Jahrelange Wohnungskatzen zu Freigängern werden lassen

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irlandfan

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28. September 2008
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Es geht mir hier nicht um eine Diskussion Pro oder Contra Freigang/Wohnungskatzen, sondern um grundlegende Fragestellungen für den Fall, dass eine bisher nur die Wohnung gewöhnte Katze die Möglichkeit bekommt, in den Freigang zu gehen.

Was muss beachtet und bedacht werden, wie geht man vor, für welche Katze ist dies geeignet, für welche nicht etc. ........
 
A

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Das ist, meiner Meinung nach, sehr von den Katzen abhängig.

Ganz wichtig ist auf jeden Fall, dass ehemalige Wohnungskatzen, immer und jederzeit, Zugang zur Wohnung haben.


Nach meinen persönlichen Beobachtungen bleiben ehemalige Wohnungskatzen näher beim Haus und kommen immer wieder nach sehr kurzen Ausflügen zurück.

Es gibt auch Wohnungskatzen, die nicht raus gehen. Bei uns sind das Wuschel und Schnucki. Da wird durch die offene Terrassentür nach draußen geguckt, aber nicht mal eine Pfote ins Freie gesetzt.

Baloo und Bagheera gehen zwar raus, sind aber nicht zu bewegen die Wohnung zu verlassen, wenn ihre Dosis am Wochenende zu Hause sind.
Gegenüber "richtigen" Freigängern können sich die beiden Kater in keinster Weise durchsetzen. Die Beiden treten lieber den geordneten Rückzug an oder lassen sich von uns aus misslichen Situationen retten.
Freigang ohne ständige Anwesenheit von Bezugspersonen, geht bei den beiden Katern nicht.

Es gibt bestimmt Wohnungskatzen, die sich über Freigang freuen und zu "richtigen" Freigängern werden, aber es kann genauso gut anders sein.
 
@nandoleo: Danke für die interessanten Schilderungen.

Das war auch schon meine Überlegung, ob Katzen, die nur die Wohnung gewohnt sind so ohne weiteres umschalten und zu Hardcore-Freigängern werden oder ob sie eher verhalten mit der ungewohnten Situation umgehen.
 
An Erfahrungen bin ich auch interessiert, weil ich mich damit rumschlage ob ich meine Trielo rauslassen soll und furchtbar Angst habe.
Meine 3 sind meine ersten Wohnungskatzen und ich bin auch unsicher, ob sie den plötzlich neuen Gefahren gewachsen wären.
Meine Jungkatzen sind immer in den Freigang reingewachsen (und ich mit😳 ).

Ich glaube aber, dass diese Umstellung wahrscheinlich sehr individuell gemeistert wird.....und auch vom Charakter abhängt?
Vor Jaaahren habe ich 2 Wohnungs-Katzen "ausgewildert" und die waren beide seeeeeeeeehr ängstlich (für die eine war Wind schon eine Katastrophe) und es hat ewig gedauert bis sie sich entspannten. Danach wurden aber beide zu ganz normalen Freigängern, die allerdings nie tagelang verschwanden, sondern auch eher in der Nähe blieben.

Wichtig ist vor allem, dass sie immer die Möglichkeit haben wieder ins Haus zurück zu huschen und von da aus langsam zu erkunden. Die Tür muß auf sein, damit sie nicht in Panik einfach losrasen, falls sie irgendwas erschreckt. Das wurde hier stark genutzt. Anfangs hatte ich auch immer die Leine dran.....das hat aber eher mich beruhigt 😉

Meine sind hier ja schonmal abgerückt 🙄
Kabisa (10) war direkt vor der Tür und froh, dass sie wieder rein durfte und legt keinen wert mehr drauf nochmal raus zu gehen (bei ihr würde ich mir keine Sorgen machen, außer mit Nachbars Hunden - Hunde findet sie, glaube ich, toll), die muß ich aber auch nicht rauslassen 🙂 - die kennt "draußen" weil sie mal ausgesetzt wurde.

Naris (2-4) würde nie und nimmer den Fuß über die Wohnungsschwelle setzen, weil die Draußen scheinbar furchtbare Erfahrungen gemacht hat.

Meine Trielo (7) war ewig weit weg und begeistert. Die tackert einfach los, ohne Rücksicht auf Verluste und kontrolliert und das ist mein Problem😳
Sie ist die Einzige die mit Freigang glücklicher wär. Aber mein Controlletti rennt überall hin wo was los ist und kriecht überall rein..... (ob die "Draußen" kennt weiß ich nicht)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt da echt alles. Ich hab eine Freundin, die ist von der Stadt aufs Land gezogen. Sie hatte drei Katzen, außer einer wollte keiner je raus. Auch wenn die Türe offen war, meine Freundin im Garten, kamen die Beiden nur maximal bis zur Türschwelle. Und das auch nur mit Puschelschwanz. 😀
 
Es geht mir hier nicht um eine Diskussion Pro oder Contra Freigang/Wohnungskatzen,

Oooch schade, so eine kleine Forenkeilerei am Sonntagmorgen ... 😀😉
Was muss beachtet und bedacht werden

Sämtliche Freigängerimpfungen (Tollwut, Schnupfen, Seuche), Tätowierung oder Chip.

