IBD, Lymphom, Blasenentzündung und ganz viel Hilfslosigkeit

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Aerith

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22. Dezember 2015
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Hallo zusammen,

nun bin ich so lange hier angemeldet und lese mit - aber erst jetzt habe ich selbst Redebedarf. Ich freue mich, wenn jemand mitlesen mag und eine Meinung dazu hat. Jetzt schon mal sorry für die folgende Textwand.

Ich habe ein Geschwisterpärchen - Luzie und Burli, sie werden im Januar 10 Jahre alt. In den zehn Jahren waren wir jährlich bei der Kontrolluntersuchung, aber ansonsten waren beide immer topfit.

Heute soll es um Luzie gehen. Seit Juli nun hat Luzie - mal mehr, mal weniger - regelmäßig Flüssigkeit erbrochen. Ansonsten war sie fit, munter, hat gefressen und die Toilette hat funktioniert. Also wurde erstmal eine Gastritis behandelt, mit Säureblocker, vielen kleinen Mahlzeiten (die es sowieso schon immer gab) und viel Ruhe. Wir waren oft beim Tierarzt, ein Blutbild wurde Ende November erstellt. Zwischenzeitlich hatten wir mal ein Problem mit Verstopfung. Leider hat sich insgesamt nichts daran geändert, mittlerweile konnte man die Uhr danach stellen und sie hat zuletzt täglich Flüssigkeit erbrochen, bis nur noch weißer Schaum kam. Schließlich kam noch Appetitlosigkeit dazu. Seit der jährlichen Routineuntersuchung im Januar 2024 hat sie von 4,2 kg auf 3,4 kg abgenommen.

Vergangenes Wochenende fing sie dann zudem an, alle paar Minuten die Toilette aufzusuchen und wirklich nur ein paar Tröpfchen zu hinterlassen. Also war ich am Dienstag gleich wieder beim Tierarzt. Bei der Tröpfelei war und ist eine Probe zuhause nicht möglich, daher sollte neben dem Ultraschall eine Blasenpunktion erfolgen. Leider war die Blase so gut wie leer und es konnte kein Urin gewonnen werden. Beim Ultraschall aber sah man, dass sie an einigen Stellen verdickte Darmwände hat, die das Erbrechen erklären. Zudem sei die linke Niere nicht ganz so schön, das könnte mit der Blasenentzündung zusammenhängen. Und die Leber sei an einer kleinen Stelle recht hell (was könnte das denn bedeuten?).

Nun kam der Tierarzt zu dem Schluss, dass es entweder IBD oder ein kleinzelliges Lymphom ist. Eine Biopsie habe ich abgelehnt, eine Chemotherapie käme für mich nicht in Frage. Sie bekam beim Tierarzt also ihre erste Dosis Prednisolon für die Entzündung und das Antibiotikum Kesium für die Blase, dass ihr ihr ab dem übernächsten Tage in Tablettenform verabreichen sollte. Das ging für 2 Tage gut, am dritten Tag hat sie alles erbrochen, inklusive Futter, sie war wieder ein Häufchen Elend. Vorgestern also wieder zum Tierarzt. Sie hat dann wieder für vier Tage Kortison gespritzt bekommen, das Antibiotika wurde auf Efex gewechselt (weil Kesium mehr auf den Magen schlagen würde) und ab Mittwoch soll ich ihr nun beides wieder in Tablettenform geben. Zudem hat sie etwas gegen Erbrechen und eine Tablette Mirtazipin gegen ihre Appetitlosigkeit bekommen. Auch ein Schmerzmittel war dabei.

Gestern war meine Maus dann um einiges besser beinander. Sie hat zwar viel geschlafen, aber dazu hat sie gut gegessen und getrunken, Stuhlgang war super. Nur der ständige Toilettengang ist unverändert gewesen. Heute dann wieder alles auf Anfang: Gleich früh morgens hat sie ihr Futter erbrochen und über den Tag verteilt hat sie sich noch 3x übergeben. In der Zwischenzeit hat sie immer ein klein wenig gefressen, nach dem letzten Erbrechen scheint wieder jeder Appetit verloren gegangen zu sein. Trinken tut sie gut.

Was ich generell füttere: Nassfutter von Mjamjam, Macs, Betty's Landhausküche. Ganz selten gibt es ein paar Perlen Trockenfutter als Leckerli. Seit vergangener Woche versuche ich für Luzie auf Monoprotein umzustellen, aber das ist schwierig, weil sie nur in homöopathischen Mengen frisst.

