach kurzer Suche. Wobei man sich vielleicht mal Gedanken darüber machen sollte, ob das Aussehen ein wirklich wichtiger Faktor für die Hundesuche sein sollte. Ich meine, wenn ich nach dem Aussehen ginge, würde ich mir einfach einen Pointer zulegen und dann (un)glücklich mit ihm werden, obwohl es sicher eine der Rassen ist, die am aller wenigsten zu mir passen.
 
Zum LarandBruno, die Idee, sich dann eben einem Mischling im TH zu holen.
Finde ich ziemlich unüberlegt, dass so pauschal zu sagen. Mischlinge sind Mischlinge verschiedener Rassen. Ein Jagthundmix will auch jagen, ein Dackelmix ist auch bissig und eigensinnig. Auch bei Mischlingen muss man sehr genau auf ihre Anlagen und Bedürfnisse schauen.
Wir hatten einen Jagdhundmix der als Welpe im Straßengraben in Italien gefunden wurde.
Er hatte viel Jagdtrieb, stand vor und hatte auch sonst alle Eigenschaften eines reinrassigen Jagdhundes.

Ich hatte angenommen, dass der Charakter ja scheinbar egal ist und nur auf das Aussehen geschaut wird. Kommt mir oft so vor.
Wenn man einen Mischling aus dem Tierschutz hat, kann man Verhaltensauffälligkeiten ja wenigstens damit kleinreden, dass das arme Tier so eine schreckliche Vergangenheit hatte...

Dieses Mixen kann sehr gewaltig in die Hose gehen, schön sind immer Hütehundmischlinge, die zwar einen Hütetrieb ansatzweise haben, aber ihn aufgrund entgegengesetzter Anlagen einer anderen Rasse nicht in der Lage sind ihn in der Weise auszuleben, dass man ihn in irgendetwas brauchbares verwandeln könnte. Die Tiere sind nichts Halbes und nichts Ganzes.
Oder das bei Hütemischlingen einfach mal davon ausgegangen wird, dass kein Jagdtrieb vorhanden ist, obwohl Hütetrieb ja nur abgewandelter Jagdtrieb ist.
Gleiche Probleme haben oftmals Hunde, bei denen versucht wird, den Hüte-oder Jagdtrieb wegzuzüchten.

Schön auch, wenn oft generell mal davon ausgegangen wird, dass ein Mischling gesünder ist, als ein Rassehund...

Du hast auf jeden Fall recht damit, dass Züchter keine speziellen Gebrauchshunde an Menschen abgeben sollten, die nicht bereit sind, dem Hund zu geben, was er braucht. Zumindest bei den Jagdhunden innerhalb des VDHs ist dies bei den meisten Vereinen gegeben (nicht bei Retrievern z.B.).
Das sollte, wie ich finde, noch vielmehr ausgebaut werden.

Leider wird es in der Dissidenz immer "Züchter" geben, die beispielsweise Weimaraner oder Vizslas als tolle unkomplizierte Familienhunde, die keinerlei Bedürfnis zum Jagen haben, anpreisen.
 
Es sind ja nicht einmal die Züchter ehrlich. Charakter, Krankheiten und diverse besondere Eigenheiten werden schön geredet oder verschwiegen. Auch ein Züchter möchte seine Welpen einmal "los" werden, sonst könnte er ja vielleicht irgendwann einmal nicht mehr weiter machen.
Das erinnert mich daran, als ich vor einigen Jahren die erste Rassebeschreibung des Australian Shepherd las. Wir haben einen kleinen Hof in Alleinlage, ein paar Schafe/Ziegen, Hühner - ich dachte: perfekt. Die Züchter, die ich kontaktierte bestätigten mich.
Heute, nachdem ich einige Australian Shepherds erlebt habe - für mich niemals (außer es würde mir ein rasseuntypischer Notshepherd über den Weg laufen)
 
Dieses Mixen kann sehr gewaltig in die Hose gehen, schön sind immer Hütehundmischlinge, die zwar einen Hütetrieb ansatzweise haben, aber ihn aufgrund entgegengesetzter Anlagen einer anderen Rasse nicht in der Lage sind ihn in der Weise auszuleben, dass man ihn in irgendetwas brauchbares verwandeln könnte.

