Im August heisst's dann: Schmusen, Spielen, Schnabulieren, Schlafen!

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Hallo ratzefatz,

das Popcorn wird schlecht und Trollkatze und ich haben uns schon die Sitzgelegenheit wund gesessen.

Wann kommen endlich die Fotos ?????
 
die fotos möchte ich nun auch sehen, hab mir gerade die 15 seiten komplett durchgelesen :smile:
 
Es ist fantastisch, kleinen Katzen zuzusehen, wie sie wachsen und sich zu eigenständigen Charakteren entwickeln. Obwohl ich von Beginn an das Gefühl hatte, dass sich meine Samtpfoten schnell an ihr neues Zuhause gewöhnt haben, ist es unbestreitbar, dass sie nun ganz „meine“ Momo und „mein“ Saijay sind. Ihre Zugehörigkeit zum sechsnäsigen Katzenrudel, dem sie entsprangen, wurde durch die Entwicklung einer innigen Beziehung zwischen uns dreien abgelöst. Ja, wir sind ein unzertrennliches Trio. Ich selber fühle mich mehr und mehr an sie gebunden. Ich kann nicht anders, denn sie umgarnen schnurrend meine Hand und meine Seele, zaubern mit verträumtem Blinzeln ein inneres Band, singen miauend und gurrend das Lied unserer Freundschaft.
Es ist verrückt! Soweit wollte ich es doch gar nicht kommen lassen. Schliesslich bin ich Mensch – und sie Katzen. Sie sind von mir abhängig, ich nicht von ihnen. Und doch straft mein Verhalten diesen rationalen Vorstellungen Lügen. Wie konnte ich nicht ahnen, dass ihre kätzische Magie mich fesseln würde. Ich staune und akzeptiere, gebe mich hin dieser fantastischen Glückseligkeit. Dem Glück, zwei einzigartige und wundervolle Katzenwesen zu meinem Rudel zählen zu dürfen. Gerne möchte ich davon berichten und euch an meinem Glück teilhaben lassen.

Schnipp, schnapp, Schnäbi ab!
Wir sind auf dem Weg zur TA. Es ist Anfang September, Mittwochmorgen früh. Ich verfluche den Moment, als ich den Termin um viertel vor Acht vereinbarte. Schliesslich bin ich doch kein Frühaufsteher. Wie immer war das Einfangen und Eintüten der Katzen kein Problem. Jetzt liegen sie in ihren Boxen neben mir, auf und vor dem Beifahrersitz. Saijai sucht meinen Finger, miaut leise und weinerlich. Momo zerfetzt die einliegende Zeitung, unterbrochen von aufgeregtem Miaue. Es ist bereits unser dritter TA-Besuch, das Verhalten ist soweit normal. Da ich erst zwei Kaffee hatte und noch nicht voll da bin, wird aus meinem beruhigendem Schwatzen ein Murmeln. Aber ich gebe mir Mühe.
Angekommen, nimmt mir die TA-Assistentin die beiden ab und bringt sie gleich in den OP. Die Assistentin fragt mich nach meiner Handynummer – falls was wäre. Ausserdem könne ich um die Mittagszeit nachfragen, wenn ich wollte. Ich nicke und merke an, dass ich das kaum tun werde. Ich sag tschüss und raune Saijay noch ein „Schnipp, schnapp, Schnäbi ab!“ zu. Die anwesenden Herrchen und Frauchen und das Personal müssen lachen. Ich auch.
Ich arbeite den ganzen Tag und kann die Kleinen erst am Abend wieder abholen. Ich nehm's gelassen – was soll schon passieren? Und trotzdem beschleicht mich immer wieder ein besorgtes Gefühl. Bis am Abend kein Anruf. Ich freue mich, die beiden wieder zu sehen. Sie sind bereits voll wach. Sie seien ganz brav und lieb gewesen, meinte die Assistentin. Sie zeigt mir die Naht von Momo und sagt, dass alles gut gegangen sei. Dann lächelt sie und fügt an, dass meine Katzen sich von einer grossen Dogge nicht beeindrucken liessen. Diese wurde heute ebenfalls operiert. Da sie nicht in eine Box rein passte, ist sie vor der Katzenbox aufgewacht. Sie war wirklich imposant. Meine beiden seien schnuppernd ans Gitter gegangen, die Katze in der Box neben an hatte sich fauchend in den hintersten Ecken verzogen. Irgendwie bin ich stolz auf meine Kleinen. Kastration gut überstanden und sich gar nicht beeindrucken lassen vom grossen Hundi.