Zusätzliche Probleme: Luzie war noch nie eine Genussesserin, das heißt, man kann sie weder mit Leckerlis, Schlecksnacks und sonstigen Dingen locken oder hinter das Licht führen. Grundsätzlich ist sie allem gegenüber erstmal skeptisch. Sie hasst den Tierarzt und so oft wie wir in der Vergangenheit dort waren, ist sie sicherlich und sichtlich gestresst (evtl. auch ein Grund für die Blasenentzündung?). Das Tabletteneingeben zerbricht mir das Herz, es geht nur mit Augen zu und durch. Den Geschmack versuche ich mit Leerkapseln zu überdecken. Nun bin ich wohl auch ungeübt darin und alles dauert viel zu lange. Daher bin ich über diese kurze Tablettenpause gerade froh und es graust mich vor Mittwoch. Vor alle, weil die Efex-Tablette auch noch so groß ist.

Ich bin eine Helikopter-Katzenmutti. Ich informiere mich stundenlang, protokolliere und beobachte ganz genau, in der Hoffnung, dass ich irgendein Muster finde und das abstellen kann und ihr damit alles leichter mache. Aber momentan fühlt es sich so an, als könnte ich nichts richtig machen, während sie immer "weniger" wird. Sie mag überhaupt nicht spielen und kauert und schläft viel, dazwischen ist aber so munter, will viel schmusen und Aufmerksamkeit. Sie räkelt sich dann auch auf dem Boden und ist sichtlich entspannt. Heute habe ich wieder beim Tierarzt angerufen, der angeboten hat, wieder etwas gegen das Erbrechen zu verabreichen, aber das kann ich doch nun nicht täglich tun :/ Und ich kann sie doch auch nicht täglich zum Tierarzt schleppen, es fühlt sich so an, dass der ganze Stress für sie eigentlich alles schlimmer macht. Aber dieses ständige Erbrechen, keinen Hunger haben, davon nüchternerbrechen, diese blöde Blasenentzündung - ich fühle mich gerade hilflos und ich habe Angst um meine Maus und sie tut mir sehr leid. Und ich hatte schon sehr kranke Katzen, aber das konnte immer irgendwie "gemanagt" werden.

Puh, das war es wohl für erste. Jemand Ideen, wie ich ihr etwas Appetit machen kann? Was sonst noch gegen Erbrechen hilft? Ich hole morgen gleich mal Ulmenrinde, aber nachdem sie nichts zu sich nehmen mag, weiß ich noch gar nicht, wie das klappen könnte. Soll ich morgen wirklich gleich wieder zum Tierarzt, wenn sie weiter Flüssigkeit erbricht?

Liebe Grüße
 

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Bekommt sie weiter Kortison? Wenn ja, wie viel?

Wenn das Erbrechen von gestörter Darmmotilität kommt, ist Metoclopramid oder Emeprid eine Möglichkeit.
Ist es eine Gastritis könnte ei Versuch mit Omeprazol Besserung verschaffen.
 
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Lieben Dank für die Antwort! Sie hat vorgestern beim Dok Kortison bekommen, dass bis Mittwoch halten soll. Ab da soll ich ihr wieder abends eine Prednitab 5mg geben. Omeprazol hat sie bis vergangenen Dienstag ohne Erfolg bekommen. Im Ultraschall sah der Magen wohl fein aus, so dass ich das Omep ausschleichen sollte, während Kortison und AB angesetzt wurde. Also lieber wieder Omep geben?
 
