IBD, Lymphom oder FIP? Erhöhte Leberwerte. Junger Kater

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Nelilo

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7. Dezember 2023
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Hallo von mir mal wieder,
Es geht um meinen 10 Monate alten EKH Kater Fiete.
Fiete habe ich ihm Januar aus dem Tierheim adoptiert und seitdem hat er breiigen Stuhl. Hinzu kamen irgendwann Bauchschmerzen und Inappetenz. Fressen tut er wieder, allerdings scheint er niemals satt zu werden. Er hat eine ganze Zeit AYCE bekommen, das musste aber gedrosselt werden, da er bei den Mengen die er gegessen hat nur noch mehr erbrochen hat.
An Diagnostik ist bisher folgendes gelaufen:
- Labor -> im April ALT erhöht, Referenzbereich bis 130, Wert lag bei knapp 900. Hat sich dann von selbst halbiert. Neues Labor von dieser Woche, die Leberwerte gehen durch die Decke! Nicht nur ALT. Die genauen Werte bekomme ich Montag.
FIV, FeLV ausgeschlossen. FCoV positiv, Antikörper bei 40. fPL unauffällig fPLI auch.
Kotuntersuchung: Clostridien (Gasbildner) und gering E.Coli nachgewiesen
- Sono Herz und Abdomen-> Herz wohl 2 Septumdefekte - hätte laut Ärztin viel schlimmer kommen können
Abdomen -> gefiel der Ärztin gar nicht. Ich versuche es mal wiederzugeben und nenne dabei nur auffällige Organe.
Milz -> veränderte "Oberfläche"
Leber -> unauffällig, etwas Aszites zwischen den Leberlobuli
Niere -> etwas verkleinert
Gallenblase -> Wand leicht verdickt, Abfluss gestört
Darm -> teilweise Darmabschnitte mit veränderter Schichtung, mit Infiltrativen Prozessen, letztes Stück Ileum verändert, Schichtung nicht gut erkennbar, Wand verdickt
Lymphknoten geschwollen.
Die Ärztin vermutet eine FIP, auch sollte man am FeLV oder FIV denken.
Es wurde noch mal Blut abgenommen, wobei die Leberwerte halt aufgefallen sind, auch der Corona AK wurde noch mal abgenommen, eben so die Elektrophorese. Die Ergebnisse kommen leider erst Montag.
Laut Labor allerdings steht ein Lymphom im Vordergrund und das Labor rät zu einer Biopsie von Darm und Leber. Und zwar per Laparotomie.
Meine Ärztin hat noch mal Rücksprache gehalten und nun haben wir uns für eine Ultraschallgestützte Feinnadelbiopsie (heißt glaube ich so?) der Leber entschieden, in der Hoffnung dort Ergebnisse zu bekommen. Denn falls es kein Lymphom sondern eine IBD sein sollte, kann es wohl an der Biopsiestelle zu schweren Wundheilungsstörungen kommen und Fiete könnte infolge dessen versterben. Ich habe nun mehrfach gelesen, dass IBD und ein Lymphom sich oft sehr ähnlich sind und dir Diagnostik nicht ganz so einfach ist.
Ich bin völlig geschockt. Mein Kater ist doch erst 10 Monate alt 😪
Medikamente bekommt er derzeit folgende:
-Samylin
-Sivomixx
-PlantaHepar
-Omeprazol
Hat jemand Erfahrungsberichte? Eine Katze mit IBD oder Lymphom? In dem jungen Alter? Hat jemand Ideen für weitere Diagnostik?
Ich bin schon seit 2 Tagen durchgängig am googeln und habe mir vieles durchgelesen, aber so richtig schlau bin ich nicht geworden.
Vielen Dank für eure Hilfe.
 
