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Dijula
Erfahrener Benutzer
- Mitglied seit
- 21. Februar 2009
- Beiträge
- 261
Er ist heute morgen über die Regenbogenbrücke gegangen.
Wir haben nochmal alles durchgesprochen und ich hab mich sehr gut aufgehoben gefühlt in der Praxis.
Es gab nur wenige Möglichkeiten:
1. Entweder ein hochdosiertes Cortison Depot und nochmal mit nach Hause, in Ruhe verabschieden. Wäre aber eine Sache von wenigen Tagen gewesen und garantieren, dass er sich nicht verschlechtert, konnte mir auch keiner
2. Direkt einschläfern, weil beide TÄ nochmal gefühlt haben und den Tumor auch tasten konnten, also war sehr wahrscheinlich
3. wie geplant in Narkose, aufmachen, gucken, schlafen lassen
Ich hab mich für Nummer 3 entschieden, weil ich einfach keinen Zweifel lassen wollte. Wenn wir ihn direkt eingeschläfert hätten hätte ich mich ewig gefragt, obs nicht doch ein Haarballen war.
Jedenfalls haben die ihn sofort dazwischen geschoben, ich war noch bei ihm bis die Narkose gewirkt hat und dann haben sie mich auch nach 20 Minuten gefragt, ob ich es mir selber angucken will - hab ich gemacht. Es war ein dicker Tumor im Dünndarm und der Magenausgang war fast komplett versperrt. Der Tumor selbst war zwar in der Stelle scharf abgegrenzt, hätte also rausgeschnitten werden können, aber leider waren auch die Lymphknoten alle schon dick und er hatte Metastasen gebildet. Also hab ich mich für das Einschläfern entschieden, was mir beide TÄs auch geraten haben.
Mit nach Hause hab ich ihn nicht mehr genommen, aber mich danach noch von ihm verabschiedet. Das Bestattungsinstitut holt ihn beim TA ab und ich muss noch eine Urne aussuchen jetzt.
Ich wollte Nummer 1 nicht, weil es ihm diese Nacht sehr schlecht ging. Er hat nicht geschlafen, er ist nur hin und her gelaufen, war unglaublich unruhig und seltsam vom Verhalten her. Gestern Abend dachte ich die ganze Zeit, er kippt gleich um oder stirbt. Und wenn ich ihn dann nochmal mitgenommen hätte, hatte ich einfach Angst, dass es heute genauso weitergeht, zumal er ja auch seit dem Wochenende nichts mehr fressen konnte. Das wär mir wie Quälerei vorgekommen.
Ich bin froh, dass er die Nacht noch gut überstanden hat und wir das heute wie geplant machen konnten.
Ich hab Angst, dass er mir böse ist, weil er gestern und heute nochmal zum TA musste, obwohl er eigentlich gar nicht in die Box wollte. Und ich hab auch Angst, dass er denkt, ich wollte ihn heute "loswerden", um mich nicht weiter zu belasten. Es ging ihm noch nicht soo unglaublich schlecht, dass man sagen konnte, er leidet nur noch, er hatte schon noch wache Momente. Aber insgesamt hat er sich am Wochenende stark verschlechtert und ich dachte, lieber ein paar Tage zu früh (denn mehr wären es laut TA nicht mehr geworden und das hatte ich auch im Gefühl), als dass ich den Zeitpunkt verpasse, wo er wirklich nur noch Schmerzen hat und leidet.
Es tut wahnsinnig weh und ich bin unglaublich traurig, ich denke, das muss ich keinem von euch erzählen, wie sich das anfühlt. Ich glaube die ganze Zeit, er kommt gleich reinmarschiert und will ein Leckerlie oder er schläft im Schlafzimmer auf meinem Schreibtischstuhl oder ich höre seine Stimme.
Aber ich denke, nach allen Abwägungen war das einfach die beste Entscheidung für ihn und ich hoffe einfach, er weiß, wie sehr ich ihn liebe und dass ich nur das Beste für ihn wollte. Und immerhin hatten wir noch ein schönes Jahr zusammen und insgesamt 11,5 schöne Jahre.