Guten Morgen, gute Nacht
Seit ich entdeckt habe, dass meine Katzen es gerne haben, mich zu verabschieden und zu begrüssen, werden die Rollläden im Esszimmer immer schön hoch gezogen. Verlasse ich nämlich die Wohnung, versammeln sich Momo und Saijay auf dem Tisch und schauen mir mit grossen Augen hinter her wie ich davon radle. Am Abend komme ich dann jeweils spät nach Hause, zische mit dem Fahrrad an meiner Wohnung vorbei. Der kurze Blick, den ich in die Wohnung werfen kann, offenbart mir meist zwei Katzen schlafend auf dem Kratzbaum. Ich bremse, steige ab, verstaue mein Rad im Fahrradraum, laufe die paar Meter zu meiner Wohnung zurück und ich kann sicher sein, dass mich zwei pelzige Knäuel mit grossen Augen durch das Fenster begrüssen. Egal, wie leise ich mein Rad verräume, meine Katzen hören/merken/spüren, dass ich nun zuhause bin und stehen am Fenster Spalier.
Während ich mich auf die klassischen menschlichen Begrüssungsrituale berufe, sie also mit Namen begrüsse, auf sie einsäusele, sie streichle, den Hals kraule und Flanken massiere, haben meine Katzen verschiedene Methoden entwickelt, mir Hallo zusagen. Das reicht vom gelangweiltem Lidheben und einen Blick à la „Aja, bist auch hier. Egal, lass mich jetzt pennen.“ bis zum wilden Umschmusen meiner Beine, meines Kopfes oder was auch immer ich in ihre Nähe manövriere. Momo wird da auch gerne rabiat und zeigt mir mittels der Methode amore brutale, wie sehr sie doch meine Waden oder meine Füsse mag, um ihre schriftliche Willkommensgrüsse blutend zu hinterlassen.
Mittlerweile, da sie raus dürfen, bin ich froh, dass ich Momente habe, in denen ich unbeobachtet bin. In den meisten Situationen folgt mir garantiert eine der beiden Katzen. Ob ich nun koche, das Altpapier binde, auf dem Klo sitze, am Schreibtisch arbeite, mir die Schuhe anziehe oder etwas lese: Es dauert nicht lange, und ich werde aus sicherer Entfernung beobachtet. Mache ich dann den Fehler und sprich sie an oder werf auch nur einen Blick zu, wirft sich die Katze an mich. Auf dem Klo wird auf die heruntergelassene Hose gelegen und es sich zwischen meinen Beinen gemütlich gemacht. Beim Kochen, kitzeln mich feuchte Schnäuzchen und haarige Schwanzspitzen an den Zehen und Waden. Ausserdem legen sie sich jeweils so hin, dass ich garantiert (fast) darüber stolpere und beinahe die heiss Sauce über mich, die Katze und die Küche verstütte. Bin ich in ein Buch vertieft oder über die Tastatur gebeugt, nähert sich bald schnüffelnd ein Katzenköpfchen und läuft über das Objekt meiner Aufmerksamkeit.
Mit Momo kann ich wunderbar reden. Sie versteht mich einfach. Egal was ich sage, ich kriege fast immer eine Antwort. Was Saijay an Schnurren von sich gibt, macht Momo mit Gurren und Miauen wieder wett. Sie ist diejenige, die „kefft“, wenn sie ein Insekt sieht. Sie miaut und klappert mit den Zähnen, gurrt und ist ganz aufgeregt. Auch Saijay jagt Insekten, allerdings höre ich bei ihm dann nichts. Auch das vielbesprochene „typische“ keffen, also das klappern mit dem Kiefer und das leichte Krächtzen, ist bei ihm nicht beobachtbar. Momo kann gar nicht anders, als sich akkustisch bemerkbar zu machen. Ich weiss auch nicht warum, aber wenn sie aufs Klo geht, wird das ebenfalls laut miauend angekündigt. Mittlerweile weiss ich, dass wenn sie in Spiel- und Jagdlaune ist, ich sie durch miauen und gurren zu mir locken kann, um sie zu schmusen. Schnurr...
 
