Kater wird aggressiv, wenn er was nicht darf

  • Themenstarter Themenstarter Bergkiefer
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Ja, der Glaube, dass Katzen angeblich Einzelgänger sind, hält sich wirklich äußerst hartnäckig in den Köpfen. Sicher z. T. aus Bequemlichkeit und weil so ziemlich jeder entweder selber nur eine Katze hat/ hatte oder mindestens einen kennt, der nur eine Katze hat. Und vielleicht auch, weil Katzen bei uns als quasi Sinnbild von unabhängigen Individualisten gelten. Bei Katzen meinen immer alle, die sind doch alle charakterlich unterschiedlich, wie wir Menschen auch, und da gibt es auf jeden Fall auch viele, die lieber alleine sind.
Richtig ist wohl eher, dass Katzen grundsätzlich sehr wohl, um Katzensachen zu machen 😄, ganz gerne Artgenossen um sich haben (und das vor allem als Kleine für eine gute Entwicklung auch dringend brauchen), aber nicht JEDEN BELIEBIGEN. Da sind Katzen tatsächlich wie wir Menschen auch und wollen auswählen, mit welcher anderen Katze sie nähere Bekanntschaft bzw. auch Freundschaft schliessen möchten.
Das muss gut ausgewählt werden. Denn zuhause können sich die Tiere nicht dauerhaft aus dem Weg gehen.
 
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Zu uns kam Maxi vom Bauernhof, da war er gut drei Monate alt und war sicher mit Mutter und Geschwistern gut sozialisiert.

Verhaltensgestört schätze ich ihn nicht ein, Der Tierarzt meinte einmal, er sei halt ein Lauser und Dickkopf.
Die Frage nach der Verhaltensstörung kam zwar nicht von mir, aber ich glaube, damit war nicht gemeint, dass Dein Kater grundsätzlich einen Knall hat, sondern, dass, wenn er zu früh (unter 16 Wo., meine ich) von seiner Mama getrennt wurde, es sein kann, dass er noch keine ausreichende Frustrationstoleranz gelernt und daher eine ziemlich kurze Zündschnur hat, wenn er mal nicht seinen Willen bekommt. Impulskontrolle lernen die Kätzchen im Umgang mit Mama und Geschwistern.
Hier mal noch was Interessantes dazu:
Frustrationstoleranz bei Katzen - Das Katzen-Forum

Und übrigens diese Einschätzung von Deinem TA war bestimmt nett gemeint, hat aber keinerlei sachdienlichen Wert für Dein Problem.

Er ist unsere erste Katze, und ich hatte einmal die Angewohnheit, ihn mit Leckerlis herunter zu locken, wenn er wo hinaufsprang, wo er nicht hin sollte. Ich kam mir recht schlau vor. 🙂 Bis ich dann draufkam, dass er das ganz anders verstanden hatte: "Wenn ich Leckerlis will, brauche ich nur auf den Schrank zu springen."
Genau richtig, das ist kontraproduktiv!

Da er den ganzen Tag unterwegs ist außer kurzen Besuchen daheim und erst am Abend heimkommt, glaube ich nicht, dass eine zweite Katze nützen würde.
Doch, das würde sie mit Sicherheit, denn solche Freundschaften entstehen draußen unter Katzen nur selten!

Ich werde jetzt wirklich versuchen, ihn "positiv wegzulocken", wie mir geraten wurde, mir fällt auf, dass ich manchmal mit ihm schimpfe, und es kann schon sein, dass er das als Angriff sieht. ("Gehst du jetzt runter da!") Ist wahrscheinlich die falsche Methode.
Versteh ich nicht, wie unterscheidet sich "positiv weglocken" denn davon, ihn mit Leckerlies runterzulocken? Es ist auf jeden Fall eine positive Belohnung seines Fehlverhaltens, sei es mit Leckerchen oder auch nur Deiner Aufmerksamkeit und damit eher kontraproduktiv, weil Du sein Verhalten damit eher verstärkst.
 