Sie hat dann wieder für vier Tage Kortison gespritzt bekommen, das Antibiotika wurde auf Efex gewechselt (weil Kesium mehr auf den Magen schlagen würde) und ab Mittwoch soll ich ihr nun beides wieder in Tablettenform geben. Zudem hat sie etwas gegen Erbrechen und eine Tablette Mirtazipin gegen ihre Appetitlosigkeit bekommen.
An sich wirkt Cortison appetit anregend!
Efex gibt es mit Hühnchengeschmack und meine sind verrückt danach. Prüfe Deine, es kann sein, dass es so gefressen wird.
Ich gebe immer etwas Futter in Form eines Schleckes vor der Tablette
Gestern war meine Maus dann um einiges besser beinander. Sie hat zwar viel geschlafen, aber dazu hat sie gut gegessen und getrunken, Stuhlgang war super. Nur der ständige Toilettengang ist unverändert gewesen. Heute dann wieder alles auf Anfang: Gleich früh morgens hat sie ihr Futter erbrochen und über den Tag verteilt hat sie sich noch 3x übergeben. In der Zwischenzeit hat sie immer ein klein wenig gefressen, nach dem letzten Erbrechen scheint wieder jeder Appetit verloren gegangen zu sein. Trinken tut sie gut.
Ich wurde amer. Ulmenrinde versuchen, es dürfte den Magen beruhigen und auch das Erbrechen managen. Vorsicht bei der Gabe von wichtige Medikamente da deren Aufnahme durch Ulmenrinde verzögert wird - Zeitabstand mindestens 1 Stunde vor oder nach der Medikamentgabe wird empfohlen.
Zusätzliche Probleme: Luzie war noch nie eine Genussesserin, das heißt, man kann sie weder mit Leckerlis, Schlecksnacks und sonstigen Dingen locken oder hinter das Licht führen. Grundsätzlich ist sie allem gegenüber erstmal skeptisch. Sie hasst den Tierarzt und so oft wie wir in der Vergangenheit dort waren, ist sie sicherlich und sichtlich gestresst (evtl. auch ein Grund für die Blasenentzündung?). Das Tabletteneingeben zerbricht mir das Herz, es geht nur mit Augen zu und durch. Den Geschmack versuche ich mit Leerkapseln zu überdecken. Nun bin ich wohl auch ungeübt darin und alles dauert viel zu lange. Daher bin ich über diese kurze Tablettenpause gerade froh und es graust mich vor Mittwoch. Vor alle, weil die Efex-Tablette auch noch so groß ist.
Zu Efex - Kommentar weiter oben.

Ich wurde Ulmenrinde besorgen, dauert jetzt zwar durch die Feiertage aber vielleicht kann es Dir eine Apotheke besorgen. Ich verwende auch mal Gastricumeel von HEEL, ist zwar homöopathisch aber recht wirksam bei uns.
 
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Okay.

1. Wie hoch ist die Pred.-Dosis?

2. Warum muss sie für was gegen Übelkeit zum TA? Das gibt's alles auch für zu Hause. Man müsste in dem Fall überlegen, ob man damit auch die Darmmotilität in den Fokus nehmen will, dann wäre man eher bei Metomotyl/Emeprid, wenn nur was gegen Übelkeit, eher Cerenia.

3. Ich würde die Biopsie noch nicht abschreiben. Bei einem einigermaßen stabilen Tier kann man erstmal mit Pred. probieren, sollte es ein Lymphom sein, ist die Überlebensdauer aber geringer als bei Chemo. Und die ist nicht solch ein Schreckgespenst wie beim Menschen. Beim Menschen wird nach Möglichkeit auf Heilung dosiert, bei Katzen, eben wegen der krassen NW, auf Kontrolle. Je nach Befund (nehme ich an, da ich immer wieder von "Infusionsfällen" lese), kann auch die Chemo in Form von Tablettengabe erfolgen, es ist also auch nicht zwingend so, dass man ständig für Infusionen zum TA müsste. (Quelle bzgl. Pillen ist hier unsere Internistin, die unsere zwei IBD-Katzen in Behandlung hat. Ich zitiere "Da gibt's Tabletten für").