Vertrauen und los lassen
Ich habe hier im Forum mal den Satz einer Userin gelesen, der mich beeindruckt hat. Sinngemäss stand da, dass zwischen Katze und ihr ein absolutes, hunderprozentiges Vertrauen herrscht. Niemand hat Angst vor dem anderen, beide vertrauen sich voll und ganz. Ich weiss, dass es noch nicht ganz so ist bei uns, aber dennoch bin ich sicher, dass wir auf dem Weg dorthin sind. Man lernt sich halt kennen. Ich weiss, wann ich meine Hand zurück ziehen muss, damit es keine Kratzer gibt und meine Katzen wissen, wie stark sie sich wehren sollen, ohne mich im Spiel grob zu verletzen. Sie schmiegen sich gerne an mich, wenn ich auf dem Sofa sitze, suchen meine Wärme und Nähe, lassen Bauch und Hals uneingeschränkt kraulen und schlafen zusammen gerollt oder langmöglichst ausgestreckt neben mir. Sie lassen sich fast immer streicheln und oder kraulen, auch das Aufheben und Herumtragen ist kaum ein Problem – auch wenn sie es nicht besonders mögen. Und gerade Saijay zeigt auf dem Sofa ganz gerne, wie fest er mich doch gern hat. Entweder er liegt in einem Meter Entfernung in der Nähe (Hauptsache nahe) oder er wirft sich an mich. Am liebsten neben meine Beine oder auf mein Hüfte. Oder dann, wenn ich besonders tief im Sofa versunken sitze, nähern sich meinen Ohren ein tiefes, wohliges Schnurren und Saijay platziert sich auf der Rückenlehne um meinen Nacken, den Schwanz in mein Gesicht wedelnd, das Köpfchen auf die Schulter gelegt. Soweit also volles (Schmuse)vertrauen.
Nur wenn ich Momo wieder einmal zwingen muss, sich der Körper- und Gesundheitspflege hinzugeben, dann ist's vorbei mit dem Vertrauen. Das Kämmen geht mittlerweile ohne grosse Fluchversuche. Ihr die nich gelösten Fäden zu ziehen war hingegen schon eine grössere Anstrengung. Ich musste zum Festhalten Hilfe in Anspruch nehmen. Seit sie raus dürfen und Momo draussen kotet, verfängt sich öfters etwas in ihren Haaren am Hinterteil. Der Versuch, ihre Haare mit dem Rasierapparat zu stutzen war ein wahre Tortour. Für mich und für sie.
Das Schöne ist, dass sie nicht nachtragend ist und auch nach solchen Schreckerlebnissen schnell wieder meine Nähe sucht und ob der von mir zugetragenen Kuscheleinheiten schnell vergibt. Alles wieder gut!
Ich habe lange gezögert, sie raus zu lassen. Ich wollte es einfach nicht riskieren, dass sie klein und unbedarft unter die brutalen Räder der Welt da draussen kommen. Doch mittlerweile sind sie schon so gross, dass der Aufenthalt in meiner Wohnung einfach nicht mehr zumutbar ist. Ich kam jeweils abends nach Hause und es zerbrach mir fast mein Herz, zu wissen, dass sie hier 24 Stunden eingesperrt sind, alle spannenden Ecken schon entdeckt haben und sich bestimmt langweilen. Am letzten Donnerstag war es dann soweit.
Ich stehe auf, begrüsse meine Süssen, gebe Futter und öffne die Tür zum Garten. Beide kommen, sich putzend, auf den plötzlich offenen Zugang nach draussen zu. In den ersten beiden Stunden wird alles in unmittelbarer Nähe beschnuppert und genaustens untersucht. Immer wieder wird mein Blick gesucht. „Ja, ich bin noch da!“
Vor jedem lauten Geräusch flüchten die beiden zurück in die Wohnung um aus sicherer Distanz den Hals zu strecken und neugierig nach draussen zu schauen. Es geht nicht lange und sie haben entdeckt, wie schön es draussen ist. Es raschelt im Gebüsch, wenn man Rosensträucher bepfötelt regnet es rote Blütenblätter, mit denen man so schön spielen kann.
Ich hatte mir immer vorgestellt, dass, sobald ich die Büchse der Pandorra geöffnet habe, meine Katzen reissaus nehmen und ohne einen Blick zurück ihre Touren ablaufen. Doch weit gefehlt. Die ersten beiden Tagen waren sie ständig in meiner Nähe und mindestens alle fünf Minuten kam eine Katze zurück um zu schauen, ob ich denn auch noch da bin. Wie schön! Jetzt, abends und nachts, merke ich schon, dass sie auch etwas weiter weggehen, doch wirklich weit weg sind sie noch nicht gegangen.
Es ist toll zu sehen, wie die beiden draussen klar kommen und auf ihrem Weg die Welt entdecken. Hier draussen kann ich sie nicht mehr beschützen. Ich kann ihnen auch keine (Auslauf)Genzen geben, sie gehen wohin sie wollen. Das lässt mich manchmal besorgt zum Fensterspalt schauen, wartend, dass sich eine der Beiden miauend auftaucht. Und doch bin ich stolz, wie selbstständig meine kleinen Stubendrachen mittlerweile sind. Wenn sie dann – nach einer gefühlten Ewigkeit – schnurrend, miauend und mit Stöckchem im Schnäuzchen (lebendiges Material kam bisher noch nicht angetragen) durchs Fenster ins Wohnzimmer springen, ist alles wieder gut. Dann weiss ich: Ich liebe meine Katzen – und sie lieben mich.
 