Ja, sowas hatte ich 14 Jahre lang - einen Border Collie-Dackel Mix.
Da lernt man was für's Leben. 😀
 
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@LaraundBruno: Der Charakter ist eben nicht egal, Du verstehst nicht. Wir haben da grundsaetzlich gegenteilige Ansichten. Ein vertraeglicher ausgeglichener Familienhund, ist kein Wesenskrueppel, sondern ein Hund der genau den heutigen Anforderungen entspricht, was soll an diesen Eigenschaften negativ sein? Wenn er dann noch optische Ansprueche bedient, die die Gesundheit nicht beeintraechtigen, hat auch das nichts mit Verkrueppelung zu tun.
Ein mannscharfer Hund hat fuer mich nichts in Privathaenden zu suchen, er hat gesellschaftlich ausgedient und sollte nur noch dienstlich gefuehrt werden.
Fuer ueberholte SV-Romantik hab ich nicht viel uebrig, ist reine Egobefriedigung wenn der Hund im Aermel haengt.

Verkrueppelt ist fuer mich die Hinterhand von dem Schaeferhund im Video, das Du gepostest hast. So sehen Kanninchen hinten aus, aber keine gesunden Hunde.
 
@LaraundBruno: Der Charakter ist eben nicht egal, Du verstehst nicht. Wir haben da grundsaetzlich gegenteilige Ansichten. Ein vertraeglicher ausgeglichener Familienhund, ist kein Wesenskrueppel, sondern ein Hund der genau den heutigen Anforderungen entspricht, was soll an diesen Eigenschaften negativ sein? Wenn er dann noch optische Ansprueche bedient, die die Gesundheit nicht beeintraechtigen, hat auch das nichts mit Verkrueppelung zu tun.
Ein mannscharfer Hund hat fuer mich nichts in Privathaenden zu suchen, er hat gesellschaftlich ausgedient und sollte nur noch dienstlich gefuehrt werden.
Fuer ueberholte SV-Romantik hab ich nicht viel uebrig, ist reine Egobefriedigung wenn der Hund im Aermel haengt.

Verkrueppelt ist fuer mich die Hinterhand von dem Schaeferhund im Video, das Du gepostest hast. So sehen Kanninchen hinten aus, aber keine gesunden Hunde.


Egobefriedigung nennt man das also? Und ich dachte, das sei Hundesport.
Was unterscheidet Schutzhundesport von Mantrailing, Dummysport oder Turnierhundesport? Komisch, dass man sich heute schon rechtfertigen muss, wenn man seinen Hund rassegerecht auslastet.

Der Hund in dem Video ist - nachweislich - kerngesund. Auch, wenn du das nicht wahrhaben möchtest.

Ein Weimaraner oder Bordercollie, oder jede andere Rasse, die dem beraubt wird, was sie ausmacht, nämlich nicht dem Aussehen, sondern dem Wesen, hat keine Daseinsberechtigung mehr.
Du machst den Fehler zu glauben, dass es für Gebrauchshunde keine Abnehmer mehr gibt, das ist aber nicht der Fall.
Es gibt für jeden Typ Mensch genau den passenden Hund, dank der Vielfalt der Hunderassen. Den Hund genau dieser Vielfalt zu gunsten eines familienfreundlichen, charakterlichen Einheitsbreies zu berauben ist der falsche Weg. Wenn Züchter gerne Familienhunde kreieren möchten, sollen sie doch bitte eine neue Rasse aufbauen (beim Eurasier ist das wunderbar gelungen) und nicht an etablierte Hunderassen herumpfuschen.

Auf dem Weg zu jagdtriebfreien Weimaranern und Border Collies, die nicht hüten, liegen nun einmal viele Wesenskrüppel. Ich schrieb das bereits. Es verhält sich mit ihnen genauso, wie mit den Mischlingen, die oft nichts halbes und nichts ganzes sind.
Man radiert nicht ohne Schaden alles aus, was eine Rasse Jahrhunderte lang ausgemacht hat.
Woher soll die Grundlage für zum Beispiel Weimaraner, die nicht jagen, kommen? Der "Züchter" muss als Grundstock ersteinmal Weimaraner finden, die keinen, oder nur sehr geringen Jagdtrieb haben. Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, denn solche Hunde fallen so gut wie nie, da diese Hunderasse so lange auf genau diese Eigenschaft selektiert wurde.
Angenommen, man fände einige dieser seltenen Hunde, die weder eng verwandt, noch gebäudemäßig fehlerhaft wären und die auch keine Mannschärfe hätten (auch darauf ist der Weimaraner selektiert), wäre und ist das Risiko, dass die Welpen dieser Hunde trotzdem diese Eigenschaften haben sehr hoch.
Gene verschwinden nicht einfach. Oder aber, die Welpen haben zwar noch Jagdtrieb (den hat ja eigentlich jeder Hund), können aber z.B. nicht richtig vorstehen, oder oder oder... Da haben wir wieder den Hund im Triebgefängnis.
Für mich sind das charakterliche Krüppel, tut mir leid.