4. Es liest sich, als hätte sie einen Großteil der Med. nur einmalig bekommen? Du musst dir das Problem bei IBD so vorstellen: Der entzündete Darm löst eine Menge Folgeprobleme aus. Das kann das Pankreas sein, das kann der Magen sein (gerade auch durch ständiges Erbrechen), das können Gallenblase und Gallengänge und im Gefolge die Leber sein. Das alles sorgt für diverse Symptome, die sich dann gerne selbst wieder Feuer geben. Einmal was gegen Kotzerei nützt da also wenig. Es muss Ruhe ins System. Bei akuten Schüben hieß das bei uns immer: Medidröhnung (Schmerzmittel, was gegen Übelkeit, Appetitanreger, Magenschutz, Pred. hoch dosiert, B12... Nicht immer alles davon, aber kam auch schon vor). Sinn des Ganzen ist, ihnen die Beschwerden zu nehmen, die sie vom Fressen abhalten und Übelkeit und Kotzerei verursachen, die sie dann wieder vom Fressen abhält und ggf. noch durch den Rückfluss an Verdauungsflüssigkeiten die betroffenen Organe weiter ärgert. Das dauert aber seine Zeit. Bedeutet, dass man sie so medikamentös abdeckt, dass der eigene Appetit nach und nach wieder übernehmen kann, Katz' stabil ans Futtern kommt und der ganze Kreislauf aus Beschwerden gestoppt wird. Parallel muss natürlich die Entzündung im Darm raus.
Ich sagte es heute schonmal wo: Bei uns hing in solchen Akutfällen immer ein Med-Plan in der Küche, weil wir sonst den Überblick verloren hätten. Und so nach und nach wurden die Medis weniger, weil wir merkten: "Oh, Cerenia als Bedarf brauchten wir heute noch gar nicht. Katze frisst, kotzt nicht, schmatzt nicht... Sieht gerade nicht aus, als wär ihr übel. Auch gut." Die vor Schmerzen knurrende Katze knurrte weniger und irgendwann gar nicht mehr. Also gab es Tramadol anfangs zu festen Zeiten zweimal täglich, später nur noch, wenn sie wieder Schmerzzeichen zeigte, irgendwann war es überflüssig. Und so wurstelt man sich da durch, bis das Tier Irgendwann wieder von selber läuft.
Ich würde entsprechend den TA auf Med. für zu Hause ansprechen.

5. Bei solchen Fällen rate ich aus eigener Erfahrung immer zu einem TA mit Spezialisierung auf Internistik (nachweisbar anhand entsprechender Aus- und Fortbildung, die Nennung von Internistik im Leistungskatalog sagt erstmal nicht viel). Es liegen Welten zwischen einem "Haustierarzt für alles" und dem "Spezialisten für genau das". Der Haustierarzt hat absolut seine Berechtigung, allerdings geht die Behandlung meiner Erfahrung nach gerne mal so knapp am konsequenten vorbei. Wirkt fast, als würden sie sich nicht so richtig trauen, in die Vollen zu gehen. Bei der Pred.-Dosis z.B.
 
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An sich wirkt Cortison appetit anregend!
Efex gibt es mit Hühnchengeschmack und meine sind verrückt danach. Prüfe Deine, es kann sein, dass es so gefressen wird.
Ich gebe immer etwas Futter in Form eines Schleckes vor der Tablette

Ich wurde amer. Ulmenrinde versuchen, es dürfte den Magen beruhigen und auch das Erbrechen managen. Vorsicht bei der Gabe von wichtige Medikamente da deren Aufnahme durch Ulmenrinde verzögert wird - Zeitabstand mindestens 1 Stunde vor oder nach der Medikamentgabe wird empfohlen.

Zu Efex - Kommentar weiter oben.

Ich wurde Ulmenrinde besorgen, dauert jetzt zwar durch die Feiertage aber vielleicht kann es Dir eine Apotheke besorgen. Ich verwende auch mal Gastricumeel von HEEL, ist zwar homöopathisch aber recht wirksam bei uns.
Danke für den Input! Dann versuche ich mit Efex erstmal so mein Glück! Aber momentan wird alles erbrochen. Eben hätte sie großes Interesse an einem Löffel Futter aus der Hand gezeigt, dann riecht sie dran - und zack, wird Flüssigkeit erbrochen.

Ulmenrinde bekomme ich morgen noch im Geschäft, das will ich gleich mal testen. Hoffe, sie nimmt vielleicht ein bisschen was davon.
 
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Okay.