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Die Frage nach der Verhaltensstörung kam zwar nicht von mir, aber ich glaube, damit war nicht gemeint, dass Dein Kater grundsätzlich einen Knall hat, sondern, dass, wenn er zu früh (unter 16 Wo., meine ich) von seiner Mama getrennt wurde, es sein kann, dass er noch keine ausreichende Frustrationstoleranz gelernt und daher eine ziemlich kurze Zündschnur hat, wenn er mal nicht seinen Willen bekommt. Impulskontrolle lernen die Kätzchen im Umgang mit Mama und Geschwistern.
Hier mal noch was Interessantes dazu:
Frustrationstoleranz bei Katzen - Das Katzen-Forum

Und übrigens diese Einschätzung von Deinem TA war bestimmt nett gemeint, hat aber keinerlei sachdienlichen Wert für Dein Problem.


Genau richtig, das ist kontraproduktiv!


Doch, das würde sie mit Sicherheit, denn solche Freundschaften entstehen draußen unter Katzen nur selten!


Versteh ich nicht, wie unterscheidet sich "positiv weglocken" denn davon, ihn mit Leckerlies runterzulocken? Es ist auf jeden Fall eine positive Belohnung seines Fehlverhaltens, sei es mit Leckerchen oder auch nur Deiner Aufmerksamkeit und damit eher kontraproduktiv, weil Du sein Verhalten damit eher verstärkst.
Ich meine damit, ihn ruhig anzusprechen und ihn herunter zu heben statt ihn wegzuscheuchen. Ich habe schon gemerkt, dass das besser funktioniert.😉
Er ist nicht zu früh von seiner Mutter weggenommen worden, da war er schon über drei Monate alt.
Danke für den Hinweis auf die Frustrationstoleranz!
 
Ich habe mir inzwischen die Mühe gemacht und den anderen Thread von @Bergkiefer gelesen...
Das jetzige Problem war durchaus vorhersehbar.
Eigentlich ist der Thread hier ein gutes Beispiel dafür was passiert/passieren kann wenn Halter der Meinung sind das es reicht wenn Katz draußen auf andere Katzen trifft.
Es gibt hier im Haus zwei Katzen, eine davon (schon etwas älter)und er gehen sich aus dem Weg bzw. hauen sich (nicht gefährlich), und mit der anderen, ein kleines Weibchen, spielt er. So ganz "katzenlos" ist er also nicht. Noch was: Eine Freundin hat zwei Katzenbrüder, als sie klein waren, spielten sie miteinander, jetzt ignorieren sie sich im Haus und draußen geht jeder seiner Wege.
 
Es gibt hier im Haus zwei Katzen, eine davon (schon etwas älter)und er gehen sich aus dem Weg bzw. hauen sich (nicht gefährlich), und mit der anderen, ein kleines Weibchen, spielt er.

Das ersetzt aber keinen Partner sondern ist was komplett anderes.


Noch was: Eine Freundin hat zwei Katzenbrüder, als sie klein waren, spielten sie miteinander, jetzt ignorieren sie sich im Haus und draußen geht jeder seiner Wege

Ja, sowas kann vorkommen.
Was willst du mir damit jetzt sagen?

Das das für dich ein "Beweis" dafür ist das Katzen doch alleine gehalten werfen können?

Nein, das sollten sie nicht.
Wenn man sie trotzdem alleine hält sind Verhaltensweisen sie bei dir nicht selten.

Wie gesagt, der Verlauf hier war absehbar.
Auch wenn du das wahrscheinlich nicht hören willst.
 