Und man kann sich darauf verlassen; genau diese Hunde fallen bei den (bestenfalls) Dissidenzzüchter und kommen dann in Familien, die genau das nicht wollten. Die wollten zwar einen netten, hübschen, blauen Hund, aber Ärger soll der bitte nicht machen. Mit Mannschärfe hätte man nicht gerechnet, Jagen nervt irgendwie auch.
Das ist übrigens ein Grund, warum Hundetrainer so populär sind. Weil genau diese Familien, die mit einem Eurasier, Labrador oder Tibet Terrier viel besser beraten gewesen wären, unbedingt etwas spezielles wollen.
Man KANN aus Hunden, die Jahrelang streng auf Arbeitsleistung selektiert wurden, nicht einfach Familienhunde machen. Und ich bin froh darüber.
 
Man kann genau so gut gegensätzlich oder auf gewünschte Eigenschaften selektieren, sonst wären gar keine Rassen entstanden.😉

Natürlich geht das nicht innerhalb von zwei Generationen, aber irgendwann verfestigen sich die verpaarten Wesenszüge in der Rasse.

Das Hunde schizophren werden, weil ihre Triebigkeit nachlässt, halte ich für ein Gerücht.
 
Die werden nicht Schizo..die werden Neurotisch..
 
Schön auch, wenn oft generell mal davon ausgegangen wird, dass ein Mischling gesünder ist, als ein Rassehund...

Wie soll das auch gehen, mein Retrievermix immer gut im Training hat bereits mit 8 Jahren Gelenkprobleme bekommen.. Arthrose/Spondylose. Mein Mopsmix hat einen Unterbiss und bei Hitze extreme Probleme, sehr dürre Beinchen auf massivem Körper das wird irgendwann auch Probleme geben..
Mischlinge können genauso die gesundheitlichen Probleme ihrer Rassereinen Vorfahren haben, aber die Chance ist geringer..🙂
 
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Von was sollten sie neurotisch werden, wenn gewisse Eigenschaften in einem Hund schwächer ausgeprägt sind?

Ist ein Rottweiler neurotisch, weil er sich über jeden Besuch freut? Weil er am Ärmel keinen festen Griff zeigt? Da wird wohl eher der Gebrauchshundefreund neurotisch, weil er bei den Vereinskollegen nicht protzen kann.😀

Solche Hunde werden dann als zuchtuntauglich aussortiert, besser man würde solche verpaaren.
 
Wie soll das auch gehen, mein Retrievermix immer gut im Training hat bereits mit 8 Jahren Gelenkprobleme bekommen.. Arthrose/Spondylose. Mein Mopsmix hat einen Unterbiss und bei Hitze extreme Probleme, sehr dürre Beinchen auf massivem Körper das wird irgendwann auch Probleme geben..
Mischlinge können genauso die gesundheitlichen Probleme ihrer Rassereinen Vorfahren haben, aber die Chance ist geringer..🙂

Eine Promenadenmischung ist oft gesünder, da sie einfach einen sehr weiten Genpool hat und sich rassetypische Krankheiten und Inzucht aufweichen.

Was glaubst Du warum es Einkreuzungen gibt, siehe Retromops.
 
Man kann genau so gut gegensätzlich oder auf gewünschte Eigenschaften selektieren, sonst wären gar keine Rassen entstanden.😉

Natürlich geht das nicht innerhalb von zwei Generationen, aber irgendwann verfestigen sich die verpaarten Wesenszüge in der Rasse.

Das Hunde schizophren werden, weil ihre Triebigkeit nachlässt, halte ich für ein Gerücht.

Klar kann man Jagd- oder Hütetrieb auch wieder herausselektieren, wenn man sich nicht für die Hunde interessiert, die produziert werden, bis man am Ziel ist. Da das so etwa 10-20 Jahre dauern kann, kann man sich ja ausrechnen, wie viele von diesen armen Kreaturen geboren werden müssen, bis die Rasse genauso ist, wie man sie haben will.