, wie geht man vor,

Langsames herangehen, also erst einmal die Türen öffnen und es ihnen überlassen, wie schnell sie sich heraustrauen. Am besten die ersten Male mitgehen und ihnen jederzeit eine Rückzugsmöglichkeit bieten. Ganz nützlich ist es auch, den Nachbarn die Herrschaften vorzustellen und dabei auch klarzumachen, dass man für sämtliche mögliche Schäden aufkommt, das nimmt sehr viel zukünftiges Konfliktpotential heraus.

Gleich von Anfang an das reinkommen trainieren durch Leckerlie-Konditionierung.

Vier Liter Schnaps oder sonstige Drogen zur eigenen Beruhigung bereitstellen 😉

für welche Katze ist dies geeignet, für welche nicht etc. ........

Ds kann man so nicht pauschal sagen: Manche frühere Schissbux entwickelt sich zum Hardcorefreigänger, mancher mutige Wohnungskater wird draußen ängstlich. Es ist bei jeder Katze anders ...

Das war auch schon meine Überlegung, ob Katzen, die nur die Wohnung gewohnt sind so ohne weiteres umschalten und zu Hardcore-Freigängern werden oder ob sie eher verhalten mit der ungewohnten Situation umgehen.

Da hilft nur testen 😉
 
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Meine Tante ist 2009 von Stuttgart hier aufs Dorf gezogen - mit einem Kater (der zweite Kater ist leider kurz vor dem Umzug verstorben).

Jerry geht mittlerweile raus. Da er aber schon recht alt war als sie umgezogen sind, entfernt er sich auch nicht mehr weit vom Haus.
Er darf auch nur raus, wenn jemand zuhause ist (es gibt keine Klappe und meine Tante bzw mein Onkel machen den Türöffner).
Im Winter möchte er kaum raus.
 
Ich danke euch und besonderen Dank an Plum: All das wollte ich, glaube ich, hören.🙂

Wir wollen über kurz oder lang endlich raus aus der Stadt, nach Möglichkeit in ein Häuschen, und wenn die Umgebung stimmt, dann möchte ich den Katzen die Möglichhkeit bieten, raus zu gehen.

Für Shanna wäre es das höchste Katzenglück, da bin ich mir ganz sicher. Sie ist die geborene Abenteurerin und Jägerin, neugierig, durchaus mutig und durchsetzungsstark.

Bei Mäxchen habe ich größte Bedenken, der ist einerseits so vertrauensselig und andererseits eine so große Schißbuxx. Folgt mir auf Schritt und Tritt, bei der Vorstellung, dass er da draußen rumtappert und in Panik gerät, wird mir ganz anders.

Er war ja in der früheren Wohnung 2 x ausgebüchst und sass dann jedes Mal unter den Fenstern mitten in einem dicken Busch gekauert und war nur mit großem Aufwand da wieder herauszuholen. Ist aber Jahre her und mittlerweile hat er sich auch nochmal charakterlich verändert.
 
Ich würde noch FelV mit bei den Impfungen auf nehmen. 😳
 
Katzen haben mit dieser Umstellung sicher die wenigstens Probleme.

Mir war vor der Entscheidung Freigang z. B. wichtiger, dass ich mir der Tatsache bewusst war, dass dieser Schritt unumkehrbar ist. Mit allen Konsequenzen. Einmal Freigang - immer Freigang. Ich habe deshalb auch einen arbeitsbedingten Umzug strikt abgelehnt, der mich schlimmstenfalls den Job hätte kosten können. Ich wäre aber für die Katzen auch bereit gewesen, den Gürtel enger zu schnallen. Wer jetzt zögert, soll unbedingt bei Wohnungskatzen bleiben.
 
Das mit der nicht mehr zurücknehmbaren Entscheidung habe ich mir gestern auch durch den Kopf gehen lassen. Einmal Freigang, immer Freigang, finde ich auch ganz wichtig zu bedenken.
 
