ich kann es verstehen, daß man nur schwer loslassen kann, wenn man sich erst mal in ein Tier verguckt hat und sich schon das neue Leben zuhause ausmalt. Und dann der Versuchung erliegt, sich die Sache schön zu reden.
Aber: du solltest immer das Wohl der Katze im Auge behalten, nicht deine Wünsche in den Vordergrund stellen. Persönlich kann ich es z.B. überhaupt nicht nachvollziehen, daß dir das TH unter diesen Bedingungen eine Einzelkatze geben will. Gerade die sollten es wirklich besser wissen. Zu deren Ehrenrettung kann ich nur vermuten, daß die um jede Katze froh sind, die das TH verläßt.
Trotzdem wirst du immer mit dem Hintergedanken im Kopf leben müssen, daß es eigentlich nicht in Ordnung ist, was du tust.
Hallo Annika,
Jubo, und auch HauMau ein paar Posts früher, haben das sehr gut ausgedrückt. Ich kann Dir auch nur ans Herz legen, gleich ein Pärchen zu nehmen.
Vor Jahren war ich in einer ähnlichen Situation wie Du, endlich eigene Wohung (wenn auch etwas größer als bei Dir), endlich eine Katze. Wie Du war ich im Tierheim, habe ehrlich meine Lebensumstände angegeben - wie bei Dir, berufstätig, täglich 8-17 Uhr ausser Haus (wenn auch Freitags etwas kürzer), sonst aber meist zu Hause. Habe mich dort in mein Sternchen Bella "verkuckt", laut Tierheim etwa 5 Jahre, Einzelkatze, vertrug sich auch nicht mit den anderen Katzen dort. Perfekt für mich. Damals war klar, die und keine andere. Zwei auf einmal wollte ich nicht, das hätte mich überfordert, so als Anfänger (dachte ich damals.) War ja auch ok, ich hatte mich ja extra erkundigt, und jeder (Tierheim, Bekannte, Tierarzt)... alle haben sie mir bestätigt, kein Problem, grade Katzen können auch gut alleine bleiben, sie verschläft dann halt den Tag und ist abends wach wenn ich zu Hause bin....
So war es dann auch, wenn ich nach Hause kam wurde ich stets freudig begrüßt, es wurde gespielt, kaum hatte mein Hintern die Couch berührt, hatte ich die Katze auf dem Schoß, sie schlief in meinem Bett. Da wo ich war, war Bella. Eine absolute Traumkatze.
Ich hatte in der ganzen Zeit nie das Gefühl, dass sie unglücklich war - sie hatte ja alles, ein liebevolles zuhause in dem sie gut versorgt wurde, es wurde sich um sie gekümmert, mit ihr gespielt, mehr Spielzeug angeschafft als manche Kinder je in die Finger kriegen...
Allerdings war es eben nicht so perfekt, wie es mir damals erschien. Es gibt sicherlich viele viele Katzen, denen es wesentlich schlechter geht, aber perfekt ist trotzdem anders.
Ich weiß bis heute nicht, ob Bella wirklich eine Einzelkatze war oder ob es einfach nur den passenden Katzenkumpel gebraucht hätte, damit sie eben nichtmehr zickige (im Bezug auf andere Katzen) Einzelkatze ist (eine Kumpeline kriegte sie schließlich, aber mehr als "die Existenz des anderen grade mal so als unabänderlich hinnehmen" wurde nicht daraus). Aber ich weiß, dass ich nie, nie, niemals wieder als voll berufstätiger, 5 Tage in der Woche nicht zu Hause anwesender Mensch eine einzelne Wohnungskatze halten würde.
Klar hat sie mich jeden Abend freudig schon an der Wohnungstür erwartet - sie war ja den ganzen Tag alleine. Klar war sie auf mich fixiert und klebte an mir - war ja sonst keiner da. Klar hat sie begeistert gespielt wenn ich Bällchen geworfen oder Angel geschwungen habe - ist immerhin besser als alleine rumzusitzen.
So habe ich das allerdings tatsächlich erst rückblickend gesehen. Und das tut mir im Nachhinein wahnsinnig leid. Mach bitte nicht denselben Fehler. Jubo hat ganz recht, Du würdest Dir die Sache im Endeffekt schönreden.
Such Dir ein Katzenpärchen das zu Dir passt, und ich bin sicher, die Fellnasen werden ein tolles zuhause bei Dir bekommen.
🙂