Aber wieso sollte man das machen? Es gibt GENUG Hunderassen, die sich heute schon perfekt als Familienhunde eignen. Aber, nein, man muss alle Arbeitsrassen langsam in den Ruin treiben, damit jede Familie auch genau das bekommen kann, was sie sich äußerlich wünscht.

Warum beharrst du so darauf, dass Gebrauchshunde zu Familienhunden
werden sollen?ES GIBT GENUG ABNEHMER FÜR ARBEITSHUNDE und zwar genauso, wie sie jetzt sind. Es gibt keinen Grund, die einzigen Hunde, die noch auf Leistung gezüchtet werden nun in eine andere Form zu pressen.

Von schizophren hat im übrigen niemand etwas geschrieben. Die Hunde haben in der Zwischenform, bis der von dir so angepriesene Familienhund erreicht ist, einfach fehlerhafte Anlagen, so dass er die Triebe, die noch übrig sind nicht mehr zielgerichtet ausleben kann. Diese Hunde passen dann oft weder in eine Familie, noch dahin, wo sie eigentlich hingehören.
Warum muss man soetwas wissentlich produzieren?

Der Hund wird Seit so vielen, vielen Jahren für so viele verschiedene Aufgaben gezüchtet. Sieh dir diese großartigen Hunde an, willst du wirklich all das ausmerzen?

http://www.youtube.com/watch?v=B0sO1wdBhMY

http://www.youtube.com/watch?v=JM6gkC9tjhs

http://www.youtube.com/watch?v=75tse9O-ZHk

http://www.youtube.com/watch?v=cEg_Lb8Knzk

http://www.youtube.com/watch?v=hl94KdFe62g

http://www.youtube.com/watch?v=5suCs6hzTnw

http://www.youtube.com/watch?v=j7x5ykqH2Gk

http://www.youtube.com/watch?v=M-giAjrFaI4

http://www.youtube.com/watch?v=T8QmoVO6pPA

http://www.youtube.com/watch?v=yu_Br81ejAE

http://www.youtube.com/watch?v=1oQzXJ5ldRM

Diese Hunde sind genau so gut, wie sie sind. Sie arbeiten in dem Gebiet, für das sie Gezüchtet wurden.
 
ES GIBT GENUG ABNEHMER FÜR ARBEITSHUNDE und zwar genauso, wie sie jetzt sind.
Dann sollten aber die Vereine und der VDH streng darauf achten, dass diese Hunde wirklich nur in geeignete Hände kommen.
Das würde natürlich weniger Absatz bedeuten.
 
Du, ich hab persönlich gar nix dagegen. Das Problem ist, dass solche Hunde an jeden abgegeben werden (wer will schon auf Abnehmer verzichten). Dann sollte man nicht um den heissen Brei reden und spezialisierte Rassen, auch nicht mehr als Familienhunde raus geben.

Dagegen wehren sich die Leute ja aber auch, da ist der Dobermann oder Rottweiler ja nur ein lieber Kuschler und soll ein positives Image abgeben, keine knackigen Wachhunde und bitte keine Schlagzeilen und Auflagen.

Das lässt sich so aber nicht vereinbaren.
 
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Eine Promenadenmischung ist oft gesünder, da sie einfach einen sehr weiten Genpool hat und sich rassetypische Krankheiten und Inzucht aufweichen.

Was glaubst Du warum es Einkreuzungen gibt, siehe Retromops.

Nein. Das ist ein Irrglaube.
Mischlinge haben die selben Erbkrankheiten, wie Rassehunde.
Nur, weil ein Genpool sehr weit ist, müssen nicht weniger Erbkrankheiten vorhanden sein. Sicher kann das passieren, manche Mischlinge haben aber auch das Glück, dass sie von jedem ihrer Verwandten eine Erbkrankheit mitbekommen haben und so gesundheitliche Wracks sind.
Die Mischlinge, die hier in Deutschland von Vermehrern und Ichwilleinmalwelpiiis-Züchtern produziert werden, sind oft sogar sehr viel kränker als Rassehunde, die rigoros auf Erbkrankheiten getestet werden.
Auch z.B. Mischlinge zwischen zwei verschiedenen Hunderassen sind in aller Regel nicht gesünder als ihre Eltern. Durch Kreuzung von verschiedenen Hunderassen verschwinden Erbkrankheiten nicht einfach. So funktioniert das nicht.
Was stimmt ist, dass Mischlinge, die länger der natürlichen Selektion unterworfen waren (wie viele Straßenhunde) oft gesünder sind. Das liegt daran, dass kranke Tiere nicht über längere Zeit ihre Gene weitergeben können, weil sie früh sterben. Oft schon als Welpen.
Wir könnten diese Gesundheit natürlich auch erreichen; Zu kleine/schwächliche Welpen, oder Welpen, die die Mutter nicht annimmt töten, wenn in einem Wurf mehr als 6 Welpen fallen, die Überzähligen töten und sonst die Hunde alles ohne medizinische Versorgung allein regeln lassen.