A

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Hi,
ach je, das ist ja gar nicht schön, tut mir leid!
Wenn FIP im Raum steht, melde Dich bitte bei Facebook bei einer der einschlägigen FIP-Gruppen an und zeige denen das Blutbild, sobald Du es hast. Die kennen sich total gut damit aus und können Dich gut beraten und besorgen Dir auch kurzfristig das Medikament, wenn nötig. Eventuell kannst Du Dich auch jetzt schon mal anmelden und denen schon mal schreiben, worum es geht. Bei FIP zählt ja echt jeder Tag.
Die Gruppen findest Du, wenn Du bei Google nach "facebook fip gruppe"suchst.
2. Schritt, zu dem ich Dir raten würde: lade das Blutbild auch hier hoch (Namen schwärzen), auch hier gibt es ein paar Experten, die da vielleicht noch gute Hinweise geben können.
FIV und FeLV müsste dann ja ggf. mit dem Blutbild mitgecheckt werden, oder?
 
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Hi,
ach je, das ist ja gar nicht schön, tut mir leid!
Wenn FIP im Raum steht, melde Dich bitte bei Facebook bei einer der einschlägigen FIP-Gruppen an und zeige denen das Blutbild, sobald Du es hast. Die kennen sich total gut damit aus und können Dich gut beraten und besorgen Dir auch kurzfristig das Medikament, wenn nötig. Eventuell kannst Du Dich auch jetzt schon mal anmelden und denen schon mal schreiben, worum es geht. Bei FIP zählt ja echt jeder Tag.
Die Gruppen findest Du, wenn Du bei Google nach "facebook fip gruppe"suchst.
2. Schritt, zu dem ich Dir raten würde: lade das Blutbild auch hier hoch (Namen schwärzen), auch hier gibt es ein paar Experten, die da vielleicht noch gute Hinweise geben können.
FIV und FeLV müsste dann ja ggf. mit dem Blutbild mitgecheckt werden, oder?
Danke für deine Antwort, mit der Facebook Gruppe bzw. einem Admin stehe ich schon in Kontakt. FIP ist aber am unwahrscheinlichsten. FIV und FeLV wurden schon mal negativ getestet...
 
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Hat vielleicht noch jemand Erfahrungen die er mit mir teilen kann? Jemand der mir Hoffnung machen kann? 🙁
 
Könnte das eine trockene FIP mit Veränderungen an den Organen sein?

FIP ist aber am unwahrscheinlichsten.
Sagt das auch die FIP-Gruppe? Wenn irgendwas für FIP spricht, könnte die Therapie ja evtl. schon gestartet werden, da sie nicht schadet, wenn sie nicht hilft.
 
Könnte das eine trockene FIP mit Veränderungen an den Organen sein?


Sagt das auch die FIP-Gruppe? Wenn irgendwas für FIP spricht, könnte die Therapie ja evtl. schon gestartet werden, da sie nicht schadet, wenn sie nicht hilft.
Die Ärztin die den Schall gemacht hat, hat trockene und effusive Form bzw eine Kombi daraus vermutet. Nur der Albumin-Globulin-Quotient ist wohl unauffällig, das passt nicht richtig zu FIP. Wir warten noch auf die Eiweißelektrophorese, der Wert kommt morgen.

Die FIP Gruppe wartet ebenfalls noch auf die Eiweißelektrophorese, da es einfach auch was anderes sein könnte..
 
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Viel Glück, dass die Elektrophorese etwas mehr Klarheit schafft, was los ist!

Noch was zur Darmbiopsie bzw. Feinnadelaspiration: Wir hatten nun zweimal die Verdachtsdiagnose Lymphom vs. IBD. Uns wurde sowohl von der Haustierärztin als auch von der Klinik davon abgeraten, weil das auch keine klaren Ergebnisse bringt. Wie's in Sachen Leber aussieht, weiß ich allerdings nicht.
 
Viel Glück, dass die Elektrophorese etwas mehr Klarheit schafft, was los ist!

Noch was zur Darmbiopsie bzw. Feinnadelaspiration: Wir hatten nun zweimal die Verdachtsdiagnose Lymphom vs. IBD. Uns wurde sowohl von der Haustierärztin als auch von der Klinik davon abgeraten, weil das auch keine klaren Ergebnisse bringt. Wie's in Sachen Leber aussieht, weiß ich allerdings nicht.
Dankeschön!
Und wie seid ihr dann damit umgegangen? Wie konntet ihr dann eine Diagnose stellen?
 