Wir haben nochmal alles durchgesprochen und ich hab mich sehr gut aufgehoben gefühlt in der Praxis.
Es gab nur wenige Möglichkeiten:
1. Entweder ein hochdosiertes Cortison Depot und nochmal mit nach Hause, in Ruhe verabschieden. Wäre aber eine Sache von wenigen Tagen gewesen und garantieren, dass er sich nicht verschlechtert, konnte mir auch keiner
2. Direkt einschläfern, weil beide TÄ nochmal gefühlt haben und den Tumor auch tasten konnten, also war sehr wahrscheinlich
3. wie geplant in Narkose, aufmachen, gucken, schlafen lassen
Ich hab mich für Nummer 3 entschieden, weil ich einfach keinen Zweifel lassen wollte. Wenn wir ihn direkt eingeschläfert hätten hätte ich mich ewig gefragt, obs nicht doch ein Haarballen war.
Jedenfalls haben die ihn sofort dazwischen geschoben, ich war noch bei ihm bis die Narkose gewirkt hat und dann haben sie mich auch nach 20 Minuten gefragt, ob ich es mir selber angucken will - hab ich gemacht. Es war ein dicker Tumor im Dünndarm und der Magenausgang war fast komplett versperrt. Der Tumor selbst war zwar in der Stelle scharf abgegrenzt, hätte also rausgeschnitten werden können, aber leider waren auch die Lymphknoten alle schon dick und er hatte Metastasen gebildet. Also hab ich mich für das Einschläfern entschieden, was mir beide TÄs auch geraten haben.
Mit nach Hause hab ich ihn nicht mehr genommen, aber mich danach noch von ihm verabschiedet. Das Bestattungsinstitut holt ihn beim TA ab und ich muss noch eine Urne aussuchen jetzt.
Ich wollte Nummer 1 nicht, weil es ihm diese Nacht sehr schlecht ging. Er hat nicht geschlafen, er ist nur hin und her gelaufen, war unglaublich unruhig und seltsam vom Verhalten her. Gestern Abend dachte ich die ganze Zeit, er kippt gleich um oder stirbt. Und wenn ich ihn dann nochmal mitgenommen hätte, hatte ich einfach Angst, dass es heute genauso weitergeht, zumal er ja auch seit dem Wochenende nichts mehr fressen konnte. Das wär mir wie Quälerei vorgekommen.
Ich bin froh, dass er die Nacht noch gut überstanden hat und wir das heute wie geplant machen konnten.
Ich hab Angst, dass er mir böse ist, weil er gestern und heute nochmal zum TA musste, obwohl er eigentlich gar nicht in die Box wollte. Und ich hab auch Angst, dass er denkt, ich wollte ihn heute "loswerden", um mich nicht weiter zu belasten. Es ging ihm noch nicht soo unglaublich schlecht, dass man sagen konnte, er leidet nur noch, er hatte schon noch wache Momente. Aber insgesamt hat er sich am Wochenende stark verschlechtert und ich dachte, lieber ein paar Tage zu früh (denn mehr wären es laut TA nicht mehr geworden und das hatte ich auch im Gefühl), als dass ich den Zeitpunkt verpasse, wo er wirklich nur noch Schmerzen hat und leidet.
Es tut wahnsinnig weh und ich bin unglaublich traurig, ich denke, das muss ich keinem von euch erzählen, wie sich das anfühlt. Ich glaube die ganze Zeit, er kommt gleich reinmarschiert und will ein Leckerlie oder er schläft im Schlafzimmer auf meinem Schreibtischstuhl oder ich höre seine Stimme.
Aber ich denke, nach allen Abwägungen war das einfach die beste Entscheidung für ihn und ich hoffe einfach, er weiß, wie sehr ich ihn liebe und dass ich nur das Beste für ihn wollte. Und immerhin hatten wir noch ein schönes Jahr zusammen und insgesamt 11,5 schöne Jahre.