1. Wie hoch ist die Pred.-Dosis?
Sie bekommt seit dem Ultraschall vergangenen Dienstag eine Prednitab 5mg am Abend. Vorgestern, nach dem Brechtag, war ich beim Dok und dort hat sie eine Kortison-Spritze bekommen, die bis Mittwoch halten soll. Mittwoch Abend gebe ich ihr dann wieder die Tablette.
2. Warum muss sie für was gegen Übelkeit zum TA? Das gibt's alles auch für zu Hause. Man müsste in dem Fall überlegen, ob man damit auch die Darmmotilität in den Fokus nehmen will, dann wäre man eher bei Metomotyl/Emeprid, wenn nur was gegen Übelkeit, eher Cerenia.
Nach der heutigen Brechattacke habe ich wieder beim Dok angerufen und er hat gesagt, ich könne für eine Injektion, die wieder für einen Tag hält, vorbeikommen. Ich hatte extra nach Mittel für zuhause gefragt, da hat er gemeint, dass es bei ihrer Konstellation aktuell nichts für eine Daueranwendung gäbe. Aber danke für die Schlagworte, da ruf ich ja morgen gleich nochmal an.
3. Ich würde die Biopsie noch nicht abschreiben. Bei einem einigermaßen stabilen Tier kann man erstmal mit Pred. probieren, sollte es ein Lymphom sein, ist die Überlebensdauer aber geringer als bei Chemo. Und die ist nicht solch ein Schreckgespenst wie beim Menschen. Beim Menschen wird nach Möglichkeit auf Heilung dosiert, bei Katzen, eben wegen der krassen NW, auf Kontrolle. Je nach Befund (nehme ich an, da ich immer wieder von "Infusionsfällen" lese), kann auch die Chemo in Form von Tablettengabe erfolgen, es ist also auch nicht zwingend so, dass man ständig für Infusionen zum TA müsste. (Quelle bzgl. Pillen ist hier unsere Internistin, die unsere zwei IBD-Katzen in Behandlung hat. Ich zitiere "Da gibt's Tabletten für").
Vor der Chemo an sich hatte ich weniger Bedenken als eben die Sache mit dem Dauerbesuch beim Tierarzt. Und der Quälerei mit den Tabletten. Ich weiß, für viele ist das ein schwupps und weg, vielleicht wirds bei mir auch mit Übung noch so. Aber nachdem sie das alles so schrecklich findet, fiel mir die Entscheidung nicht ganz so schwer. Macht denn eine Biopsie auch noch Sinn, wenn Kortison gegeben wird oder wurde? Ich lese dazu immer, dass ein Ergebnis dann recht schwierig wäre.
4. Es liest sich, als hätte sie einen Großteil der Med. nur einmalig bekommen?
Vielleicht liest sich das so, weil wir ja erst seit einer Woche medikamentös behandeln, nach der Sache mit dem Ultraschall. Seitdem hat sie Kortison und AB. Aber ja, das Emex 10mg und das Mirtazipin hat sie vorgestern nur einmalig bekommen.
Du musst dir das Problem bei IBD so vorstellen: Der entzündete Darm löst eine Menge Folgeprobleme aus. Das kann das Pankreas sein, das kann der Magen sein (gerade auch durch ständiges Erbrechen), das können Gallenblase und Gallengänge und im Gefolge die Leber sein. Das alles sorgt für diverse Symptome, die sich dann gerne selbst wieder Feuer geben. Einmal was gegen Kotzerei nützt da also wenig. Es muss Ruhe ins System. Bei akuten Schüben hieß das bei uns immer: Medidröhnung (Schmerzmittel, was gegen Übelkeit, Appetitanreger, Magenschutz, Pred. hoch dosiert, B12... Nicht immer alles davon, aber kam auch schon vor). Sinn des Ganzen ist, ihnen die Beschwerden zu nehmen, die sie vom Fressen abhalten und Übelkeit und Kotzerei verursachen, die sie dann wieder vom Fressen abhält und ggf. noch durch den Rückfluss an Verdauungsflüssigkeiten die betroffenen Organe weiter ärgert. Das dauert aber seine Zeit. Bedeutet, dass man sie so medikamentös abdeckt, dass der eigene Appetit nach und nach wieder übernehmen kann, Katz' stabil ans Futtern kommt und der ganze Kreislauf aus Beschwerden gestoppt wird.
Ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Wenn wir nur schon so weit wären! Und ich ihr lässiger Medikamente geben könnte. Aber ich nehm das alles mit zum Dok, ich denke auch, dass sie einfach mehr Unterstützung braucht. Deshalb renne ich ja dauernd dorthin :/

5. Bei solchen Fällen rate ich aus eigener Erfahrung immer zu einem TA mit Spezialisierung auf Internistik (nachweisbar anhand entsprechender Aus- und Fortbildung, die Nennung von Internistik im Leistungskatalog sagt erstmal nicht viel). Es liegen Welten zwischen einem "Haustierarzt für alles" und dem "Spezialisten für genau das". Der Haustierarzt hat absolut seine Berechtigung, allerdings geht die Behandlung meiner Erfahrung nach gerne mal so knapp am konsequenten vorbei. Wirkt fast, als würden sie sich nicht so richtig trauen, in die Vollen zu gehen. Bei der Pred.-Dosis z.B.
Bei meinem Dok stünde im Werdegang, dass er auf innere Medizin spezialisiert ist, 6 Jahre in der LMU-München in der inneren Medizin gearbeitet hat und bis heute wissenschaftlicher Mitarbeiter dort ist. Aber wenn ich deine Erfahrungen lese, dann fühle ich mich mit Kortison und AB auch irgendwie unterversorgt.

