Pina hat mir mal wieder den Schlaf geraubt … Das arme Mäuschen
Sie ist die einzige, die die Katzenklappe nicht nur als Ausgang, sondern auch als Eingang versteht. Shelley und Jenna finden zwar nach draußen, allerdings nicht nach drinnen. Dafür war Pina bisher auch diejenige, die nicht weiter als vom Balkon bis auf die Dachterrasse kletterte. Der Weg nach unten führt direkt in den Garten, welcher sich hinterm Haus befindet. Von dort aus gibt es wegen Zäunen keinen Zugang zur Straße, erst mehrere Gärten weiter. Jenna und Shelley halten sich also grundsätzlich hinterm Haus auf und nie davor.
Irgendwann in den frühen Abendstunden verschwanden alle drei nach draußen. Jenna stand wie immer bald wieder vor der Balkontür, Shelley war wie üblich mehrere Stunden unterwegs. Von Pina fehlte allerdings jede Spur. Habe mich zwar gewundert, aber auch nicht großartig darüber nachgedacht. Als ich Regen prasseln hörte, rief ich auf dem Balkon nach ihr – keine Reaktion. Nachdem zwei Stunden später das Monster immer noch nicht wieder daheim war, bin ich runter auf die Dachterrasse; wieder gerufen, wieder keine Antwort. Mittlerweile war es stockdunkel, hätte also auch sein können, dass Pina sich einfach nur ruhig hielt. Es regnete auch nicht mehr, also ging ich davon aus, dass sie sich irgendwie amüsiert. Sicherheitshalber habe ich im Hausflur nachgeschaut, man weiß ja nie.
Weitere Stunden verstrichen. Shelley schleppte zwischenzeitlich eine lebendige Maus an, die ich erst mal fangen und retten musste. Mitten in der Nacht, ich saß noch am Computer, hörte ich Lärm im Hausflur. Momentan wohne ich allein im Haus, weil meine Nachbarin leider verstorben ist. Erster Gedanke: Pina! Aber irgendwie war da auch ein mulmiges Gefühl. Also leise die Wohnungstür geöffnet, der Lärm kam von unten. Zweiter Gedanke: Einbrecher! Mit Blick auf die Uhr steigerte sich aber auch schlagartig die Sorge um Schnorchel-Monster. Also wieder Wohnungstür auf, irgendjemand machte sich an der Haustür zu schaffen. Hab sofort das Licht im Flur eingeschaltet, in der Hoffnung, dass das einen Einbrecher abschrecken würde, und bin Richtung Treppe. Von dort aus sah ich dann, woher der Lärm kam: ein getigertes Bein ragte durch den Briefschlitz in der Haustür nach drinnen und eine kleine, weiße Pfote versuchte verzweifelt, diese viel zu kleine Version einer Katzenklappe zu begreifen. Das Klappern des Briefschlitzes, auf den immer wieder eingehämmert wurde, war untermalt von lieblichem Schnaufen und Rotzen
😀
Da war also mein Monster, klitschnass, und das kleine Herzchen hämmerte ganz doll, als ich sie hochhob und zurück in die Wohnung trug. Keine Ahnung, wie sie es vors Haus geschafft hat und woher sie überhaupt wusste, in welchem Haus wir wohnen. Auf jeden Fall war sie sehr hungrig, sehr schmusig und Jenna musste sie erst mal trösten und trocken lecken