Ansonsten könnte man noch auf den Heterosis-Effekt zurückgreifen, damit dass funktionier müsste der Inzuchtwert der heutigen Hunderassen aber noch höher sein und man dürfte mit der F1 Generation nicht weiter züchten, da der Effekt sich dann wieder verliert.
Der Gedanke, dass Mischlinge insgesamt gesünder sind, als Rassehunde kommt auch daher, dass Mischlinge nicht, oder nur selten auf Erbkrankheiten getestet und nicht zur Zucht eingesetzt werden. So kommen Erkrankungen garnicht erst ans Licht.

Dein Ernst, Retromops? Hast du dir die Zuchtordnung mal durchgelesen? Da sträuben sich mir die Haare:

"Erbliche Defekte und Krankheiten werden - soweit erkennbar - durch den Zuchtwart erfasst, bewertet und planmäßig züchterisch bekämpft."
(Quelle:http://www.retro-mops-johannisberg.de/zucht/zuchtordnung/offizielle-zuchtordnung-zkr.html)

Achso, erbliche Erkrankungen werden durch den Zuchtwart erfasst SOWEIT sie erkennbar sind. Die Leute vom ZKR müssen tolle Zuchtwarte haben, die können Patellaluxation und co. schon bei der Wurfabnahme erkennen. Beeindruckend.

"Die Züchtermitglieder des ZKR sind für ihre Zuchtergebnisse selbst verantwortlich. Der ZKR übernimmt insofern keine Garantie; eine Haftung des ZKR wird ausdrücklich ausgeschlossen."
(Quelle: siehe oben)

Mit anderen Worten: hey, macht was ihr wollt, aber beschwert euch nicht, wenn eure Hunde dann krank sind.

Keine einzige vorgeschriebene Untersuchung vor der Zucht. Na, herzlichen Glückwunsch. Das ist der beste Weg, um Erbrankheiten auszuschließen.

Im Gegensatz dazu die Zuchtordnung des Verbandes Deutscher Kleinhundezüchter (schließt auch den Mops mit ein):
http://www.kleinhunde.de/vkzzpordnung.pdf

Ich meine, ich kritisiere auch die Mopszucht innerhalb des VDH, aber dort sind wenigstens Gesundheitsuntersuchungen Pflicht.
 
Von was sollten sie neurotisch werden, wenn gewisse Eigenschaften in einem Hund schwächer ausgeprägt sind?
.

Ich meinte das genug Gebrauchshunde aus Showlinien rumlaufen, die verkauft werden im guten Glauben nicht so extreme Anforderungen an die Halter zu stellen dann als Balljunkies auf Hundewiesen enden..zum Beispiel.
Mein Lieblingsbeispiel, weil ich es so oft sehe 🙂😡

Da steckt immernoch genug in den Hunden und zum Ausgleich schnappt Herrchen sich den Wurfarm und stellt sich ne Stunde auf eine Wiese und lässt den Hund den Ball jagen.
Nähert man sich tickt dieser halb ab, entfernt man sich fokussiert dieser Hund blindwütig den einen Ball um den sich sein ganzes Leben dreht..traurig..
 
Ich stehe dem Retromops ebenso skeptisch gegenüber wie dem Puggle, dem Puggle noch ein wenig mehr..wobei sie mir wesentlich besser gefallen wie das Original.

Beim Puggle fallen mir oft Zahnfehlstellungen auf, Neigung zum Übergewicht..man sieht kaum je einen schlanken Beagle, schlanke Möpse auch nicht..klar sowas muss man verpaaren..🙄

Einfach keinen Mops kaufen..gut ist..
 
Und für mich ist es ein Witz, dass unterm VDH Möpse gezüchtet werden, denen die Augen aus dem Kopf fallen, die Nase bald auf der Stirn sitzt und so massig noch dazu, dass man sie zur Körung rolllen kann.
Dafür gibts dann noch Gesundheitstests .... haha:dead:

Dann lieber ein Mischling, der schon auf den ersten Blick, dem VDH Mops weit überlegen ist? Oh ja!
 

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