Danke für deine wertvollen Infos!
 
Ich hatte extra nach Mittel für zuhause gefragt, da hat er gemeint, dass es bei ihrer Konstellation aktuell nichts für eine Daueranwendung gäbe. Aber danke für die Schlagworte, da ruf ich ja morgen gleich nochmal an.
Seltsam. Mag natürlich sein, dass eins/mehrere der genannten Medikamente bei ihr wegen irgendwas (Indikation/Kontraindikation) nicht gehen. Aber dann soll er dir genau das halt erklären. Ich kann immer mit "machen wir so, weil Isso" gar nicht gut. Ich muss verstehen, was warum wie passiert oder eben auch nicht, um dahinter stehen zu können.
Und der Quälerei mit den Tabletten
Wo hakts denn? Klar, im Moment frisst sie schlecht. Aber so ganz grundsätzlich Pille in ein tolles Leckerchen? Nein?
Macht denn eine Biopsie auch noch Sinn, wenn Kortison gegeben wird oder wurde? Ich lese dazu immer, dass ein Ergebnis dann recht schwierig wäre.
Das ist tatsächlich ein Problem. Unser krassester Fall hier wurde tatsächlich auf Pred. biopsiert, sie hatte allerdings auch ne eher lächerliche Pred.-Dosis. Toby war höher dosiert, der musste für 6 Wochen absetzen.

Es kann auch gut sein, dass ihr mit dem Pred. Ruhe rein bekommt und dann darf man sich fragen, wieso man die OP machen sollte. Ich reagiere nur zunehmend allergisch auf die sich überall gebetsmühlenartig und pauschal wiederholende Aussage, man könne sich die Biopsie eh sparen, die Behandlung sei sowieso die Gleiche (Pred.), der Eingriff sei so schrecklich belastend (Ne, schön isser nicht, aber auch kein Himmelfahrtskommando), Chemo sei ja eh nur schrecklich, usw. (hast du nicht gesagt, ich weiß! Liest man nur so oft. Ständig wird von dieser Biopsie abgeraten.)

Allergisch bin ich deshalb, weil ich hier eine Katze sitzen habe, die im April mehr tot als lebendig war. Der Schall ließ viel eher ein Lymphom als eine IBD vermuten. Nun haben wir ja zwei IBDler. Kater Toby ist seit fünf Jahren in unserer Praxis in Behandlung, während Phoebe, der es so schlecht ging, im März erst eingezogen war. Ich weiß also durch Toby, was die können und vertraue den beiden (Internistin und Chirurg) eindeutig mehr als jeder Internetaussage und ja, auch vielen anderen Tierärzten. Was wurde uns dort gesagt? "Wenn sie eine Chance haben soll und es ein Lymphom ist, müssen wir sofort wissen, welches, um die richtige Medikation auszuwählen. Sie hat keine Zeit für Experimente mit Pred." (Keine Angst kriegen bitte, sie war wirklich dem Sensenmann nahe! Toby durfte und sollte mit Pred. experimentieren. Das ist individuell). Ich fragte noch, wie viel Zeit sie denn wohl mit der richtigen Medikation hätte. Da grinste der Chirurg, sagte, dass die Leute das immer fragen, dabei sei das so gar nicht zu beantworten. Ich könne es mir vorstellen wie bei einer Herzerkrankung. Die hat auch kein definiertes Ablaufdatum, man kontrolliert sie.

Und wenn mir also eine Praxis, der ich blind vertraue (und wow, blindes Vertrauen ist bei mir super schwer zu kriegen) das bei einem Tier, das so keine 14 Tage mehr geschafft hätte, sagt - dann frage ich mich ja schon, was immer alle mit "Biopsie kannste dir sparen" haben.

