Es melden sich ja auch eher Menschen mit Problemen in Foren.
Wie viele Fälle kennst du denn in der „richtigen Welt“?
Ich habe seit fast 40 Jahren mit Katzen, Hunden und Pferden zu tun. Dementsprechend auch mit anderen Haltern dieser Tiere.
Ich lese im Internet auch bei allen genannten Tieren von Impfschäden.
Im „richtigen“ Leben hab ich keinen einzelnen erlebt.
Ich denke, dass Internet verzerrt da auch sehr das Bild/die Wahrnehmung.
Jede Impfung hat bestimmte Risiken.
Jede Krankheit aber auch.
Könnte man jetzt 1:1 auf Corona übertragen...
Versteh mich nicht falsch, ich bin nicht grundsätzlich gegen die Tollwut-Impfung (gegen die Corona-Impfung sowieso nicht)!
Aber ich bin der Meinung dass man das einfach nicht verallgemeinern kann, wie hoch das Risiko tatsächlich ist.
Angefangen damit was die Freigängerkatze draußen überhaupt macht, gibt ja auch welche die wirklich nur zweimal täglich 'ne kurze Runde ums Haus machen, dagegen haben diejenigen, die tatsächlich weitere Strecken laufen und nur zum Fressen heimkommen ein deutlich höheres Risiko. In Grenznähe zu nicht-tollwutfreien Ländern ist die Einschleppung durch grenzgängiges Wild natürlich deutlich höher als in Hannover. Die Einschleppung durch illegale Tiertransporte ist allgegenwärtig und scheint aktuell die größte Gefahr darzustellen (keine Ahnung wie da die aktuelle Statistik ist, aber so alle 1-2 Jahre höre bzw. lese ich auch von solchen Fällen).
Ob die Argumentation mit der Fledermaustollwut (wie gesagt, andere Krankheit wie die "terrestrische Tollwut" gegen die man impfen lassen kann, siehe nochmal hier:
https://www.vetcontact.com/de/art.php?a=3591&t) ernstzunehmen ist, steht auf einem anderen Blatt.
Ich bin geneigt das als Panikmache zu sehen, wenn in 30 Jahren deutschlandweit gerade mal 200 Fälle von Fledermaustollwut festgestellt werden konnten (Quelle:
Tollwut bei Fledermäusen - NABU).
Der NaBu schreibt auch:
"Führt man sich vor Augen, dass in Europa seit 1977 fünf Todesfälle von Menschen auftraten, die auf den Fledermaustollwutvirus zurückgeführt wurden, davon keiner in Deutschland, so wird sehr schnell klar, wie extrem unwahrscheinlich es ist, von dieser Krankheit befallen zu werden, selbst wenn man tagtäglich mit Fledermäusen zu tun hat, wie die Mitarbeiter des NABU-Arbeitskreis-Fledermausschutz. Selbst bei Nutz- oder Haustieren ist der Fledermaustollwuterreger bisher nur zweimal in Europa, nämlich in Dänemark bei Schafen festgestellt worden." (Quelle:
https://www.nabu-hundsangen.de/projekte/fledermausschutz/fledermaustollwut/)
Hinzu kommt, dass von den 200 Fällen von Fledermaustollwut der letzten 30 Jahre rund 90% im Norden Deutschlands festgestellt wurden und zwischen 1995 und 2013 gerade mal ein einziger Fall in BaWü vorgekommen ist und das noch nicht mal in meiner Region (Karte dazu gibt's hier:
https://www.landkreis-oder-spree.de/media/custom/2689_3438_1.PDF?1588682036).
So gesehen sehe ich wenig "natürliche" Gefahr für unsere Katzen hier vor Ort - da ist die Gefahr durch illegale Tiertransporte deutlich größer.