Das Warten hat sich gelohnt... :zufrieden:
Wunderschöner Bericht! Und so vieles ach so vertraut.
Fotos, bitte bitte, noch Fotos :glubschauge:
 
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Meine stolze Tigerin!
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So unscharf muss es sein! Das passt, Saijay, immer tollpatschig, schmusig unterwegs.
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Los Momo - leck mir die Schuhe sauber.
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So lieben es beide, eingerollt zusammen im Bettchen!
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Schnurr....
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Ja, ja, immer auf Dosis Sachen liegen. Entweder die Sporttasche oder dann meine Lederjacke...
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Einfach nur toll!
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Ja, wir geniessen's zusammen!
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Abendstund ist Schnurrli-Stund...
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Hi, Saijay!
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So sieht's am Abend öfters aus. Ich auf dem Sofa... Meine Katzen neben mir.
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Endlich draussen. uiii, was regt sich da?
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Züngchen raus - typisch Saijay
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ALLES muss erkundet werden - so viele mögliche Wege!
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Und schon ist meine Katze in Nachbars Garten!
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Ja, jetzt ist es auch MEIN Garten!
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Zusammen die Welt entdecken ist doch viel schöner!
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Was versteckt sich denn da im Gebüsch?
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Was schleicht denn da durch's Unterholz?
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ELKE hol das Popkorn raus.

Man ratzefatz da hast du uns aber echt lange warten lassen.
Aber schön geschrieben und süße Bilder. Auch wenn ich das mit dem Schnipp schnapp eher markaber finde. Ich werd ab dem Tag sterben vor angst um meine 2 da geh ich sicher nciht arbeiten.
 
Popcorn hab ich heute leider keins, aber Salzbrezeln sind noch da, die spendier ich gern :yeah:

Toll geschriebene Geschichte und süße Fotos.
 
ELKE hol das Popkorn raus.

Man ratzefatz da hast du uns aber echt lange warten lassen.
Aber schön geschrieben und süße Bilder. Auch wenn ich das mit dem Schnipp schnapp eher markaber finde. Ich werd ab dem Tag sterben vor angst um meine 2 da geh ich sicher nciht arbeiten.

Vielen Dank. Makaber? Tja, vielleicht eher männliche Stressbewältigung. 😀
 
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Sorry, alle Salzbrezeln schon beim Katzengucken aufgefuttert :aetschbaetsch2:. Aber ich kauf morgen neue, da reservier ich dann einen Teil für dich :smile:

(aber nur, wenn wir auf die nächsten Bilder nich wieder so lange warten müssen)
 

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