Rant Ende 😉
Aber ja, das Emex 10mg und das Mirtazipin hat sie vorgestern nur einmalig bekommen.
Mirtazapin gibt's auch für zu Hause. Schmiert man als Salbe ins Ohr. Ich wär ja echt auf die Erklärung gespannt, weshalb das nicht gehen soll.
Bei meinem Dok stünde im Werdegang, dass er auf innere Medizin spezialisiert ist, 6 Jahre in der LMU-München in der inneren Medizin gearbeitet hat und bis heute wissenschaftlicher Mitarbeiter dort ist. Aber wenn ich deine Erfahrungen lese, dann fühle ich mich mit Kortison und AB auch irgendwie unterversorgt.
Natürlich ist jeder Fall individuell und vielleicht gibt es eine gute Erklärung (ich bin neugierig, berichte mal!). Ich bin halt dadurch, dass ich anderes gewohnt bin, irritiert.
 
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Macht denn eine Biopsie auch noch Sinn, wenn Kortison gegeben wird oder wurde? Ich lese dazu immer, dass ein Ergebnis dann recht schwierig wäre.
Uns wurde zumindest gesagt, nein. Charly hatte schon Prednisolon, weil wir hier auch etwas rumgeeiert haben und er es tatsächlich auch einige Wochen wegen Arthrose bekommen hatte und es ganz klar hieß, das müsse mindestens acht Wochen raus sein, bevor biopsiert wird, weil sonst erstens das Ergebnis verfälscht wäre und zweitens die Chemo nicht mehr richtig anschlägt.

Er wurde direkt wieder so schlecht, dass er das Prednisolon wieder bekommen hat (10mg). Er hätte keine acht Wochen überlebt.

Seitdem bin ich da sehr vorsichtig geworden bei "mal mit Prednisolon versuchen" und würde frühzeitig "aufschneiden".

Das ist leider auch nicht unser erster Lymphomverdacht. Charlotte hatte per Biopsie bestätigt ein Lymphom und da wurde (damals von einer anderen Onkologin an einem anderen Standort) auch klar gesagt "kein Prednisolon vor der Biopsie". Daher wurde die OP auch wahnsinnig schnell durchgeführt, Donnerstag beim Tierarzt, am gleichen Tag Tierklinik, Freitag Gespräch mit der Onkologin, Montag OP.
Bei ihr wurde übrigens keine Chemo durchgeführt. Sie hätte ein größeres Chemoprotokoll (auch intravenös) benötigt, hatte ein sehr aggressives, großzelliges Lymphom. Und selbst darunter wäre die Überlebenszeit nicht wesentlich höher gewesen. Das wollten wir dann für sie nicht.
Aber das wusste man halt nur durch die Biopsie.

Sie bekam dann damals (das wurde dann nämlich durch den Haustierarzt festgelegt, nicht durch die Onkologin, würde ich heute anders machen) nur 1,25mg Prednisolon, zum "Ende" hin 2,5mg. Heute denke ich, dass auch das viel zu wenig war. Ich meine, was will man bei einem aggressiven Krebs noch groß versauen?
 
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Die Nacht war relativ ruhig, aber heute morgen ging es mit Erbrechen weiter. Dazwischen hat sie versucht Kot abzusetzen und hat nur kleine Fäden hellen Durchfall rausbekommen. Das habe ich bei keinen meiner Katzen zuvor jemals beobachtet. Es wurde weiterhin kein Fressen angerührt. Natürlich waren wir gleich beim Tierarzt, Luzie geht es wirklich nicht gut. Die Schleimhäute waren sehr hell, eine Verstopfung war nicht zu ertasten, der Darmausgang wäre nicht verengt. Aus einer Analdrüse konnte ein wenig "Material" entfernt werden. Ansonsten ist ihr Allgemeinzustand einfach schlecht. Luzie muss nun erstmal dort bleiben und soll die Medikamentendröhnung erhalten, von der wir sprachen. In der Hoffnung, dass sie wieder zu fressen beginnt und der Darm funktioniert und das ganze vielleicht stabil wird und nicht nur einen halben Tag anhält. Die Nieren sollen gut mit Flüssigkeit versorgt werden, sie bekommt Schmerzmittel.

Sollte das alles keinen Erfolg haben, dann sieht es schlecht aus für meine Maus. Es ist gerade wirklich unerträglich. Ich kanns kaum ertragen, dass sie nun voller Angst dort stationär ist, dass es ihr weiterhin schlecht geht, dass ich mich vielleicht bald von ihr verabschieden muss. Dass ihr Bruder jetzt schon nach ihr sucht (die zwei waren so gut wie nie getrennt, selbst zum Tierarzt haben sie sich begleitet). Auf der anderen Seite bin ich natürlich froh, wenn sie nun Schmerzmittel erhält, ihr geholfen wird und es wirklich, wirklich versucht wird.