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Katzen haben mit dieser Umstellung sicher die wenigstens Probleme.
Mir war vor der Entscheidung Freigang z. B. wichtiger, dass ich mir der Tatsache bewusst war, dass dieser Schritt unumkehrbar ist. Mit allen Konsequenzen. Einmal Freigang - immer Freigang. Ich habe deshalb auch einen arbeitsbedingten Umzug strikt abgelehnt, der mich schlimmstenfalls den Job hätte kosten können. Ich wäre aber für die Katzen auch bereit gewesen, den Gürtel enger zu schnallen. Wer jetzt zögert, soll unbedingt bei Wohnungskatzen bleiben.

jein. leider hab ich nach vermittlungen schlechte erfahrungen gemacht. eher bittere. bei ehemaligen wohnungskatzen "im besten alter" von ca. 5 bis 8 jahren sind ein paar verunfallt. 🙁

aber in einer sache geb ich dir recht: einmal freigang kann man seltenst wieder zurücknehmen. das können katzen meist nicht ab.
 
Wie sind die verunfallt - alle per Auto?
 
Für Shanna wäre es das höchste Katzenglück, da bin ich mir ganz sicher. Sie ist die geborene Abenteurerin und Jägerin, neugierig, durchaus mutig und durchsetzungsstark.

Bei Mäxchen habe ich größte Bedenken, der ist einerseits so vertrauensselig und andererseits eine so große Schißbuxx. Folgt mir auf Schritt und Tritt, bei der Vorstellung, dass er da draußen rumtappert und in Panik gerät, wird mir ganz anders.

Das kann sich aber auch durch den Freigang ändern. Hexe und Merlin waren fünf Jahre lang Wohnungskatzen. Hexe war diejenige, die häufig maunzend an der Tür saß, die auch mal in die Wohnung der Nachbarn gegenüber spazierte und mit der ich als festes Ritual jede Nacht vor dem Schlafen gehen eine Runde durch Treppenhaus und Keller drehte. Sie war also diejenige, die einen Freiheitsdrang zeigte. Merlin hingegen steckte höchstens mal kurz die Nase vor die Tür, um beim kleinsten Geräusch wieder ängstlich reinzuhuschen.

Nach meinem Umzug versuchte Hexe sich bereits nach einem Tag in der neuen Wohnung unter der Eingangstür "hindurch zu graben", während Merlin die ersten Tage viel Zeit unter dem Bett verbrachte😉. Und jetzt rate mal, wer hier mittlerweile der Hardcore-Freigänger ist, die Nachbarskatzen das Fürchten lehrt, die Katzenklappe (also uns) bewacht, wenn die Füchse draußen herumstromern und wen ich häufig abends bei Spaziergängen in Nachbarsgärten einsammele😀 Und wer im Winter lieber gemütlich in der Heizungshängematte döst, als draußen die Vögel aufzuscheuchen?

Ich habe es am Anfang mit dem Freigang ähnlich gemacht, wie Plum das beschreibt, ich habe in den ersten Wochen die Ausflüge der beiden nach draußen begleitet. Sie haben sich dann ganz vorsichtig Stück für Stück das neue Revier erobert. Die ersten Monate haben ganz schön an meinen Nerven gezerrt, aber zum Glück sind die beiden (vielleicht auch durch die lange Zeit als Wohnungskatzen) sehr gut abrufbar geblieben, es ist kaum mal vorgekommen, dass hier eine Katze für längere Zeit nicht zu sichten war.

Hier gibt es zum Glück ja recht wenig Autos, aber ich konnte auch schon beobachten, wie vorsichtig meine Katzen agieren - da merkt man den beiden an, dass sie von einer scheuen, spanischen Straßenkatze sozialisiert wurden.

LG Silvia
 
Zuletzt bearbeitet:
Lady war 11 Jahre lang Wohnungskatze. Bei mir hat sie den Freigang gelernt.
Erst ganz vorsichtig, dann immer forscher. Gut, gegenüber Fremden wird sie immer mißtrauisch sein. Sie geht auch nie länger als 1 Stunde raus. Aber sie muß mittlerweile raus. Jeden Tag. Auch wenn's regnet, schneit oder stürmt. Sie ist jetzt 14 Jahre alt.

Zur Zeit haben sie Ausgangsverbot wegen einem nahen Vogelnest mit Jungvögeln. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, welche Schwierigkeiten ich habe, daß sie mir nicht mit allen Tricks durchwischt.
Vorhin war sie unter Aufsicht draußen. Sie hat mit gefühlten 100 km/h das Gras durchpflügt. 😀
 
Was herrliche Schilderungen.😉😀
 
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So, ab heute ist es amtlich: Shanna und Mäxchen werden demnächst Freigänger, wir ziehen in ein ruhig gelegenes Häuschen und die Welt wird sich verändern.😉
 
Ich bin ja soooooooooooooooooooo gespannt😉
 
Und ich sooooooo aufgeregt.😀
 

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