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Noch was: Eine Freundin hat zwei Katzenbrüder, als sie klein waren, spielten sie miteinander, jetzt ignorieren sie sich im Haus und draußen geht jeder seiner Wege.
Das kann man m.E. weder in die eine, noch in die andere Richtung verallgemeinern: ich habe zwei Brüder, inzwischen drei Jahre alt, die verstehen sich super. Dazu kamen nacheinander nochmal zwei Ex-Streuner. Die Gruppe versteht sich prächtig. Hat einer Lust auf Toben, findet sich auch fast immer ein zweiter dazu ☺️
 
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Eine Freundin hat zwei Katzenbrüder, als sie klein waren, spielten sie miteinander, jetzt ignorieren sie sich im Haus und draußen geht jeder seiner Wege.
Das ist aber oft eine ganz normale Entwicklung. Nicht alle erwachsenen Katzen kuscheln und schmusen miteinander und draußen gehen unsere drei Kater auch getrennt auf Jagd. Aber man begrüßt sich bei jedem zufälligen Treffen, dann wird auch mal ein bisschen getobt und abends liegen alle zwar nicht dicht aneinander, aber um uns herum verteilt. Vorher wird mit Nasenküsschen begrüßt und jeder abgeschnuppert und manchmal noch ein bisschen treppab, treppauf durchs Haus getobt. Gelegentlich leckt auch mal einer dem anderen Kopf und Ohren, aber eher selten.
Es ist aber täglich immer wieder deutlich zu beobachten, wie sehr sie die gegenseitige Gesellschaft schätzen. Ich kann mir keinen von ihnen in Einzelhaltung vorstellen.
 
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Noch was: Eine Freundin hat zwei Katzenbrüder, als sie klein waren, spielten sie miteinander, jetzt ignorieren sie sich im Haus und draußen geht jeder seiner Wege.
Ich hab da eine Vermutung. Die Tiere haben sich einfach entsprechend ihres Charakters auseinander entwickelt. Das ist bei Tieren die von klein auf zusammen sind bisweilen so.

Ich hab hier aus diversen Gründen (Todesfälle) die Katze Irmi über die Jahre mehrmals vergesellschaftet. Sie ist jetzt mindestens 8 Jahre alt.
Mit Ebony (damals mit ca 1 Jahr vergesellschaftet) hat Irmi gespielt und hin und wieder gekuschelt.
Mit Amadeus hat sie hin und wieder gespielt. Mit Gesa wurde mehr nebeneinander her gelebt und gegenseitig beobachtet. Mit Nowi und Kana spielt Irmi wieder intensiv. Obwohl die beiden wesentlich jünger sind als sie.
Diva und Mylo werden ignoriert. Mit den beiden kann sie nix anfangen.

Da wage ich zu behaupten, dass es ganz gewaltig darauf an kommt wie gut die erwachsenen Tiere zu einander passen. Ganz klar, als Mensch kann man nur raten welches Tier sich mit dem eigenen gut verstehen kann und dann hoffen.
 
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Das ersetzt aber keinen Partner sondern ist was komplett anderes.




Ja, sowas kann vorkommen.
Was willst du mir damit jetzt sagen?

Das das für dich ein "Beweis" dafür ist das Katzen doch alleine gehalten werfen können?

Nein, das sollten sie nicht.
Wenn man sie trotzdem alleine hält sind Verhaltensweisen sie bei dir nicht selten.

Wie gesagt, der Verlauf hier war absehbar.
Auch wenn du das wahrscheinlich nicht hören willst.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, welche Verhaltensweisen Du meinst und was Deiner Meinung nach absehbar war. Ich habe bis jetzt zwei Fragen in diesem Forum gestellt, die eine betraf den Bach vor unserer Haustüre, die andere bezog sich auf aggressives Verhalten, das einige Male vorkam und inzwischen nicht mehr, weil ICH ihn anscheinend falsch behandelt hatte.
Als unser Kater neu bei uns war hat er einige Male nicht in sein Kisterl sondern auf die Couch gepieselt. Ich habe mich gleich an eine sehr gute Tierpsychologin gewandt, sie gab mir Tipps und seither geht er brav auf sein Kisterl. Er lebt sein freies Leben, klettert auf Bäume, sitzt lange vor den Mauslöchern (manchmal fängt er eine Maus), kommt am Abend, wenn ich ihn rufe, spielt oder fetzt sich en wenig mit den anderen Katzen.Zwischendurch kommt er kurz oder länger nach Hause auf Besuch.
Ich habe mich damals lange mit der Psychologin unterhalten (sie hat eine sehr umfassende Ausbildung), da ich mir auch nicht sicher war. Und die hat gemeint, wenn er den ganzen Tag als Freigänger herumstreunt braucht er nicht unbedingt eine zweite Katze daheim.
 