Das ist alles einfach nur scheiße.
 
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Das ist alles einfach nur scheiße.
Das ist es. Aber dass du sagtest, sie fraß nach den Medis beim Doc gut, lässt mich erstmal hoffen, dass sie sich zurecht ruckelt, wenn sie jetzt mal ordentlich mediziert wird.

Wie ausgeprägt war die Entzündung im Darm eigentlich?
 
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Sie hat mehrere langstreckige Entzündungen in verschiedenen Abschnitten, dazwischen waren auch gesunde, so wie ich es verstanden habe. Die Schichten an den Engstellen waren 3 oder 4 mal so dick, wie in den gesunden Abschnitten. Dazu eben eine entzündete Niere und ein heller Fleck auf der Leber.

Sie hat einen Tag mit Mirtazepin wirklich gut gefressen und hatte auch guten Stuhlgang. Und am Tag danach geht es wieder los. Ich würde mir so sehr wünschen, dass sich das irgendwie stabilisieren kann.
 
Das "Drumherum" (Leber, Niere) würde ich zu Problemen fürs Zukunfts-Ich erklären, wenn die im Moment selbst keinen Ärger machen und "nur" auffallen. Da ein kaputter Darm (und in eurem Fall ggf. auch die Blase, damit hatten wir es hier noch nicht zu tun) so viel anderes mitnimmt, ist immer die Frage, was übrig bleibt, wenn der im Griff ist.

Wir hatten hier bei schlecht eingestelltem Darm traditionell immer alles Mögliche an Auffälligkeiten. Gallenblase, Leber, Pankreas, Lymphknoten, Magen... An manches musste man nochmal separat ran (die Gastritis z.B.) anderes hat sich von selbst erledigt.

Aktuell ist wichtig, dass die Verdauung wieder läuft, sie selbstständig zuverlässig frisst und nicht kotzt. Und dass die Entzündung raus kommt. 5mg Pred. können reichen, können auch zu wenig sein. Man sagt als Faustregel, am Anfang sollten es 1-2mg Pred/kg sein. Ist aber wie gesagt eine Faustregel, wir hatten im Extremfall auch schon kurzfristig 15mg bei 3,6kg.

Sollte das eine IBD sein, wäre ich noch nicht verzweifelt. Das kann, wenn die Abwärtsspirale einmal läuft, richtig übel aussehen. Lässt sich aber normalerweise gut regulieren. Sollte der Punkt kommen, an dem die TK sagt, sie kann nach Hause: Geh denen wegen Bedarfsmed. für zu Hause auf die Nerven! Sowas dauert. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass du eine Katze mit nach Hause bekommst, die sofort ohne Medikation auskommt. Erfahrungsgemäß brauchen sie noch eine Weile immer mal Unterstützung, bis sie wirklich wieder ein "Selbstläufer" sind. Ich kenne das so, dass man recht schnell an einen Punkt kommt, an dem sie nicht mehr das wandelnde Elend sind. Aber dann kommt nach zwei guten Tagen wieder einer, an dem der Napf verschmäht wird. Das würde relativ wahrscheinlich wieder abwärts kreiseln ohne Eingreifen, also gab's dann eben wieder nen Klecks Mirtazapin ins Ohr. Oder ne Cerenia, wenn ich sehe, Interesse an Futter ist da, aber es wird geschnüffelt, geschmatzt und weggegangen (riecht nach Übelkeit). Es wird also seltener, dass man eine Bedarfspille einwerfen muss, aber alle paar Tage wackeln sie meist nochmal. Irgendwann stellt man fest, dass man schon seit ner Woche z.B. keine Schmerzmed. mehr gebraucht hat. Und irgendwann denkt man gar nicht mehr drüber nach, weil sich nach und nach die Normalität wieder eingeschlichen hat. Aber ich würde für solche Tiere nach so akuten Symptomen immer was zu Hause haben wollen. Zumal sie immer dann stolpern, wenn es nicht passt. Nachts und am WE.
 
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Auch wenn es traurig ist, ist sie da für den Moment gut aufgehoben.

Ich drücke euch die Daumen, dass die Maus wieder fitter wird. 🍀🍀🍀
 
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Lieben Dank euch!
 

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