Eine sogenannte Probelaparatomie, also aufschneiden und reingucken, Proben, wenn abgrenzbar befallene Darmteile entnehmen.
Ist der sicherste Weg.

Bei Leber kann Feinnadelbiopsie funktionieren, wenn das, was da ist, diffus im Gewebe sitzt. Oder im Ultraschall so gut sichtbar, dass man unter Ultraschallkontrolle gezielt nicht nur die Leber sondern darin die betroffenen Stellen biopsieren kann.
 
Das kann ich bestätigen. Bei Charlotte war das Ergebnis der Feinnadelbiopsie trotz gut sichtbarer Umfangsvermehrung im Darm uneindeutig.

Wir haben operieren lassen und das betroffene Stück entnehmen lassen.
 
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Das kann ich bestätigen. Bei Charlotte war das Ergebnis der Feinnadelbiopsie trotz gut sichtbarer Umfangsvermehrung im Darm uneindeutig.

Wir haben operieren lassen und das betroffene Stück entnehmen lassen.
Und was kam dabei raus? Was ist wenn es sich dann doch um eine IBD handelt?
 
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Und was kam dabei raus? Was ist wenn es sich dann doch um eine IBD handelt?
Dann weißt du es.

Wir haben zwei IBD-Katzen. Beide wurden biopsiert, weil bei beiden angesichts des Bildes im Schall, der Symptomatik, der mitbetroffenen anderen Organe, ein Lymphom mit erhöhter bis krasser Wahrscheinlichkeit im Raume stand.

Der Knackpunkt ist, dass man dieser Tage gerade bei kleinzelligen Lymphomen schon Behandlungsmöglichkeiten hat. Zumindest bei einem versierten Arzt. Es ist zwar nicht oder sehr selten zu heilen, aber mit der richtigen Behandlung können - je nach Fortgeschrittenheit - noch Jahre mit guter Lebensqualität drin sein.

Weiß man es nicht, behandelt man ins Blaue, idR mit der "passt irgendwie n Bisschen für Beides" Variante Kortison. Manche geben auch bei IBD (hängt vom Einzelfall ab), auch nen Krümel Zytostatika. Oder weitere Immunsuppressiva. Die Überlebensdauer bei Lymphom und Kortison liegt aber deutlich unter der bei gezielter Behandlung.

Wenn es die IBD ist, freut man sich. Wir haben uns bei Phoebe ein Loch in den Bauch gefreut, da alle von einem Lymphom ausgingen, so schlecht ging es ihr, so schlecht waren die Befunde.
Wenn es keine IBD ist, kann man gezielt behandeln.
Der worst case wäre dann ein großzelliges Lymphom. Das ist leider nicht lange stabil zu halten.
 
Und was kam dabei raus?

Leider ein hochaggressives großzelliges Lymphom. Eine IBD wurde schon aufgrund der Bildgebung nicht in Erwägung gezogen.
Mir ging es darum, dass selbst bei einem gut sichtbaren Lymphom, das gut zu "treffen" sein sollte, die Feinnadelbiopsie nicht unbedingt aussagekräftig sein muss.

Was ist wenn es sich dann doch um eine IBD handelt?
Dann hast du da Sicherheit und kannst diese versuchen, in den Griff zu kriegen. Ich meine, in der Regel helfen Cortison und Ausschlussdiäten.
 
Dann weißt du es.

Wir haben zwei IBD-Katzen. Beide wurden biopsiert, weil bei beiden angesichts des Bildes im Schall, der Symptomatik, der mitbetroffenen anderen Organe, ein Lymphom mit erhöhter bis krasser Wahrscheinlichkeit im Raume stand.

Der Knackpunkt ist, dass man dieser Tage gerade bei kleinzelligen Lymphomen schon Behandlungsmöglichkeiten hat. Zumindest bei einem versierten Arzt. Es ist zwar nicht oder sehr selten zu heilen, aber mit der richtigen Behandlung können - je nach Fortgeschrittenheit - noch Jahre mit guter Lebensqualität drin sein.