Und die hat gemeint, wenn er den ganzen Tag als Freigänger herumstreunt braucht er nicht unbedingt eine zweite Katze daheim.
Ein Mensch braucht auch nicht unbedingt andere, er kann auch nach der Arbeit alleine zu Hause sitzen. Aber ob er damit wirklich glücklich ist? Mit etwas leben können bedeutet nicht das Optimum und das versuchen wir doch eigentlich unseren Katzen zu bieten.

Es ist tatsächlich selten, dass sich unter Freigängern eine wirkliche Freundschaft entwickelt, eher läuft man neutral aneinander vorbei oder es gibt Auseinandersetzungen. Wir konnten so eine "außerhäusige" Freundschaft miterleben und das war etwas sehr Schönes, aber es ersetzt nicht den oder die Freunde im gleichen Haushalt. Es gibt nichts Vergleichbares, als Katzen zu beobachten, die einfach täglich die Gegenwart des Anderen schätzen und das zeigen.

Ich bin mir sicher, auch Du würdest nach der Eingewöhnung eines passenden Freundes für Deinen Kater nicht mehr darauf verzichten wollen.
 
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Ich habe jetzt gerade auch Dein altes Thema gelesen und denke mal, @Nula meint zum Beispiel das:

Maxi ist jetzt 1 1/2 Jahre alt und sehr viel draußen unterwegs (wo er auch andere Katzen trifft). Trotzdem habe ich das Gefühl, dass er manchmal viel zu unruhig ist, wenn er dann daheim ist. Sein Schwanz geht ständig hin und her und er ist immer wieder auf der Suche, wo er was "anstellen" kann. 😀 Mit seinen alten Spielsachen zu spielen interessiert ihn leider überhaupt nicht mehr, die Fellmäuse werden höchstens total zerkaut. Nur Schachteln sind begehrt, die werden in kleine Teile zerrissen.
Er zeigt Dir ziemlich deutlich, dass er unzufrieden ist und ihm was fehlt, was er draußen offenbar ja nicht bekommen kann, sonst würde er sich ja nicht so unruhig verhalten.
Was sagt Dir das?
 
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Ehrlich gesagt weiß ich nicht, welche Verhaltensweisen Du meinst und was Deiner Meinung nach absehbar war.

Das habe ich mir gedacht.
Hätte allerdings schon vor knapp ner Woche mit einer Antwort gerechnet.
Hast du solange überlegt was du schreiben sollst oder jetzt erst die Antwort gelesen?

Ich habe grade gar keine Lust da jetzt näher darauf einzugehen, da ich durch dein geschrieben bereits den Eindruck habe das du zu der Sorte Mensch gehörst die nicht einsehen mag das Katzen nicht alleine gehalten werden sollten, auch kein Freigänger.
Selbst dann nicht wenn Katz sich da eigentlich sehr deutlich ausdrückt.

Ich habe mich damals lange mit der Psychologin unterhalten (sie hat eine sehr umfassende Ausbildung), da ich mir auch nicht sicher war. Und die hat gemeint, wenn er den ganzen Tag als Freigänger herumstreunt braucht er nicht unbedingt eine zweite Katze daheim.

Eine Psychologin kann sich mit Katzen auskennen, muss es aber nicht.
Oder meinst du eine Tierpsyichologin?

Dann solltest du dich vielleicht mal informieren wie man eine solche wird.
Die "Ausbildung" dazu ist sehr interessant...
 
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