Weiß man es nicht, behandelt man ins Blaue, idR mit der "passt irgendwie n Bisschen für Beides" Variante Kortison. Manche geben auch bei IBD (hängt vom Einzelfall ab), auch nen Krümel Zytostatika. Oder weitere Immunsuppressiva. Die Überlebensdauer bei Lymphom und Kortison liegt aber deutlich unter der bei gezielter Behandlung.

Wenn es die IBD ist, freut man sich. Wir haben uns bei Phoebe ein Loch in den Bauch gefreut, da alle von einem Lymphom ausgingen, so schlecht ging es ihr, so schlecht waren die Befunde.
Wenn es keine IBD ist, kann man gezielt behandeln.
Der worst case wäre dann ein großzelliges Lymphom. Das ist leider nicht lange stabil zu halten.
Meine Angst ist nur, dass halt diese Komplikation auftritt und im Falle einer IBD die Probeentnahmestelle nicht mehr verheilt und er deshalb stirbt. Klar würde ich mich über eine IBD mehr als freuen...und natürlich würde ich meinem Fiete im Falle eines Lymphomes (je nach dem wie die Lebensqualität wäre) eine Chemo Therapie zukommen lassen.
 
Ich bin natürlich kein Arzt und nicht einmal Experte, doch ich stelle trotzdem die Frage oder Überlegung in den Raum: Wie wahrscheinlich ist es, dass eine 10 Monate alte Katze an einem Lymphom erkrankt ist?
 
Ich bin natürlich kein Arzt und nicht einmal Experte, doch ich stelle trotzdem die Frage oder Überlegung in den Raum: Wie wahrscheinlich ist es, dass eine 10 Monate alte Katze an einem Lymphom erkrankt ist?
Die Frage stellen wir uns alle..aber es ist eben nicht unmöglich. Im Moment scheint es wohl sogar die wahrscheinlichste Diagnose 😔
 
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Wenn für euch eine Chemo in Frage kommt, dann empfiehlt sich aus meiner Sicht das Aufschneiden zur Probenentnahme. Das Chemotherapieschema muss ja entsprechend der "Art" des Lymphoms angepasst werden.
Es tut mir leid, dass ein Lymphom als die wahrscheinlichste Diagnose gilt. Hoffen kann man natürlich immer. Es gibt eben auch Fälle, wo sich das nicht bewahrheitet.
 
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Die Frage stellen wir uns alle..aber es ist eben nicht unmöglich. Im Moment scheint es wohl sogar die wahrscheinlichste Diagnose 😔

... was ich jedoch nicht verstehe, weil man es aufgrund der bisher erfolgten Diagnostik nicht voneinander unterscheiden kann, ob IBD oder Lymphom. Somit steht es doch eher 50:50?
 
Und wie seid ihr dann damit umgegangen? Wie konntet ihr dann eine Diagnose stellen?
Es gab keine klare Diagnose.
Kater 1 haben wir mit Kortison behandelt, und er hatte noch fast 2 1/2 Jahre, nachdem die Verdachtsdiagnose gefallen war. Ihn hätten wir nicht mehr aufschneiden lassen, weil er schon älter war und noch andere Baustellen hatte.
Bei Kater 2 erwies es sich als weder noch. Es ist oft leider recht schnell von einem Lymphom die Rede und auch von einem chronischen Geschehen wie IBD. Bei Kater 2 gingen alle Symptome ohne Medikamente zurück, es war wohl nur eine akute Darmentzündung. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätten wir ihn wahrscheinlich aufschneiden lassen, weil er erst 4 Jahre alt ist. Und dann je nach Befund Chemo oder eben nicht (bei aggressiven Darmlymphomen recht sinnlos).
Bei beiden hätten wir es mit der FIP-Therapie versucht, wenn die Diagnose im Raum gestanden hätte.
 
... was ich jedoch nicht verstehe, weil man es aufgrund der bisher erfolgten Diagnostik nicht voneinander unterscheiden kann, ob IBD oder Lymphom. Somit steht es doch eher 50:50?
Das verstehe ich auch nicht. Warum ist ein Lymphom bei einer so jungen Katze denn wahrscheinlicher? Und warum ist eine FIP nicht mehr wahrscheinlich, obwohl die Ärztin das für am wahrscheinlichsten hielt?
 
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